Der Verein Bergisch Gladbach für Demokratie und Vielfalt e.V. reagiert mit großer Besorgnis auf die jüngsten Äußerungen von Bundeskanzler Friedrich Merz, der in einer Pressekonferenz von einem „Problem im Stadtbild“ gesprochen hat. 

Wie veröffentlichen einen Beitrag des Vereins Bergisch Gladbach für Demokratie und Vielfalt

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Die Formulierung von Friedrich Merz stellt Menschen mit Migrationsgeschichte pauschal in Frage und trägt dazu bei, gesellschaftliche Spannungen zu verschärfen. Solche Worte senden das Signal, dass manche Menschen – aufgrund ihres Aussehens, ihrer Herkunft oder Religion – weniger Teil unserer Städte seien als andere. Das widerspricht zutiefst dem Geist unserer demokratischen Gesellschaft und den Werten, für die wir als Verein stehen. 

Unser Stadtbild ist Ausdruck unserer Vielfalt. 

Bergisch Gladbach – wie viele Städte in Deutschland – ist geprägt von Menschen unterschiedlicher Herkunft, die zusammenleben, arbeiten, Kinder großziehen und unser kulturelles und soziales Leben bereichern. Diese Vielfalt ist kein Problem, sondern eine Stärke. Sie sichtbar zu machen und zu schützen, ist Aufgabe aller, die Verantwortung in Politik und Gesellschaft tragen. 

Wir erwarten von politischen Entscheidungsträger*innen, dass sie mit ihren Worten Brücken bauen statt Gräben vertiefen. Gerade in Zeiten, in denen rechtsextreme Kräfte an Zustimmung gewinnen, braucht es Klarheit: Rassismus darf niemals salonfähig werden – auch nicht durch vermeintlich beiläufige Bemerkungen. 

Unser Verein wird weiterhin aktiv für ein respektvolles, offenes und demokratisches Miteinander eintreten. Dazu gehören Informationsstände, 

Gesprächsangebote und Veranstaltungen, die den Dialog über Zusammenleben und Vielfalt fördern. Denn das Stadtbild, das wir wollen, ist eines, in dem alle Menschen sichtbar sind – in Würde und Gleichberechtigung. 

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  1. Einerseits hat Herr Merz recht, es ist halt auch eine Tatsache, andererseits tut er aber auch nichts um das Problen anzupacken.

    Manche seiner Sprüche sollen wohl dazu dienen Wähler zurück zu holen aber das Gegenteil wird der Fall sein. Warum sollte man eine Kopie wählen, wenn es auch das Original gibt.

    Wie wäre es mit Bürokratieabbau.

    Überall herrscht Personalmangel.
    Hauptsächlich im Dienstleistungsgewerbe.

    Und auf der Strasse stehen junge gesunde Menschen ohne jegliche Perspektive in einem fremden Land mit Berufsabschlüssen die erst mal nicht anerkannt werden.

    Warum eine syrische Krankenschwester oder Apothekerin hier nicht sofort einen Arbeit bekommen kann…. keine Ahnung.

    Warum ein ungelernter junger afrikanischer Mann auf der Strasse rumlungern muss, obwohl er gerne arbeiten würde um seine Familie zu unterstützen keine Ahnung…..
    Vielleicht hat er ja in seiner Heimat Motoren unter widrigsten Bedingungen wieder ans Laufen gebracht und ist ein begnadeter Schrauber.

    Wir benötigen Arbeitskräfte ohne Ende, aber belegen arbeitsfähige und arbeitswillige junge Menschen erstmal mit Arbeitsverboten und füttern sie stattdessen mit Sozialleistungen.

    Dies ruft wiederum ein gewisses Klientel und Stimmungsmacher auf den Plan, die Herr Merz scheinbar mit seinen Äußerungen beeindrucken möchte.

    Gebt den jungen Leute doch mal eine Perspektive und eine Chance, statt sie in Asylunterkünften und auf der Strasse verwahrlosen zu lassen.

