von links: Andrea Draxl, Janine Böhland und Daniela Becker; Foto AWO

Kreativ mit Erdbeere und Walfisch oder robuste Kinderkleidung: Beim Nähtreff des AWO Bildungswerks im Familienzentrum Gronau-Hand entstehen individuelle, nachhaltige Kleidungsstücke. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.

Auf ihr tiefblaues Shirt mit den darauf rundherum schwimmenden Walfischen wird Daniela Becker ganz oft angesprochen. Ihre Antwort sorgt dann meist für Verblüffung und vor allem für viel Lob: „Das ist selbstgenäht“, erklärt die Bergisch Gladbacherin nämlich jedes Mal. Und das macht dieses individuelle Kleidungsstück nicht nur einzigartig, sondern auch robust, haltbar und nachhaltig. „Denn auch nach einigen Jahren und unzähligen Waschgängen behält es bis heute seine Form“, freut sich Daniela Becker.

Die Mutter von zwei Söhnen im Kleinkind- und Kindergarten-Alter hat an diesem Abend wie an jedem Donnerstag ihre Nähmaschine mit ins AWO Familienzentrum Gronau-Hand in Bergisch Gladbach gebracht. Dort steckt, näht und reiht sie zusammen mit anderen Kreativen beim Nähtreff unter Leitung von Janine Böhland an weiteren einzigartigen Handarbeiten. Ein ähnliches Angebot für Nähbegeisterte gibt es jeden Mittwochvormittag im AWO Bildungswerk (siehe Kasten).

Nähtreff AWO Familienzentrum Gronau-Hand
Neuer Kursstart: Januar 24, donnerstags von 18:30 bis 20:30 Uhr
Damaschkestraße 21, Bergisch Gladbach
Gebühr 9 Euro

Nähkurs im AWO Bildungswerk
Am Birkenbusch 59, Heidkamp
Hier steht eine Schneidermeisterin mit Rat und Tat zur Seite. In diesem Kurs wurden z.B. auch Auflagekissen für Frauen nach Brustkrebserkrankung als Spende genäht. Kosten: 11 Einheiten zu 149 Euro.

Anmeldung und Info beim AWO Bildungswerk: 02202 2458 96 oder bildungswerk@awo-rhein-oberberg.de, Website

Der Kurs in Gronau Hand ist ein regelmäßiges Angebot des AWO Bildungswerks, auf dessen wöchentliche Treffen sich auch Teilnehmerin Andrea Draxl immer freut. „Das ist die freie Zeit, die ich meinem Hobby widme und sehr genieße“, sagt die Bergisch Gladbacherin, die derzeit an einem Rock mit großen lila Punkten für ihre kleine Tochter arbeitet.

Großartige Vorkenntnisse seien für die Teilnahme bei den Nähabenden nicht notwendig, informiert Kursleiterin Janine Böhland. „Wer dabei sein möchte, bringt einfach die Freude am Selbstnähen und am besten seine eigene Maschine mit.“

Die enge Beziehung zur eigenen Nähmaschine sei wichtig, erklärt die ausgebildete Erzieherin lachend. Mit ihrer „Chicago 7“ der Marke Bernette ist sie ein eingespieltes Team, derzeit entsteht bei diesem Zusammenspiel ein Rock mit leuchtend roten Erdbeeren samt blütenweißer Bordüre.

Unter den leidenschaftlichen Näherinnen und Nähern gebe es meist zwei Wege zur kreativen Gestaltung, meint Janine Böhland: „Entweder fällt einem ein toller Stoff ins Auge, für den eine passende Verwendung gesucht wird oder man stößt auf ein wunderbares Schnittmuster und kauft das entsprechende Material dazu.“

Als Jugendliche hatte sie selbst mit dem Nähen begonnen. Damals fertigte sie ihre eigenen Kostüme für das sogenannte Cosplay an, bei dem die Rollen von japanischen Manga-Figuren nachgespielt werden. „Vieles war damals noch krumm und schief, aber ich war mächtig stolz auf meine Eigenanfertigungen“, erinnert sie sich.

Dass nicht alles perfekt sein muss, das gefällt Daniela Becker am Selbstnähen: „Es kann auch ruhig mal eine Naht schief sein, das Endprodukt sieht trotzdem immer großartig aus.“ Und ob beim Toben, Rutschen, Krabbeln oder Toben: „Die selbstgenähte Kleidung für meine Jungs ist einfach unkaputtbar.“ 

Ein weiteres Argument spricht außerdem für das Selbstnähen: Die an den Maschinen in Bergisch Gladbach entstandenen Kleidungsstücke wurden unter nachweisbar fairen Arbeitsbedingungen und vor alle aber mit sehr viel Freude angefertigt.

Reden Sie mit, geben Sie einen Kommentar ab

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.