Michael Metten, Fraktionschef der CDU Bergisch Gladbach

Michael Metten, Fraktionschef der CDU Bergisch Gladbach

„Metropolnahes Wohnen und Arbeiten im Grünen“ ist seit einigen Monaten das Motto der CDU-Fraktion für den geplanten neuen Flächennutzungsplan. Wie genau das zu interpretieren ist, dafür liefert sie immer wieder neue Nuancen. „Qualitatives Wachstum geht vor Flächen-Quantität”, formuliert Fraktionschef Michael Metten jetzt die Richtschnur für die weiteren Beratungen – und geht damit weiter auf Distanz zu den großen Potenzialflächen, die der Entwurf der Verwaltung vorsieht.

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Metten und weitere Experten der CDU äußerten sich in der neuen Ausgabe der Fraktionszeitschrift „Fraktioninform“. 

„Stichhaltige Argumente gegen manche Flächen”

Skepsis bei Details des Vorentwurfs zeigt auch Bernd de Lamboy, in der Fraktion Sprecher für den FNP. Er habe im Gespräch mit Bürgerinitiativen und Einzelpersonen „stichhaltige Argumente gegen manche im FNP-Vorentwurf ausgewiesene Flächen“ erhalten.

Auch seine Überprüfungen der Steckbriefe einzelner Flächen hätten ergeben, „dass es Ungereimtheiten gibt”. Diese müsste „bei der Feinarbeit der einzelnen Flächen” beseitigt werden.

„Nichts ist derzeit entschieden”

Lennart Höring, CDU

Lennart Höring

Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Lennart Höring und Vorsitzender des Stadtentwicklungs- und Planungsausschusses zieht eine positive Bilanz der Ausschusssitzung im Bergischen Löwen: Für ihn sei wichtig, dass die rund 600 Bürger ein Verständnis bekommen habe, wie intensiv die Ausschussarbeit laufe: „Es wird auch nicht gemauschelt, als wäre alles bereits ausgemachte Sache.” Wer das behaupte sage die Unwahrheit: „Nichts ist derzeit entschieden, wie auch die öffentliche Sitzung im Bergischen Löwen gezeigt hat.“

Wo die nächste gemeinsame Sitzung des FNP- und des Stadtentwicklungs- und Planungsausschusses stattfindet ist noch offen; der Löwe ist am 10. Mai belegt, die Verwaltung prüft Alternativen

„Ohne neue Flächen drohen hohe Mietpreissteigerung”

Erneut bekräftigt Metten, dass bei der Ausweisung neuer Gewerbe- und Wohnflächen in vielen Fällen „ein weitreichendes Verkehrskonzept“ notwendig sei. 

Grundsätzlich aber geht die CDU-Fraktion davon aus, neue Flächen für beide Bereiche gebraucht werden. Sollte Bergisch Gladbach nicht auf die Zuwanderung vor allem aus Köln reagieren drohten „erhebliche Miet- und Grundstückspreissteigerungen”. Das wäre vor allem für junge Familien, ältere Menschen und sozial Schwachen ein Problem.

Der neue FNP müsse ein Angebot in allen Preisklassen schaffen, preiswerter Wohnraum sollte durch eine stärkere Bautätigkeit der Rheinisch-Bergischen Siedlungsgesellschaft (RBS) und eine noch zu gründende städtische Wohnungsbaugesellschaft geschaffen werden.

Auch Höring verweist dabei auf die Verantwortung der Politik: „Die steigenden Miet- und Immobilienpreis sind für mich ein deutliches Signal, dass wir mit Blick auf die nachrückende Generation handeln müssen.”

des Bürgerportals. Kontakt: info@in-gl.de

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8 Kommentare

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  1. Kann den Kommentaren unter nur zustimmen. Aber nicht in allen Punkten.

    1. Den Bergisch Gladbacher Bürger und Bürgerinnen ist ihre grüne Heimat wichtig. In den Unzähligen Beschwerden und Bürgerbriefen ist zu erkennen, dass der Neue Flächennutzungsplan den Bürgern nicht passt.
    Die grüne Landschaft macht Bergisch Gladbach doch gerade erst schön und lebenswert.