    Weg mit Arbeitsverboten. Weg mit der Nichtanerkennung von Berufsabchlüssen aus einem anderen Land. Die Arbeitgeber werden schon selber erkennen, welches Potential in den Menschen steckt und ob der Abschluss was taugt oder nicht.

    Dafür brauchen wir keine Beamten in den Dienststuben als Entscheider.

    Ich bin mir relativ sicher, dass die Städte wieder freundlicher und sicherer aussehen könnten.

    1. Sie sprechen mir aus der Seele.
      Zu allem Überfluss möchte die Regierung jetzt auch noch den Jobturbo bzw.
      zentrale Elemente des Jobturbos abschaffen. Ab dem 1. April 2025 sollen eingereiste Ukrainer kein Bürgergeld mehr erhalten sondern (wg. Rechtskreiswechsel) in das Asylbewerberleistungssystem fallen, wodurch sie dann nicht mehr durch die Jobcenter betreut und in Arbeit vermittelt werden können.

      https://www.zeit.de/wirtschaft/2025-10/jobturbo-buergergeld-ukraine-gefluechtete-arbeitsmarkt-integration

  2. Friedrich Merz biedert sich mit seinem Wortlaut der AFD an, instrumentalisiert „Töchter“, polarisiert und spaltet. Ich bin zutiefst bestürzt über sein Verhalten. Menschen wie er machen mir Angst, weil sie bewusst Angst schüren und die Gemeinschaft schwächen. Damit hilft er der AFD dabei, rechte Reden salonfähig zu machen. Ich habe Angst davor, dass wir und dabei v.a. die junge Generation in solch einer menschenverachtenden Stimmung und Gesellschaft leben müssen.

    1. Auch hier finde ich es zu einfach gedacht. Man versucht Herrn Bundeskanzler Merz und die CDU an die AfD zu binden. Zum einen wirft man Ihm vor, dass er Ängste schürt, gleichzeitig schürt man selbst Ängste.
      Angst ist immer ein schlechter Ratgeber und er wird zu einem Instrument der politischen Gewalt, wenn man die Angst als Argument verwendet.

      1. @Hr. Bartz
        Was “Ängste schürt” sind die ewig und in Dauerschleife, Mantra-artig erzählten Geschichten, und von Gefahren, denen wir angeblich ausgesetzt sind, die aber bisher offenbar noch keiner selbst erlebt hat.
        –>”erzählten mir Freunde”
        –> “dass ihre Kinder von jugendlichen Gruppen in der Stadt belästigt und sogar bedroht wurden, indem man aufforderte, dass sie Handys oder Geld herausrücken soll”
        –>”die Kinder berichteten”,
        –>”seien es Jugendliche mit Migrationshintergrund gewesen”

        –>”Als meine Mutter…abends sich in Köln…vom Bahnhof ..weil ich sie ab 2016 nicht alleine nach Hause gehen lassen wollte”
        Aber bis 2016 haben Sie Ihre alte Mutter noch alleine? am Kölner Bahnhof herumlaufen lassen können?

        Der Mann einer meiner Cousinen ist Marokkaner, arbeitet seit über 30 Jahren in D. als Ingenieur und ist etwas dunkelhäutig.
        Ich kann Ihnen sagen, DER sollte vielleicht besser nicht mehr alleine nach draußen gehen, nachdem er bereits einige Male angepöbelt wurde.

      2. @Ulla:
        In der Tat hatte ich bis zur Silvesternacht 2015 keine Bedenken, wenn meine Mutter spät abends durch die Stadt ging, aber nach der Silvesternacht, die ja vom damaligen Innenminister verharmlost werden sollte, bat ich meine Mutter stets darum, dass sie mich anrufen kann.

        Bzgl. meiner Freunde kenne ich deren Integrität und weiß auch, dass ihre Kinder sowas nicht erfinden würde. Es zeigt eher ein sehr interessantes Bild von Ihnen, dass Sie die Wahrnehmung anderer nicht akzeptieren.

