Das Bürgerportal hatte zur Eröffnung seines neuen „JazzGLub“ eingeladen, mit einem Konzert der Jazzstones. Trotz einiger Corona-Bedenken war Gisela Becker der Einladung gefolgt, und erlebte einen Abend mit energiegeladener Musik, guten Gesprächen und einer fast schon verloren geglaubten Atmosphäre. Ein Gastbeitrag mit Fotos von Thomas Merkenich.
Freitagabend, 29. April 2022, nicht wie seit gefühlter Ewigkeit auf dem häuslichen Sofa, Beine hochgelegt, Fencheltee. Nein: Ausgehen. In den neuen JazzGLub des Bürgerportals. Das JazzStones-Trio mit Stefan Heidtmann, Markus Braun und Marcel Wasserfuhr wird heute Abend eine musikalische Brücke von den Rolling Stones zum modernen europäischen Klaviertrio-Jazz bauen.
Zögernd gehorche ich dem Aufdruck an der Tür: Drücken. Drinnen gedämpftes Licht. Langsam erkenne ich bekannte Gesichter, manche noch freiwillig mit Maske, wie auch ich.
Geschlossene Räume bergen Gefahrenpotential. Noch ist das Virus da, gerade steigen wieder die Inzidenzen. Oder fallen sie? Verwirrung noch immer. Angesichts des Krieges in der Ukraine ist das Corona-Problem in meinem Bewusstsein und dem vieler anderer in die zweite Reihe gerückt
Auf diesen Abend habe ich mich gefreut und er wird mich nicht enttäuschen. Treffen mit vertrauten Personen aus der Kulturszene, Gespräche über Literatur, die Stadt, Dachdecker. Kein Krieg diesmal. Erleichterung. Kraft schöpfen.
Hintergrund: Der informelle JazzGLub des Bürgerportals im Keller von Coworking GL ist ein Angebot an die Mitglieder unseres Freundeskreises. Unter der künstlerischen Leitung von Fritz Herweg wollen wir einmal im Monat der lokalen Jazz-Szene eine kleine Bühne bieten, und unseren Unterstützern ein kleines Extra.
Beim nächsten Konzert am 10. Juni spielt das Nondas Ladas Trio.
Bei einem Glas Wein versuche ich, hinter dem Jazz die Songs der Rolling Stones zu entdecken. Manchmal gelingt es. „Lady Jane“ höre ich heraus, einen meiner absoluten Lieblingssongs. „Angie“ trifft mich mit der Erinnerung an die Zeile „There ain’t a woman that comes close to you“. Wohl wahr, 16 Jahre gab es keine andere für uns als Angela! „Sympathy for the devil“ hatte ich hingegen zu keiner Zeit.
Energiegeladen arrangieren die drei Jazzstones mit Piano, Bass und Drums die Musik der berühmt-berüchtigten Band. Die Spielfreude ist ansteckend, Füße wippen, Köpfe nicken im Takt, Freude auf den Gesichtern. Texte und Melodien fallen mir ein, die ich seit Jahren nicht mehr gehört habe und die ich mir am nächsten Morgen auf Youtube abspielen werde.
Leider haben wir keinen Plattenspieler mehr. Unsere Schallplatten sind an die zur Zeit wieder auflegenden analogen Fans gegangen, sprich an den „kleinen“ Bruder, der sich im Rentenalter dem Kauf alter Schallplatten verschrieben hat.
Aber zurück zum Abend. Genossen habe ich neben der Musik die Willkommens-Atmosphäre in der Redaktion des Bürgerportals. Hausherr Georg Watzlawek begrüßte jeden Gast persönlich, man stand an Stehtischen, wo Getränke und Knabberzeug angeboten wurden, kam leicht miteinander ins Gespräch über den Wiederbeginn kultureller Veranstaltungen, den erhofften Aufbruch im Laurentiusviertel und, wie gesagt, auch über Dachdecker. Aber das ist eine andere Geschichte.
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Hallo, wertes Team, wo ist dieser neue JazzGLub zu finden. Leider kein Hinweis!?
Liebe Grüße Florian Rafler
Lieber Herr Rafler, haben Sie den entsprechenden Satz überlesen? „Der informelle JazzGLub des Bürgerportals im Keller von Coworking GL ist ein Angebot an die Mitglieder unseres Freundeskreises“. Der Coworking Space ist (u.a.) der Sitz der Redaktion, die Adresse lautet Hauptstraße 257.