Nicht nur Generationen von Schüler:innen haben hier ihren Hunger gestillt: Die Paffrather Frittenbude mit dem gelben Hahn war eine über die Grenzen der Stadt bekannte Institution. Und die kehrt zurück: Am 1. Februar öffnet mit Sonja Grell eine langjährige Mitarbeiterin des Imbiss die Tore. Beim Angebot setzt sie auf bewährte Klassiker – und heiß begehrte Rezepte der Imbiss-Gründer.

Wie könnte es im Rheinland auch anders sein – die Paffrather Frittenbude eröffnet inmitten der fünften Jahreszeit. Und die aktuelle Karneval-Session liefert gleich das passende Motto dazu: „Es wird so wie früher, nur noch schöner“, freut sich Sonja Grell auf die Wiedereröffnung des weithin berühmten Imbiss.

+ Anzeige +

Foto: Thomas Merkenich

Gegründet wurde der Betrieb 1969 von der Familie Parsch. 2018 übernahmen Pächter, die glücklos agierten und im Sommer 2022 den Imbiss dicht machen mussten. Seither stand das Lokal an der zentralen Kreuzung in Paffrath leer.

Paffrather Frittenbude
Wiedereröffnung am 1. Februar 2023
Montags bis samstags 12 bis 21 Uhr; sonntags 17 bis 21 Uhr
Tel. 02202 97 97 937
Dellbrücker Straße 272, Paffrath
www.die-paffrather-frittenbude.de (zum Redaktionsschluss noch nicht online)

25 Jahre Erfahrung

Sonja Grell wagt nun den Neustart. Nachdem Freunde und Bekannte sie geradezu bekniet hätten, die Frittenbude wieder zu eröffnen, schildert Grell. Wer, wenn nicht sie, so hieß es.

Schließlich kennt die gelernte Fremdsprachensekretärin das Geschäft in- und auswendig: 25 Jahre hat sie in dem Betrieb der Familie Parsch mitgearbeitet. Wurde in die Geheimnisse frisch zubereiteter Hähnchen oder knuspriger Fritten eingeweiht.

Nun wird sie ab Februar den Betrieb fortführen, und darf mit Genehmigung der Familie Parsch auch die alten Rezepte nutzen. „Wir haben immer noch ein gutes Verhältnis!“

Die Gäste dürfen sich demnach auf die Schaschlik-Soße „wie früher“ freuen, und auch die Würzung der Hähnchen wird an die gute alte Zeit erinnern. „Die Erlaubnis gilt aber nur hier, im Stammgeschäft“, stellt Grell klar.

Foto: Thomas Merkenich

Angebote auch für Schüler:innen

Bei der Karte setzt sie unter anderem auf die bewährten Klassiker der Gründerfamilie. „Schnitzel in verschiedenen Variationen, Fleisch-Schaschlik, Hähnchen, Currywurst und Pommes wird es geben“, erklärt die Geschäftsgründerin.

Dazu Nieren-Schaschlik, Nudel- und Kartoffelsalate sowie die beliebten Sahne-Salate mit Gurken oder Bohnen. Eben „su wie fröher”, freut sich Sonja Grell. Für Schüler:innen plant sie günstige Gerichte für kleines Budget, „die aber dennoch ordentlich sattmachen werden.”

Pommes gibt es in drei Größen, rot-weiß und „spezial“ mit Ketchup, Mayo und Zwiebeln. Oder mit der niederländischen Joppie-Frittensauce, die eine aromatische Curry-Note auf die Kartoffelstäbchen zaubert.

Imbiss für Generationen: Gerta und Helmut Parsch gründeten die Paffrather Frittenbude 1969. Zunächst mit einem Verkaufswagen, drei Jahre später mit einem Kiosk auf dem Paffrather Dorfplatz. Im Juni 1985 zog die Paffrather Frittenbude am heutigen Standort in der Dellbrücker Straße 272 ein. Und versorgte bis 2018 eine große Zahl an Stammkunden.

Vegetarische Speisen

Hinzu kommt Hühnerfrikassee mit Reis. Und Samstags plant Grell Suppe oder Eintopf. Vegetarier werden bei Wedges mit Dipp, Reibekuchen, Kartoffeltaschen mit Kräuterfrischkäse-Füllung und der umfangreichen Salatbar mit Blattsalaten und frischer Rohkost fündig. Für den Durst hält sie nicht-alkoholische Getränke bereit.

