Eine neue Lebensphase bringt oft auch neue Wohnbedürfnisse mit sich. Zum Beispiel, wenn die Kinder ausziehen und das Haus zu groß, pflegeintensiv und teilweise auch beschwerlich wird. Wer sich frühzeitig Gedanken über das Leben im Alter macht, kann den Verkauf der Immobilie bewusst als Chance für einen Neuanfang verstehen.

Von Andrea Gerhardus

Viele Menschen in der Region in und um Bergisch Gladbach leben seit Jahrzehnten in ihrem Eigenheim. Die Kinder sind längst ausgezogen, das Haus ist inzwischen zu groß, pflegeintensiv und teilweise auch beschwerlich geworden. Es sind über die Jahre unzählige Erinnerungen entstanden, eine tiefe Vertrautheit mit den eigenen vier Wänden hat sich aufgebaut – ein Zuhause, das mit der eigenen Lebensgeschichte verwoben ist.

Doch wer sich frühzeitig Gedanken über das Leben im Alter macht, kann den Verkauf der Immobilie bewusst als Chance für einen Neuanfang verstehen – und die gewonnene Freiheit in einer altersgerechten Wohnung aktiv gestalten und genießen.

Aber wie gelingt dieser Übergang vom vertrauten Zuhause in eine barrierearme, gut angebundene Wohnung? Und was ist beim Hausverkauf zu beachten – auch unter dem Aspekt eines Generationenwechsels?


Rechtzeitig planen – ohne Zeitdruck

Auch wenn der Umzug noch nicht unmittelbar bevorsteht: Wer rechtzeitig plant, hat klare Vorteile. Der Verkauf einer Immobilie und die Suche nach einer neuen, passenden Wohnung benötigen mehr Zeit und Vorbereitung, als viele zunächst annehmen. Gerade in der Region Bergisch Gladbach sind moderne Neubauwohnungen mit Aufzug, Balkon oder Terrasse sowie guter Infrastruktur sehr gefragt.

Eine frühzeitige Auseinandersetzung mit dem Thema ermöglicht gezieltes Suchen – und stressfreies Handeln. Auch das rechtzeitige Ausmisten des Haushalts gehört zur Vorbereitung. Wer hier frühzeitig beginnt, spart sich später viel Aufwand.

Professionelle Unterstützung – etwa durch ein Dienstleistungsunternehmen – kann den Übergang deutlich erleichtern. Und: Beziehen Sie Ihre Familie mit ein. Emotionale und praktische Unterstützung hilft, den Wandel gemeinsam zu meistern.


Der Hausverkauf: Generationenwechsel mit Fingerspitzengefühl

Ein Immobilienverkauf ist für viele Eigentümer mehr als nur ein finanzielles oder praktisches Vorhaben. Es ist ein emotionaler Schritt. Jahrzehntelange Erinnerungen machen das Loslassen schwer – umso wichtiger ist es, sich frühzeitig mit dem Gedanken auseinanderzusetzen und bewusst Abschied zu nehmen.

Ein erfahrener Immobilienmakler weiß um diese emotionale Dimension und begleitet die Eigentümer sensibel durch den Verkaufsprozess. Neben der professionellen Abwicklung steht dabei vor allem das Verständnis für die persönliche Situation im Vordergrund.

Gleichzeitig profitieren auch Käufer vom Fachwissen eines Maklers – etwa bei der realistischen Einschätzung möglicher Sanierungskosten. Gerade bei älteren Immobilien werden energetische Sanierungen notwendig sein. Hier kann ein Makler oder durch ihn vermittelte Experten über mögliche Förderprogramme beraten, damit Käufer langfristig investieren können – und die Immobilie fit für die nächste Generation wird.


