In diesen Wochen sind die Kinderstuben der Wildtiere gut gefüllt, gleichzeitig rücken die Landwirte zur Grasmahd aus. Daher ist die Kreisjägerschaft im Einsatz, um die Kitze zu retten und Bodenbrüter zu schützen. Dabei ist sie auf die Kooperation der Spaziergängerinnen und Spaziergänger angewiesen – und hat einige wichtige Verhaltenshinweise.

Im Mai ist Hochbetrieb in den Kinderstuben der Wildtiere aber auch gleichzeitig Mähsaison für die Landwirte. Das Wetter bietet beste Bedingungen und die erste Mahd auf den Wiesen steht an. Eine lebensbedrohende Gefahr für Bodenbrüter und insbesondere für Rehkitze, die gut getarnt, nahezu unsichtbar und immer regungslos im hohen Gras auf die Rückkehr ihrer Mütter warten, um versorgt zu werden.

Bevor sich Mähbalken durch das Gras arbeiten, suchen daher Jägerinnen und Jäger, gerne unterstützt von Freiwilligen, die Wiesen ab, um die Kleinen in Sicherheit zu bringen. Hut ab vor jedem, der sich hierfür, ob mit Drohnen, klassisch mit Scheuchen und oder in Suchteams mit und ohne Hund engagiert, damit kein Kitz unter die Messer gerät.

Alle Retter tragen Handschuhe, packen die Gefundenen in große Grasbüschel und legen sie am Rand der Wiesenschläge in ausbruchsicheren Kisten ab, aus denen die Jungtiere nach der Mahd wieder freigelassen werden. 

Lasst gefangene Kitze, wo sie sind!

 „Ein dringender Appell an alle Spaziergänger: lasst gefangene Kitze, wo sie sind! Unbedarfte Passanten, die ein gesichertes Kitz an einer Wiese finden, sollten es weder anfassen, noch freilassen.

Bei anhaftendem Menschengeruch nimmt die Ricke ihr Kitz nicht mehr an und es verhungert. Wenn es zurück in bereits abgesuchte Wiesenschläge läuft, gerät es dort oft genug doch noch unter die Messer der Traktoren und das möchte niemand.

„Wer einmal in die Augen eines Rehkitzes mit abgemähten Beinen gesehen hat, weiß warum wir diese anstrengende Arbeit jederzeit und immer wieder machen,“ so Stephanie Rahm, Stellvertretende Vorsitzende der Kreisjägerschaft (KJS) RBK. „Auf unserer und den Homepages verschiedener Hegeringe findet man Kontakt zu Kitzrettungs-Teams. Dabei freuen wir uns immer über neue Interessenten zur Unterstützung der Kitzsuche.“

Die Kreisjägerschaft hat für ihre wichtige Arbeit zu vorhandenen, eine weitere Drohne zur Suche angeschafft und finanziert entsprechende Pilotenführerscheine.

Fangjagd zum Schutz von Bodenbrütern vor Nutria und Waschbär

 Während man bei der Rettung von Rehkitzen verstärkt auf „Hilfe aus der Luft“ setzt, geht es bei einem weiteren Aufgabenfeld der KJS, der Fangjagd, „eher bodenständig“ zu. Seit März ist die KJS im Besitz der Lehrgangszertifizierung durch das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes NRW und am 20. Mai fand die erste entsprechende Ausbildung für Jägerinnen und Jäger im RBK statt.

Nach streng tierschutzgerechten Bedingungen werden die erfolgreiche Absolventin und 14 Absolventen ihre Kenntnisse nun in den Jagdrevieren zum Beispiel zum Schutz von Bodenbrütern anwenden, insbesondere zur Bejagung von invasiven Arten, wie Nutria und Waschbär. Auch so manch wildernde Hauskatze kann über die Fallenjagd zur Verwahrung in Tierheime verbracht werden.

Aufgestellte Fallen müssen entsprechend gesichert und täglich in bestimmten Abständen kontrolliert werden. Hierbei muss nicht mehr jeder einzelne Standort, wie in früheren Zeiten, unbedingt zu Fuß aufgesucht werden. Löst ein Fangmechanismus aus, sendet er eine Meldung an ein zuständiges Mobiltelefon.

Diese gesetzliche Vorschrift garantiert möglichst schnelles Auffinden gefangener Tiere und ist eine große Hilfe bei dieser Tätigkeit. Jedoch auch außerhalb der freien Natur ist die professionelle Fangjagd gefragt.

Wer einmal Besuch von Marder oder Waschbär im Haus, speziell auf seinem Dachboden hatte, weiß die Hilfe der Jägerschaft zu schätzen, die nun 15 neu zertifizierte Kräfte für die Fangjagd in ihren Reihen begrüßen darf.

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1 Kommentar

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  1. Man sollte auch die Hundehalter immer wieder darauf aufmerksam machen, dass in der Brut- und Setzzeit Hundes anzuleinen seind. Bodenbrüter und auch abgelegte Kitze werden durch Hunde im wieder gestört.
    Leider wird das Gebot von Hundebesitzern immer wieder ignoriert.