Ein Lieferservice ist (noch) nicht geplant. „Fritten sind ein klassisches Frischeprodukt”, erklärt Grell. Die müssten vor Ort, heiß und aus der Friteuse gegessen werden. Mittelfristig sei vielleicht eine Auslieferung der Hähnchen denkbar: „Die bleiben in den Tüten lange warm, und können gut mit Salat ausgefahren werden.“

Viel Herzblut

Der Fokus liegt auf Frische, Qualität und einer guten Atmosphäre: „Ich mache das mit Herzblut und glaube, das spüren die Kunden auch”, berichtet Grell mit Leuchten in den Augen.

Die Paffrather Frittenbude wird – wie früher – ein Familienbetrieb. Neben ihrer Nichte wollen die beiden Kinder in der Paffrather Frittenbude mithelfen. Und es versteht sich von selbst, dass ihr Mann als Elektriker mit anpackt.

Herzblut, Verwirklichung eines Lebenstraums, das sei ihr Erfolgsrezept, meint Grell. Aber auch die Anknüpfung an die Tradition der alten Paffrather Frittenbude der Familie Parsch: Mit Rezepten, mit Gerichten, mit Ware von den alten Lieferanten. „Die Kunden werden es an der leckeren Mayo merken“, ist sich Grell sicher.

Frittenbude als Marktlücke

Zudem würden viele ehemalige Stammkunden den Imbiss vermissen, das würde für Zulauf sorgen. Und schließlich sei sie ein „Hander Mädchen mit starkem Bezug zu Paffrath“, da werde sich das neue Angebot schnell rumsprechen.

„So ein traditioneller Imbiss mit klassischem Angebot, das ist heute fast schon eine Seltenheit”, ergänzt sie. „Da besetzen wir angesichts eines immer gleichen Angebotes in den Innenstädten ja fast schon wieder eine Marktlücke!”

Die Pommes wird es für 2,50 Euro, 3,10 Euro oder 3,60 Euro geben, „das ist dann eine Riesenportion!“ Die Currywurst ist für 4 Euro zu haben, das frische halbe Hähnchen geht für 6 Euro über den Tresen. „Hier empfehlen wir eine Vorbestellung. So sind die Hähnchen wirklich knusprig frisch und die Kunden müssen nicht warten.“

Los geht es am 1. Februar um 12 Uhr. Für kleine und große Gäste hält Sonja Grell dann eine kleine Überraschung bereit. Und es gibt Fritten in der Tüte – eben so wie früher.

war bis Anfang 2024 Reporter und Kulturkorrespondent des Bürgerportals.

Reden Sie mit, geben Sie einen Kommentar ab

31

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

  1. Liebe Frau Grell,
    ich würde mich auch sehr freuen, wenn Sie die “Paffrather Frittenbude” wo auch immer wieder aufleben lassen und so oft wie möglich zu Ihnen kommen.
    Ich bin mit der Paffrather Frittenbude groß geworden und fand das Essen dort schon immer einzigartig lecker! Warum andere das nicht geschafft haben – keine Ahnung! Ich bin Ihnen dankbar, dass Sie die Bude im bekannten Stil 2023 wieder eröffnet haben. Ich habe eine vage Idee davon, wie anstrenged die Arbeit ist. Dafür haben Sie viele Menschen für einen Moment glücklich gemacht. Dass es nun wohl an Mietstreitigkeiten liegt, dass Sie schließen müssen, finde ich traurig und ärgerlich. Bitte geben Sie trotzdem nicht auf! Es gibt bestimmt andere Orte in der Nähe, die sich für eine Wiedereröffnung eigen würden.
    Tim R.
    PS: Die Welt wird sich weiterdrehen, ist aber einfach um einen guten Ort für die Leute in der Umgebnung ärmer – um mehr oder weniger geht es hier nicht

  2. Schade bin von Schildgen kommend öfter da gewesen bin dann nach Rösitown gezogen

  3. W AAAA SSS
    wie _chaisse_
    bescheiden ist das denn?

    OH NO

    ich bin dort häufiger und bekam ein wenig Drama der letzten Wochen und Monate mit….im direkten Gespräch mit Sonja
    DAS SCHOCKT mich jetzt !!

    es war unklar wie es sich die nächsten Monate entwickeln würde
    ..
    aba DAS . JETZT . HEUTE

    oh NO

    und vor allem VOLL GEGEN
    Sonja Wunsch & Willen
    denn “unsere” Traditionsbude
    ist in den letzten beiden Jahren wieder aufgeblüht – so herzlich, so legga, so “wie früher” und da sind die Menschen von weit her gekommen ;-))
    um das wieder erleben und schmecken zu dürfen.