So bereiten Sie Ihr Haus optimal auf den Verkauf vor

Ein erfolgreicher Verkauf beginnt mit guter Vorbereitung. Diese Punkte sollten Sie rechtzeitig in Angriff nehmen:

  • Wichtige Unterlagen sammeln: Grundrisse, Energieausweis, Baupläne, Nachweise über Modernisierungen, ggf. Teilungserklärung – diese Dokumente sind für Käufer und Notar unerlässlich.
  • Zustand realistisch einschätzen: Kleine Schönheitsreparaturen können den Eindruck verbessern. Auch eine neutrale Einschätzung des Marktwerts durch einen erfahrenen Makler ist sinnvoll.
  • Emotionale Vorbereitung:  Der Verkauf des langjährigen Eigenheims ist oft mit Emotionen verbunden. Wer sich frühzeitig mit dem Gedanken auseinandersetzt, kann den Schritt später leichter und mit mehr Klarheit gehen.

Worauf es beim neuen Zuhause ankommt

Wer in der Region bleiben und sich wohnlich neu orientieren möchte, sollte auf folgende Punkte achten:

  • Barrierearm oder barrierefrei: Aufzug, schwellenfreie Duschen, breite Türen – das sind entscheidende Komfortmerkmale.
  • Gute Lage und Anbindung: Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte, ÖPNV und soziale Treffpunkte sollten leicht erreichbar sein.
  • Bedarfsgerechte Wohnfläche: Viele Eigentümer unterschätzen anfangs, wie viel (oder wie wenig) Platz im Alltag wirklich nötig ist. Ein Beratungsgespräch kann helfen, hier die richtige Balance zu finden.
  • Nähe zu Familie und Freunden: Ein wichtiger Faktor für Lebensqualität und Unterstützung im Alltag.

Unser Tipp: Begleitung durch Profis

Ein altersgerechter Umzug und der Verkauf eines langjährigen Eigenheims sind komplexe Entscheidungen – emotional wie organisatorisch. Als erfahrenes Maklerunternehmen aus Bergisch Gladbach begleiten wir Sie nicht nur mit Sachverstand und Marktkenntnis, sondern auch mit viel Einfühlungsvermögen.

Wir verfügen über ein verlässliches Netzwerk aus Handwerkern, Gutachtern und Wohnungsbaugesellschaften – und beraten auch potenzielle Käufer zu Sanierungsmöglichkeiten und Förderprogrammen. So wird aus einem Immobilienverkauf ein nachhaltiger Generationenwechsel, bei dem alle Seiten gewinnen.


Fazit: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt zum Handeln

Auch wenn Sie noch keine neue Wohnung gefunden haben – der richtige Moment für eine gute Vorbereitung ist jetzt. Sie gewinnen Klarheit, Planungssicherheit und Handlungsspielraum. Wir beraten Sie gerne persönlich und unverbindlich.

Sprechen Sie uns an – gemeinsam gestalten wir Ihren nächsten Lebensabschnitt.

Herzliche Grüße aus der Laurentiusstraße 98

Andrea Gerhardus

KNIGGE.Immobilien


Hinweis: Im Text wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und anderweitige Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.

Rechtlicher Hinweis: Dieser Beitrag stellt keine Steuer- oder Rechtsberatung im Einzelfall dar. Bitte lassen Sie die Sachverhalte in Ihrem konkreten Einzelfall von einem Rechtsanwalt und/oder Steuerberater klären.

Knigge Immobilien hat sich mit dem Motto „einfach anders.” im Großraum Bergisch Gladbach als Makler und Hausverwalter etabliert, der die bekannten Maklerklischees widerlegt. Gemeinsam mit einem Expertennetzwerk bildet das Unternehmen am Standort Laurentiusstraße/Odenthaler Straße das ImmobilienZentrum Bergisch Gladbach. Mit 17 Mitarbeitern bietet Knigge den Service eines Großunternehmens, kombiniert mit der Persönlichkeit eines Familienbetriebs. Das eigene Immobilienportal immobilien.gl bietet Mehrwerte sowohl für Eigentümer als auch für Suchende.

