Die CDU fordert den Abriss der alten Stadthäuser zur Neugestaltung der Stadtmitte. Sie plädiert für einen städtebaulichen Wettbewerb, um zukunftsfähige Nutzungskonzepte zu entwickeln und die Innenstadt effizient und professionell zu erneuern. Weitere Machbarkeitsstudien seien Zeitverschwendung, die Entscheidung solle bis Mitte 2025 getroffen werden.

Wir veröffentlichen eine Mitteilung der CDU-Fraktion

Bei der Planung der „Stadtmitte von morgen“ sollte man bestrebt sein, optimale Ergebnisse zu erreichen. Der Leerzug der alten Stadthäuser bietet die große Chance für eine zukunftsweisende städtebauliche Neuentwicklung an dieser zentralen Stelle in der Stadtmitte. 

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Insbesondere das Grundstück der alten Stadthäuser stellt eine der sensibelsten und zugleich wertvollsten Gestaltungsoptionen für die Innenstadt dar, die entwickelt werden müssen. Unnötige negative Zeitschleifen, wie plötzlich geforderte Machbarkeitsstudien in Bezug auf den Erhalt der Stadthäuser, sind nicht zielführend. 

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Das Stadtzentrum von Bergisch Gladbach steht vor vielen Veränderungen, angetrieben von dem Umbau des Zanders-Areals und dem Ausbau der S-Bahn. Nun legt die Stadtplanung unter Leitung des Beigeordneten Ragnar Migenda einen aktualisierten Rahmenplan mit drei relativ konkreten Vorschlägen und weiteren 20 Teilprojekten vor. Darunter sind einige „Zukunftsbilder“ und einige Überraschungen – zum Beispiel für die alten Stadthäuser. Und ein Hochhaus.

Michael Metten, Fraktionsvorsitzender der CDU im Stadtrat. Foto: Thomas Merkenich

„Grundsätzlich halten wir die Priorisierung der Stadthäuser-Frage durch die Stadt für richtig. Allerdings sind wir unter den Aspekten des Städtebaus und der Flächeneffizienz der Auffassung, dass die alten Gebäude abgerissen werden müssen, zumal schon eine Ertüchtigung unter den heute geforderten Brandschutzaspekten unmöglich erscheint“, äußert sich Dr. Michael Metten, Fraktionsvorsitzender der CDU-Fraktion Bergisch Gladbach.

Metten erinnert an entsprechende Mängel, die bereits am 10. August 2016 in der umfangreichen Maßnahmen-Wirtschaftlichkeitsuntersuchung der VBD (Beratungsgesellschaft für Behörden) durch Thomas Mandt ausführlich dargelegt wurden. Auf dieser Grundlage erfolgte dann mit Beschlussvorlage 0489/2016 die Entscheidung zur Planung des Stadthausneubaus. 

Im Hinblick auf eine das Stadtbild über Jahrzehnte prägende Silhouette sind professionelles Handeln und eine klare Zeitschiene notwendig. Den Beschlussvorschlag der Stadt anlässlich der Sitzung des Planungs- und Entwicklungsausschusses am 5. September, die Stadthäuser nun doch erhalten zu wollen, lehnt die CDU-Fraktion daher ab und fordert:  

„Ein groß angelegter, städtebaulicher Wettbewerb muss forciert werden. Mit Blick auf eine Lösung für die Gesamtstadt sollten verschiedene Architektenbüros unterschiedliche Varianten entwickeln. Dabei sind Ideen zu innerstädtischem Wohnen, Einzelhandel und weitere Möglichkeiten der gesamten Achse vom Driescher Kreisel bis zum alten Coop-Gebäude in den Blick zu nehmen. Maßgabe muss dabei sein, sich mit der aktuellen Struktur der Innenstadt zu beschäftigen und entsprechend tragfähige Zukunftspotentiale bis Mitte 2025 herauszuarbeiten.“ 

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  1. Leider ist es in GL immer so das immer wenn etwas abgerissen wird , es durch etwas noch hässlicheres ersetzt wird .
    Hinzu kommt das alles immer wesentlich teurer wird als wie veranschlagt .
    Von daher bin ich sehr skeptisch

    1. Genau so ist es. Mal ein Vorschlag, um dem Eindruck der ‚Betonwüste‘ entgegenzuwirken: Wie wäre es, den Parkplatz vor den Stadthäusern zu entsiegeln und zur Grünanlage zu machen – quasi als Fortsetzung des Parks an der Villa Zanders?