        Was den Mann einer Ihrer Cousine angeht, so kann ich das – leider – gut verstehen. Denn es sind nur wenige, die andere diskreditieren. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, aber ich weiß auch, dass die Realität immer durch wenige negative Beispiele viel stärker geprägt wird als durch 98% positive Beispiele – dies ist traurig, aber leider Realität.

      3. @Herr Bartz
        Nun verhalten/winden Sie sich wie ein ertapptes Kind.
        “Bzgl. meiner Freunde kenne ich deren Integrität und weiß auch, dass ihre Kinder sowas nicht erfinden würde”
        Wie ging denn die Erzählung von den “Jugendliche mit Migrationshintergrund” weiter? Sicherlich haben Ihre Freunde den Vorfall, um ihre Kinder zu schützen, zur Anzeige gebracht?

        Ich bin der Meinung, dass es auch genügend/reichlich positive Erzählungen über Eingewanderte gibt, die man als Politikmachender verbreiten könnte.
        Und das ein Land bzw. die Regierung, die sich bei jeder Gelegenheit stolz als “Einwanderungsland” bezeichnet, seine Eingewanderten, eingebürgert oder nicht, auch zu schützen und zu fördern hat anstelle sie mit solchen Erzählungen AfD-like laufend zu diskreditieren.

      4. @Frau Ulla, aufgrund der Tatsache, dass Sie einen kleinen Vorteil haben, indem ich Sie 1. nicht kenne und 2. Sie nur bei Vornamen anreden kann, bin ich bzgl. Ihres Wortbeitrages und vor allem wie Sie schreiben, etwas skeptisch.

        Und natürlich haben die Eltern eine Anzeige gegen unbekannt damals erstattet, aber sicherlich wissen Sie auch, wie solch eine Anzeige gegen unbekannt verläuft.

        Ich schrieb schon weiter unten, dass es 98% positive Beispiele gibt, die leider aber von den 2% negativen Beispiel überschattet werden, was ich stets bedauerlich finde.

        Worum es mir die ganze Zeit geht, ist, dass wir den Begriff “Stadtbild” differenzierter betrachten sollten und nicht unterkomplex. Damit ist für mich alles gesagt bzw. geschrieben.
        Einen schönen Feiertag und ein schönes Wochenende.

    2. Die Polarisierung beruht doch ebenso sehr auf der Skandalisierung des politischen Gegners und der Überhöhung der eigenen Gefühlswelt. Damit macht man es sich im Diskurs bei weitem zu einfach.

  3. Hat Bundeskanzler Friedrich Merz ein Problem mit seiner Kommunikation? Vielleicht. Herr Bundeskanzler Merz spricht aus, was er auf der Zunge hat, für manche Personen stellt dies ein Problem dar, weil die Konkretisierung fehlt.
    Aber wollen wir mal diese Stadtbild-Debatten führen, indem wir das komplexe Bild uns dadurch betrachten, indem wir einige Schritte zurück treten.

    Hat sich unser Stadtbild verändert? Jeder hat da seine eigene Wahrnehmung und ich spreche nun für mich als Person Willy F. Bartz, dass ich eine gewaltige Veränderung erfahren habe. Es wurde mir das erste Mal im Jahr 2015 deutlich, in der berühmt-berüchtigten Silvesternacht.

    Auch hat sich das Stadtbild dahingehend verändert, dass mittlerweile unsere Kirmessen und Weihnachtsmärkte beschützt werden, indem Polizeiwagen so positioniert werden, dass sie als Stopper herhalten – in einigen Städten werden Betonpfeiler gesetzt.

    Auch hat sich unserer Stadtbild dahingegen verändert, dass es unsauber wird. Ich wohne auf der oberen Hauptstraße und seit mehr als fünf Jahren wird es hier immer dreckiger. Wilder Müll wird überall hingeworfen, Altkleidercontainer nachts ausgeräumt und die Kleidung liegen gelassen oder bei den Altglascontainern wird Hausmüll abgestellt – leider habe ich es schon mehrfach mitbekommen, dass dies aus meiner Nachbarschaft kommt.

