Die Läden haben geschlossen. Nur die Grundversorgung bleibt bestehen. Harte Zeiten für Einzelhändler, die auf jeden Kunden im Geschäft angewiesen sind. Wer kann, bietet seine Dienste auf anderen Wegen an. So wie Cathrin Höpfner, Inhaberin der Pflanzen-Boutique Urban Jungle Love auf der Odenthaler Straße.

Ihr Geschäft existiert erst seit Februar 2019. Und nun platzt die Krise hinein. Kurz vor Ostern. Eine Beratung und der Verkauf von Pflanzen und Schnittblumen im Geschäft ist nicht mehr machbar. Aber Cathrin Höpfner hatte schon von Beginn an auf Internet und Social Media gesetzt.

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„Schon seit der Eröffnung meines Geschäfts waren mir eine informative Homepage sowie Angebote auf Plattformen wie Instagram, Facebook und Pinterest wichtig“, sagte die Floristin. Ein klassischer Online-Shop sei geplant gewesen, wurde aufgrund des Aufwands wieder verworfen.

Corona: Sprunghafter Anstieg

Schon vor Corona trudelten bei Cathrin Höpfner Bestellungen per Social Media ein. „Türkränze, Trockenblumen, sogar Brausträuße wurden auch auf diesem Wege geordert“, schildert sie.

Anscheinend ist ihre Kundschaft Internet-affin und untereinander vernetzt, die Mund-zu-Mund-Propaganda der Community funktioniert. Das zahlt sich nun während der Corona-Krise aus. „Die Bestellungen sind mit Schließung der Geschäfte sprunghaft angestiegen und werden täglich mehr.“

Und dies ganz ohne Webshop. Es funktioniert, weil die Kunden wissen was die Boutique bietet, weil sie sich auf Ihr Können verlassen. Und weil Cathrin Höpfner einfach per Social Media erreichbar ist.

Insta-Bestellung

„Wer Blumen benötigt sendet meist per Instagram eine Nachricht, zusammen mit einigen Angaben und einem Beispielbild meiner vielen Werkstücke, die online zu sehen sind. Dann klären wir kurz ob eine kontaktlose Abholung oder der Versand per Post erfolgt. Gezahlt werden kann per Rechnung, bei Pay Pal oder bar“, so Höpfner.

Klingt rustikal, klappt aber. Im Fokus liegen Trockensträuße, die sich problemlos versenden lassen. Schnittblumen sind indes jetzt und auch künftig nicht im Versand-Angebot.

Der siebte Sinn

Musste sie ihren Bestand an Schnittblumen eigentlich entsorgen, als zur Schließung der Geschäfte aufgefordert wurde? Nein, Frau Höpfner hatte quasi den siebten Sinn. Ein paar Tage vor der Anordnung zum Shutdown ahnte sie was kommen wird.

„Ich habe einfach einen Ausverkauf der restlichen Schnittblumen, Beet- und Balkonpflanzen gestartet.“ Der sprach sich rasch rund lief gut. Social Media half auch in diesem Fall.

Ausbau des Online-Geschäfts

Nach diesen Erfahrungen könnte es künftig doch einen kleinen Webshop beim Urban Jungle Love geben. „Einen Webshop für Trockenblumen, Werkstücke, besondere Wohnaccessoires und Gutscheine werde ich nun doch sobald als möglich auf meiner Homepage einrichten“, kündigt Cathrin Höpfner an.

Allerdings ohne Schnittblumen und Pflanzen. „Es ist, wie jetzt in der Krise, eine gute Möglichkeit, einfach weiterzumachen. Auch wenn es mit höherem Zeit- und Arbeitsaufwand einhergeht als der normale Geschäftsbetrieb.“

Frühling to go!

Prinzipiell vermisst sie ihre Kunden schon und freut sich, wenn bald der normale Betrieb wieder startet. Aber die Kunden müssen bis dahin nicht auf Urban Jungle Love verzichten. Bestellungen für frische Blumensträuße und Trauerflor für Beisetzungen können auf Vorbestellung extra angefertigt werden.

Und vor dem Ladengeschäft hat sie einen kleinen, kontaktlosen Verkauf eingerichtet. Unter dem Motto „Frühling to go“ bietet sie dort mit Preisen versehene Frühlingspflanzen für Balkon und Garten sowie Schnittblumen an.

Kunden können sich selbst bedienen und das Geld vor Ort in einem Gefäß entrichten. Wechselgeld steht auch bereit. Da die Beratung und die Verpackung entfallen, sind die Preise moderat kalkuliert. Auch das Angebot laufe prima, bilanziert Cathrin Höpfner. Der Jungle gedeiht weiter.

ist Reporter und Kulturkorrespondent des Bürgerportals.

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