Johannes Ditsche Foto: Thomas Merkenich

Umbau statt Abriss: Johannes Ditsche macht sich für den Erhalt der alten Stadthäuser im Herzen von Bergisch Gladbach stark. Nach seinen Vorstellungen könnten dort bis zu 108 barrierefreie Wohnungen entstehen. Der 62-Jährige kandidiert für die Wahl zum Seniorenbeirat – und hofft auf Mitstreiter für sein Ziel, mehr Wohnraum in der Stadt zu schaffen.

Johannes Ditsche ist ein Macher. Er denkt nicht lange nach, stürzt sich gleich ins Planen. So ist es zu erklären, dass er im Stadthaus eigentlich nur etwas abgeben will, dann jedoch die Idee entwickelt, das alte Gebäude-Ensemble an der Gohrsmühle zu einem Wohnquartier umzubauen. Aber der Reihe nach.

Es ist ein Tag im Dezember, kurz vor Weihnachten. Johannes Ditsche möchte für den Seniorenbeirat kandidieren und dafür seine Wahlunterlagen abgeben. Da der 62-Jährige etwas zu früh dran ist, nimmt er das Gebäude näher in Augenschein, studiert die ausgehängten Flucht- und Rettungspläne, fotografiert sie ab. Mit Plänen kennt der Projektingenieur sich aus. 

Idee für Umbau der Stadthäuser

Wohnen ist sein Metier: „Ich plane seit über 40 Jahren Wohnraum“, sagt Ditsche. Und während er auf seinen Termin im Stadthaus wartet, reift in ihm eine Idee für die Zukunft des Gebäudes: „Getreu meinem Wahlprogramm, meiner Überzeugung und Erfahrung habe ich über die Feiertage ein mögliches Leuchtturmprojekt für den Umbau der Stadthäuser in eine kreative Wohnform entwickelt.“

Hintergrund: Lange war geplant, die beiden großen Stadthäuser zwischen Gohrsmühle und Konrad-Adenauer-Platz aus den 1950er Jahren nach dem Umzug der dort angesiedelten Verwaltungsabteilung in das ehemalige AOK-Gebäude (bis Mitte 2026) abzureißen. Dagegen hatten Denkmalschützer und der Geschichtsverein argumentiert. Auch in der Stadtverwaltung führte das Argument der Ressourcenknappheit zu einem Umdenken.

Ein Gutachten zum Erhalt der Stadthäuser und ein anschließender städtebaulicher Wettbewerb sollen nun über die Zukunft entscheiden. Alle Beiträge zum Thema Stadthaus

„Ein Abriss wäre Unsinn“, sagt Ditsche. „Natürlich gibt es andere Nutzungsmöglichkeiten. Als marode sehe ich die Stadthäuser keinesfalls an. Dort Wohnraum zu schaffen, drängt sich fast auf“, ist Ditsche überzeugt. Die Anbindung an den ÖPNV, an Einkaufsmöglichkeiten sowie Freizeit- und Kulturangebote sei „perfekt“.

Bestandsbauten sanieren

„Es müssen neue Wohnungen gebaut werden. Aber es kommt in Bergisch Gladbach nicht voran“, begründet der 62-Jährige seine Motivation, sich im Seniorenbeirat zu engagieren. Dort habe er sich als Ziel gesetzt, das Wohnen im Alter gemeinschaftlicher zu gestalten und kostengünstiger voranzubringen. „Ich möchte Wohnraum für ältere Menschen schaffen und dafür Bestandsgebäude nutzen.“ 

Der Seniorenbeirat vertritt die Interessen der Bürger:innen ab 60 Jahren in der Öffentlichkeit und gegenüber der Verwaltung und fördert deren Teilhabe und Mitwirkung. Wahlberechtigt sind alle Bürger:innen von Bergisch Gladbach ab 60 Jahren. Die Wahl findet per Briefwahl statt. Alle Wahlberechtigten erhalten ihre Wahlunterlagen automatisch bis zum 12. Februar per Post. Alle Stimmzettel müssen bis zum 11. März wieder beim Wahlbüro eingehen.

Alle Informationen zur Seniorenbeiratswahl finden sich auf der städtischen Internetseite. Dort werden alle Kandidaten, die zur Wahl antreten, vorgestellt.

