Für wenige Tage waren an der Altenberger-Dom-Straße Tempo-30-Schilder aufgetaucht – und bald wieder verschwunden. Dahinter steht eine Vorschrift, die den Verkehr im Umfeld vor Schulen, Kitas und anderen Einrichtungen bremsen soll. Die Umsetzung hat die Stadt ein wenig verstolpert. Doch nach den Sommerferien gilt die Regel an mehreren Hauptverkehrsstraßen.

Die Altenberger-Dom-Straße in Schildgen steht schon lange im Fokus der Kritik des ADFC und auch der FDP, die seit Ewigkeiten ein Verkehrskonzept für den Stadtteil fordert. Der tödliche Unfall eines Radfahrers im Februar hatte diesen Punkt noch einmal hervorgehoben.

+ Anzeige +

Daher sorgten die Schilder, die Anfang Mai auf einer Strecke von 300 Meter zwischen Fahner Weg und Concordiaweg eine Tempobeschränkung auf 30 km/h verfügten, für Aufmerksamkeit. Die Änderung war weder angekündigt noch erklärt worden – und nach einer Woche waren die Schilder verschwunden.

Voreiliger Aufbau

Dahinter steckt eine bundesweite Vorschrift, nach der auf stark befahrenen Straßen im Umfeld von Einrichtungen wie Schulen, Kitas oder Pflegeheimen auf einer Strecke von 300 Metern eben solche Mini-Tempo-30-Zonen eingerichtet werden müssen, erläutert Marco Euler, Leiter der städtischen Straßenverkehrsbehörde.

Bei der Umsetzung gab es jedoch einen Fehler. Die Vorschrift gilt bereits seit 2017 und sie soll auch noch in diesem Jahr in Bergisch Gladbach umgesetzt werden, allerdings erst während der Sommerferien. Der Aufbau der Schilder in Schildgen war voreilig und wurde daher zurück genommen.

Tempo 30 auch in Refrath und Heidkamp

Die Straßenverkehrsbehörde habe inzwischen alle Straßen im Stadtgebiet geprüft, die unter die neue Vorschrift fallen. Und das sind einige, vor allem Hauptverkehrsstraßen. Neben der Altenberger-Dom-Straße zum Beispiel die Dolmann-Straße in Refrath im Bereich der Steinbreche und die Bensberger Straße auf Höhe der Berufskollegs in Heidkamp, berichtet Euler.

Überall dort soll nach den Sommerferien auf jeweils 300 Meter Tempo 30 herrschen. Allerdings nur zu den Zeiten, in denen die Einrichtungen auch frequentiert werden. Im Bereich der Schulen also voraussichtlich von 7 bis 16 Uhr. In den Ferien sollen die Schilder zugeklappt werden.

Weitere Problemfelder in Schildgen

Mit dem Verkehrskonzept für Schildgen hat diese Maßnahme also erst einmal nichts zu tun. Immerhin plant die Stadt die Vorlage eines Verkehrskonzepts für die nächste Sitzung des Planungsauschusses am 16. Juni, berichtete der Kölner-Stadtanzeiger. Auskünfte dazu erteilte die Stadt auch auf Nachfrage nicht.

Für den ebenfalls stark, schnell und unfallträchtig befahrenen Teil der Altenberger-Dom-Straße in Richtung Köln sowie auf der Schlebuscher Straße sind (bislang) keine Tempo-Begrenzungen bekannt.

Höhere Strafen für Parken auf Radweg

Das Ärgernis, dass der Radweg vor dem Eiscafé Pol ab dem Frühjahr immer wieder rücksichtslos zugeparkt wird, ist der Straßenverkehrsbehörde bekannt, bestätigt Euler. Das werde derzeit verstärkt vom Ordnungsamt kontrolliert; nach der Novelle der Straßenverkehrsordnung seien dabei jetzt auch deutlich höhere Geldbußen möglich. Immerhin bis zu 100 Euro.

Ampelschaltung wird geändert

Und auch die Ampelschaltung an der Altenberger-Dom-Straße ist ein eigenes Thema. Die ganze Anlage wird in Kürze ohnehin turnusgemäß erneuert. Dabei will die Stadtverwaltung die Ampel so programmieren, dass Fußgänger und Radfahrer ein paar Sekunden Vorsprung bekommen, wenn das Signal auf Grün schaltet – damit sie von Rechtsabbiegern besser gesehen werden können.

