Tülay Durdu. Foto: Thomas Merkenich

Die Landtagsabgeordnete Tülay Durdu (SPD) fordert die Landesregierung auf, sich für den Verbleib der Glaswolle-Produktion von Saint Gobain Isover in Bergisch Gladbach stark zu machen – und stellt fünf Fragen zum drohenden Abbau von 160 Arbeitsplätzen.

Wir veröffentlichen eine Mitteilung von Tülay Durdu (SPD)

Die Bergisch Gladbacher Landtagsabgeordnete Tülay Durdu (SPD) hat eine Kleine Anfrage an die Landesregierung gestellt, in der sie klare Auskünfte zum drohenden Verlust von 160 Arbeitsplätzen bei Isover in Bergisch Gladbach fordert.

Das Unternehmen Saint-Gobain Isover G+H AG plant, die Glaswolleproduktion in Bergisch Gladbach einzustellen und nach Speyer zu verlagern. Damit würde nicht nur ein fast 100-jähriges Kapitel Industriegeschichte in der Region enden, sondern es wären auch mindestens 160 Beschäftigte und ihre Familien direkt betroffen – ganz zu schweigen von den indirekten Auswirkungen auf Zulieferer und Dienstleister in der Region.

„Die Werksschließung wäre ein harter Schlag für die Menschen in Bergisch Gladbach und den gesamten Rheinisch-Bergischen Kreis“, so Durdu. „Gerade in Zeiten, in denen der industrielle Mittelstand unter Druck steht, müssen wir alles daransetzen, bestehende Arbeitsplätze zu sichern.“

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Auf einer Demonstration vor dem Isover-Werksgelände in Bergisch Gladbach wehren sich Mitarbeitende, Betriebsrat und Gewerkschaft gegen den angekündigten Verlust von 160 Arbeitsplätzen. Solidarität erfahren die Betroffenen dabei auch aus der Politik. In der Belegschaft herrscht eine Stimmung aus Wut, Trauer und Sorge. Schon Mitte Juli soll mit der Produktion von Glaswolle, die in Bergisch Gladbach erfunden worden war, Schluss sein.

Tülay Durdu fordert von der Landesregierung Transparenz und Handeln:
„Ich will wissen, ob und in welchem Umfang Isover in den letzten Jahren von öffentlichen Fördermitteln profitiert hat – und ob dies auch den Standort in Bergisch Gladbach betroffen hat. Es kann nicht sein, dass ein Unternehmen staatliche Unterstützung erhält und sich dann ohne politische Konsequenzen aus der Verantwortung stiehlt.“

Die Kleine Anfrage umfasst fünf konkrete Fragen an die Landesregierung, unter anderem zur Kommunikation mit dem Unternehmen, zur geplanten Werksschließung und zu möglichen Unterstützungsmaßnahmen zur Standorterhaltung.

Durdu: „Ich erwarte von der Landesregierung, dass sie sich mit Nachdruck für den Erhalt des Standortes Bergisch Gladbach einsetzt. Die Menschen vor Ort verdienen Klarheit und eine Perspektive.“

des Bürgerportals. Kontakt: info@in-gl.de

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  1. Nicht nur 160 Arbeitsplätze gehen verloren, auch Ausbildungsplätze sind zurückgezogen worden.
    Ihr wollt Fachkräfte ???
    Dann bildet Sie aus !!!

    1. Fachkräfte für Glaswollproduktion? Ich glaube das Mißverständnis hier ist, dass die Arbeitsplätze nicht “verlegt” werden. Sondern die Nachfrage nach einem klimaschädlichen Produkt ist eingebrochen, es hat einfach keine Chance mehr gegen alternative Dämmstoffe wie PET-Fasern und Zellulose aus Recycling.

      1. … deshalb ist die Standortverkleinerung eine nachvollziehbare unternehmerische Entscheidung und Frau Durdus Appell an den Landtag in einer Marktwirtschaft unverständlich. Wie stellt sie sich die Alternative vor? Vollkommener Erhalt des Standorts dank staatlicher Subventionierung? Oder mittelfristiger Ruin von ISOVER?

      2. Das der Standort in Speyer Verkehrstechnisch gut gelegen ist, sich nicht drumherum Wohnhäuser angesiedelt haben und die Gewerbesteuer noch niedriger ist, wird vermutlich auch ein klein wenig zur Entscheidung beigetragen haben.