Seine langjährige Berufspraxis im Wohnungsbau hätten ihn zu kreativen Wohnformen inspiriert. Die alten Stadthäuser möchte Ditsche zu modernen Laubengangwohnungen umbauen. „Verwandeln wir die vorhandene graue Energie von Bestandsbauten in goldene Energie“, lautet dabei sein Motto.

Graue Energie bezeichnet Ditsche zufolge die Energie, die in ein Gebäude gesteckt wurde, um es zu errichten. Statt horrende Abriss- und Entsorgungskosten in Kauf zu nehmen, könne man das Vorhandene lieber nutzen. 

So könnte das alte Stadthaus nach dem Umbau nach den Plänen von Johannes Ditsche aussehen.

Im Fall der Stadthäuser handelt es sich laut Ditsche um einen Stahlskelettbau: Betonstützen, Betonrahmen und Zwischenplatten bilden Grundkörper des Gebäudes. Alle anderen Trenn- und Außenwände könnten rausgerissen werden. „Die Betonstützen bilden ein Raster, das man für die weiteren Pläne berücksichtigen muss. Sie könnten die einzelnen Wohneinheiten begrenzen“, erläutert Ditsche, der parteilos ist – „das bleibe ich auch“. 

Mehrgenerationen-Haus

Seine Pläne sehen vor, insgesamt 108 Genossenschafts-Wohnungen in den drei Gebäudeteilen der Stadthäuser zu schaffen. Die Größen variieren von rund 25 bis etwa 65 Quadratmeter. Sie können einzeln oder zu zweit bewohnt werden und sollen alle barrierefrei und behindertengerecht sein. „Aber es müssen nicht nur ältere Menschen einziehen.“ Ditsche stellt sich vielmehr eine Art „Co-Housing“ verschiedener Generationen vor. „Studierende könnten Senioren beispielsweise im Alltag unterstützen.“ 

Seine Pläne sehen unter anderem mehrere Gemeinschaftsräume und einen Coworkingspace vor, „Kreativ-Bereiche“ im Keller, etwa für Werkstätten, einen Fitnessraum, Parkplätze für Carsharing und einen Dachgarten. „Man könnte auch darüber nachdenken, Wohnplätze anzubieten für Frauen, die keinen Platz im Frauenhaus bekommen.“ Ditsche sprudelt nur so vor Ideen.

Johannes Ditsche im markanten Treppenaufgang der Stadthäuser. Foto: Thomas Merkenich

Die Treppenhäuser und Aufzüge sollen – gegebenenfalls saniert – bestehen bleiben. Über diese erreicht man sogenannte Laubengänge, die die Zugänge zu den Wohnungen bilden. 

Nun hofft Johannes Ditsche, vielleicht auch durch seine Wahl in den Seniorenbeirat, die Pläne voranzubringen. „Ich möchte gern verschiedene Menschen zusammenbringen und mit ins Boot holen. Denn theoretisch ist viel möglich, aber man kann das nur gemeinschaftlich umsetzen.“ 


Weitere Informationen zu den Plänen von Johannes Ditsche gibt es auf dieser Internetseite.

ist seit 2024 Redakteurin des Bürgerportals. Zuvor hatte die Journalistin und Germanistin 15 Jahre lang für den Kölner Stadt-Anzeiger gearbeitet. Sie ist unter anderem für die Themen Bildung, Schule, Kita und Familien zuständig und per Mail erreichbar: k.stolzenbach@in-gl.de

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  1. Alte Stadthäuser – jetzt den Bürger-Turbo zünden

    Die aktuelle Mitteilungsvorlage 0526/2025 der Stadt Bergisch Gladbach
    Ratsinformationssystem der Stadt Bergisch Gladbach unter:

    https://mandatsinfo.bergischgladbach.de/bi/vo0050.asp?__kvonr=34754

    ist ein Wendepunkt:
    Erhalt und Weiternutzung der Alten Stadthäuser werden von der Verwaltung ausdrücklich als möglich und sinnvoll geprüft – und Bürgerideen sind ausdrücklich willkommen. Wörtlich heißt es: “Ein von einem Bürger eingereichter Umnutzungsentwurf diene als Ansatzpunkt; solche Initiativen würden begrüßt, man stehe im Austausch”.