    Holy Fuck

    Sonja – was können wir tun???
    WO machen wir
    !! die !! Neue Bude !! auf ?!

    verbundene Grüße
    bis gleich

    1. ich war dort, es hängt ein trauriger Zettel an beiden Türen
      es ist eine SCHANDE, ja so nenne ich es. wie Menschen sein können
      Missgunst, Neid, Ärger, Streit – unüberbrückbare Differenzen
      ja wenn ich Ärger hervorrufen will — dann kann ich so agieren und meine # eigene Kundschaft, also die Kundschaft die Sonja! und ihr Team wieder ‘angelockt’ haben; wieder aufgebaut, mit Freundlichkeit, mit Herzlichkeit und mit Erinnerung

      tiefes bedauern und Mitgefühl

      1. Ihnen als Antwort auch nur einen Buchstaben zu schenken .. ist anunfürsich Verschwendung.
        Wissen Sie wie
        ‘Weltuntergang’ geschieht
        u.a. durch Menschen die unmenschlich agieren

        Frieden vermissen lassen.
        !Inneren Frieden nicht praktizieren können –
        und dafür andere schikanieren.
        Das ist übel im menschlichen Umgang miteinander.
        Als Mensch
        Um das nachzuvollziehen zu können und zu wollen ist ein Mindestmaß an Empathie Not.wendig

      2. Lieber Herr Drucker, es war eine sehr gute Imbissbude, mit leckeren Brathähnchen und einem tollen Gurkensalat und die Schließung würde mich genauso traurig machen, wie wenn der Grieche Mythos in Refrath nicht irgendwann wieder aufmachen würde.

      3. Das glaube ich gern, aber Fastfood ist trotzdem nicht die Welt. Brathähnchen und Gurkensalat bekommt man auch mit mittelmäßigen Kochkenntnissen noch gut selbst hin, und dann weiß man auch genau, was drin ist.

        Beim „Mythos“ wird man wohl abwarten müssen, ob die Wiedereröffnung eines Tages erfreulich oder bedauerlich sein wird. Da der alte Pächter nicht weitermacht, weiß niemand, welches Sortiment in welcher Qualität da in Zukunft angeboten wird.

      4. Wenn es ‘nur’ um eine Imbissbude geht, warum machen Sie sich dann überhaupt die Mühe, hier irgendetwas zu schreiben? Haben Sie so ein großes Mitteilungsbedürfnis? Hört Ihnen im richtigen Leben niemand zu?

        Ich habe am Samstag darüber berichtet, dass die Paffrather Frittenbude wieder zumacht. Weder ich noch jemand anders hat behauptet, dass das ein Weltuntergang ist. Aber man wird doch sagen dürfen, dass man es schade findet, dass ein Traditionsimbiss zumacht, ohne von Ihnen so eine Trivialität zu hören.

      5. Gute Fritten sind selten, gute Currywurst noch seltener. Großer Respekt für diejenigen, die sie hinbekommen und dafür jeden Tag im Dunst des Frittieröls arbeiten!
        (Gute Brathähnchen habe ich hierzulande noch nie gegessen – die Industriehühner schmecken einfach nach nichts.)

      6. @Andreas: Druckers “nur eine Imbissbude” war wohl auf Mias Kommentare gemünzt. Für mich nachvollziehbar und kein Grund, persönlich beleidigend und unsachlich zu werden.
        Dass ihnen im echten Leben keiner zuhört, könnte man allen Kommentierenden hier unterstellen.

      7. „warum machen Sie sich dann überhaupt die Mühe, hier irgendetwas zu schreiben?“ – Damit Sie Lesestoff haben und sich ein wenig echauffieren können.

    2. Missgunst, Neid, Ärger, Streit – unüberbrückbare Differenzen usw.? Hä?

      Stehen Sie mal Tag für Tag in einer Fritten-/Currywurstbude.
      Das müsste schon eine wahre Goldgrube sein, damit man diesen Gestank nach siedendem Fett auf Dauer freiwillig aushält.
      Wer 2 Jahre lang eine Fritten-/Currywurstbude betrieben hat, mag vermutlich vor Ekel nie wieder im Leben Fritten (mit/ohne Wurst) essen.

  4. Ich war 1986 das erste mal in der Paffrather Frittenbude. Danach besuchte ich den Imbiss etwa 6 bis 8 mal im Jahr. Ich bin also kein typischer Stammgast.