      1. das ist aber mal eine tolle Idee, es gibt sogar Förderprogramme um Parkplätze zu entsiegeln.

  2. Wenn ich mir die neue Fußgängerzone anschaue und das Desaster um das geplante Stadthaus am Busbahnhof, dann bin ich da zunächst skeptisch, was städtebauliche Pläne der CDU angeht.

  3. Wenn die Gladbacher CDU von Stadtentwicklung und – gestaltung spricht, sollte man hellhörig werden. Der heutige Zustand der Stadt ist zum größten Teil Ergebnis von CDU-Politik. Das gilt für die Vernichtung denkmalgeschützter, historischer Bausubstanz (ich nenne nur Fronhof und „Löstijen Dreck“) wie auch Beispiele für Projekte wie die Rhein-Berg-Passage samt Verkehrsführung.
    Trotzdem erscheint mir der Vorschlag der CDU sinnvoll. Erstens haben die Stadthäuser nicht die einmalige Qualität, die sie vor Abrissüberlegungen schützen. Zweitens ist die zukünftige Nutzung wesentlich unflexibler als es ein Neubau, der alle Bedingungen der Umgebung berücksichtigt. Drittens, und das ist mein Hauptargument, fürchte ich Großprojekte und Komplettsanierungen, die durch oder im Auftrag von Behörden erfolgen. Jeder kennt die krassesten Beispiele Berliner Flughafen, Kölner U-Bahn und das Highlight Kölner Schauspiel und Oper. Ich war Unterstützer der Renovierungsidee, allerdings nicht für die inzwischen erreichte Milliarde statt der geplanten 250 Millionen.

  4. Der Stadtanzeiger schrieb 2023: “Der Rheinische Verein für Denkmalpflege und der Bergische Geschichtsverein kämpfen für den Erhalt der Stadthäuser . Thomas Klostermann, Lothar Eschbach und Mark vom Hofe. Zu dem Wandgemälde von Schlotter sagt Mark vom Hofe: “Vermutlich wäre das bedeutsame Wandgemälde auch nie wieder aufgetaucht, wenn nicht Dr. Hans Reinhardt, Professor aus Siegen, der sich mit Schlotters Wandmalerei befasste, Nachforschungen angestellt hätte“, berichtete Mark vom Hofe vom Bergischen Geschichtsverein über die Wiederentdeckung und Restaurierung. Das Wandbild ist inzwischen in die Denkmalliste der Stadt eingetragen.

    Was sagen Sie dazu, Herr Metten? Mit Kunst und Geschichte nichts am Hut?

  5. Bei den Kommentaren wird z T ja mal wieder nur parteipolitisch und nicht sachlich argumentiert. Das ko.. einen an.
    Ich schließe mich voll und Ganz den Ausführungen von Herrn Havermann an.

    1. Sie sollten es mit der Erfahrung von Wehmeyer besser wissen, wie prosperrierende Innenstädte funktionieren und wie nicht. Für ein Traditionsunternehmen wie Wehmeyer hat die Transformation in die Zukunft handwerklich nicht ausgereicht.

      Die Innenstädte sind in erster Linie den großen Immobilien Projektentwicklern zum Opfer gefallen, weil die Akteure aus der Politik sich einen schlanken Fuss gemacht hat und anstatt Innenstädte mit Weitblick auf die Zukunft auszurichten, die Aufgabe lieber an Investoren delegiert hat, die am Zerfall sehr vieler Innenstädte maßgeblich beteiligt sind. Es geht schlicht um Immobilien-Deals und nicht um die beste Lösung Innenstädte an die Regionen und den individuellen Versorgungsbedürfnissen anzupassen. Es gilt in Deutschland „kennst du eine Innenstadt, kannste du alle Innenstädte“.