    Das ist ein starkes Signal in Richtung Umbaukultur – und Rückenwind für eine Bürgergenossenschaft zur Wohnraumschaffung.

    Was jetzt schon feststeht – die positiven Punkte auf einen Blick:
    • Priorität & Zeitplan: Die Alten Stadthäuser sind ein priorisiertes Projekt der Rahmenplanung 2.0; der Auszug der Verwaltung Ende 2026 erhöht den Handlungsdruck. Im November 2025 will die Stadt den Projektplan samt Vergabevorschlag (Grundstücks-/Immobilienvergabe) sowie die Kurzstudie von ASP (Albert Speer + Partner – Frankfurt/Main), die betontechnologischen Ergebnisse und das Schadstoffkataster in den neuen Planungsausschuss einbringen.
    • Bürgerbeteiligung erwünscht: Die Verwaltung nennt explizit den Bürger-Entwurf und den laufenden Austausch – ein klares Einfallstor für kooperative Modelle statt rein investorgesteuerter Lösungen.
    • Vergabe wird vorbereitet: Der Projektplan umfasst ein konkretes Verfahren zur Konzept-/Immobilienvergabe. In der Anlage 1 (siehe Mitteilungsvorlage) sind die Leistungsbausteine der Prozessentwicklung (Markt- & Standortanalyse, Workshop, Fachgespräche, Zeit- & Kostenplan) bereits skizziert. Genau hier kann und soll eine Bürgergenossenschaft mit einem gemeinwohlorientierten Konzept antreten.
    • Städtebau & Freiraum mitdenken: Die Stadt betont die Scharnierfunktion zwischen Innenstadt und Zanders-Areal, die Strunde-Öffnung, Klima-/Lufthygiene und Lärmschutz. Das stärkt nutzungsgemischte, resiliente Konzepte – z. B. kleinteiliges, barrierearmes Wohnen mit klugen Lärmschutzlösungen und aktiven Gemeinschaftszonen (in unserem Konzept im Bauteil D).
    • Umbaukultur als Leitmotiv: Der Gestaltungsbeirat rückt „Umbaukultur“ in den Fokus. Das passt 1:1 zu einem Erhalt-und-Umbau der Stadthäuser – Ressourcen schonen, Identität bewahren, Zukunft schaffen.

    Was wir bis November 2025 erwarten dürfen:
    Markt-/Standortanalyse (final), betontechnologische Untersuchung (Tragfähigkeit) und Schadstoffkataster liefern die harten Fakten; die städtebauliche Kurzstudie (ASP) ordnet die Varianten Teilerhalt vs. Rückbau/Neubau.
    Zusammen mit dem Projekt- und Vergabeplan entsteht die Entscheidungsgrundlage – und die Eintrittskarte für Konzeptteams wie eine Bürgergenossenschaft.

    Warum eine Bürgergenossenschaft jetzt besonders Sinn ergibt:
    Bergisch Gladbach hat laut Zensus-Auswertung faktisch 0,0 % genossenschaftlichen Wohnungsbestand – ein strukturelles Versäumnis. Genau den können wir mit den Alten Stadthäusern schließen: bezahlbar, barrierearm, quartierswirksam – in Bürgerhand.

    Die Zeit ist reif.

    Politisches Momentum nutzen:
    Bis zum Vergabestart im November gilt es, unser Konzeptangebot vergabereif vorzubereiten – im Bewusstsein, dass einzelne Parteien in ihren Programmen die Förderung von Genossenschaften zur Wohnraumschaffung ausdrücklich unterstützen. Welche politische Mehrheit nach der Wahl das Thema voranbringt, bleibt abzuwarten – sicher ist jedoch: Unser Genossenschaftsprojekt verdient tatkräftige Unterstützung, unabhängig von parteipolitischen Farben.

