Die Klimafreunde Rhein-Berg bieten in diesem Sommer zum ersten Mal ein Solarcamp in Bergisch Gladbach an. Junge Erwachsene entdecken zusammen das Solarhandwerk und lernen verantwortungsvoll mit dem Thema Energie umzugehen. Ein Sommercamp der anderen Art, das Spaß, Teamarbeit und Handwerk zusammenführt. Und gleichzeitig einen Beitrag zur Berufsorientierung leistet.  

Auf der Wiese am Penningsfelder Weg wird gesägt, gebohrt und geschraubt, denn die Gruppe von rund 15 jungen Erwachsene hat ein gemeinsames Ziel: ein eigenes Dach mit Solarpaneelen bauen. Zunächst wird eine Woche im Solarcamp trainiert, dann geht es in der zweiten Woche in Praktika auf Baustellen. Egal ob Anfänger oder schon erfahrender Teilnehmer:in, jeder ist in dem Team willkommen und wird mit Tipps und Tricks der begleitenden Handwerker unterstützt. 

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Das Projekt startete mit einem gemeinsamen Grillabend und einem Lagerfeuer, um sich untereinander kennenzulernen. Dafür ist die Wiese am Penningsfelder Weg 2 an der Grenze zwischen Köln und Bergisch Gladbach perfekt geeignet. Das Gelände fungiert als Zeltplatz zum Schlafen, Essen und Duschen. Hier steht auch das Übungsdach.  

Energie der Zukunft

Richtig begonnen hat das Camp mit einem Besuch im Energie Kompetenz Zentrum in Horrem. Denn eins ist klar: Hier geht es nicht nur um das Solarhandwerk an sich, sondern auch um den verantwortungsvollen Umgang mit grüner Energie und Umweltschutz, der damit einhergeht.

Die Teilnehmer bekamen eine Einführung in das Thema Energie und Umwelt und einige Einblicke in die Bereiche Dämmung, Heizanlagen und Photovoltaik. Außerdem wurde viel über die Hintergründe der Energiefabriken und den Klimawandel gesprochen. 

Die Sensibilisierung für den Klimaschutz und grüne Energie ist ebenfalls ein großes Anliegen der Klimafreunde Rhein-Berg, die das Solarcamp als Teil des internationalen Projekts „Solarcamp for Future” organisieren. Der Vorsitzende Stefan Häusler beschreibt das Camp als Kombination aus Spaß, Berufsorientierung und Klimainitiative. 

Praxis am Übungsdach

Nach der Einführung von Grundwissen und Sicherheitsregeln ist die Gruppe nun beim Dachbau angelangt, wo schon die ersten Fortschritte zu erkennen sind. Am Ende der Woche soll das Übungsdach fertiggestellt und mit Solarpaneelen ausgestattet sein. Die Aufgabe vereint handwerkliche Fertigkeiten aus den Bereichen Zimmerei, Dachdeckerei und Elektrik.  

Gerade die Vermischung von Theorie und viel Praxisnähe begeistert die Teilnehmer. Student Justin, 24, beschreibt das Projekt als einen „Spielplatz für Erwachsene”. Es sei ein besonderes Gefühl, selbst mit Schrauben und Akkubohrer in der Hand am Dach zu stehen.   

Insbesondere sei es sehr schön, dass das gesamte Team sehr flexibel ist. Jeder lerne etwas und bekomme seine Chance sich einzubringen, ob bei der Planung, Problemlösung oder Inventur. Durch die Unterstützung der leitenden Handwerker sehe man bei allen Teilnehmenden schon deutliche Fortschritte bei der Umsetzung der Theorie. 

Der 21-jährige Jaron teilt diese Sicht. Er nutzt das Solarcamp als Zeitvertreib in den Semesterferien und Orientierung für sein weiteres Berufsleben. Ihm geht es bei diesem Camp vor allem um den Umweltaspekt.

Beide erhoffen sich, viele Erfahrung und neues Know-how aus dem Camp mitzunehmen, das sie in ihr Studium oder späteren Job mit einfließen lassen können. Das Erlernte kann ebenfalls im privaten Bereich genutzt werden. Justin kann sich vorstellen, nach Abschluss des Camps im eigenen Garten Projekte zu erneuerbaren Energien zu starten. 

Handwerk als Beruf

Junge Leute für das Handwerk zu begeistern ist auch das Ziel von Marian, ausgebildeter Elektriker und Mitorganisator des Camps. Sein Interesse für das Projekt sei ebenfalls durch die Klimabewegung und aus Liebe zu seinem Job entstanden. Durch die lockere und gemeinschaftliche Art im Lager bekommen die jungen Erwachsenen nochmal einen ganz anderen Blick auf die Arbeit als Handwerker, betont er. Daher hofft er bei allen Teilnehmenden, Interesse für dieses Berufsfeld zu wecken. 

Dies wird ebenfalls durch Vorträge und Einblicke von Berufserfahrenen im Bereich Solarenergie und -handwerk unterstützt. Und natürlich durch die Praktika in der zweiten Woche auf den richtigen Baustellen, wo die Campmitglieder:innen ihr Gelerntes zeigen können.

Ob tatsächlich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Freude am Handwerk erweckt wurde, wird sich erst nächste Woche nach den Praktika herausstellen. Für Justin und Jaron ist das Solarcamp schon jetzt ein voller Erfolg. Seinen Abschluss findet das Camp dann nächste Woche Freitag mit einem kleinen Fest für Teilnehmer, Organisatoren und geladene Gäste. 

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