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  1. Was wäre, wenn … – eine gemeinwohlorientierte Wohnraumlösung für Bergisch Gladbach

    … Sie Ihr Haus behalten könnten – und trotzdem kleiner wohnen?
    Stellen Sie sich vor, Sie müssten Ihr Zuhause gar nicht verkaufen, sondern könnten es als Sacheinlage in eine Bürgergenossenschaft einbringen. Im Gegenzug zögen Sie in eine kleinere, barrierefreie Wohnung, die auf Ihre Lebensphase zugeschnitten ist. Sie blieben im Viertel – nur mit weniger Treppen, weniger Pflegeaufwand und mehr Komfort.

    … aus Ihrem Haus Wohnraum für junge Familien entstünde?
    Durch Ihre Einlage würde Ihr Haus sanft und behutsam weitergegeben – nicht an den Meistbietenden, sondern an Menschen, die in einer Genossenschaft wohnen, gemeinsam wirtschaften und sozial verantwortlich leben. Ein echtes Generationenprojekt.

    … Sie über Ihre Immobilie weiter mitbestimmen könnten?
    Statt einem Käufer das Feld zu überlassen, blieben Sie Mitglied der Genossenschaft. Sie hätten Mitspracherecht, Transparenz und das gute Gefühl, Teil eines größeren Ganzen zu sein – ganz ohne Eigentümerverpflichtungen, aber mit dem Wissen, dass Ihr Lebenswerk sinnvoll weiterverwendet wird.

    … es keine Spekulation, sondern sozialen Mehrwert gäbe?
    Die Genossenschaft würde Ihr Haus dauerhaft im Bestand halten. Keine kurzfristigen Renditepläne, keine Umwandlungen – sondern faire Mieten, stabile Nachbarschaften und langfristige Perspektiven für Familien, Alleinerziehende und Menschen mit Unterstützungsbedarf.

    … Ihr Haus nicht abgerissen, sondern erhalten würde?
    Denn allzu oft erleben wir, dass nach dem Verkauf ein solides, sanierbares Haus – mit einer baulichen Lebensdauer von weiteren 50 Jahren – abgerissen wird, weil das Grundstück allein mehr Wert verspricht. Es folgen dreigeschossige Neubauten bis an die Grundstücksgrenzen, inklusive Penthouse. Was dabei entsteht, sind Eigentumswohnungen, deren Quadratmeterpreise sich meist nur noch wenige leisten können. Familien mit mittlerem Einkommen haben hier kaum eine Chance – und dass, obwohl vorher über Jahrzehnte ganz selbstverständlich gewohnt wurde. Die bisherige Hausgeschichte endet – nicht aus Notwendigkeit, sondern aus Kalkül. Das Genossenschaftsmodell könnte hier einen alternativen Weg aufzeigen: Werterhalt statt Maximalverwertung. Dauerhafte Nutzung statt Austauschbarkeit. Lebensräume statt Verwertungsobjekte.

    … Sie in eine Wohnung zögen, die Ihnen mehr zurückgibt als vier Wände?
    Barrierearm, in einem gemeinschaftlichen Wohnprojekt, mit viel Individualität und der Möglichkeit, sich mit Zeit oder Erfahrung einzubringen, aber ohne Zwang. Co-Housing-Modelle könnten entstehen – Orte, an denen Menschen sich gegenseitig stützen und inspirieren.

    … es diese Wohnungen überhaupt gäbe?
    Denn genau hier liegt ein blinder Fleck im bestehenden System: Wo in Bergisch Gladbach finden sich heute genügend barrierearme, bezahlbare Wohnungen mit Aufzug, schwellenfreien Duschen, breiten Türen – und das in gewachsener Nachbarschaft? Die Nachfrage ist riesig, das Angebot extrem begrenzt. Die Genossenschaftsidee könnte hier gezielt neue Lösungen schaffen – durch Umbau, Umnutzung, gemeinschaftlichen Neubau.

    … diese Vision bald Wirklichkeit würde?
    In Bergisch Gladbach formiert sich eine Initiative zur Gründung einer Genossenschaft für Wohnraumschaffung und soziale Nachnutzung auch von Einfamilienhäusern. Was heute wie eine Idee klingt, könnte schon morgen als Pilotprojekt starten – mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern, die mehr wollen als nur verkaufen.