    Immer häufiger fällt mir mittlerweile auf, dass Personen in der Innenstadt betteln. Meine verstorbene Mutter sagte mir immer, dass man helfen soll und ich persönlich gebe einer Person, die stets einen Hund bei sich führt, jedes Mal einen 5er oder 10er; anderen Personen biete ich an, dass ich ihnen etwas zu essen und zu trinken kaufe, aber diese lehnen es dann komischerweise ab.

    Und zu guter Letzt erzählten mir Freunde, dass ihre Kinder von jugendlichen Gruppen in der Stadt belästigt und sogar bedroht wurden, indem man aufforderte, dass sie Handys oder Geld herausrücken soll – wir die Kinder berichteten, seien es Jugendliche mit Migrationshintergrund gewesen.

    Hat sich für mich das Stadtbild verändert? Ja, es hat sich gravierend verändert. Als meine Mutter noch lebte und abends sich in Köln mit Freundinnen traf, konnte sie immer anrufen und ich holte sie vom Bahnhof ab, weil ich sie ab 2016 nicht mehr gerne abends durch die Innenstadt alleine nach Hause gehen lassen wollte.

    Dies alles gehört zur Stadtbild-Debatte, die Herr Bundeskanzler Merz durch einen Kommunikationsfehler angesprochen hat; aber viele vergessen, dass auch der jetzige und damalige Ministerpräsident von Brandenburg während des Wahlkampfes davon sprach, dass sich das Stadtbild verändert habe.

    Was allerdings nach meiner Meinung nicht geht, ist, wenn von gewissen Kreisen plötzlich aus dem Tagebuch von Josef Goebbels aus dem Jahr 1942 oder 1943 zitiert wird. Damit verharmlost man das NS-Regime und die Shoah, gleichzeitig diskreditiert man Herrn Bundeskanzler Merz bewusst falsch und schüttet Wasser auf die Mühlräder der AfD.

    1. Anregend und bereichernd, weil differenziert. Danke Herr Bartz
      Als Mitglied von Demokratie und Vielfalt stimme ich Ihnen (und wahrscheinlich Millionen anderen) zu, dass es Probleme im Stadtbild (aller Städte) real gibt (unabhängig was Bundeskanzler Merz gemeint haben könnte) und wir alle mit VERBESSERUNGSVORSCHLÄGEN darüber diskutieren MÜSSEN. Gerade (auch) um diese Debatte nicht den Rechtsextremisten und DemokratieVerächtern (AfD usw) zu überlassen.

      1. @Ralph Thiel: Darum geht es mir auch. Wir müssen diese Debatte in der politischen Mitte halten und weder den Rechts- noch den Linksextremisten zu überlassen. Wir brauchen Ideen, die wir auch umsetzen.

        Ich bewundere zum Beispiel Japan im Bereich der Sauberkeit: Japan hat in den 1990er Jahren alle öffentlichen Mülltonnen abgeschafft, so dass jeder seinen Müll bei sich entsorgt. Zuvor lief eine Aufklärungskampagne und man einigte sich, dass die Gebühren für Straßenreinigung und Müllentsorgung leicht steigen und wer dabei erwischt wird, dass er Müll einfach in die Umwelt wirft, dafür die Strafen höher werden. Vielleicht sollte man das in Bergisch Gladbach mal als Pilotprojekt starten.

    2. Wenn sich etwas im Stadtbild geändert haben sollte und dies als Problem aufgefasst wird, sollten man sich die Mühe geben, genau zu beschreiben, was man meint und was die Lösungsvorschläge sind. Um die Beschreibung haben Sie sich bemüht, ich würde zusammenfassen, dass Sie vermehrte Probleme mit Kriminalität (Gruppen von Jugendlichen, die Kinder bedrohen und bestehlen wollen), Gefahr terroristischer Anschläge (Schutz von Volksfesten), erhöhte Verschmutzung im öffentlichen Raum und Armut (bettelnde Personen).

