Eigentlich sollte die Herz Jesu-Kirche in Schildgen schon 2020 zum 100. Geburtstags des Architekten und Kirchenbaumeisters Gottfried Böhm in einem besonderem Licht erstrahlen, doch dann kam Corona. Jetzt soll diese „Lichtfeier“ nachgeholt werden – mit einem umfassenden Programm in drei Nächten.

Wir veröffentlichen einen Beitrag der Pfarrgemeinde Herz Jesu und des Himmel un Ääd-Begegnungscafés

+ Anzeige +

Mit der multimedialen Lichtinstallation „Okzident triff Orient – Architektur in Licht“ verwandelt die Künstlerin Kane Kampmann die Herz Jesu-Kirche an drei Nächten in einen Raum für Imagination und Begegnung von Menschen unterschiedlicher Religionen, Kulturen und Generationen. Architektur und Licht, Licht und Architektur verschmelzen miteinander.

Natürliche Projektionen, bei denen vorhandene Strukturen wie die filigrane Ornamentik der Glasfenster in den Raum projiziert werden, überlagern sich mit symbolischen Motiven aus Abendland und Morgenland, Kalligrafien, geometrischen Formen, Sternenhimmel und Mondfinsternis.

Live gespielten Klangteppich verwebt östliche und westliche Musik

Dabei verschmelzen die den Raum erfüllenden Lichtbilder mit einem von Shota Jincharadze (Klavier), Rita William (Gesang), Rageed William (ägyptische Langflöte Nay), Rimonda Naanaa (Quanun – arabische Zither) live gespielten Klangteppich aus Motiven westlicher und östlicher Musik.

Während des Wochenendes werden keine Bänke im Kirchenraum sein. Dadurch ergibt sich ein neuer Raumeindruck und eine besondere Atmosphäre. Die Besucher können sich frei im Raum bewegen, umherwandeln oder auf dem Boden Platz nehmen, den Raum so völlig neu erfahren und die Lichtprojektionen mit der Musik auf sich wirken lassen.

OKZIDENT TRIFFT ORIENT  
Multimediale Lichtinstallation von Kane Kampmann
„Gottfried-Böhm-Kirche“ Herz Jesu in Schildgen
Altenberger-Dom-Straße 140
51467 Bergisch Gladbach
20., 21. und 22. Oktober, 19:30 – 24 Uhr.
Samstag ab 23 Uhr: live audio und video performance by Kane & Shota.

Die Kirche ist durchgehend offen – keine Anmeldungen – Eintritt frei

Ein Projekt der Pfarrgemeinde Herz Jesu in Kooperation mit dem Himmel un Ääd-Begegnungscafé.

Bei kleinen Leckereien und Getränken wird es im benachbarten Pfarrsaal, der Vorgängerkirche, an allen drei Abenden Möglichkeiten der Begegnung, des Gesprächs und Austausches in ungezwungener und gemütlicher Atmosphäre geben.

Den gestalterisch passenden Rahmen des Pfarrsaals schafft eine Fotoausstellung mit historischen Bildern aus der Bauphase der „Böhm-Kirche“ Herz Jesu.

Die 1960 geweihte Pfarrkirche Herz Jesu in Schildgen ist eines der ersten großen Projekte von Gottfried Böhm. Sie gilt als eines der bekanntesten Beispiele aus seiner Serie von „sakralen Hofhäusern“, bei denen die eigentlichen Kirchengebäude hinter hohen Mauern verborgen liegen.

Die Herz Jesu Kirche bei der Fertigstellung 1960, noch ganz unverhüllt.

Böhm nahm orientalische Architektur mit auf

Die äußere Geschlossenheit, die wie Bekrönungen von Minaretten aufragenden schlanken Kegeldächer, die ornamentale Gestaltung und der schlichte Innenraum der Herz Jesu Kirche erwecken den Eindruck orientalischer Architektur.

Mit seinen hinter der Mauer verborgen Höfen erinnert der Kirchbau an den alttestamentlichen Tempel von Jerusalem. Jerusalem, Schmelztiegel von Kulturen und Religionen, ein Ort zwischen Abendland und Morgenland, Okzident und Orient – Menschen begegnen sich.

Gottfried Böhm im Alter von 100 Jahren bei einem Gespräch mit dem Bürgerportal. Foto: Laura Geyer

Lichtinstallation interpretiert Böhms Formensprache

Diese in der Architektur aufscheinenden Elemente sind Ausgangspunkt der multimedialen Lichtinstallation „Okzident trifft Orient“. Kane Kampmann interpretiert die einzigartige Architektur von Gottfried Böhm als Gesamtkunstwerk und greift dabei sowohl formale als auch inhaltliche Aspekte auf.
 
Gottfried Böhm, der 1986 als erster Deutscher den Pritzker-Architekturpreis („Nobelpreis der Architektur“) erhielt, sagte über die Herz Jesu Kirche in Schildgen: „Sie ist mir eine der liebsten. Ich habe viele andere Dinge gebaut, die mich nicht so faszinieren“.

Mit ihrer Lichtinstallation unterstreicht Kane Kampmann die Magie dieser außergewöhnlichen Architektur. Jeder ist eingeladen, sich auf diese besondere Atmosphäre einzulassen.

Himmel un Ääd ist das ökumenische Begegnungscafé in Schildgen. Sie finden uns auf der Alteberger-Dom-Str. 125

Reden Sie mit, geben Sie einen Kommentar ab

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.