Am Kaufmännischen Berufskolleg Bergisch Gladbach BKSB botenProfi-Rollstuhlbasketballer des RBC Köln 99 Schüler:innen eine neue Sporterfahrung. Die Schüler:innen lernten Sportrollstühle kennen und beim anschließenden Spiel erfuhren sie, wie rasant und sportlich diese Baskeballvariante ist.

Am europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung fand am BKSB eine andere Art des Sportunterrichts statt. Mit vier Klassen erlebten Schülerinnen des kaufmännischen Berufskollegs in Bergisch Gladbach am vergangenen Freitag, den 5.5.2023 den Projekttag „Rollstuhlbasketball“ und erfuhren so Basketball auf eine für sie neue Art und Weise. Angereist waren dafür zwei Profi-Basketballer des RBC Köln 99ers – mit 20 Sportrollstühlen im Gepäck.

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Bulut Kodal und Asael Shabo, beides Spieler aus der Rollstuhlbasketball-Bundesliga, gaben den Schülerinnen zunächst einen Überblick über die Besonderheiten des Sportrollstuhls und die Bedingungen bei der Aufstellung einer Rollstuhlbasketballmannschaft bezüglich der Behinderungsgrade. So wussten beispielsweise die Wenigsten, „dass Rollstuhlbasketball die einzige Sportart ist, bei der Menschen mit und ohne Behinderung zusammenspielen“, erklärte der gebürtige Israeli Asael Shabo. So werde hier Gleichstellung bereits gelebt.

Asael Shabo fehlt seit seinem neunten Lebensjahr durch einen Anschlag ein Bein. Sein Mitspieler Bulut Kodal hingegen ist sogenannter „Fußgänger“. Der über zwei Meter große Spieler hat sich aufgrund von Knieproblemen für den Rollstuhl beim Basketballspielen entschieden. „Der Rollstuhl ist unser Sportgerät, wie der Ski oder das Snowboard beim Wintersport“, erklärt er den gespannt zuhörenden Schülerinnen.

Eine beeindruckend rasante Sportart

Im Anschluss durften die Teilnehmenden sich mit den Sportrollis vertraut machen. Es folgten eine kurze Regeleinweisung und erste Korbwürfe und dann ein „echtes“ Spiel. Anfängliche Berührungsängste und geäußerte Bedenken gegenüber einer Sportart im Rollstuhl waren schon nach kurzer Zeit verworfen. Die Schülerinnen aller Klassen – aus dem Wirtschaftsgymnasium, der Höheren Handelsschule und der Internationa- len Förderklassen – strengten sich an, um mit dem Rolli schnellstmöglich über das Spielfeld zu fahren und kämpften um jeden Ball. Alle Teilnehmenden, darunter auch viele BKSB-Sportlehrerinnen, waren begeistert und beeindruckt, wie rasant und sportlich diese Form des Basketballs ist. Gleichermaßen spürte man die Anerkennung gegenüber
der Sportart und den Spieler*innen, da am eigenen Körper erlebt werden konnte, welche Anforderungen das Basketballspielen durch den Sportrollstuhl mit sich bringt. Auch das Schulleitungsteam, Nicole Schuffert und Gerd Tenorth, nahmen zweitweise im Rolli Platz und ließen sich von der Dynamik mitreißen.

Inklusion an Schule – gemeinsam Sport machen unter verschiedenen Voraussetzungen

Unter diesem Motto stand der durchgeführte Projekttag, initiiert durch das Schulsozialarbeit-Team mit Jessica Putek und Joachim Tolxdorff in Zusammenarbeit mit dem Rollstuhlbasketballverein Köln 99ers und dem Förderprojekt „Neue Sporterfahrung“ der Deutschen Telekom. Es war für alle eine sehr gute Möglichkeit, zu erfahren, wie es ist, mit einer Beeinträchtigung Sport zu machen, junge Menschen für das Thema zu sensibilisieren und damit das Thema Gleichstellung und Inklusion an die Schule zu bringen. Die Begeisterung für die inklusive Sportart war den ganzen Projekttag über zu spüren. „Eine regelmäßige Durchführung wollen wir angehen“, kündigte Jessica Putek zusammen mit der Schulleitung an.

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