    Unser Ausblick und Aufruf
    1. Wir gehen ins „Vergaberennen“: Auf Basis der städtischen Prozessskizze bereiten wir ein Genossenschafts-Konzept vor – mit klarer Governance, Belegungs- und Mietmodell (sozial verträglich), tragfähiger Finanzierung (NRW-Förderung/KfW u. a. ), Lärmschutz-/Klimaadaptionen – “wir schaffen Wohnraum”.
    2. Offen für Mitmacher:innen: Gesucht sind Bürger:innen, Fachleute und Organisationen, die Mitglied, Anteilgeber:in, Ideengeber:in oder Umsetzer:in werden wollen – vom pfiffigen Grundriss über Mobilitäts- und Freiraumideen bis zur solidarischen Quartiersökonomie.
    3. Dialog mit der Stadt fortsetzen: Den positiven Austausch mit der Verwaltung verstetigen, Ergebnisse der Gutachten abwarten – und gemeinsam die beste Erhalt-/Umbau-Variante präzisieren.

    Fazit
    Die Stadt macht die Tür weit auf – jetzt müssen wir als Bürgerschaft hindurchgehen. Wer sich beteiligen will: meldet euch, sprecht eure Nachbarn an, bringt eure Expertise ein. Je stärker unser Team, desto besser unsere Chancen in der Vergabe. Die Zeit ist reif – für genossenschaftlichen Wohnraum in Bergisch Gladbach.

    Die Alten Stadthäuser sind dabei Leuchtturmprojekt und Hauptinsel – ein erster, entscheidender Anfang. Doch sie dürfen kein isoliertes Inselkonzept bleiben. Im Gesamtkonzept Wohnraumschaffung müssen viele kleine und mittlere „Wohninseln“ dazukommen: die Satelliten, freiwerdende Wohnhäuser, die zügig Familien, Alleinerziehenden mit Kindern und gemeinschaftlichen Wohnformen zur Verfügung gestellt werden.
    Und zwar in allen 26 Stadtteilen – mit Signalwirkung für Bergisch Gladbach als Ganzes.

    Vorschläge für Bettenburgen oder Mikroapartments (siehe Mitteilungsvorlage 0526/2025) mögen ökonomisch reizvoll wirken – doch sie passen nicht in die Leitidee der Alten Stadthäuser. Für solche Nutzungen wird sich in Bergisch Gladbach ein anderer Platz finden lassen. Und Azubi- oder Studentenwohnungen gehören klar auf das Zandersgelände, wo die Synergien und die passende Umgebung vorliegen – allerdings mit dem passenden Zeitfaktor: erst in 10 bis 15 Jahren, wenn dort Wohnraum für diese Zielgruppen tatsächlich benötigt wird. Die Alten Stadthäuser dagegen sollten als Leuchtturmprojekt für bürgergetragenen, bezahlbaren Wohnraum genutzt werden!

    Ein Konzept, das dies nicht berücksichtigt, sollte gar nicht erst antreten – Chance verpasst!
    Daher auch unser Appell an die Mitbewerber: Berücksichtigt in euren Konzepten die Multiplikatoren, oder gebt erst gar nicht ab. Oder entwickelt auf Basis unseres offenen Konzepts die architektonischen Ideen weiter – hier sehen wir insbesondere eine mögliche Zusammenarbeit mit der Expertise der Rheinisch-Bergischen Siedlungsgesellschaft (RBS GmbH).

    Denn Bergisch Gladbach braucht keine isolierte Lösung, sondern ein starkes Netz aus Hauptinsel und vielen Wohninseln in den Stadtteilen, getragen von vielen Bürgerinnen und Bürgern.
    Ein erstes Zusammentreffen ist bereits in Vorbereitung: Eingeladen sind alle, die sich engagieren möchten: ob Macher:innen, Mitstreiter:innen, Ideengeber:innen, Träumer:innen oder einfach Bürgerinnen und Bürger, die bisher noch gezögert haben – die nicht länger zuschauen wollen, sondern anpacken. Gerade auch diejenigen, die nicht das Gefühl haben wollen, allein gelassen zu werden, finden hier Anschluss. Gemeinsam wollen wir Mut machen und zeigen: Zusammen schaffen wir Räume zum Lachen, Wohnen und Leben.

    Unser Konzept nachzulesen unter:
    https://w104sz3kx.hier-im-netz.de/wordpress/ – wer es noch nicht kennt … Danke!

