Die Teilnehmer der Gründungsversammlung

Die Teilnehmer der Gründungsversammlung

Es ist geschafft: Die kleine Projektgruppe mit der großen Idee des Mehrgenerationenwohnens in Bergisch Gladbach hat sich formiert und einen Verein gegründet! Und gleich der Name ist Programm: mitein-anders  – Verein zur Förderung neuer Wohnformen in Bergisch Gladbach und Region

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Satzungsgemäßes Ziel dieses Zusammenschlusses ist es, in einer selbst gewählten Gemeinschaft Eigenverantwortung und Selbstbestimmung bis ins hohe Alter zu erhalten und dabei dem Grundgedanken der Inklusion zu folgen, wie er auch in der UN-Behindertenrechtskonvention zum Ausdruck kommt: behinderte und alte Menschen sollen in Gemeinschaft mit Jüngeren leben und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben erfahren.

Der Verein unterstützt diese Personengruppen, die in Gemeinschaft von Jung und Alt wohnen wollen. Der Verein ist nicht selber Bau- und / oder Betriebsträger von Wohnhäusern, sondern führt Informationsveranstaltungen durch, zeigt unterschiedliche Finanzierungs- und Trägerschaftsmodelle auf, bietet gegenseitigen Erfahrungsaustausch und möchte Politik und Öffentlichkeit für dieses wichtige Thema sensibilisieren – kurz, wird Anlaufstelle sein für alle, die diese Lebensform anstreben.

Kleine Keimzelle für eine große Idee

Diesem Ergebnis geht ein langer Findungsprozess voraus. Es waren genau vier Menschen (Doro Corts, Georg Geist, Uta Kallenbach und Elisabeth Sprenger), die vor zwei Jahren erkannten, dass es in Bergisch Gladbach bislang kein einziges Wohnprojekt für Menschen unterschiedlichen Alters gibt.

Und dass angesichts des demografischen Wandels, der gekennzeichnet ist durch einen sinkenden Anteil an jungen Menschen und einen steigenden Anteil an alten Menschen und der einhergeht mit einem sinkenden Anteil an Drei-Generationen-Haushalten und einem steigenden Anteil an Ein-Personen-Haushalten, neue Formen des Zusammenlebens und Wohnens immer notwendiger werden.

Darüber hinaus verlangen die soziale Segregation und die mangelnde Integration von Menschen mit Behinderungen alternative Lebensformen. Bezahlbarer Wohnraum in einer sozialen Stadt ist eine Herausforderung. Neue Wohnformen, die Angebote für alle Einkommensgruppen miteinander verbinden, sind ein Lösungsbeitrag.

Mitstreiter gesucht – und gefunden

Angesichts dieser Überlegungen beschloss man, Mitstreiter für diese Idee zu finden. Diese fand man u. a. bei Pfarrer Werner und den Mitarbeitenden rund um die Gnadenkirche sowie bei den Architekten des „Arbeitskreis Baukultur“, einem Zusammenschluss von Architekten in Bergisch Gladbach. Diese brachten in gemeinsamen Workshops mit den Initiatoren erste Entwürfe aufs Papier – denn ein Grundstück hatte man auch schon ausgemacht: Das südliche Ende der Buchmühle sollte es sein, zentral und ruhig, Schule und Kindergarten um die Ecke, Kultur und Einkaufen in fußläufiger Entfernung.

In von der Gruppe organisierten Vortragsveranstaltungen mit den Referenten Dorette Deutsch und Henning Scherf wurde das Thema in die Öffentlichkeit gebracht und die Entwürfe des geplanten Gebäudes an der Buchmühle vorgestellt. Und viele, viele Bergisch Gladbacher zeigten ihr deutliches Interesse.

Weitere Gespräche folgten, u.a. mit der Stadtplanung, dem Bürgermeister und den Ratsfraktionen. Und da der Zuspruch immer stärker wurde und es Anfragen auch für andere Stadtteile gab, entschloss man sich schließlich zur Vereinsgründung.

Verein gegründet, Vorstand gewählt

Im gleichermaßen ungewöhnlichen wie sehr würdigen Rahmen der Gnadenkirche und unter Beteiligung vieler Mitstreiter wurde am 10. Mai die Gründung beschlossen Die fast 40 Gründungsmitglieder wählten Doro Corts, Elisabeth Sprenger, Michael Schubek, Uta Kallenbach und Karl-Gerhard Brück in den Vorstand.

Das gemeinsame Wohnen und Aktiv-Sein von behinderten und alten Menschen mit jungen und berufstätigen Familien und Einzelpersonen mit unterschiedlichem sozialem und wirtschaftlichen Hintergrund soll durch die Aktivitäten von „mitein-anders“ erreicht, neue Wohnangebote mit Gemeinschaftseinrichtungen für bürgerschaftliche Aktivitäten entwickelt werden.

Zwischenzeitlich hat bereits die erste Vorstandssitzung stattgefunden – diese sind übrigens immer am ersten Freitag jeden Monats im Küsterhaus der Gnadenkirche. Jedes Mitglied ist dazu herzlich eingeladen, denn diese Sitzungen sind öffentlich – man will ja nicht nur zusammen leben, sondern durchaus auch zusammen arbeiten. Die Gemeinnützigkeit wird auch in Kürze erreicht, sodass für Geld- und Sachspenden eine Spendenquittung ausgestellt werden kann.

Der junge Verein ist sich sicher, dass er mit diesem Engagement dem Wunsch zahlreicher Bürgerinnen und Bürger entspricht. Viele begreifen ihr Leben im Alter nicht nur als ohnmächtige Beobachter im Altersheim, sondern als aktiv handelnde Akteure im Zusammenleben mit Anderen. Interessierte können gern Kontakt aufnehmen, Antragsformulare für die Mitgliedschaft sowie die Vereinssatzung werden auf Anfrage gern übersandt.

Weitere Informationen:

ist als Architektin Mitarbeiterin der städtischen Bauverwaltung und ehrenamtliche Vorsitzende des mitein-anders e.V. zur Förderung neuer Wohnformen. Der Verein will das Thema des alten- und behindertengerechten Wohnens mit jungen Familien fördern und Interessierte zu Projekten und Projekte zu Investoren...

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2 Kommentare

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  1. Liebe Frau Hinz, herzlichen Dank für Ihren Kommentar. Am besten melden Sie sich zur Kontaktaufnahme direkt bei Frau Corts, in dem Beitrag ist eine Mailadresse genannt.

  2. Hallo Frau Corts,
    ich bin sehr interessiert an dem Projekt „Mehrgenerationenwohnen in Bergisch Gladbach“.Im Freundeskreis haben wir schon oft daran gedacht, wie wir im Alter wohnen möchten und schnell waren wir beim Thema Mehrgenerationenwohnen, Senioren-WG, etc…Über weitere Informationen würde ich mich sehr freuen, auch eine Mitgliedschaft kann ich mir sehr gut vorstellen.
    Mit freundlichen Grüßen Christie Hinz