      Das sind ja alles valide Punkte, wobei gerade die Kriminalitätsstatistik ja mehrdeutig ist (genereller Zurückgang, Anstieg von Gewaltdelikten). Auch bei terroristischen Anschlägen seit 2015 ist das Bild weniger eindeutig, als vielfach behauptet wird. Ja, es gab islamistische Anschläge, aber auch schwerwiegende rechtsextreme Anschläge (München, Hanau, Halle). Das dagegen Schutzmaßnahmen ergriffen werden, ist notwendig und deutlich sichtbarer, als es bspw. Präventionsmaßnahmen sind. Armut und Vermüllung sind keine Probleme einzelner Minderheiten. Gegen Armut unternimmt die Bundesregierung nichts, im Gegenteil ist sie allein mit der Abwertung von Armutsbetroffenen beschäftigt. Und auch beim Müll braucht es vermutlich eine Kombination verschiedenster Maßnahmen, u.a. mehr Mülleimer, häufigere Leerung, meinetwegen auch höherer Bußgelder, aber auch Maßnahmen gegen Einwegverpackungen, aufsuchende Sozialarbeit und vieles mehr.

      Das Problem mit Merz ist, dass er mit seinem Kommentar, dass Problem im Stadtbild sei mit vermehrten Abschiebungen zu lösen, sich rein von seinem Ressentiment hat leiten lassen. Es ist auch nicht das erste Mal, dass er sich rassistisch geäußert hat. Es mag weh tun, aber wir sollten den Tatsachen ins Auge sehen: Der Kanzler ist ein Rassist. Und sein Rassismus wird kein einziges Problem lösen.

      1. Dann muss man dies auch Ministerpräsident Woidke vorwerfen, der dies im Wahlkampf auch forderte.
        Ich empfinde es als zu einfach, dass man Herrn Bundeskanzler Merz als Rassist bezeichnet wenn man nur diesen einen Ausschnitt der Pressekonferenz betrachtet.
        Wie gesagt, dass Herr Bundeskanzler Merz ein Kommunikationsproblem hat, werde ich nicht abstreiten, aber Ihn deswegen als Rassisten abstempeln ist zu einfach gedacht.

        Auch das eine mit dem anderen zu relativieren, finde ich unpassend und zu einfach gedacht. Wenn wir an den Ursprung gehen, kommen wir immer wieder darauf, dass sich die EU keine wirkliche Asylpolitik zutraut. Was wir bräuchten, wären Habitate an den europäischen Außengrenzen, in denen Asylsuchende Unterkunft, Versorgung und auch den Antrag auf Asyl stellen können und dann durch ein Schlüssel in ein Land der EU aufgenommen werden. Aber Asyl bedeutet auch im Sinne des Grundgesetz, wenn man politisch, ethnisch oder soziokulturell verfolgt wird, aber für mich ist der Aspekt der Wirtschaft kein Asylgrund und so steht es auch im Grundgesetz – und genau dieser Aspekt muss auf EU-Ebene installiert werden.

      2. Mit Armut und bettelnden Personen bringen Sie aber zwei Dinge zusammen, die nicht unbedingt zusammengehören. In der Regel sind zwei Personengruppen bettelnd sichtbar: Auf der einen Seite Obdachlose, denen man selbstverständlich unterstützende Angebote machen muss und die auch auf Spenden angewiesen sind, die aber nicht sichtbarer sind als schon seit Jahren. Zum anderen organisiertes Betteln, das nach meinem Eindruck zunimmt.