  2. herzlichen Glückwunsch Herr Ditsche, zum nachrücken ;-)
    Hat Ihre Stimme dadurch mehr Gehör, Einflussnahme

    Welche Projekte sind durch den Seniorenbeirat entstanden?
    (Die ‘Fachstelle Älterwerden’ hat sie vermutlich nicht involviert?!)

    1. Liebe Mia,
      danke Dir für die nette Rückmeldung – und fürs aufmerksame Lesen .

      Tatsächlich konnte ich an den ersten Sitzungen des Seniorenbeirats noch gar nicht teilnehmen, da ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht als ordentliches Mitglied nachgerückt war. Jetzt aber bringe ich mein zentrales Anliegen aktiv ein – wie Du weißt, haben 349 Bürger:innen genau dafür meine Kandidatur unterstützt.

      Das Thema „Wohnraumschaffung & Alte Stadthäuser“ war und ist mein Herzensprojekt. Deshalb habe ich einen Antrag zur Gründung einer entsprechenden Arbeitsgruppe gestellt – offen nicht nur für ältere Mitbürger:innen, sondern für alle interessierten Bürger:innen ab 18 Jahren. Ich gehe davon aus, dass das auch auf Dich zutrifft – und Du damit ebenso zur Umsetzung beitragen kannst, wenn Du magst.

      Ziel ist es, gemeinsam mit engagierten Menschen aus der Stadtgesellschaft – von Babyboomer:innen, die sich aus dem (Un-)Ruhestand mit ihren Fähigkeiten, ihrem Wissen und ihrer Lebenserfahrung wieder einbringen möchten, über Studierende bis hin zu jungen Familien – tragfähige Modelle umzusetzen.
      Im Zentrum steht die Idee eines Wohnungstauschs mit Perspektive: Ältere Menschen geben große Häuser frei und erhalten im Gegenzug kleinere, gemeinschaftlich organisierte Wohnungen in zentraler Lage – z. B. durch die Umnutzung der Alten Stadthäuser.

      Damit man sich das mit den freiwerdenden Häusern besser vorstellen kann, hier ein aktueller Link mit einem Beispiel, wie so etwas dann aussehen könnte:

      https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/wohnungsmangel-single-haushalte-loesung-cluster-wohnungen-102.html

      Ich hoffe auf viele Mitmacher:innen – und natürlich auch auf starke Netzwerker:innen wie Dich!
      Herzliche Grüße Johannes

  3. Hallo Herr Ditsche, Sie hatten zuletzt Ihren Brief veröffentlich zur Teilnahme morgen, haben Sie darauf eine Antwort erhalten, dürfen Sie dabei sein?
    (ich finde leider aktuell den letzten Beitrag nicht auf welchen ich geantwortet hatte)
    Alles Gute

    1. Hallo Mia,

      ja, ich werde auch da sein – zwar nicht ganz so, wie ursprünglich vorgesehen (Anmeldefristen und all das …),
      aber ich bringe einfach mal meinen „Bauchladen“ mit

      Sprich mich gerne an – das gilt übrigens auch für alle anderen Interessierten: Ich freue mich auf den Austausch!

      Und wer draußen nach mir Ausschau hält: Ich trage eine allumschließende Tropenkappe – die Älteren würden sagen „Wüstenkappe vom Afrikakorps“, die Jüngeren eher „Kindergarten-Sonnenhut“. Beides trifft es irgendwie – Hauptsache Schatten!
      Danke!
      Johannes W. Ditsche

  4. Jetzt wird es etwas technisch, aber ich hoffe, dass ich den interessierten hiermit eine gewisse Einordnung zum Thema geben kann.

    Die Alten Stadthäuser sind zu einer Zeit erbaut worden, als die Technik noch eine „untergeordnete Rolle“ spielte, bzw. diese so noch nicht vorhanden war. Die Geschoßhöhen (also der Abstand von der fertigen Fußbodenoberkante z.B. im Erdgeschoss bis zu der fertigen Fußbodenoberkante im darüberliegenden 1.Obergeschoss) beträgt lediglich 2,75m. Die Raumhöhen liegen dann bei ca. 2,55m.
    Die heutigen Neubauten von Verwaltungsgebäuden müssen Geschoßhöhen von ca. 3,8m bis 4m haben. Diese Höhe ist erforderlich um die moderne Technik (zumeist versteckt in abgehängten Decken) unterzubringen. Dies sind dann Lüftungskanäle zur Raumbelüftung und Klimatisierung, Rohrleitungen für Heizung und Trinkwasser, Kabeltrassen für die Elektroversorgung und insbesondere „ohne Ende“ Datenkabel, usw. Hinzu kommen dann die erforderlichen Brandabschottungen, Beleuchtungssysteme, die noch einmal ihren Platz einfordern.
    Diese erforderlichen Geschosshöhen sind einfach nicht vorhanden. Ein Einbau von moderner Technik bei einer Sanierung zu einem modernen Verwaltungsgebäude somit nicht möglich.

