Gymnasium Herkenrath sammelt 15.000 Euro für Levi

Das Schicksal des kleinen Levi aus Bergisch Gladbach, der an einer besonders schweren Form der Epilepsie leidet, hat die Schulgemeinschaft bewegt – auch weil Levis Schwester die Schule besucht. Die Schüler:innen starteten daher eine Spendenaktion, um Geld für eine Stammzellentherapie in den USA zu sammeln.

Wir veröffentlichen einen Beitrag von Charlotte Wanken (Gymnasium Herkenrath)

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Der achtjährige Levi, Bruder einer Schülerin des Gymnasiums Herkenrath, ist schwerkrank. Seit seinem fünften Lebensmonat leidet er an einer therapieresistenten Epilepsie, welche sich – gemeinsam mit zahlreichen anderen stark herausfordernden Symptomen – in erster Linie durch tägliche epileptische Anfälle äußert. 

Eine weitere schwerwiegende Folge bildet seine massive Einschränkung auf motorischer sowie kognitiver Ebene, die bedingt, dass er sich weder selbstständig fortbewegen, noch sprechen kann. Zudem ist Levi physisch so schwach, dass seine körperliche und geistige Entwicklung unterbrochen wurde, wodurch sein Entwicklungsstand trotz seines Alters von acht Jahren noch dem eines Säuglings gleicht. 

Stammzellentherapie als Chance

Da sich in den vergangenen Jahren Stammzellentherapien als durchaus erfolgsversprechende Maßnahmen zur Linderung der Symptome neurologischer Erkrankungen erwiesen haben, sah Levis Familie den Versuch der Durchführung einer Stammzellentherapie als Chance, ihm eine Entlastung seines von immensem Leidensdruck geprägten Lebens zu ermöglichen.

Aufgrund der Tatsache, dass die Anzahl der benötigten Stammzellen bei Levis Therapie wegen des Ausmaßes seiner Erkrankung besonders hoch war und diese spezielle Therapie ausschließlich in den USA angeboten wird, ließ sich eine ebenfalls hohe Kostensumme erwarten. Allein die Behandlungskosten beliefen sich auf etwa 43.000 Euro – die zusätzlichen Reisekosten waren darin noch nicht enthalten.

Spendenaktion gestartet

Vor diesem Hintergrund initiierte das Gymnasium Herkenrath gemeinsam mit der Schülervertretung vor rund einem Monat eine umfassende Spendenaktion mit dem Ziel, Levi und seiner Familie finanzielle Unterstützung zu ermöglichen.

Zunächst über Social Media wie dem Instagram-Account der Schülerzeitung, über Plakate und schließlich über einen Elternbrief und mehreren Aula-Infoveranstaltungen wurden alle Gruppen der Schulgemeinschaft informiert. Die Resonanz war überwältigend – die Hilfsbereitschaft innerhalb der Schulgemeinde ebenso beeindruckend wie bewegend.

Spenden konnten sowohl über die offizielle GoFundMe-Kampagne der Familie als auch durch das Engagement der Schülerinnen und Schüler gesammelt werden. Viele Jugendliche übernahmen kleine Arbeiten – halfen im Garten, erledigten Einkäufe oder unterstützten zu Hause im Haushalt – und spendeten ihre Einnahmen für Levi.

Zusätzlich verkaufte die Schülervertretung (SV) vom 11.03. bis zum 21.03. in den großen Pausen Waffeln sowie belegte Brötchen und frische Backwaren – letztere wurden großzügig von „Helgas Backstube“ in Herkenrath gespendet. Diese Unterstützung aus der Nachbarschaft war ein echtes Zeichen gelebter Solidarität.

Dank des tatkräftigen Einsatzes zahlreicher Helferinnen und Helfer, dem großartigen Engagement der SV, der großzügigen Spende von „Helgas Backstube“ und der riesigen Beteiligung aus der Schülerschaft kam allein in der Schule die beeindruckende Summe von 14.975,35 Euro in bar zusammen. Damit konnte u.a. die dringend benötigte Behandlung in den USA tatsächlich ermöglicht werden. Levi konnte seine Therapie beginnen und erhielt am 2. April die lebenswichtigen Stammzellen.

„Wir sind unglaublich stolz auf das soziale Engagement unserer Schülerinnen und Schüler sowie auf den starken Zusammenhalt in unserer Schulgemeinschaft. Diese Aktion hat eindrucksvoll gezeigt, dass unser Miteinander wirklich etwas bewirken kann und dass Schule so viel mehr ist als nur Unterricht“, so Romina Matthes, die stellvertretende Schulleiterin des Gymnasiums Herkenrath.

Levi ist inzwischen mit seiner Familie zurück aus den USA. Die Schulgemeinschaft des Gymnasiums Herkenrath blickt mit großer Dankbarkeit auf die vergangenen Wochen zurück: Die erfolgreiche Spendenaktion hat nicht nur entscheidend dazu beigetragen, Levi die dringend benötigte Therapie zu ermöglichen – sie hat auch eindrucksvoll gezeigt, was eine Schule leisten kann, wenn alle an einem Strang ziehen.