    Und was wird aus den Maklerinnen und Maklern?

    Keine Sorge: Das genossenschaftliche Modell ist nicht für jeden geeignet – und will es auch gar nicht sein. Es richtet sich an eine bestimmte Gruppe: Menschen, die bewusst nachhaltig, gemeinwohlorientiert und ohne Verkaufsdruck umziehen möchten.

    Maklerinnen und Makler werden auch künftig gebraucht: Für die Häuser, die mehrfach den Besitzer wechseln. Für komplexe Sanierungsszenarien. Für Nachlassregelungen oder die klassische Familienvergrößerung. Auch in einer Stadt, in der das Gemeinwohl an Bedeutung gewinnt, wird es Immobilienbewegung geben – und professionelle Begleitung brauchen.

    Vielleicht eröffnen sich sogar neue Partnerschaften: Makler, die Genossenschaften beraten. Genossenschaften, die Maklern Häuser vermitteln, die nicht passen. Denn nicht jedes Haus muss neu gedacht werden – aber viele vielleicht doch.

    Was wäre, wenn wir gemeinsam mehr daraus machen würden?
    Ein Gedanke, der Raum verdient – vielleicht sogar ein Zuhause.

    1. Danke Johannes,
      ich wünsche mir auch Gemeinwohl, auch mit MaklerInnen,
      auch mit Beiträgen von in-gl,
      echte Vernetzung

    2. Lieber Herr Ditsche,
      ich habe Ihren Beitrag nun mehrmals aufmerksam gelesen. Der Grundgedanke eine Genossenschaft zu gründen, um Synergieeffekte bei der Beschaffung und Unterhaltung von Wohnraum zu erzielen, finde ich durchaus interessant.
      Bei der von Ihnen beschriebenen Einbringung einer Sachanlage in Form des eigenen Häuschens stellen sich mir aber einige Fragen:

      1. wie kommen Sie zu der Annahme, dass im Fall der Einbringung des Hauses+Grundstück als Sachanlage der ursprüngliche Eiegentümer dies weiter “behalten” kann. Die Sacheinlage wird dem Genossenschaftskapital zugeordnet und gehört dann der Genossenschaft als ganzes. Der oder die Genosse/in hat dann einen Anteil in Höhe des eingebrachten Kapitalwertes am Gesamtgenossenschaftseigentum, oder nicht?

      2. Welche Regelungen würden also im Fall eines Austritts aus der Genossenschaft greifen? Oder was passiert, wenn die Genossenschaftsanteile vererbt werden? Die eingebrachte Sacheinlage kann dann nicht mehr ohneweiteres gezogen werden. Diese gehört erstens der Genossenschaft als ganzes. D.h. über deren Verwendung bestimmt die Genossenschaft. Zweitens ist davon auszugehen, dass die Immobilie dann von einem Genossen bewohnt wird. Also Auszahlung des Kapitalwertes? Wie würden Sie den in diesem Fall ermitteln?

      3. Wenn ich Ihr Modell richtig verstehe, dann erwirbt der/die Genosse/in im Gegenzug zur Sacheinlage einen definierten Genossenschaftsanteil (wie wird dieser ermittelt? ) und das Recht in einer kleineren, barierefreien Wohnung (Eigentum der Genossenschaft?) zu wohnen. Ist dafür dann Miete zu erntrichten oder wohnt man seinen Genossenschaftsanteil ab? Was passiert, wenn der/die Genosse/in gezwungen ist in eine Pflegeeinrichtung umzuziehen. Gerade in NRW werden hier mal eben 3000€+ Eigenanteil schnell möglich. Was passiert dann mit dem Wohnrecht und dem Genossenschaftsanteil?