    Der Vergleich hinkt zwar etwas, aber man könnte es mit den Schildbürgern vergleichen … nur, das dann Technik vergessen würde, anstatt der Fenster.

    Bei einer Umnutzung zu Wohneinheiten ist die vorhandene Geschosshöhe jedoch ausreichend. Daher kam für mich bei dem Erhalt der Alten Stadthäuser auch nur die Wohnraumnutzung in Frage, eine andere Nutzung stellte sich mir überhaupt nicht.
    Das gleiche gilt für „Gedankenspiele“ in der Erdgeschossebene (Bestandsbau) Läden, Praxen oder ähnliches einzurichten. Auch hierfür fehlt die erforderliche Technikebene. Abgesehen davon, dass keine Ebenerdige Zugänglichkeit zum Erdgeschoss besteht, da sich die Erbauer damals schon mit dem Hochwasserschutz beschäftigt haben.
    Ideal ist die Erdgeschosserhöhung jedoch für Wohnungen (ein gewisser Einstiegschutz wäre dann bereits vorhanden).

    Danke noch einmal für Ihr Interesse!

  5. Wenn ich es auch als gut und richtig empfinde, wenn die alten Gebäude nicht abgerissen werden sondern eine neue Nutzung finden sollen. So darf man sich dennoch fragen, warum die Stadtverwaltung dort nach einer Grundsanierung nicht wieder untergebracht wird. Das Gebäude ist so zentral gelegen und bietet Platz für viele Arbeitsplätze. Mit dem Umzug in das AOK-Gebäude wird die Verwaltung noch mehr auseinander gerissen. Demnächst wird es mindestens sieben Verwaltungsorte (Rathaus Bensberg, Rathaus Bergisch Gladbach, Bürogebäude Hauptstraße, AOK-Gebäude, Bürogebäude Zanders, Gustav-Lübbe-Haus in Heidkamp, Belkaw-Gebäude) geben. Daneben noch die Verwaltung der Feuerwehr in der Paffrather Straße, geplant ein Verwaltungsgebäude beim Abwasserwerk.

    Die Wege sowohl für die Beschäftigten als auch für die Bürger werden länger. Damit wird sich ein neuer Stadtrat nach der kommenden Kommunalwahl auch noch mal beschäftigen (müssen). Auf dem Zanders-Grundstück werden Büroflächen durch die Stadt vermietet und die eigene Verwaltung wird räumlich immer weiter auseinandengerissen.

    1. Hmm, … was wird wohl einfacher sein … Bürokratie „abschaffen“ (verkleinern – ein Stichwort hierzu: „D i g i t a l i s i e r u n g“) oder Bürger „abschaffen“ die Wohnungen benötigen?

      1. Hallo Herr Ditsche,
        um was geht es Ihnen? Wenn ich es richtig gelesen habe, so liegt Ihnen der Erhalt der Stadthäuser am Herzen. Ich übernehme den ersten Satz aus dem Bericht. “Umbau statt Abriss: Johannes Ditsche macht sich für den Erhalt der alten Stadthäuser im Herzen von Bergisch Gladbach stark.”
        Mir ist es auch sehr wichtig, dass die Stadthäuser nicht abgerissen sondern weiter genutzt werden. Und ich finde Ihre Idee auch garnicht schlecht und wünsche mir Wohnraum für alle.
        Und dennoch bleibe ich dabei, dass die Stadtverwaltung immer mehr auseinandergerissen und ein miteinander arbeiten damit immer schwieriger wird. Digitalisieren ist ein tolles Schlagwort, funktioniert aber nicht immer, nicht überall und auch nicht für jeden. Viele Bürger wünschen noch den direkten Kontakt zu den Sachbearbeitern und ein persönliches Gespräch. Somit wäre eine Weiternutzung der Stadthäuser als Verwaltungsgebäude auch gut.

