Am S-Bahnhof ist mal wieder Geduld angesagt.

Das 2. S-Bahngleich wird in Bergisch Gladbach dringend benötigt, bei einer Brückensperrung bekommen Pendler Probleme.

Deutschlands Verkehrswege gehen zunehmend kaputt, verschleißen, werden marode. Zwei anerkannte Kommissionen haben die finanzielle Dimension dieser Krise erfasst: Jedes Jahr fehlen in Deutschland 7,2 Milliarden Euro um Straßen, Schienen und Wasserwege zu erhalten und zu sanieren. Eine seit Jahren absehbare Entwicklung, wenn man sich das Alter vieler Verkehrsanlagen vor Augen führt.

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Doch der Blick der Verkehrs- und HaushaltspolitikerInnen von Union und SPD haftet noch immer allein auf neuen Prestigebauten — überteuerte Großprojekte wie “Stuttgart 21” und der Berliner Großflughafen BER oder die vielen Umgehungsstraßen in en Wahlkreisen der Republik.

Erhalt von Verkehrswegen muss Priorität bekommen

Nötig wäre der klare Blick auf Realitäten: Wenn Deutschland die Erhaltung vorhandener Verkehrswege nicht priorisiert, gehen auf unverantwortliche Weise Vermögenswerte verloren. Sanierungsstau und entsprechende Kosten türmen sich für nachfolgende Generationen immer weiter auf. Weil schon jetzt fast ein Drittel aller Eisenbahnbrücken in Deutschland in einem kritischen Zustand sind, geraten Personen- und Wirtschaftsverkehr auf der Schiene zunehmend in Bedrängnis.

Zwei Bergisch Gladbacher Brücken vom Abriss bedroht

Auch in Bergisch Gladbach sind zwei marode Brücken in der Kategorie 4 („gravierende Schäden am Bauwerksteil, welche die Sicherheit noch nicht beeinflussen. Eine wirtschaftliche Instandsetzung ist nicht mehr möglich“). Es ist also davon auszugehen, dass diese Brücken in näherer Zukunft abgerissen oder aufwändig saniert werden müssen.

Auf Bergisch Gladbacher Stadtgebiet betrifft das die Brücken über die Franz-Hitze-Straße und die Buchholzstraße. Dies hat nicht nur für die Bahnpendler, sondern auch für die Erreichbarkeit des Gewerbegebietes Britanniahütte Auswirkungen.

Maik Außendorf, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen

Maik Außendorf, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen

Dazu Maik Außendorf, Sprecher für Verkehr und Wirtschaft der Bergisch Gladbacher Ratsfraktion der GRÜNEN:

Wir fordern von der Bahn, dass diese sich umgehend wieder darauf besinnt, die Infrastruktur funktionsfähig zu halten. Es kann nicht sein, dass an der einen Seite ein überteuertes Großprojekt wie Stuttgart 21 gebaut wird und im Rest des Landes verfallen Brücken und Gleise. Zu dem fordern wir, dass die nötigen Brückensanierungen mit möglichst wenig Einschränkungen des Bahnverkehrs durchgeführt und mit der Verlegung des 2. Bahngleises abgestimmt wird.”

Auf Bundesebene werden wir uns zudem für eine Herauslösung des Netzes aus den Händen der Deutschen Bahn AG und damit eine Trennung von Betrieb und Gewinninteressen einsetzen. Die aktuelle Erfahrung zeigt, dass nur so eine funktionierende Infrastruktur für kommende Generationen gesichert werden kann.

Lesen Sie mehr: Alle Beiträge zum Thema S-Bahn

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5 Kommentare

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  1. Hallo Anonymous, nett von Ihnen das Sie das hier mal so in aller Deutlichkeit ansprechen. Genau da liegt nämlich das Problem unserer Partei. Die Menschen fallen auf diese Unwahrheiten Reihenweise herein und glauben diesen populistischen Unsinn.
    Fakt ist; Es war die Regierung Schröder die den Unternehmens und Spitzensteuersatz gesenkt hat und so 30 Milliarden von der Mitte der Gesellschaft nach oben hin Umverteilt hat!
    Die Rot-Grüne Einkommenssteuerreform führt zu Jährlichen Steuerausfällen von 50 Milliarden!!
    Verschonen sie mich also bitte mit derlei Blödsinn.
    Schon beeindruckend wie Leute ihres Kalibers es so erfolgreich geschafft haben uns, den Liberalen, ihre Unfähigkeit unter zu jubeln.
    Zur Erinnerung, die erste Deutsche Bad-Bank entstand bereits 2003 unter Leitung von Finanzminister Eichel im Zusammenspiel mit Herr Ackermann(ja sowas). Die Hybovereinsbank hat ihre Schrottpapiere an die neugegründete HRI ausgelagert. Später musste dann der Steuerzahler mit 142Milliarden bürgen und hat bis heute mehr als 35 Milliarden dafür ausgegeben.
    Peer Steinbrücks Landesbank, die WestLB (bei der er Verwaltungsrat war) versenkte stattliche 100Milliarden und wird, welch Wunder, natürlich auch gerettet.