      Vielleicht sollte auch einmal darüber nachgedacht werden, wieviel Kino braucht die Welt im Zeitalter von Streamingdiensten oder denken wir nur noch in der Kategorie Vergangenheitsromantik.

      Transformation heißt auch junge Generation zu erreichen, schließlich müssen die zukünftigen Generationen in den Städten Leben, die offensichtlich sehr stark auf die Wünsche der Best Ager und damit auf politisch wichtige Wählerzielgruppe ausgerichtet werden.

      Müssen wir nicht vielmehr Innenstädte urbanisieren und Lebenswerter machen, damit Menschen sich in den Innenstädten verstärkt aufhalten und unsere Gesellschaft nicht zu Hause auf dem Sofa gemeinsam Einsam wird. Wir sollten doch eine Stadtgesellschaft zusammenführen und das bedeutet auch junge Menschen und junge Familien zu berücksichtigen. An den notwendigen Kitas und den maroden Schulen sehen wir doch die Prioritäten in den Stadtentwicklungen.

      Im Buch von von Walter Brune “Angriff auf die City” wird die Situation in der Stadtentwicklung sehr gut beschrieben. Walter Brune hat u.a. selber die KÖ-Galerie in Düsseldorf gebaut und selber Einsicht gewonnen, dass vieles auch von ihm falsch gelaufen ist. Das Buch wurde zeitweilig von der ECE in Hamburg vom Markt geklagt, um dann den Immobilienbestand von Walter Brune zu kaufen.

      Die politischen Akteure haben alle sehr wohl mit der Entwicklung der Innenstädte zu tun und haben maßgeblich dafür gesorgt, dass inhabergeführte Geschäfte und Dienstleistungen aus den Innenstädten fast verschwunden sind und nur noch Filialisten den Handel bestimmen. Hier ein Lob an Herrn Kellmann, der sich mit seinem LöwenCenter und damit einhergehenden umfangreichen Warenangebot noch Nahversorger nennen kann. Herr Kellmann versteht sein Geschäft wenigstens!

  6. Du lieber Himmel, unsachlicher, emotionsgeladener und unsinniger gehts wohl nicht. BG ist eine zersiedelte Stadt, deren Hälfte wohl abgerissen werden müsste, um aus ihr eine fahrrad- und passantenfreundliche zu gestalten, den MIV aber nicht vergessend, der uns bis in ferne Zukunft begleiten wird. Mit welchen Motoren, werden die sich hier Äußernden nicht steuern können.

    Da das nun nicht geht, steht es an, das Bild der Stadt zu verbessern, und dazu gehört der Abbruich dieser alten Schreckensbilder. Wie Kunst (?) und Geschichte bewahrt werden können, zeigt der Emilienbrunnen in Bensberg. Warum die Gebilde, wenn es denn Kunst ist, nichr in neue Gebäude integrieren. Diese Bauten einem “Denkmalschutz” zu unterwerfen beleidigt Gebäude, Monumente oder andere “Baudenkmäler”, die diesen Begriff verdienen. Diese hässlichen Klötze haben den Begriff sicher nicht verdient.

    “Große, klotzige Bauten sollen keinesfalls an diese Stelle”. Und was sind diese beiden Gebäude? Die 60er haben angerufen? Gerade aus den aus den 60en bzw. kaum früher stammen ja diese Schandflecken.

    Blieben die Häuser stehen, tragen sie zum Eindruck von “versiegelter Betonwüste” bei. Es gab vor 2 (?) Jahren eine Entwurfsanfrage, wie man denn die frei werdenden Grundstücke gestalten soll. Am besten gefiel der Entwurf mit dem Kino und entsprechenden Randgebäuden, denn GL endlich mit Kino wird dem Wunsch Vieler entgegenkommen, GL attraktiver zu gestalten.