Zudem sollen die weißen Fahrbahnmarkierungen für Radfahrer und Fußgänger bald erneuert werden. Bei Maßnahmen waren von der Unfallkommission beschlossen worden, in der Stadt und Polizei vertreten sind. Nicht aber der ADFC.

Weitere Beiträge zum Thema

des Bürgerportals. Kontakt: info@in-gl.de

Reden Sie mit, geben Sie einen Kommentar ab

13 Kommentare

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

  1. Tempo 30 an Schulen: Die Verlautbarungen der Straßenverkehrsbehörde zu dem Tempo-30-Fiasko in der Altenberger-Dom-Straße erscheinen etwas konfus und erschüttern das Vertrauen in die Kompetenz dieser Behörde.
    In der Presse-Erklärung vom 15.5.2020 äußerte der zuständige Fachbereichsleiter Verkehr: „Hintergrund ist eine Änderung der Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrsordnung, die eine Reduzierung der Geschwindigkeit für solch stark frequentierte Schulwege auf Hauptverkehrsstraßen auf einer Strecke von 300 Metern vorsieht. Diese Maßnahme und weitere wurden im Vorfeld durch das Gremium für Verkehrsangelegenheiten geprüft, beschlossen und sollten nach dem Sommer pressewirksam veröffentlicht und erst danach straßenverkehrsrechtlich angeordnet werden. Aufgrund eines Missverständnisses sind die Schilder aber schon früher aufgestellt worden.““.
    Dem ADFC Landesverband NRW ist nicht bekannt, dass eine – bundesweit abzustimmende – Änderung der VW-StVO schon für den Sommer zu erwarten ist. Auch ist nicht sicher, dass in dieser Änderung die Möglichkeiten zur Anordnung von Tempo-30 erleichtert werden. Derzeit gilt weiterhin seit 2017 (und auch in der 2020-Novelle) unverändert der §45, Abs. 9, Satz 6 StV, wonach nur Straßen im unmittelbaren Bereich der jeweiligen Schule mit dem Tempo-Limit versehen werden dürfen. Der unmittelbare Bereich wäre hier leider nur die Concordia-Straße und nicht die Altenberger-Dom-Straße. War eine Fehlinterpretation der StVO also das besagte Missverständnis, dass zum Wiederabbau Schilder geführt hat?
    Interessant ist, dass in der jetzigen Stellungnahme des Straßenverkehrsbehörde, statt auf die erhoffte Änderung der Verwaltungsvorschrift, nur auf den seit 2017 gültigen Passus der StVO als Auslöser der Panne verwiesen wird. Diesen Passus noch im 3. Gültigkeitsjahr als neu zu bezeichnen und dann bei der („voreiligen“!?) Umsetzung immer noch nicht zu wissen, was dabei zu beachten ist, löst doch etwas Stirnrunzeln aus! Man darf gespannt sein, ob nach den Sommerferien dann alle versprochenen neuen Tempo-30-Zonen angeordnet sind.
    Dr. Bernhard Beckermann
    ADFC RheinBerg-Oberberg

  2. Modellversuche mit Tempo-30-Zonen
    Auf eine wichtige Neuerung in der seit 28. April 2020 gültigen Novelle der Straßenverkehrsordnung weist Friedhelm Bihn, Sprecher des VCD Verkehrsclub Deutschland, Bergisch Gladbach, hin: Jetzt können die Straßenverkehrsbehörden in den Kommunen Modellversuche zur Erprobung geplanter verkehrssichernder oder verkehrsregelnder Maßnahmen anordnen unabhängig von einer nachgewiesenen Gefahrenlage. Dies bietet den Kommunen mehr Spielraum, um beispielsweise Tempo 30 innerorts zu erproben.

  3. Tempo 30 ist sicher sinnvoll. Ich wohne in der 30er Zone der Reuterstraße und ich wäre froh, wenn die Autofahrer dort wenigstens 50 fahren würden. Es ist teilweise eine Rennstrecke im Bereich vor der Kreuzung zur B 506!! Da nutzen Schilder wenig!

