Bei der digitalen Berufsfelderkundung des Rheinisch-Bergischen Kreises stellen Auszubildende in den unterschiedlichsten Berufen ihren Ausbildungsplatz in einem Video vor. Jugendliche aus 8. und 9. Klassen können so einen ersten Eindruck der Arbeitswelt in ihren Wunschberufen bekommen.

Die Berufsorientierung im Rheinisch-Bergischen Kreis läuft auch während der Corona-Pandemie weiter. Das Koordinierungsbüro „Übergang Schule-Beruf“ organisierte die Berufsfelderkundung für Schülerinnen und Schüler der 8. und 9. Klassen diesmal digital, da das eintägige Schnupperpraktikum vor Ort in den Unternehmen derzeit nicht möglich ist.

Aufgrund der Initiative konnten bis zu 5.000 Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgangsstufen 8 und 9 von fast 40 Schulen einen ersten Eindruck der Arbeitswelt gewinnen und ihre Erwartungen mit der Realität abgleichen. Das geschah virtuell am Computer mit fast 50 eigens dafür produzierten Filmen, um ein Bild von den spannenden und vielfältigen Berufen zu vermitteln. Die Jugendlichen nutzten das Angebot ausgiebig und mit viel Interesse – die Filme wurden bislang schon fast 30.000 Mal auf YouTube geklickt und es kommen täglich weitere Aufrufe hinzu.

„Wir haben mit der digitalen Berufsfelderkundung einen Weg gefunden, die Jugendlichen trotz der Corona-Pandemie in die Arbeitswelt von unterschiedlichen Berufen hineinschnuppern zu lassen. Gemeinsam mit den Unternehmen und deren Azubis wurden Kurzfilme produziert, die viele spannende Studien- und Ausbildungsberufe vorstellen und einen guten Eindruck von den Inhalten vermitteln. Für dieses Engagement bedanke ich mich herzlich, denn so werden erste Weichen für die berufliche Zukunft gestellt“, macht Bildungsdezernent und Kreisdirektor Dr. Erik Werdel deutlich.

Das Besondere an der digitalen Berufsfelderkundung ist, dass Auszubildende ihre Ausbildungs- und Arbeitswelt selbst präsentieren – mit viel Enthusiasmus, Stolz auf ihre Tätigkeit und natürlich sehr authentisch. Dabei berichten sie beispielsweise von ihren verschiedenen Aufgaben und den Voraussetzungen, die für ihre Arbeit notwendig sind. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag dazu, das Interesse der Schülerinnen und Schülern zu wecken und einen leichteren Einstieg ins die Berufswelt zu finden.

Wie bei den Berufsfelderkundungstagen in der realen Welt gelingt bei der virtuellen Variante eine Win-Win-Situation: die Jugendlichen lernen Berufe und Unternehmen kennen, die Firmen wiederum können für ihre Angebote begeistern, um zukünftige Fachkräfte zu gewinnen.

Christian stellt seine Ausbildung als Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservices beim Aggerverband in einem Film vor. Insgesamt präsentieren mehr als 40 Azubis bei der Digitalen Berufsfelderkundung den Jugendlichen aus den 8. und 9. Klassen ihre Tätigkeiten mit viel Engagement und Enthusiasmus.

Ablauf der digitalen Berufsfelderkundung

Die digitale Berufsfelderkundung lief zweistufig ab. Zunächst wählten die Jugendlichen mehrere Videos aus drei unterschiedlichen Kategorien mit verschiedenen Berufsschwerpunkten aus. Damit lässt sich ein breiter Überblick gewinnen und es gelingt, auch weniger bekannte Tätigkeiten in den Fokus zu rücken. Denn weiterhin verteilen sich mehr als ein Drittel aller Jugendlichen auf die zehn bekanntesten Ausbildungsberufe, die besonders im kaufmännischen und medizinischen Bereich angesiedelt sind.

Allerdings gibt es abseits der bekannten Pfade viele spannende „Berufungen“ in der Arbeitswelt zu entdecken. In weniger vertrauten Berufen sind zudem oftmals die Chancen höher, einen Ausbildungsvertrag zu unterschreiben, da weniger Bewerberinnen und Bewerber in Konkurrenz zueinander stehen. I

n der zweiten Phase der aktuellen Berufsfelderkundung konnten dann die geweckten Interessen vertieft und circa 15 Minuten lange Videos aus den drei Bereichen ausgewählt werden, um sich beispielsweise eingehender mit Pflegeberufen, Tätigkeiten in Metall- und Maschinenbau sowie Finanzen, Versicherungen und Immobilien zu beschäftigen. Danach füllten die Schülerinnen und Schüler Arbeitsblätter aus, um die in bewegten Bildern erlebten Tätigkeiten zu reflektieren.     

Unterstützung durch das Angebot erhalten die Jugendlichen in einem weiteren wichtigen Aspekt. „Die Berufsfelderkundungen helfen dabei, mehr über die eigenen Stärken und Schwächen herauszufinden, um so erste realistische Berufsperspektiven zu entwickeln und später eine qualifizierte Entscheidung über die Zukunft zu treffen“, erklärt Ann-Kathrin Fey aus dem Koordinierungsbüro „Übergang Schule-Beruf“ beim Rheinisch-Bergischen Kreis.

Im Vorfeld der Berufsfelderkundungen absolvierten die Schülerinnen und Schüler bereits eine sogenannte Potenzialanalyse, um mehr über ihre Interessen und Fähigkeiten herauszufinden. Im April und Juni soll es dann, sofern es die Corona-Lage zulässt, vor Ort in den Unternehmen weitergehen, um hautnah verschiedene Berufe kennenzulernen und im folgenden Schuljahr dann ein längeres Praktikum zu absolvieren.

Weitere Angebote in der Berufs- und Studienorientierung sind beispielsweise der Tag der dualen Ausbildung und der Tag der Studienorientierung. Durch die vielfältigen Angebote gelingt es, die Jugendlichen dabei zu unterstützen, eine fundierte Entscheidung über ihre berufliche Zukunft und den Weg dorthin zu fällen.

Weitere Informationen gibt es hier. Die Videos können auf dem Youtube-Kanal des Rheinisch-Bergischen Kreises  angesehen werden.

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