26,5 Hektar groß ist das Areal von Schloss Lerbach, mitten im Lerbacher Wald am Rand des Bergisch Gladbacher Stadtteils Sand. Ein großer Teil des Areals ist von Anna und Richard Zanders zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Stil eines englischen Landschaftsparks angelegt worden, der sich den Hang hinauf zieht – um Laufe der Jahre allerdings vielfach verändert und bereits seit den 1960er Jahre zum Teil verwildert ist.
Der Park wurde nach dem Neubau von Haus Lerbach zur Jahrhundertwende völlig neu angelegt, nach Plänen des Berliner Gartendirektor Albert Brodersen. Geschwungene Wege gliederten die inszenierte Landschaft mit zahlreichen Kleinbauten, die besondere Pflanzen und Blickachsen erlebbar machten.
Die Teichanlage sind die Reste der Wasserburg, die hier ursprünglich gestanden hatte (s.a. „Zur Geschichte“). Seit der Anlage vor mehr als 100 Jahren sind viele Bäume zu staatlicher Größe herangewachsen, darunter befinden sich auch noch einige der exotische Bäume, die Anna Zanders hier hatte anpflanzen lassen.
Haus Lerbach war durch eine ganze Reihe von Terrassen mit formalen Gärten, Brunnen und Schmuckbeeten an Süd- und Westseite als den Hauptschauseiten, sowie einem gärtnerisch streng gestalteten Innenhof in das Parkkonzept eingebunden, wovon heute nur noch Reste zu entdecken sind.
Auf der oberen Terrasse hinter dem Schloss waren ursprünglich Obst- und Gemüsebeete angelegt. Später wuchs hier ein Fichtenwald heran, der vom Borkenkäfer vernichteten worden und inzwischen niederlegt worden ist. Weiter hinauf in den Wald befindet sich das Gärtnerhaus und die historische Fachwerk-Reithalle.
Ein sehr gründliche Beschreibung der Parkanlage und eine Bestandsaufnahme der bis 1988 eingetretenen Veränderungen finden sich in der Diplomarbeit „Der Park von Haus Lerbach: Möglichkeiten der Erhaltung und Wiederherstellung“ von Sabine Kuhnle an der TH Osnabrück.
In Zukunft, das kündigten die neuen Eigentümer an, soll der Park „als Erlebnisraum für die Bewohner der Umgebung“ und als „kulturelle Begegnungsstätte“ wieder frei zugänglich sein. Dazu werde die Anlage „behutsam modernisiert“.
Dabei legen die Investoren großen Wert auf die Nachhaltigkeit des gesamten Projektes. Zur Förderung der Artenvielfalt wurden bereits die Hobby-Imker Andreas Lothar Goertz und Harry Rombach gefunden, die zwei Bienenvölker im Park angesiedelt haben.