Der Leistungskurs Kunst (Q1) am Gymnasium Herkenrath hat eine ganze Ausstellung mit Tusche-Zeichnungen produziert, die jetzt in der Kulturkirche Herrenstrunden gezeigt werden. Pate standen unter anderem Pieter Bruegel der Ältere Pate, Rembrandt, de Goya oder Jansen.

Die Kulturkirche Herrenstrunden präsentiert eine Ausstellung mit Zeichnungen in Tuschetechnik, die jungen Künstler:innen besuchen alle den LK Kunst am Gymnasium Herkenrath. Im Fokus steht eine Serie mit dem Titel „Die verkehrte Welt. Oder: Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“.

Die Schüler:innen haben sich hier mit dem Menschenbild des niederländischen Künstlers Pieter Bruegel d.Ä. auseinandergesetzt, dessen Wimmelbilder oft eine widersinnige Welt darstellen und so einen kritischen Blick auf die Gesellschaft seiner Zeit werfen.

Die jungen „Herkenrather“ haben in ihren Werken eigene Kommentare zu Pieter Bruegel gezeichnet und damit Antworten auf die Frage nach dem Menschen und seinem Handeln entworfen – sie zeigen eine zeitgenössische und persönliche Perspektive. Der Betrachter wird auf Missstände und menschliche Schwächen aufmerksam gemacht.  

So zeigt beispielsweise eine Zeichnung in Form eines „umgekehrten Turmbau zu Babels“, wie Menschen der exzessiven Genusssucht verfallen sind.

In einem anderen Bild sind sie ausnahmslos in ihr Handy vertieft und nehmen daher ihre Mitmenschen nicht wirklich wahr.

Tiere werden massenhaft ausgebeutet und gequält.

Es wird den falschen Versprechungen vermeintlicher Anführer geglaubt, statt zu einem Weg ins Paradies werden sie in ihren Untergang geleitet.

Und während die Reichen auf Kosten der Armen ihren Wohlstand mehren, wird übersehen, dass die natürlichen Ressourcen sprichwörtlich den Bach herunter gehen und dass der Tod allgegenwärtig ist.

Dystopische Visionen und die Rolle des Menschen darin sind spitzfindig auf den Punkt gebracht.

Ein Kontrastprogramm – inspiriert von Rembrandt oder Jansen

Ein stimmungsvolles Kontrastprogramm dazu sind die Zeichnungen von Naturlandschaften. Die Schüler:innen haben hier durch das Kopieren verschiedener Vorlagen, etwa von Rembrandt oder Horst Jansen, ihr gestalterisches Repertoire erweitert.

Die Ausstellung tagsüber bis zum 16. April 2023 geöffnet. Der Eintritt ist frei, Besucher sind herzlich willkommen, St. Johannes der Täufer, Herrenstrunden 32, 51465 Bergisch Gladbach

Das Besondere an der Darstellung mit Tusche ist, dass mit nur wenigen Linien und Flächen räumlich wirkende und atmosphärisch wirkende Landschaften entstehen können. Dabei kann die Tuschezeichnung stärker naturalistisch oder auch abstrahierend eingesetzt werden, um unterschiedliche Effekte zu erzielen.

Eine kleine, dritte Gruppe von Arbeiten sind Bildzitate zu Francisco de Goyas Gesellschaftssatiren oder privat, außerhalb des Unterrichts entstanden und zeigen persönliche Interessen der jungen Künstler:innen.  

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