Benno Nuding ist noch bis Ende dieser Woche Fraktionsvorsitzender der FWG, bevor er sein Mandat aus privaten Gründen niederlegt.

Nach Ansicht der Freie Wählergemeinschaft hat der Verkehrsversuch an der Laurentiusstraße den Eindruck verfestigt, dass ein tragfähiger Konsens in Sachen Fahrradstraße kaum zu erreichen ist. Daher solle die Stadt das Projekt an dieser Stelle nicht weiter verfolgen – sondern Straßen suchen, wo es passt.

Der Plan, die Laurentiusstraße in eine Fahrradstraße umzuwidmen, war Bestandteil des Koalitionsvertrages der Ampel, aber von Anfang an umstritten.

+ Anzeige +

Die FWG hatte die Pläne anfangs grundsätzlich unterstützt, um die Mobilitätswende in unserer Stadt voranzutreiben. Schon bei den ersten Anhörungen der Bürgerinnen und Bürger wurde aber schnell deutlich, dass es schwer wird, einen tragfähigen Konsens zu erreichen.

Dieser Eindruck hat sich mit dem Verkehrsversuch verfestigt.

Die FWG wird deshalb im Ausschuss für Mobilität und Verkehrsflächen nicht nur den Verwaltungsvorschlag zur Beendigung des Verkehrsversuches unterstützen, sondern beantragen, das Umwidmungsprojekt nicht weiter zu verfolgen.

Hinweis der Redaktion: Das Bürgerportal steht als Plattform für alle Vereine, Initiativen, Parteien und Einrichtungen der Stadt zur Verfügung. Dieser Beitrag stammt von der FWG.

Es gibt gute Gründe, die gegen eine Fortführung der Planungen sprechen:

  1. Die aktuelle Verkehrsführung, die den Radfahrern ermöglicht, auch stadteinwärts auf der Laurentiusstraße zu fahren, hat sich bewährt. Aus Hebborn kommend ist die Innenstadt für Radfahrer leichter zu erreichen.
  2. Die „unechte Sackgasse“ wurde mit der Polizei und der Verkehrsbehörde abgestimmt. Von der Verwaltung wurde angenommen, dass es die beste Idee zur Verkehrsführung sei. Nach dem (noch zu beschließenden) Abbruch des jetzigen Verkehrsversuchs zur unechten Sackgasse ist ein erneuter Verkehrsversuch mit einer „neuen Idee“ den Bürgern nicht vermittelbar.

Die FWG beantragt zusätzlich, dass die Laurentiusstraße umfassend saniert und fahrrad- und fußgängergerecht umgestaltet wird. Hierzu sollen auch Fahrradparkplätze installiert werden.

Benno Nuding, Fraktionsvorsitzender: „Die FWG wird sich weiter für eine Verbesserung der Verkehrssituation für Radfahrer und Fußgänger einsetzen. Dazu gehört auch, dass in unserer Stadt Fahrradstraßen geschaffen werden müssen, aber dort, wo es passt. Wir halten z.B. den Herkenfelder Weg zwischen Kombibad Paffrath und Kempener Straße für geeignet.“

Die Verwaltung plant vom  1. bis zum 31. März ein Online-Beteiligungsverfahren, bei dem die Bevölkerung Vorschläge für Fahrradstraßen einreichen kann. Dies ist ein sinnvoller Schritt, um mit den Bürgern zusammen geeignete Strecken zu finden.

Weitere Beiträge zum Thema

Reden Sie mit, geben Sie einen Kommentar ab

5 Kommentare

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

  1. Zum Vorschlag Herkenfelder Weg als Fahrradstraße: Was genau soll sich durch diese Umwidmung ändern? Der Weg dort ist so schmal und so eng, dass Autos ohnehin keine Radfahrerinnen überholen können, abgesehen davon lässt der Zustand der Straße auch keine höhere Geschwindigkeit als sie üblicherweise mit Fahrrädern erreicht wird, zu. Ich fahre dort regelmäßig von Schildgen kommend meine Kinder zum Schwimmkurs.

    Unabhängig vom unsäglichen Theater um die Laurentiusstraße sollten doch Fahrradstraßen dazu dienen, Vorrangrouten für den Radverkehr zu schaffen. Sie machen nur Sinn, wo auch viele Menschen (potentiell) mit dem Rad unterwegs sind, nicht irgendwo am Waldrand.

    1. Der Vorschlag zur Umwidmung des Herkenfelder Wegs zur Fahrradstraße basiert ursprünglich auf einem Vorschlag des ADFC:

      „Schon im Januar des Jahres 2021 hatten wir über den Anregungsausschuss der Stadt zur Unterstützung des Projektes „Rad macht Schule“ und den „schlauen (Rad-) Wegen“ zur „Integrierten Gesamtschule Paffrath“ einen Antrag eingereicht.

      https://www.bergischgladbach.de/igp-rad-macht-schule.aspx

      Der Herkenfelder Weg ist eine von KFZ wenig frequentierte Anliegerstraße. Diese zukünftig im Radwegeplan ausgewiesene Nebenroute wird als attraktive und sichere Alternative zur stark befahrenen Kempener Str. vor allem durch Schüler*innen aus Schildgen und Katterbach auf ihrem Weg zur IGP genutzt.

      Wir fordern nun die erneute Vorlage und Diskussion im verantwortlichen Ausschuss – dem Ausschuss für Mobilität und Verkehrsflächen – so wie vor zwei Jahren bereits beschlossen.

      Zwischenzeitlich haben sich die Voraussetzungen zur Erstellung von Fahrradstraßen durch die Änderung der VwV-StVO Ende 2021 und die vorhandenen Leitfäden derart umfassend geändert, dass eine neue Bewertung auch im Rahmen des städt. Investitionsplanes für 2023 angesagt erscheint.“

      Quelle: Facebook
      Anregung/Beschwerde gem. § 24 GO NRW: https://mandatsinfo.bergischgladbach.de/bi/vo0050.asp?__kvonr=29093

    2. Hallo zusammen und vielen Dank für die Antworten,
      nur damit es keine Missverständnisse gibt: Der Weg kann natürlich gerne als Fahrradstraße umgewidmet werden. Ich denke nur, wenn es nicht mit einer Erneuerung des Straßenbelags verbunden wird, bringt das nicht viel.

      Meiner Meinung nach sollte Radverkehr nicht auf schlecht asphaltierte Nebenstrecken verwiesen werden, sondern die Hauptverkehrsachsen sollten sicher für den Radverkehr sein. Wenn ich aus Schildgen zum Schwimmbad oder zur Schule dort möchte, ist der Weg eine super Alternative zur Paffrather Straße, aber für weitere Wege in die Innenstadt oder weiter addieren sich Schleichwege gerne mal auf mehrere Kilometer. In den Niederlanden ist es häufig so, dass die direkten Routen diejenigen sind, auf denen der Radverkehr bevorrechtigt wird. Das finde ich sinnvoll.

      1. Das sehe ich genauso und hoffe, dass die Nord-Süd Verbindung über Kempener und Paffrather Str. als Hauptverkehrsachse in den nächsten Jahren, wie in den Haushaltsplänen vorgesehen, für den Radverkehr entsprechend attraktiver gestaltet wird.

        In diesem Jahr soll ja bereits mit dem ersten Abschnitt – zwischen Reuterstraße und B506 – gestartet werden.

        Paffrather Straße Beschluss der Entwurfsplanung: https://mandatsinfo.bergischgladbach.de/bi/vo0050.asp?__kvonr=32380