    2. Ich denke nicht dass die Lösung daran liegt mehr Fläche zu zubauen. Vielmehr kann man doch überlegen wie man die Fläche die schon da ist optimal nutzt. Und damit meine Ich nicht nur in die Höhe bauen. Sondern ggf. auch Nutzungsänderungen vornimmt.
    Flächen die bisher Gewerbegebiet waren könnten Wohngebiet werden in kleinen Gegenden wo seit Jahren Leerstand ist.
    Bergisch Gladbach kann schon schnell agieren. Das hat man ja bei dem Zandersgelände gesehen. Ein großer Teil wird schon benutzt. Und selbst bei dem Gelände ist noch ordentlich Platz sobald mal die ehem. Produktionsstätten weg sind und die Parkplätze hinten.
    Das Areal ist größer als es scheint. Ein Blick auf Google Maps oder im Katasteramt lässt einen einen Einblick bekommen.

    3. Bergisch Gladbach ist nicht der Vasall der Stadt Köln. Wir sollten als Stadt uns nicht rumkommandieren lassen nur weil Köln größer und Mächtiger ist.
    Köln hat zwar einen Leerstand von nur einem Prozent. Aber damit werden nur Wohnflächen (Objekte) miteingezählt.
    Es gibt aber viele ehem. gewerblich benutzte Flächen. Und da kann man sicherlich eine Zwichennutzung machen. Statt sie den Graffiti-Sprayern und Drogendealern zu überlassen.

    4. Bauen und Natur müssen nicht zwei Paar Schuhe sein. Es gibt mittlerweile sehr tolle Beispiele die Zeigen dass man Hochhäuser bauen kann die ziemlich grün wirken. An den Fassaden ist eine Pflanzenschicht die das Haus im Sommer kühlt und im Winter wärmt und nebenbei für Frische Luft sorgt.
    Oben sind Solaranlagen und auf dem Flachdach wächst Moos oder brüten Vögel und Insekten.
    Wer sagt denn das man immer Grau oder Grün haben muss ?

    5. Leider sind die Installation von Tiny Häusern noch immer in Deutschland eine Grauzone.
    Aber ich fände es toll wenn man für ca 80.000 Euro ein Eigenes Mini Haus mit Mini Grundstück kaufen könnte. Die Nachfrage wäre bestimmt da.

    6. Ärzte, Sicherheit, Verkehr….. All das darf nicht auf der Strecke bleiben. Sonst wird es in Zukunft noch schwieriger ein Kindergartenplatz zu bekommen.
    Oder einen Fach-Arzttermin. Oder die Kriminalitätsrate wird noch weiter steigen. Und die ist schon stark gestiegen in den letzten Jahren.
    Oder der Stau in der Innenstadt.

    7. Die Idylle der Landwirtschaft schwindet. Waren früher im Bergischen Land noch viele verschiedene Pflanzen auf den Feldern gibt es heute nur noch die vermeintlich goldenen Drei ,,Mais´´, ,,Futterwiese´´ und ,,Milch´´.
    Wo sind hier in Bergisch Gladbach die Bio-Felder ? Oder die Streuobstwiesen ? Oder gar die ersten Cannabis Felder ? Oder gar die ersten Permakulturen ? Oder die ersten Erlebnis und Öko-Sozialen-Projekte.
    A la Naturgut Ophoven, Neuland Köln usw.

  2. Bei all den Bebauungsplänen sollte man vielleicht auch die Verkehrsinfrastruktur berücksichtigen. M.E. nehmen die bergischen maroden inzwischen fast Feldwege keine neuen Bürger und Pendler mehr auf.
    Wenn ich mir zeitweilig ansehe, was sich aus Richtung Lindlar z.b. durch Immekeppel oder durch Moitzfeld Höhe Shell aus Kürten Richtung A4 oder ab späteren Nachmittag umgekehrt drängt und staut. Vom Lärm und Gestank mal abgesehen.
    Da nützt es auch nichts wie bei uns an der Kreisstrasse erstmal Verkehrsschilder aufzustellen mit den Warnhinweisen vor schlechter Wegstrecke.
    Neuer Zuzug gerne. Aber wir brauchen für so viele neue Bürger Kindergärten, Supermärkte, Ärzte, funktionierenden ÖPNV ein funktionierendes Strassen- und Radwegenetz.
    Vielleicht erstmal eine funktionierende Infrastruktur aufbauen und dann erst mit Quadratischen architektonischen Highlights und Steingärten die Landschaft weiter zubetonieren

  3. Das schon fast alltägliche Nachtreten oder Vergessen der FWG ist schon sehr augenfällig. Nach meiner Beobachtung die Einzigen, die konsequent von Anfang der Diskussion um den FNP bis heute mit immer den gleichen Argumenten bei ihren Argumenten geblieben sind.
    Das ist umso bewundernswerter, als das ein nicht erwarteter Machtzuwachs ihre Positionen mächtig auf die Probe stellt. Pohl hale!!!