      2. Alle Verwaltungseinheiten an einem Ort zu beherbergen sollte heute eigentlich nicht mehr Zwangsweise notwendig sein. Da vermutlich nicht wenige Mitarbeiter das Mobile Arbeiten in Anspruch nehmen, sind die einzelnen Teams sowieso auf andere Organisationsformen angewiesen.

        Herr Nüm hat schon recht, wenn er hinterfragt, welche Unterbringung am Ende die günstigere gewesen wäre, Zanders Gelände, Renovierte Stadthäuser oder AOK-Gebäude. Wenn die eingenommene Miete durch Fremdmieter höher ist, als das AOK-Gebäude der Stadt kostet, wäre es sogar ein gutes Geschäft gewesen.

        Was ich nicht schön fände, wenn der Bürgerservice (Personalausweis beantragen etc.) aus der Innenstadt verschwindet, hier würde ich es begrüßen, wenn der Service in der Innenstadt nah am Marktplatz oder Busbahnhof erhalten bliebe.

      3. Hallo Christian Lesnik,
        dann fragen Sie am besten mal beim Bürgermeister(büro) nach, was geplant ist. Welche Bereiche wo untergebracht werden und wie der Service demnächst aussehen wird.

    2. @Anno Nüm “Die Wege sowohl für die Beschäftigten als auch für die Bürger werden länger”
      Wie oft im Jahr / in Jahren muss ein Einwohner von GL in ein Amt? Selten oder?
      Wie oft muss ein Einwohner von GL zum Einkauf in die Innenstadt? Alle 1 bis 2 Tage?

      Und die Wege der dort Beschäftigten hängen immer noch davon ab, wo sie Wohnen.
      Oder gehen Sie davon aus, dass die dort Beschäftigten alle in der Innenstadt wohnen?

      1. Hallo Ulla,
        es geht nicht um die Wege zur Arbeit und wieder nach Hause für die Beschäftigten. Sondern um Wege zwischen den Verwaltungsgebäuden zu Dienstbesprechungen, Personalgesprächen, um die Postweiterleitung und -verteilung, … (Lange nicht alles ist auf dem Digitalweg machbar.)
        Und muss ein Einwohner tatsächlich alle 1 bis 2 Tage zum Einkaufen in die Innenstadt? Ich rechne mal hoch, dann wären täglich mindestens 50000 (!!!) Menschen in der Innenstadt.

      2. Und wenn es täglich nur 10.000 oder 20.000 Leute täglich wären, die in die Innenstadt müssen.
        Ich gehe auch alle 2-3 Tage (außer an Sonntagen/Feiertagen). Mehr kann ich gar nicht tragen.
        Aber ich habe zugegebener Weise auch keine Vorstellung davon, wie viele Behördengänge tagtäglich noch nötig sind. Schließlich haben ja alle zumindest ein Telefon oder Computer um miteinander zu kommunizieren. Haben Sie hierzu Zahlen?

  6. Ein hervorragende Idee! Ich wünsche Herrn Ditsche viel Erfolg.
    Schade, dass er sich nicht schon vor ein paar Jahren um den Erhalt des alten Arbeitsamts gekümmert hat. Aber ähnliche Argumente werden in Bergisch Gladbach gerne überhört.

  7. Super Idee! Bin dabei! Würde mich sofort mit engagieren, auch administrativ (werde 59J. und so in weiser Vorausschau ;-) Es gab ja auch schon die Idee mit Studenten-/Auszubildendenwohnungen – Stichwort Ausbildungswerkstätten-Zandersgelände. Da sollte es vielleicht ein “Kurzschluss” zwischen den Engagierten geben…

  8. Fortsetzung folgt….
    Leider konnten, verständlicherweise, in dem Artikel nicht alle von mir erstellten Unterlagen aufgeführt werden. Diese sind bereits weit umfangreicher!
    Ich werde hierzu auch noch einen Link erstellen, der dann gerne weitergegeben werden kann!
    Danke für a l l e Antworten und Kommentare, gerne können es noch mehr werden. Positive Stimmen könnten, wie bereits erfolgt, sehr kurzgehalten werden. Negative, bitte mit einer kurzen Begründung.
    Danke!

