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RheinBerg Passage: Zurück auf Start

Auf dem früheren Steinbüchel-Gelände und an den Kalköfen wird mit Hochdruck gebaut, bei Zanders rauchen die Köpfe der Planer, doch andere große Projekte in der Innenstadt kommen nicht voran. Bei der RheinBerg Passage geht es sogar zurück: der riesige Klotz am Bahnhof steht inzwischen völlig leer, neue Mieter, Nutzungen und Konzepte werden gesucht.

Großartige Pläne hatte die irische Gesellschaft Greenman veröffentlicht, nachdem sie die RheinBerg Passage am Kopf des S-Bahnhofs gekauft hatte. Die Lage ist günstig, direkt gegenüber soll das neue Stadthaus gebaut werden, nebenan wächst auf dem Cox-Gelände hinter den Kalköfen ein ganz Wohnviertel heran, schräg gegenüber will Isotec einen neuen Firmensitz bauen.

Die grandiosen Pläne veröffentlichte Greenman unter dem Namen „Berg Center”, mit einer schicken Glasfassade und einem ganz neuen Konzept. Für den Kauf und die Sanierung des Gebäudes wurde ein Gesamtvolumen von 30 Millionen Euro genannt. 

So hatte sich Greenman die Zukunft der Rheinberg Passage vorgestellt. Foto: Mesa
Die Realität: Das Gebäude ist verschlossen, die Reklame ist nur noch als Schatten zu erkennen.

Eine Baugenehmigung wurde schon 17.7.2018 erteilt. Getan hat sich dann erst einmal nichts. Bis auf die Abwanderung der Geschäfte im Obergeschoss und hinter dem Supermarkt. Und ein Gerangel mit der Marktkauf-Mutter Edeka um den Mietvertrag.

Anfang 2021 gab Greenman Investments das Projekt an Kintyre Investments ab, einen Frankfurter Immobilieninvestor mit viel Erfahrung auf diesem Gebiet. Aber auch Kintyre hält sich bedeckt, musste erst einmal mit ansehen, dass der Ankermieter Marktkauf auszog. Seit Ende Juni ist das Gebäude komplett leer, auch die Filiale der Bärenapotheke musste Hals über Kopf ausziehen. Nur das Parkhaus wird noch bewirtschaftet.



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Die Marktkauf-Mutter Edeka habe rechtwidrig gekündigt, sagt Kintyre-Manager Johannes Nendel. Nun suche er nach einem neuen Betreiber für den großen Supermarkt im Erdgeschoss: Nahversorgung lautet hier das Schlagwort. Das laufe besser als zunächst erhofft, sagt Nendel, bleibt aber vage.

Auch für das Obergeschoss gebe es bereits einen konkreten Interessenten, Namen können jedoch noch nicht genannt werden. Grundsätzlich sei dort alles möglich: Services, Freizeit, Handel etc.

Ob und wie der Klotz modernisiert und umgebaut wird ist derzeit völlig offen. „Vermietung und der Umbau würden Hand in Hand gehen“, sagt Nendel. Je nachdem, was die Nutzer wünschen und brauchen werde umgebaut.

Ein Projekt, das für die gesamte Innenstadt und vor allem für die von Leerstand geplagte Grüne Ladenstraße von großer Bedeutung ist. Denn die Grüne Ladenstraße endet am Hintereingang der Rheinberg Passage. Wenn es dort ein attraktives Angebot gibt, so die Hoffnung, könnte das auch wieder mehr Leute durch die Grüne Ladenstraße und weiter zum S-Bahnhof ziehen.

Sechs große Bauprojekte verändern Bergisch Gladbachs Innenstadt komplett. Aus der Vogelperspektive wird klar: Auf dem Steinbüchelgelände und an den Kalköfen wachsen ganze Stadtteile heran; bei Köttgen, Zanders und am Bahnhof schlummert viel Potenzial. Wir haben unsere interaktive Panoramatour zu den großen Projekten in der City erneuert – und zeigen nebenbei, wie atemberaubend Bergisch Gladbach von oben aussieht.

Die Baustellen-Panoramatour ist eine Kooperation zwischen dem Bürgerportal und der lokalen Firma panomedia360. Inhaber ist der erfahrene Drohnen-Pilot Stefan Krill, mit dem gemeinsam wir schon viele Luftbild-Projekte realisiert haben.

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