      4. Was ist verkehrt daran Siedlungen weiter zu entwickeln und dort, wo bisher ein Einfamilienhaus gestanden hat Wohnraum für mehr als eine Familie zur Verfügung zu stellen. Stichwort: Ausweisung von Bauland, Versiegelung von Flächen etc..
      Sie haben ja recht, dass die Immobilienpreise gerade in Großstädten und deren Randlagen wie z.Bl in GL stetig steigen und in manchen Lagen irrwitzige Höhen angenommen haben, was auch zu einer gewissen Gentrifizierung führt. Aber glauben Sie ernsthaft daran, dass diese Entwicklung sich ohne politische Willensbildung in den Ländern und im Bund stoppen lassen wird?

      Wie gesagt: das Modell einer Genossenschaft für die Schaffung des von Ihnen beschriebenen Wohnraumkonzepts macht durchaus Sinn. Meine persönliche Meinung ist aber, dass es bei einer finaziellen Einlage in Form von Genossenschaftsanteilen bleiben sollte. Dafür bräuchte man noch nicht mal das angedachte optionale Wohnrecht in Anspruch nehmen. Eine Verzinsung der Genossenschaftsanteile reicht vom Grund her schon aus. Die Sache mit der Sacheinlage und ihrer Verwendung käme für mich niemals in Frage. Da wird es ganz schnell sehr verzwickt.

      …in diesem Sinne!

      1. Vielen Dank für Ihren differenzierten Kommentar. Wir verstehen ihn als engagierten Beitrag zur Weiterentwicklung unseres Konzepts. Deshalb möchten wir gern auf einige Punkte ausführlicher eingehen – denn genau das ist der Sinn dieses öffentlichen Austauschs.

        Weder eine Satzung noch sonstige Strukturen sind aktuell in Stein gemeißelt. Ganz im Gegenteil – wir suchen gezielt die Öffentlichkeit, um gemeinsam mit Menschen wie Ihnen an Schwächen, offenen Fragen und Widersprüchen zu arbeiten. Was heute als Konzept vorliegt, ist bewusst offen gedacht – nicht als „Die Lösung“, sondern als ein Weg, den wir gemeinsam weiterentwickeln möchten.

        Fehler, Lücken oder Ungenauigkeiten im Konzept sind keine Niederlagen, sondern Einladungen zur Mitwirkung. Wir brauchen Menschen mit beruflicher, fachlicher oder erfahrungsbasierter Kompetenz – Spezialist: innen für Genossenschaftsrecht, Wohnbau, Verwaltung, Sozialarbeit, Kommunikation und vieles mehr. Diese weißen Flecken sind sichtbar – und wir freuen uns über jede Person, die hilft, sie auszufüllen.

        Zum Thema (Ihr Pkt. 3) Pflegeheim:
        Wir stellen uns perspektivisch genossenschaftlich getragene Wohn-Pflege-Modelle vor – kleinteilige, gemeinschaftsnahe Einheiten, die Pflege mit Nachbarschaft und Beteiligung verbinden. Neben den erforderlichen Großheimen könnten so Pflege-Wohngemeinschaften, ambulant betreute Wohnformen oder modulare Pflegeplätze in bestehenden Quartieren zusätzlich entstehen – getragen von der Genossenschaft, mit Unterstützung durch Fachpersonal.

        Zum Thema (Ihr Pkt. 4) Siedlungsbau:
        Natürlich spricht nichts gegen klugen Siedlungsbau. Doch schneller, nachhaltiger und sozial verbindender ist vielfach die Umnutzung vorhandener Gebäude – aus ökologischer, wirtschaftlicher und städtebaulicher Sicht. Dafür sprechen unter anderem:
        – Kürzere Planungs- und Genehmigungszeiten
        – Bestehende Infrastruktur (Verkehr, Energie, soziale Netze)
        – Ressourcenschonung durch Urban Mining
        – Vermeidung von Flächenverbrauch
        – Erhalt historischer Bausubstanz und Quartiersidentität

        Im Zentrum unseres Konzepts steht daher: Alte Häuser sanft transformieren – und gezielt neuen Wohnraum darin schaffen.
        Laut Konzept sollen freigewordene Häuser nicht nur für eine Familie, sondern – je nach Größe – in zwei bis vier Wohneinheiten mit Gemeinschaftsräumen wie z. B. einer Gemeinschafts-Wohnküche umgewandelt werden. Zielgruppen sind Familien mit Kindern, Alleinerziehende, Rentner: innen, Azubis – gemeinschaftliche Wohnformen wie Co-Housing sind gefragt und sollen verwirklicht werden.