    Gestern (20.6.2025) war ich mal wieder mal da, weil ich Schmacht auf Currywurst mit Pommes hatte. Während ich dort speiste, erfuhr ich nebenbei, das Frau Sonja Grell morgen am Sonntag ihren letzten Tag als Pächterin hat.

    Und obwohl ich dort kein Dauergast war, finde ich das sehr Schade. Zu wissen, wo man als Paffrather hingehen kann, um seinen Appetit auf Currywurst zu stillen, war doch schon sehr beruhigend. Ich bin gespannt, wie es mit dem Traditionsimbiss jetzt weitergeht.

  5. Schade das die Paffrather Frittenbude
    erst um 12 Uhr auf macht. Ist sehr schlecht für Leute die Mittagspause pünktlich machen müssen.
    Gruß Engels der Maler

    1. Greifen Sie einfach Ihren Rotstift, malen den Bildschirm mit Korrekturzeichen voll und lehnen sich dann zufrieden zurück.

    2. Ene Tuppes, dat is ene Minsch, dä is jet jeck im Kopp.

      Dä frart sich et morjens: “Wo han ich denn meine Schlössel ad wörm ens?” un_sitz mit d’r Fott drop.

      Ma sacht auch Blötschkopp zu esu_eijne.

      1. Jo, do künnten Se Rääch han. Jede Jeck es anders. Et jit ävver och die, die sin janz anders …

  6. Wir haben die Currywurst und die Hähnchen der Familie Parsch geliebt und sie zuletzt schwer vermisst. Ich wünsche Frau Grell viel Erfolg. Wir werden auf jeden Fall wiederkommen.

  7. Herr Steinhausen: Es schmerzt, Ihren unqualifizierten Kommentar über die Preise im Vergleich zu vorgestern zu lesen. Einkommen, Renten, Futtermittel, Sprit, ÖPNV, Versicherungen etc. etc. sind gestiegen.
    Meine Bewunderung gilt Frau Grell, in dieser schwierigen Zeit das Risiko einer Betriebsgründung einzugehen. Ich wünsche ihr viel Glück.

    1. Da gebe ich Ihnen zu 100% Recht.

      Leider ist es so, dass diese Urgesteine mit Kultur von zahllosen Burger Ketten zerrieben werden. Hut ab vor diesem Mut. Ich freue mich auf das erste halbe Hähnchen, auch Breuler genannt.

      Herbert Grönemeyer würde SINGEN Currywurst……

      1. So ist es wohl. Die traditionellen Imbissbuden sind zwar auch nicht gerade wahre Leuchttürme der Kulinarik, aber gegenüber der Massenabfütterung in der Systemgastronomie mit ihren immer gleich schmeckenden und für die geschmackliche Qualität eindeutig zu teuren Produkten können sie doch einiges an Punkten gutmachen.

  8. Wie schön das es die Tradition in Paffrath wieder gibt. Wusste 2018 schon das die neuen Inhaber nicht lange bleiben. Wünsche ihnen einen guten Start und ganz viel Erfolg. Werde wieder kommen und meine Currywurst oder das Jägerschnitzel essen

  9. Die Preise sind aber nicht von früher. Aber das ist ja leider jetzt schon normal …

    1. Die Entgelte der Mitarbeitenden und die Einkaufspreise aber auch nicht! Frau Grell ist gewinnorientierte Unternehmerin (das ist nichts Böses!) und kein Sozialunternehmen. Wir werden im März mal eine „Reise“ nach Paffrath machen, wenn sich der erste Rummel gelegt hat :-)

  10. Wir wohnen schräg ggü. Der Paffrather Frittenbude und wünschen Frau Grell viel Erfolg. Außerdem sind wir gespannt, ob sie das Versprechen mit den eigenen Salaten und Würzungen einhalten wird. Die letzten Jahre, auch vor dem Betreiberwrchsel, war das nicht der Fall. Warten und Hähnchen probieren:)

  11. Das ist eine große Freude zu hören, leider ist in Heidkamp die einzige gute Möglichkeit zu Essen auch verschwunden unterhalb der Feldstraße. Leider ist die Frau zurück nach Griechenland.

      1. Jaaaa….. jetzt bekomme ich langsam großen Hunger. Wir sind nicht auf den Namen gekommen. Der Nachfolger hätte wenn er denn weitergemacht hätte von der Frau alle Rezepte bekommen. Da ist aber nix draus geworden.