  4. Zuerst sollte doch mal Köln auf den erhöhten Wohnbedarf der Kölner reagieren. Ehe man in Bergisch Gladbach die Natur zubaut oder gewachsene Stadtquartiere mit würfelförmigen Einheitsklötzen „verdichtet“, könnten die Kölner ja die Merheimer Heide bebauen und den Hahnwald ein wenig verdichten.

  5. Der aktuelle Flächennutzungsplan löste am 01.10.2019 seinen Vorgänger von 1978 ab und ist jetzt 3,5 Jahre alt, sollte aber bis 2035 gelten. Nun wird ein neuer gestrickt, woran man schon sehen kann, was Stadtentwicklung in GL bedeutet und wie ziel- und konzeptsicher sie ist.

    Die aktuellen weißen Flächen, deren Vorgänger von den Bürgerinitiativen 2017-2019 erstritten wurden, sind also nach 3,5 Jahren schon wieder Gegenstand der Großmannssucht, die die CDU damals wie heute beherrschte. Schon damals hieß ein Argument für die vor der Rücknahme geplanten Wohnbau-Flächen „Zuzug aus Köln“, Wissensweise (?) sprachen von dem Perlengürtel um Köln, die die Probleme der Großstadt lösen müssten. Da haben schon Urbach und Flügge mit ihrer CDU sämtliche Hände gehoben, Steuer-Euro in den Augen, die Bewohner unserer Stadt ignorierend. Die Politik will und die Bürger haben das Nachsehen, jedenfalls die, die hier schon wohnen, teilweise sehr lange?

    Jetzt also wieder, möglichst bezahlbar, aber wo? Warum wurden denn die „weißen Flächen“ zu solchen, warum stritten damals 11 Bürgerinitiativen für gute Luft, freie Wiesen, CO2 schluckende Wälder? Um nun den Kölnern freie Bahn zu machen, große Wohnbebauungen zu ermöglichen um dann vielleicht ja auch noch freie Flächen für neue Gewerbeansiedlungen zu finden?

    N E I N !!!

    Bergisch Gladbach, das „Das grüne Tor zum Bergischen Land“ wird keins mehr sein, wenn wir die Politiker gewähren lassen, die eine Großstadt im Auge haben. Und das ohne städtisches und Verkehrs-Konzept. Man darf gespannt sein, ob die Restampel es vermag, die Steuersüchtigen und Zuzugs-Befürworter von CDU und FDP einzunorden und eine FWG sich ihrer früheren Einstellungen erinneret..

    1. Natürlich ist es schön im Grünen zu wohnen. Und durchaus menschlich ist es auch zu wünschen, dass dies immer so bleiben soll. Aber ist es auch solidarisch gedacht. Nein! Es gibt viele junge Menschen und Familien die größer werden, die gezwungen sind sich zu verändern. Ich finde, hier dürfen nicht jene das Sagen haben wer wohnen darf . Hier ist die Stadt gefordert, sie muss ihrer Verpflichtung gerecht werden und Wohnraum schaffen.

      1. Wir müssen unsere Wohnraum-Ansprüche reduzieren. In „meinem Stadtteil Schildgen“ wird seit Jahrzehnten gebaut, die Einwohnerzahl ist jedoch nur geringfügig gestiegen. Das scheint mir auch eine Ursache zu sein.

    2. Den Beitrag würde ich so unterschreiben. (Herr Havermann, der gefühlt erste Beitrag von Ihnen in dem nicht Fahrradstraßen vorkommt ;) )

      Wir können gerne bereits bebaute Flächen verdichten, eventuell auch höher bauen etc. aber weitere Grünflächen zubetonieren, nur damit in Köln noch mehr Airbnb Wohnungen auf den Markt kommen können. Nein Danke.