Die GGS Gronau muss dringend saniert werden, dafür wird ein Ausweichquartier gesucht.

1011 Kinder haben sich im Frühjahr für das kommende Schuljahr in einer der 19 Grundschulen in Bergisch Gladbach angemeldet, fast genau so viele wie im Vorjahr. Insgesamt gibt es genug Plätze. Doch vor allem in und rund um Bensberg müssen Kinder auf entferntere Schulen ausweichen, Refrath kann den Andrang nur dank der neuen Notschule bewältigen.

Alle Erstklässler in Bergisch Gladbach können zum neuen Schuljahr mit einem Platz innerhalb ihres Schulbezirks versorgt werden, allerdings nicht immer in der jeweils am nächsten liegenden Schule. Das geht aus einer Aufstellung hervor, die die Schulverwaltung im Vorfeld der nächsten Sitzung des Schulausschusses am 24.5. jetzt vorgelegt hat.

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Insgesamt 1011 Kinder hatten sich im Frühjahr bei den 19 Grundschulen angemeldet, das sind neun weniger als im Vorjahr. Und damit sind die Kapazitäten, so die Schulverwaltung, in vielen Stadtteilen ausgeschöpft. Zudem seien die Klassen in einigen Schulen wieder sehr groß.

Bedarf für „Sofortschulen“ bestätigt sich

Für die Kinder, die sich jetzt noch verspätet anmelden oder im Laufe des Schuljahres zuziehen, werde dann u.a. auf die neue Not- oder „Sofort“-Schule in Hebborn zurückgegriffen werden müssen, die Plätze in der künftigen Refrather Sofortschule sind schon zum Teil verplant.

Bereits während des Anmeldeverfahrens bis Ende März hatten sich die Schulleitungen untereinander ausgetauscht und überzählige Kinder an benachbarte Schulen weiter vermittelt. Daher könne man nicht genau beziffern, wieviele Erstklässler nicht in der am nächsten gelegenen Schule untergekommen sind, sagt Ariane Henning von der Schulverwaltung auf Nachfrage.

Große Engpässe in Bensberg und Refrath

Das gilt vor allem für den Schulbezirk 5 (mit Bensberg und Moitzfeld). Sowohl die KGS Bensberg als auch die EGS Bensberg hatten viele Anmeldungen weitergeben müssen, an die weiter entfernteren GGS Bensberg und die GGS Moitzfeld.

Wie alle konfessionsgebundenen Grundschulen müssen die EGS und KGS Bensberg katholisch oder evangelisch getaufte Kinder bevorzugt aufnehmen, erläutert die Schulverwaltung.

Die zum Teil deutlich längeren Schulwege hätten „zu nicht unerheblichem Unverständnis bei den Eltern“, geführt. Viele der Betroffenen hätten sich für die GGS Moitzfeld entschieden, die mit mit 61 neuen Schüler:innen eine zusätzliche Klasse einrichten musste.

Hintergrund: Kapazitätsgrenzen und Klassengrößen

Wieviele Kinder eine Grundschule aufnehmen darf ist mehrfach und damit nicht ganz eindeutig bestimmt. Laut Schulgesetz liegt die Obergrenze zwischen 25 und 29 Kindern pro Klasse. Der Bergisch Gladbacher Schulausschuss hatte schon 2014 die Klassengröße auf 24 bzw. 26 Kinder reduziert – was in der Praxis aber oft nicht eingehalten werden kann.

Im Bezirk 6 (Refrath, Kippekausen, Frankenforst) ist die Lage besonders prekär. Ohne Ausnahme wiesen hier alle fünf Grundschulen (GGS Kippekausen, GGS Refrath, KGS In der Auen, KGS An der Steinbreche und KGS Frankenforst) sehr hohe Anmeldezahlen auf. Eine Wohnort-nahe Versorgung sei in Refrath daher nur mit Hilfe der „Sofortschule“ möglich, die bis zum Schuljahresbeginn an der KGS In der Auen gebaut wird.

Starker Zuzug in der Innenstadt erwartet

In den Bezirken 2 und 3 (Innenstadt, Hebborn, Gronau, Heidkamp, Sand) sind die GGS Gronau, die KGS Sand und die GGS Heidkamp mit den neuen Anmeldungen weitgehend voll. Freie Kapazitäten für Nachmeldungen und Zuzüge gebe es nur noch an der GGS An der Strunde und der GGS Hebborn.

Weitere Kinder, die unter anderem durch den Bezug der vielen neuen Wohnhäuser im Quartier 13 (Dechant-Müller-Straße) und später auf dem Kalköfen-Carré erwartet werden, dürften die aktuellen Kapazitäten rasch erschöpft sein – und der Zugriff auf die neue Sofortschule in Hebborn erfordern. Dort werden die neuen Schul- und OGS-Räume zunächst für die Mensa und für die bereits bestehenden Klassen genutzt. Wie in den vergangenen Jahren ist die eigentlich zweizügige GGS Hebborn derzeit dreizügig.

Eltern, die in den nächsten Monaten und Jahren nach Gronau und Heidkamp ziehen, müssen sich daher auf längere Schulwege einstellen; der Bau einer weiteren Grundschule in Gronau ist zwar geplant, verzögert sich aber offensichtlich. Zudem soll auf dem Zanders-Gelände eine 21 Grundschule entstehen.

Im Bezirk 1 (Schildgen, Katterbach, Paffrath, Hand) ist vor allem die GGS Hand begehrt, hier gebe es keine freien Kapazitäten mehr. Dagegen könnten die GGS Schildgen, GGS Katterbach, GGS Paffrath und KGS Hand noch einige Nachzüger:innen aufnehmen.

Im Bezirk 4 (GGS Herkenrath) gibt es laut Schulverwaltung noch sehr wenig freie Plätze.

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Journalist, Volkswirt und Gründer des Bürgerportals. Mail: gwatzlawek@in-gl.de.

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