        Beides hat wenig mit der Armutsbekämpfung zu tun, zu der Sie die Bundesregierung aufrufen. Die Armen am unteren Ende der Einkommensskala bleiben meist unsichtbar. (Übrigens nimmt Armut in Deutschland (zumindest leicht) ab*, in der Einschätzung vieler Bürger nimmt sie aber zu.)

        https://www.armuts-und-reichtumsbericht.de/SharedDocs/Downloads/Service/entwurf-des-siebten-armuts-und-reichtumsberichts-der-bundesregierung.pdf?__blob=publicationFile&v=2

      3. @Drucker
        Sie haben natürlich recht, dass es komplexer ist als ich es geschrieben habe. Das ist dem Format hier geschuldet, da bleib ich lieber erstmal bei einem Punkt. Und hier ging es mir darum, dass m.E. das was gerade als „Probleme im Stadtbild“ bezeichnet werden nicht auf Migration zurückzuführen ist.

        @ Willy Bartz
        Und das ist im Endeffekt auch das was sie tun. Ich widerspreche Ihnen in der Annahme, dass „im Ursprung“ alles auf die EU Asylpolitik zurückzuführen ist.

        Und sie haben Recht, wenn Sie sagen, Merz allein aufgrund dieser einen rassistischen Aussage als Rassist zu bezeichnen zu weit ginge. Ohne danach zu suchen fallen mir aber noch die „kleinen Paschas“ und die Geflohenen, die „uns“ angeblich die Zahnarzttermine wegnehmen ein. Ich bin sicher, wenn ich 10min google, finde ich weitere Aussagen von ihm. Es sieht so aus, als denkt es einfach so in ihm, es also kein Kommunikationsproblem ist.

      4. @Sebastian:
        Ich stelle eine einfache Frage: Haben Sie mal Herrn Bundeskanzler Merz getroffen? Ich habe Ihn vor Jahren getroffen und ich keine weitere Personen in meinem Freundeskreis, die Ihn getroffen haben. Herr Bundeskanzler Merz wird von uns allen nicht als Rassist wahrgenommen, sondern als eine Person, die seine Worte auf der Zunge trägt anstatt vorgeschriebene Plattitüden zu verkünden.
        Aber, und dies ist nun mal so, hat jeder eine andere Wahrnehmung; ich sehe Herrn Bundeskanzler Merz nicht als Rassisten.

        Und auch die anderen Passagen, die Sie anbringen, sind teilweise aus dem Kontext bezogen. Ich könnte jetzt beide Kontexte herstellen, aber ich denken wir werden uns schneller einig, indem wir uns einig werden, dass wir uneinig sind.

      5. @ Willy Bartz
        Nein, ich habe Friedrich Merz noch nie getroffen und wüsste auch sehr viele andere Menschen, bei denen ich ein Treffen interessanter und anregender fände. Aber wir sind uns doch einig, zumindest in dem Punkt, dass ich auch glaube, dass Merz sein Herz auf der Zunge trägt. Deswegen kommen ja zusätzlich zu den vielen politischen auch immer wieder rassistische Platitüden heraus, wenn er kein Skript hat.

      6. @Sebastian: Ich muss gestehen, dass ich die Diskussion mit Ihnen etwas genieße, aber bevor wir uns im Kreis drehen und wir ja bereits zum Schluss gekommen sind, dass wir uns uneinig sind, können wir feststellen:

        Sie betrachten Herrn Bundeskanzler Merz aufgrund gewisser Aussagen als Rassisten, während ich Herrn Bundeskanzler Merz keine rassistische Intention unterstelle.

        Ich denke, es hat auch immer etwas mit der eigenen Sozialisation zu tun, ob und wie man Begriffe verwendet; vielleicht bin ich durch die Erziehung meiner Eltern und Großeltern näher an Herrn Bundeskanzler Merz dran als Sie?

        Ich danke für diesen konstruktiven Austausch.

  4. Es wäre zu begrüßen, wenn der Verein für Demokratie und Vielfalt Bergisch Gladbach e.V. ebenso sensibel auf antisemitische Vorfälle auch in unserer Stadt reagieren würde.