Nach der Blühwiesenaktion im März gibt das Café Himmel un Ääd Tipps, wie man aus Steingärten wieder umweltfreundliche Blühgärten machen kann. Samentütchen gibts dafür auch wieder.
Das Himmel un Ääd Begegnungscafé ist geschlossen. Corona-Pause. Keine Begegnungen, kein gemütliches Kaffeetrinken, kein Schwätzchen, kein Frühstück, das ehrenamtliche Engagement liegt brach. Was tun?
Gekocht wird zu Hause, gefrühstückt auch, der Service-Gedanke lässt sich nur teilweise auf zu Hause übertragen. Einer geht alleine einkaufen, kurze Gespräche mit Mundschutz und auf Abstand. Das Leben hat sich in sehr kurzer Zeit sehr stark verändert. Was tun?
„FAIRsuchen Schildgen“ und Himmel un Ääd geben einen Tipp: es gibt doch noch den Garten. Garten im Frühling: da kann (oder könnte) man sich austoben. Beim Spaziergang können wir gucken, was die Nachbarn in ihren Gärten anstellen. Hm. Es grünt so grün??? Das wird auch immer weniger, in vielen Gärten in der Nachbarschaft wachsen anscheinend Steine: graue, schwarze, braune – manche auch grün, die sind allerdings schon vermoost.

Aber es gibt auch die schönen, bunten, blühenden Vorgärten, die eine reine Freude sind für die Augen und auch für die Seele. Was tun, wenn man von Gartenarbeit wenig Ahnung hat, aber einen schönen, blühenden, bienenfreundlichen und möglichst ökologischen Garten haben möchte? Schlau machen! Und dabei hilft jetzt auch „FAIRsuchen Schildgen“.
Nachdem im März „Blühwiesen“ Thema waren (es gibt aktuell auch einen kleinen Nachschlag an Samentütchen für Bienenweiden; abzuholen gegen Spende von 5,- Euro pro Tütchen aus einer Box hinter dem H&Ä-Café), gibt es jetzt Tipps, den Garten zu „entsteinen“: aus öden Schottergärten wieder blühende Beete machen. Kurz gesagt: Steine auf einen Haufen, Folie öffnen. Erde rein, Blumensamen – und bald ist die Steinwüste wieder eine Augen- und Bienenweide. Eigentlich ganz einfach, man muss es nur machen.
Aber so ganz einfach ist es nicht für uns Garten-Ahnungslose. Blumenerde? Sehen Sie sich mal im Gartenzentrum um: Blumenerde für Rosen, für den Rasen, für die Rhododendren, Aussaaterde, Graberde, Tomaten- und Gemüseerde, Blühpflanzenerde, Traumgartenerde, Balkon- und Geranienerde … Wer kennt sich da noch aus? Und wir lernen: Torf geht gar nicht!

Handelsübliche Blumenerden enthalten meist 65 bis 85 % Weißtorf. Dieser stammt aus Hochmooren, die extrem langsam durch Torfmoose wachsen (1mm pro Jahr). Nur noch 5 % der deutschen Hochmoore sind intakt! Inzwischen wird vermehrt Torf aus dem Baltikum importiert, mit beängstigenden Auswirkungen für die dortigen Ökosysteme.
Und wir deutschen Hobbygärtner verbrauchen etwa 2,5 Mio m³ Torf jährlich! Das ist ökologich katastrophal, denn mit dem Torfabbau werden die Hochmoore zerstört, die einzigartige Flora und Fauna wird unwiederbringlich verschwinden, wenn wir nicht handeln.
Außerdem brauchen wir die Moore als CO2-Speicher (allein in Deutschland entweichen jährlich 45 Tonnen CO2 aus entwässerten Moorflächen, das ist so viel wie der gesamte deutsche Luftverkehr jährlich – vor der Corona-Zeit). Und wenn wir mit dem Kauf von vernünftiger Gartenerde ohne Torf dazu beitragen, Moore zu retten und das Klima ein bisschen zu verbessern: auf der Homepage von „Himmel un Ääd“ kann man sich schlau machen
Also: überlegen, wie der Garten aussehen soll, auf ins Gartenzentrum (aber nur eine/r alleine mit Mundschutz und Gummihandschuhen), die entsprechende Erde ohne Torf kaufen, Blumensamen oder Plänzchen, und schon kann es losgehen. Auf der Seite von „Himmel un Ääd“ finden Sie Tipps zur Garten-Entsteinung, zu Torf bzw. kein Torf.
‚FAIRsuchen Schildgen‘ und ‚Himmel und Ääd‘ wünschen allen viel Freude am Gärtnern und im Garten. Und wenn alles schön grünt und blüht: schicken Sie ein Foto an kontakt@himmel-un-aeaed.de. Vielleicht reicht es ja für eine blühende Fotoaussstellung im Café – wenn die Zeiten wieder normal sind!