Kreisdirektor Erik Werdel gibt sein Amt in Rhein-Berg auf. Foto: Joachim Rieger

Der Krisenstab des Rheinisch-Bergischen Kreises registriert mittlerweile wieder vermehrt Corona-Neuinfektionen. Kreisdirektor Dr. Erik Werdel appelliert daher an die Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln. Neben dem Gesundheitsschutz gelte es einen zweiten, lokal begrenzten Lockdown zu verhindern.

„Bitte übernehmen Sie Verantwortung, zu Ihrem eigenen Schutz und zum Schutze Ihrer Familien und Freunde!“

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Mit einem eindringlichen Aufruf, weiterhin die geltenden Hygiene- und Abstandsregeln einzuhalten, wendet sich der Kreisdirektor des Rheinisch-Bergischen Kreises, Dr. Erik Werdel, an Bürgerinnen und Bürger.

Weit entfernt von Vor-Corona

Insgesamt ziehe Werdel, der auch Leiter des Krisenstabs ist, bislang eine positive Bilanz aus der Corona-Krise, meldet der Kreis am Freitagnachmittag: „Alle zusammen haben wir diese Zeit gut gemeistert. Das war nicht selbstverständlich und hat gezeigt, dass der menschliche Zusammenhalt im Rheinisch-Bergischen Kreis immer wieder gut funktioniert.“ Dennoch schränkt Werdel ein, man sei weit entfernt von dem Leben vor Corona.

Der Krisenstab des Kreises registriere mittlerweile wieder vermehrt Neuinfektionen, heißt es. Es handele sich dabei vor allem in den vergangenen Tagen häufig um Kontaktpersonen nachweislich Infizierter. Dies zeige, dass die Einhaltung von Abstandsgebot und Hygieneregeln auch und gerade im Familien- und Freundeskreis enorm wichtig sind, so Werdel.

Der Kreisdirektor weiter: „Ich appelliere deshalb dringend an Sie: Bitte halten Sie sich immer, zu Ihrem eigenen Schutz und zum Schutz Ihrer Familien, Ihrer Freunde, Ihrer Bekannten und Kollegen, an die geltenden Empfehlungen. Übernehmen Sie auch weiterhin die Verantwortung.“

Die Abstands- und Hygieneregeln sollten nach wie vor eingehalten werden, Bild von Klaus Hausmann auf Pixabay

Alle tragen Risiko der Ansteckung

Werdel erinnere in diesem Zusammenhang an neuere Erkenntnisse zu den Auswirkungen von Covid-19-Erkrankungen, schreibt der Kreis: „Heute wissen wir: Wir alle tragen das Risiko der Ansteckung, des Krankwerdens, des schweren Verlaufs und der Spätfolgen. Niemand kann sicher sein, nicht schwer zu erkranken. Bitte stellen Sie sich nur einen Moment lang vor, Sie würden zutiefst um das Leben Ihrer Partnerin oder Ihres Partners bangen, um Ihre Kinder, Eltern oder besten Freunde. Und jetzt machen Sie sich bewusst, dass es vielleicht an Ihnen liegt, ob es bei diesem kurzen Moment bleibt.“

Zusätzlich zum Gesundheitsschutz gelte es auch, einen zweiten, lokal begrenzten Lockdown zu verhindern. „Er würde unsere Wirtschaft und unsere Gesellschaft sicherlich noch härter treffen als die strengen Maßnahmen im Frühjahr“, gibt Werdel zu bedenken und appelliert an Bürgerinnen und Bürger: „Es gibt deshalb über das persönliche Umfeld hinaus so viele Menschen, die auf Ihr Mitwirken angewiesen sind. Wir halten Sie weiter auf dem Laufenden über die Zahlen und Fakten. Halten Sie sich bitte an die Hygieneempfehlungen!“

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Rheinisch-Bergischer Kreis

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7 Kommentare

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  1. In Sachen Corona möchte ich mich den Worten von Dr. Wolfgang Schäuble anschließen. “ Man sollte nicht alles dem Leben unterordnen“. Ich bin 84 und weiß, wovon ich Rede. Es gehört auch ein bisschen Mut zum Leben. Ängstlichkeit ist schlechter Weg Begleiter.