  4. Die Korrektur können Sie gleich weiter korrigieren – „Dolmann-Straße in Refrath“ enthält noch zwei Fehler.

  5. Entschuldigung, ich verstehe nicht warum diese ein Problem ist. Ich bin wie sie sagen ein Pseudonym aber dieser Herr Feuerteufel ist nicht? Ich verstehe das nicht. Ich habe eine Name.Warum wollen sie nicht meine Opinion hören? Sie machen mir das Vorwurf ich habe sie verkauft für dumm. Ich gesagt ich bin eine 38 jahre Frau Name Lilia Cardozo aus Valldemossa in Mallorca die ein kleines Kind hat und seit 9 Monaten hier gezogen bin in Rosrath und sie sagen mir ich bin nicht echt? Was ist das mit diesem Daten? Ich habw nie was gesgat . ich habe meine Kritik gesagt und ich glaube ich darf das. Ich verstehe nicht was ich gemacht habe? Ich bin seit 4 Monaten gerne reader von dieser seit weil mein Mann mir gesagt um bessere deutsch zulernen. Gute Nacht.

    1. Wir wollten Ihnen gerade eine Mail schicken, um das zu klären. Leider ist die Adresse, die Sie angeben, falsch. Sie erreichen uns unter redaktion@in-gl.de.

  6. An Herr Feuerteufel: Mein Deutsch ist nicht so gut, deswegen ich habe nicht gedacht ich habe eine Fehler gemacht habe. Weil mit Übersetzer oder ohne. Ich finde diese nicht respektvoll. Seit 9 Monate in DE und verheiratet mit Deutsche Mann. Also bissschen Respekt wenn sie mit der Frau reden.

    An Redaktion: Ich weiß nicht wie Journalism funktioniert. Deswegen ich auch diese Frage gestellt. Weil oft hier eine oder viele Pressemitteilung sind. Ich lese viel hier. Ich lese auch viel auf der Bergisch Gladbach Seite und deswegen hat das mir aufgefallen.
    Und diese ist meine Kritik. Weil ich eine aktuelle Nachrichten Homepage suche diese aktuell ist aber diese Article is not aktuell.
    Diese Meinung ist meine.
    Tschüss.

    1. Sehr geehrte Frau Dittrich, bzw. Herr XY, oder wer sich immer hinter diesem Pseudonym verbirgt: bitte versuchen Sie nicht uns für dumm zu verkaufen. Und das noch auf Kosten von Zuwanderern.

      PS. Falls Sie demnächst mal wieder verlangen, dass Ihre Kommentare aus Datenschutzgründen gelöscht werden sollen werden wir Sie bitten, Ihre Identität zu belegen.

  7. Der Artikel ist leider nicht korrekt, da es gar keine Dolmann-Straße in Bensberg gibt.

  8. Wow, drei Fehler in einem einzeiligen Satz. Korrektes Deutsch wird hier nicht geschrieben.

  9. Wow, noch ein Artikel der sich auf ein Pressemitteilung vom 15.05.2020 von der Stadt Bergisch Gladbach. Aktualität wird hier GROSS geschrieben.

    1. Sehr geehrte Frau Dittrich, schön, dass Sie unserer Berichterstattung so aufmerksam folgen.

      Mir ist aber nicht klar, ob Sie mit der Arbeitsweise von Journalisten vertraut sind, daher erlauben Sie mir bitte eine Erläuterung.

      In Punkten, die uns kritisch erscheinen, fragen wir nach. In diesem Fall ging die Pressemitteilung auf eine Anfrage von uns zurück. Sie hatte aber nicht alle unsere Fragen beantwortet, daher haben wir noch einmal nachgefragt – und konnte gestern endlich mit dem zuständigen Mitarbeiter reden.

      Wir veröffentlichen zwar auch Pressemitteilungen der Stadtverwaltung und anderen Akteuren der Stadtgesellschaft. Aber nur dann, wenn wir sie als unproblematisch empfinden. Wir verstehen das als Dienstleistung. Ein Wettrennen, wer welche Pressemitteilung am schnellsten kopiert, ist für uns nicht relevant.

      Wenn Sie sich für lokalen Journalismus interessieren, dann lade ich Sie gerne zu unserem BürgerClub am Montag ein, dort geht es um genau diese Themen, über konstruktive Impulse freuen wir uns immer:

      https://in-gl.de/2020/05/20/der-buergerclub-oeffnet/

      Mit freundlichen Grüßen, Georg Watzlawek