    Ich halt es also für eine Humoristische Einlage von Ihnen wenn Sie uns Liberalen vorwerfen dass wir für Marktwirtschaft mit Chance und Risiken stehen. Wir also ganz klar Banken pleite gehen lassen wollen und damit Konträr zu Forderungen der GroKo stehen die jede Bankenfusion ausdrücklich begrüßen. Sicher damit die Banken ein noch größeres Erpressungspotential gegen den Staat haben um damit Frau Merkels Spruch der „Systemrelevanz“ zu untermauern.
    Irrsinn in Reinkultur!!!
    Sorry aber diesen Irrsinn machen wir nicht mit!!!
    Sie können natürlich versuchen aus Schwarz/Weiß zu machen und aus nem Fuchs ein Huhn um sich als Opfer und Retter zu propagieren.
    Nur so erfolgreich wie in den letzten drei Jahren werden Sie damit nichtmehr davon kommen.:-)

  2. Interessante Worthülsen von Hr. Schröter, so wie man es von einem Vertreter der FDP nicht anders gewohnt ist.
    „Da der Staat finanziell an seine Grenzen stößt und sich Entschlossen hat die Infrastruktur der Hochfinanz zu Retten“… War es nicht die schwarz-gelbe Bundesregierung die diesen Beschluß gefasst und umgesetzt hat? Und in ihr insbesondere die Vertreter der FDP, die sich verstärkt dafür ausgesprochen haben? Ist es nicht gerade die FDP, die sich in den letzten zwei Jahrzehnten nur noch als anwalt der Industrie, der Großunternehmer und der Hochfinanz gebärdet? Sowohl in ihrem Wirken und auch in ihrer Programmatik? Und die sich regelmäßig auch dafür einsetzt, dass dieser Kreis immer weniger am Gesamtsteuervolumen der BRD beteiligt wird und im logischen Umkehrschluß eben „die Bewohner in Form von höheren Steuern und Abgaben“ die Lasten zu tragen haben? Ist es eben nicht gerade ihr Klientel also Industrie, Großunternehmer und Hochfinanz (vom Mittelstand und Liberalismus haben Sie sich ja längst verabschiedet, auch wenn sie das immer noch nicht selbst verstanden haben) die den Apfelbaum leer fressen und den Stamm im Winter verheizen? Und übrigens: Das was Sie als“Sozialismus“ bezeichnen, ist in Wirklichkeit soziale Marktwirtschaft und hat vor dem Wirken ihrer Partei in Regierungsverantwortung die BRD und deren Wirtschaft großgemacht.
    Denken Sie mal drüber nach.

  3. Die Querspange is Ausdruck der Identitätskrise dieser Stadt.
    Man wäre so gern Schlaf und Naherholungsstadt für besserverdienende Großstädter. Dem steht aber gegenüber das die Städte sich hauptsächlich durch Gewerbesteuer finanzieren. Der Widerspruch konnte nur solange bestand haben solang ihn der Bund/das Land finanziert hat. Nun werden das die Bewohner in Form von höheren Steuern und Abgaben selbst tun müssen. Mehr Gewerbe jedenfalls ist weit und breit nicht in Sicht. Im Gegenteil, durch die Erhöhung der Gewerbesteuer werden es eher noch weniger. Auch Städte befinden sich im Wettbewerb!!

    Da der Staat finanziell an seine Grenzen stößt und sich Entschlossen hat die Infrastruktur der Hochfinanz zu Retten muss die Infrastruktur der Realwirtschaft zweifelsfrei mit dem auskommen was vor 30 Jahren gebaut respektive bereitgestellt wurde. Die Dinge werden jedenfalls in naher Zukunft nicht besser, im Gegenteil. Wenn nun hingegangen wird und den Unternehmen, wie hier in dem Beispiel der Bahn, vorgeschrieben wird wo sie was zu Bauen und zu investieren haben ist das zwar, wenn man das Beispiel Banken zugrunde legt, nur konsequent. Wird sich aber auch hier ganz furchtbar rächen. In der Ökonomie gelten wie in der Physik Gesetze die unveränderbar sind. Sie lassen sich, im Gegensatz zu Physikalischen Gesetzen, zwar aufschieben. Aber ganz sicher nicht aufheben.
    Is der Apfelbaum leer gefressen und der Stamm im Winter verheizt gibt es nächsten Sommer keine Äpfel.
    Wer es nicht glaubt fragt den Bauern seines Vertrauens.

  4. Prinzipiell Zustimmung, was die Kritik am katastrophalen Zustand unserer Infrastruktur anbelangt.
    Nur wenn Sie Betriebs-, von Gewinn- Interessen trennen wollen bedeutet das im Umkehrschluss dass der Steuerzahler den Betrieb des Netzes finanziert und die Nutzer der Netze die Gewinne generieren.
    Ich denke nicht dass es einen Investor(außer den Steuerzahler) geben wird der Investiert ohne Gewinne zu generieren. Das geht nur im Sozialismus.:-)
    Ist noch ein weiter Weg für die Grünen, hin zu mehr Liberalismus.

    Viele Grüße….