  9. Ich finde diese Idee sehr gut, und wünsche mir, dass dieses Projekt Zustimmung findet.

  10. Wenn das bautechnisch machbar ist, ist es eine prima Idee!
    Architektonisch sind die Stadthäuser durchaus ansprechend, nur die Fassade ist etwas in die Jahre gekommen. Ein kleiner Park (statt Parkplatz) davor würde das Ensemble deutlich aufwerten, im Erdgeschoss könnten flexibel nutzbare Geschäfts- und Werkstatträume entstehen…

    Das wäre tatsächlich ein gutes Projekt für die nächste Ratsperiode, Zanders hin oder her.
    Hoffentlich bleibt Herr Ditsche dran – gemeinsam mit weiteren Fürstreitern sollte es möglich sein, die Ratsfraktionen (die darüber z.T. schon länger nachdenken) zu überzeugen!

    1. Das Leben im Alter ist für viele Menschen eine einsame Angelegenheit.
      Gemeinschaft ist wichtig. Und es muss nicht im Pflegeheim enden.
      Das Wohnen in mehrGenerationensHäusern würde dem Pflegenotstand abhelfen.
      In diese Richtung muss viel mehr gedacht werden.

  11. Ich bin sehr gespannt, wie die Politik über diese Vorschläge reagiert. Ob der ewige Streit Abriss oder Neubau mit einer Kostengegenüberstellung gelöst werden kann, müssen Fachleute beurteilen.

    1. Was meinen Sie mit “Abriss oder Neubau”?
      Sicherlich meinten Sie “Abriss UND Neubau” ODER “Sanierung”.
      Wenn wir bei der “Kostengegenüberstellung” zusätzlich die jeweilige Umweltbelastung einpreisen, wird die Sanierung ohne Zweifel günstiger sein.
      Und als Christen wollen wir doch auch die Erde/Schöpfung bewahren und schützen, Sie nicht?

  12. Das ist genau das, was wir in Gl brauchen. Bezahlbaren Wohnraum im Zentrum. Soviele Senioren bewohnen zu grosse Häuser, die von Familien gebraucht würden.
    Und Senioren könnten altersgerecht und Zentrumsnah wohnen. Auch Studenten könnten sich kleine Wohnungen dort leisten. So belebt man Städte. Sehr innovative Idee.

  13. Ich bin begeistert. Es ist eine zukunftweisende Planung ,die ja schon weit über eine kreative Idee hinausgeht. Es würde die Ideen und Plannungssammlung Betreff des Zandersgelände ergänzen. Es würde harmonisch in das Stadbild mit Rathaus, Villa Zanders ,Bergischer Löwe , dem anschließenden Park hineinpassen. Es ist wunderbar sich den Stadtkern von Bergisch Gladbach so in der Zukunft vorzustellen .
    Hierfür würde sich die Finazierung lohnen.
    Hoffentlich verschwindet diese Idee und Planung nicht in irgendeine bürokratische Schublade.

  14. Sehr gut diese Forderung
    Auch wir von der FWG fordern schon länger genau dies: Wohnraum in den Stadthäusern schaffen um die Innenstadt zu beleben. Unserer Grundidee nach könnte dieser Wohnraum auch für die Auszubildenden des neuen Campus auf Zanders zur Verfügung gestellt werden.
    Martin Freitag, FWG

  15. Die Idee von Herrn Ditsche finde ich hervorragend, zumal viele ältere Menschen ihre zu groß gewordenen Einfamilienhäuser bewohnen und sich gerne “verkleinern” möchten. Allein, es fehlt an geeigneten Wohnungen.
    Wer will und kann sich im Alter noch für eine horrend teure Neubauwohnung verschulden?

    1. Verstehe ich nicht. Wer sich aus einem Einfamilienhaus heraus verkleinern möchte, hat doch mit dem Verkaufserlös schon das Kapital in der Hand.

      1. Neubauwohnungen sind zum Teil teurer als das, was ich zur Zeit für ein in die Jahre gekommenes Einfamilienhaus bekomme…