  2. Sicher ist es richtig und wichtig für die Beibehaltung der Hygienedisziplin in Coronazeiten zu werben. Aber auch der verantwortungsvolle Umgang mit Zahlen ist wichtig, schützt vor Panikreaktionen und bewahrt Glaubwürdigkeit. Um vom Beginn einer zweiten Welle sprechen zu können muss man alle Corona-Daten betrachten. Insbesondere die Zahl der Testungen ist zu berücksichtigen. Die hat richtigerweise zugenommen, wobei die Positivrate ein niedriges Niveau erreicht hat. D.h. das Virus ist erwartungsgemäß (mit unbekannter Dunkelziffer) weiterhin unter uns aber auch nicht auf dramatisch erhöhtem Level , weil dann der Positivfaktor ansteigen müsste. Urlaubsrückkehrer aus Risikoländern, Erntehelfer und Billiglohnkräfte in Massenunterkünften sowie ganz allgemein zunehmende Massenkontakte und die anstehenden Schulöffnungen sind erkannte Risikofaktoren die zu weiter verstärkten Tests Anlass geben. Das dabei die absoluten Zahlen steigen werden ist nicht zwingend Grund zur Beunruhigung sondern schafft die Voraussetzung, die Lage durch Quarantänemaßnahmen OHNE 2. Lockdown im Griff behalten zu können. Erst wenn die Positivrate wieder deutlich steigt kann man meiner Einschätzung nach vom Beginn einer zweiten Welle sprechen.
    Daten aus COVID-19-Lagebericht vom 29.07.2020.
    Kalenderwochen (KW) 11,12,13……21,22,23….. 28,29,30 im Vergleich => KW11_127.457 Testungen 7.582 positiv 5,9% // KW12_348.619 Testungen 23.820 positiv 6,8% // KW13_361.515 Testungen_31.414 positiv 8,7% /……../ KW21_353.467 Testungen 5.218 positiv 1,5% // KW22_405.269 Testungen 4.310 positiv 1,1% // KW23_340.986 Testungen 3.208positiv 0,9% /……./ KW28_509.398Testungen_2.989 positiv 0,6% // KW29_537.334Testungen_3480 positiv 0,6% // KW30_563.5534Testungen_4.364 positiv 0,8 %

  3. Bei Dm-markt in Bergisch Gladbach steht man vor der Kasse 1.5 m auseinander und nach dem abkassieren nebeneinander zum einpacken weil die Kassiererin wie am Fliessband abfertigt und zwischen den einzelnen Kunden keine Pause macht was soll das für einen Sinn ergeben

  4. Ja, überall verantwortungsbewusste Menschen. Und wovon träumen Sie nachts?
    In den öffentlichen Verkehrsmitteln sitzen/stehen reihenweise Leute, die mit dem MNS ihr Kinn bedecken – wunderbar! Mit welcher Körperöffnung atmen diese Figuren nochmal?
    Heute habe ich drei Backshops besucht (warum so viele, erklärt sich gleich). Im ersten sind zwei Mitarbeiterinnen hinter dem Tresen. Ohne MNS! Sprich: da wird fröhlich (potentiell infektiöses) Aerosol auf offen liegende Lebensmittel geatmet. Und ein Brötchen lässt sich ja hinterher nicht einfach mit Desinfektionsgel behandeln. Im zweiten sah es genauso aus.
    Verantwortungsbewusst? Am A…! Der zweite Lockdown wird kommen! Ganz am Anfang sagte mal ein schlauer Mensch, dass unsere schärfste Waffe gegen die Pandemie der gesunde Menschenverstand sei. Das ist ja im Prinzip gut; problematisch wird es aber, wenn weite Teile der Bevölkerung in diesem Sinne unbewaffnet sind.

  5. Ich halte es bei dem geringen Anstieg der Infektionszahl im Rheinisch Bergischen Kreis für überzogen, vor einem erneuten Lockdown zu warnen. Ich sehe in meinem Umkreis, beim Einkaufen, in Arztpraxen etc….Sehr verantwortungsbewusste Menschen, die sich an die Hygiene Vorschriften halten und bin davon überzeugt, dass wir hier keinen erneuten Lockdown benötigen werden. In diesem Sinne wünsche ich allen ein wundervolles Wochenende.

  6. Ich kann mich Herrn Manuel Harjes
    mit jedem Wort nur anschließen…vielen Dank für Ihre Worte…

  7. Zitat: „ Bitte stellen Sie sich nur einen Moment lang vor, Sie würden zutiefst um das Leben Ihrer Partnerin oder Ihres Partners bangen, um Ihre Kinder, Eltern oder besten Freunde.„ Solche Appelle bedienen die Angst der Menschen und funktionieren aufgrund unserem neurologischen Hang zur Verlustaversion hervorragend. Während in Sachen Corona der volle Ernst aufgefahren wird, bleiben wir im Bereich Klima mit einem wirklich drohenden herben Verlust – kein Vergleich zu Corona – mit den Maßnahmen weit zurück. Hier stellt sich die Frage, ob die Erde für ALLE unsere Enkel noch bewohnbar bleibt und das ganz ohne Vermutungen sondern nur mit der Frage der Schwere. Liebe Politiker, bitte betrachten Sie alle Angelegenheiten endlich interdisziplinär und wirklich im Sinne des Menschseins. Hören Sie langsam aber sicher auf immer entweder die absolute Angst der Menschen eines Verlustes oder die Frage der Wirtschaft in den Vordergrund zu stellen.