Ein Skizze des geplanten Klassenhauses für die Oberstufe des AMG. Foto: Schulbau GmbH GL

Die Baugenehmigung liegt noch gar nicht vor – und dennoch ist die Schulbaugesellschaft zuversichtlich, das neue Klassenhaus für das Albertus Magnus Gymnasium in weniger als einem Jahr fertig zu stellen. Dann muss der zusätzliche G9-Jahrgang untergebracht werden. Die Pläne wurden jetzt der Anwohnerschaft und Vertreter:innen beider Schulen vorgestellt.

Die Rückkehr zu neun Jahren Schulzeit (G9) war 2018 beschlossen worden; seither ist klar, dass nach den Sommerferien 2026 in allen Gymnasien Räume für eine komplette weitere Jahrgangsstufe gebraucht werden. Die Planung dafür habe einen sehr langen Vorlauf – damit bleibe jetzt nur noch sehr wenig Zeit für die Umsetzung, sagte Sebastian Rolko, Geschäftsführer der städtischen Schulbaugesellschaft am Mittwoch bei einer Info-Veranstaltung im Albertus Magnus Gymnasium.

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Zwar gebe es „ein paar Unsicherheiten“, dennoch sei er zuversichtlich, dass das neue Klassenhaus des AMG im September 2026 pünktlich in Betrieb gehen kann.

Der Zeitplan ist straff: Vor zwei Monaten hatte die Schulbau GmbH den Bauantrag gestellt und rechnet jetzt mit der Genehmigung im Dezember. Im Januar soll dann der Tiefbau beginnen, im Februar und März sollen die Module für das zweigeschossige Klassenhaus innerhalb von nur fünf Wochen angeliefert und aufgestellt werden. „Das wird eine schnelle Nummer,“ kündigt Rolko an.

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Eigentlich müssen alle Gymnasien in Bergisch Gladbach für die Rückkehr zur neunjährigen Schulzeit ausgebaut werden. Nach DBG, OHG und NCG werden jetzt die Pläne für das Albertus-Magnus-Gymnasium konkreter. Beim Gymnasium Herkenrath steht zunächst eine weitere Bedarfsprüfung an. Beide Projekte sollen dennoch 2026 fertig werden.

Die Bauweise mit vorgefertigten Modulen sei „der Schlüssel zum Erfolg“. Wie bei den Sofortschulen in Hebborn und Refrath sowie beim gerade laufenden Bau des Klassenhauses am DBG gingen die eigentlichen Bauarbeiten „superschnell“ – bevor dann für den Innenausbau wieder etwas mehr Zeit benötigt wird.

Mit dem Projekt wurde die Brüggemann Holzbau GmbH beauftragt, wie bei der DGB-Erweiterung, die nun als Blaupause für AMG-Projekt dient. Das Gebäude wird komplett aus Holz errichtet, mit Wärmepumpe, PV-Anlage sowie Gründach ausgestattet, erfüllt alle energetischen Standards und ist (natürlich) barrierefrei.

„Das wird kein Containerbau, kein hässlicher Klotz“, betont Rolko, sondern eine hochwertige und ansprechende Architektur – was er mit einer Präsentation belegt (siehe Foto oben und Dokumentation unten.)

Screenshot

Auf einer Grundfläche von 37 x 16 Metern entstehen im Untergeschoss vier große Klassenräume für bis zu 32 Schüler:innen und ein Differenzierungsraum, erläutert Projektleiterin Veronika Franke. Im Obergeschoss gibt es zwei Physikfachräume, einen Materialraum und eine Informatikklasse. Das Gebäude wird von der Oberstufe genutzt, damit jüngere Schüler:innen nicht über das Gelände geschickt werden müssen.

Für die Oberstufe sind die Räume zwar relativ groß – was jedoch für die spätere Nutzung wichtig ist: Wenn der geplante (Teil-)Neubau des AMG irgendwann mal gebaut wird, soll das Klassenhaus von der benachbarten Johannes-Gutenberg-Realschule (JGR) übernommen werden. Theoretisch lässt sich das Gebäude später auch um ein Stockwerk aufstocken, auch eine Verdopplung der Grundfläche ist möglich.

Das Gebäude wird in einem Streifen zwischen den beiden Schulen platziert, an der süd-östlichen Ecke des JGR-Areals. Bislang gibt es dort einen Basketball-Court, der sich in einem maroden Zustand befindet und daher kaum bespielt wird und auch als Sammlungsort für Notfälle dient.

Daher wird die Schulbaugesellschaft im Zuge des Projektes eine neue „Ersatzschulhoffläche“ anlegen, auf einer vernachlässigten Grünfläche westlich der JGR. Sie wird mit einem weichen Material ausgelegt, ist barrierefrei erreichbar und kann für Bewegungsspiele aller Art genutzt werden.

So soll die neue Spielfläche an der Johannes-Gutenberg-Realschule aussehen. Foto: Schulbau GmbH GL

Für beide Projekte müssen wenige Bäume und Gehölz gerodet werden, mit entsprechender Kompensation. Die Bauarbeiter müssen keine Nachbargrundstücke nutzen, wo Zäune notwendig sind, werden diese errichtet, stellt die Projektmanagerin Franke klar.

Darüber hinaus wird ein weiteres, 3 x 9 x 3 Meter großes Bauwerk errichtet – für eine neue Trafostation, die ausreichend dimensioniert ist, um auch in Zukunft das „neue“ AMG versorgen zu können.

Für die Anlieferung und Aufstellung der Module wird ein Autokran aufgestellt; in dieser Zeit kann es auf der Kaule zu kurzfristigen Einschränkungen für den Autoverkehr kommen. AMG-Direktor Rolf Faymonville plädierte dafür, in diesen Zeiten die Straße für den Durchgangsverkehr zu sperren.

Für die direkte Anwohnerschaft sind die Auswirkungen überschaubar – nur zwei Nachbarhäuser blicken auf den Neubau, mit dem Wegfall des Basketballplatzes sollte es sogar etwas ruhiger werden. Das neue Gebäude liege zwar in erhöhter Lage, werde die Nachbarhäuser aber nicht überragen.

Dokumentation

Journalist, Volkswirt und Gründer des Bürgerportals. Mail: gwatzlawek@in-gl.de.

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