        Gerne informieren Sie sich dazu noch ausführlicher auf unserer Homepage:
        https://w104sz3kx.hier-im-netz.de/wordpress/

        Ihr Punkt: Politik / politische Willensbildung:
        Sowohl der Koalitionsvertrag des Bundes (CDU/CSU und SPD) als auch der NRW-Koalitionsvertrag (CDU, Grüne) bekennen sich klar zur Förderung von Wohnungsgenossenschaften. Sie sprechen von bevorzugter Grundstücksvergabe, gezielter Förderung, rechtlicher Erleichterung und der Unterstützung bürgerschaftlicher Initiativen. Das muss man ggf. der Kommunalpolitik noch einmal „vor Augen halten“.
        Hier zum Nachlesen im Detail:
        https://www.koalitionsvertrag2025.de/
        Dann in der pdf-Datei unter der Suchfunktion „Genossenschaft“ eingeben.

        Es macht auch nichts, dass Sie es für sich nicht vorstellen können – da gehören Sie offensichtlich zu den ca. 85 %, denen es ebenso geht. Aber genau die anderen 10–15 %, die sich eine Beteiligung vorstellen können, sind jetzt gefragt. Das heißt jedoch nicht, dass wir auf das Wissen und die Erfahrung der 85 % verzichten – im Gegenteil: Gerade dort liegt ein enormes Potenzial, um den Gemeinwohlgedanken zu stärken. Auch wer sich selbst nicht an der Wohnform beteiligen möchte, kann durch Expertise und sozialen Einsatz zur Verwirklichung der Genossenschaft beitragen.

        Ihr Kommentar war ein kraftvoller Impuls. Er macht deutlich: Gemeinwohl entsteht durch gemeinsames Handeln – und braucht Menschen mit Expertise und Engagement.
        Unser Projekt ist ein offenes Kooperationsangebot:
        – Wir wollen kein abgeschlossenes Produkt, sondern einen Prozess.
        – Wir brauchen Menschen, die mitdenken, mitgestalten, mitverantworten.

        Nur gemeinsam kann aus einer Idee ein solidarisches Projekt werden.

        Aktuell in den Medien dazu:
        Die Bundesregierung steht unter massivem Spardruck – und das wird sich bald noch stärker in Städten und Gemeinden bemerkbar machen. Ob Schwimmbäder, Jugendzentren, Straßenunterhalt, Wohnungsbau oder soziale Infrastruktur: Vieles, was bislang öffentlich finanziert wurde, steht auf der Kippe oder wird verschoben.

        Doch wer füllt die Lücke, wenn der Staat sich zurückzieht?
        Gerade in dieser Zeit braucht es neue Formen des Zusammenhalts und der Verantwortung – jenseits von Einzelinteressen und Renditedenken.

        .. in diesem Sinne, Danke!

    3. Vielen Dank Herr Ditsche, für DAS, was Sie bisher bereits für unser “Gemeinwohl”, durch persönlichen Einsatz, getan haben.

      Mia, “Gemeinwohl” ist mit Sicherheit nicht etwas, das man “nur” einfordern kann, sondern etwas, für das man sich, wie Herr Ditsche es in beachtlicher Weise tut, entweder aktiv einbringt oder sich zumindest stets respektvoll gegenüber allen (anderen) Personengruppen, aus der sich eine Gemeinschaft zusammensetzt, verhält.

      Hierzulande hat ein JEDER das Recht, Zustände/Dinge nachjustieren zu lassen, wenn er findet, dass seine persönlichen Belange nicht genügend Berücksichtigung gefunden haben.
      Das ist, finde ich, schon mal eine sehr schützenswerte Errungenschaft für unser “Gemeinwohl” oder finden Sie nicht?