    1. Ich musste sehr schmunzeln: “Du lieber Himmel, unsachlicher, emotionsgeladener und unsinniger gehts wohl nicht.”

      “Der Begriff Projektion umfasst das Übertragen und Verlagern innerpsychischer Inhalte oder eines innerpsychischen Konfliktes durch die Abbildung eigener Emotionen, Affekte, Wünsche, Impulse und Eigenschaften, die im Widerspruch zu eigenen und/oder gesellschaftlichen Normen stehen können, auf andere Personen, Menschengruppen, Lebewesen oder Objekte der Außenwelt.” Lesetipp: https://de.wikipedia.org/wiki/Projektion_(Psychoanalyse)

      Oder aber auch: “Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht?”

    2. Möglicherweise reicht der Platz sogar für ein Autokino – perfekt zu manchen Visionen für unsere Heimatstadt passend.
      Denn man muss es wohl doch noch häufiger wiederholen: Umnutzung erfordert mehr Hirn als die Abrissbirne. Vielleicht ist das aber schon einfach zu viel verlangt.

  7. Lieber Herr Metten, Sie haben mit Ihrer Partei vergessen einen neuen Belag für die Fussgängerzone einzufordern. Fangen Sie doch bitte erstmal damit an Ihre Mitgestaltung zur Verschlimmbesserung der innerstädtischen Attraktivität zu korrigieren und starten mit konstruktive Vorschläge wie aus der versiegelten Betonwüste eine innerstädtische Oase mit hoher Verweildauer für uns Bürger werden soll.

  8. Abriss und (möglichst großer, klotziger) Neubau – etwas Anderes fällt der CDU offenbar nicht ein. Die 60er haben angerufen und wollen ihre Stadtplanungskonzepte zurück…

    Umbau und neue Nutzung sollte immer die erste Option sein, um Beton und andere Ressourcen einzusparen. Erst wenn sich herausstellt, dass das definitiv nicht geht, kann ein Abriss in Erwägung gezogen werden. Architektonisch mögen die Stadthäuser nicht allererste Wahl sein – aber doch besser als alles, was in den letzten 40 Jahren in der Innenstadt gebaut wurde.

  9. Oh ja bitte, macht diese hässlichen Klötze weg! Aber bitte nicht noch mehr Shopping Mist im modernen Beton Stil! Bensberg sieht schon schlimm genug aus. Wohnraum, kleine Einzelhändler, Cafe, Bar, vielleicht ein subventioniertes Theater. Und mit viel Grün. Naja, träumen darf man ja. Hauptsache die Grünen dürfen nicht mitentscheiden, sonst gibt´s ein Flüchtlingsheim.

    1. Hahahaha sie beschreiben genau das, was die Grünen in Ihrer DNA haben. Grüne, nachhaltige, lebendige Stadt. Wie kommen Sie darauf, dass eine Flüchtlingsunterkunft dort gebaut werden soll? Und das ausschließlich die Grünen das unbedingt wollen? Solche Kommentare sind Gift für die Demokratie, denn sie suggerieren etwas, das nicht stimmt.

  10. CDU als Partei der Abrissbirne. Mit Denkmalschutz nichts am Hut. Nicht einmal das Wort verwendet sie in ihrer Stellunnahme.

    1. Und was macht Ihre Abrissbirne, Herr Metten, mit den 3 Kunstwerken in und an den Stadthäusern, wie sie im Stadtanzeiger im Oktober 23 abgebildet wurden? Haben Sie sich darüber schon einmal Gedanken gemacht?

      1. Der Stadtanzeiger schrieb: “Der Rheinische Verein für Denkmalpflege und der Bergische Geschichtsverein kämpfen für den Erhalt der Stadthäuser . Thomas Klostermann, Lothar Eschbach und Mark vom Hofe. Zu dem Wandgemälde von Schlotter sagt Mark vom Hofe: “„Vermutlich wäre das bedeutsame Wandgemälde auch nie wieder aufgetaucht, wenn nicht Dr. Hans Reinhardt, Professor aus Siegen, der sich mit Schlotters Wandmalerei befasste, Nachforschungen angestellt hätte“, berichtete Mark vom Hofe vom Bergischen Geschichtsverein über die Wiederentdeckung und Restaurierung. Das Wandbild ist inzwischen in die Denkmalliste der Stadt eingetragen. Was sagen Sie dazu, Herr Metten? Mit Kunst und Geschichte nichts am Hut?