Aus Anlass der Zukunftsmesse im Bensberger Rathaus, die einen Reigen von Informationsveranstaltungen der Verwaltung zur Stadtentwicklung eröffnete, hatten wie Sie nach ihrer Meinung gefragt. Nun liegen die Ergebnisse vor.
Natürlich ist die Umfrage (bei 27 Teilnehmern) alles andere als repräsentativ. Aber das sind immerhin mehr Stimmen, als Bürger tatsächlich zur Zukunftsmesse erschienen waren. Und die Antworten machen sehr deutlich, dass die Stadt gut daran tut, die Bürger in den Planungsprozess einzubeziehen. Denn:
- kaum ein städtisches Projekt findet Gnade
- keiner der Parteien im Stadtrat trauen die Bürger wirklich zu, die richtigen Ideen für die Zukunft zu finden
Zu den Ergebnisse im Einzelnen:
Echte Zustimmung gibt es nur für die Erweiterung des Bensberger Kinos (17 Befürworter). Die Erweiterung des Mediteranas um einen Hotelbau findet noch knapp die Hälfte gut (12).
Fast komplett abgelehnt werden dagegen die Pläne zur Autobahnanbindung und der Rettung der Bensberger Innenstadt – hier halten jeweils nur 3 Befragte die Planung gut, jeweils 15 schlecht. Auch die Sanierung der Fußgängerzone in der Innenstadt fällt mit 12 Negativ-Voten klar durch.
Lange Wunsch- und Meckerliste
Die Frage nach den Problemen, derer sich die Stadt schnellstens annehmen müsste ergibt eine ziemlich lange Wunsch- und Meckerliste, die es lohnt, dokumentiert zu werden:
- Attraktivität der Stadt Bergisch Gladbach
- Besinnung auf Qualität im Kleinen
- Resistenz gegenüber Geld von Investoren
- Autobahnanbindung (6 x genannt)
- Schuldenabbau und Sanierung der Finanzen (3 x genannt)
- Aufenthalt im Bereich der Villa Zanders
- Sanierung Fußgängerzone GL (3 x genannt)
- Kinder, Jugend, Familie (2 x genannt)
- Integration von Migranten
- Schlagglöcher auf allen Nebenstraßen
- Gewerbeansiedlung
- Rettung Fußgängerzone Bensberg (2 x genannt)
- Gewerbeansiedlung
- Eigene Pläne und Ideen einbringen und verwirklichen !!
- Bürgerbeteiligung ernst nehmen und sofort handeln !!
- Qualität und Umfang der Kinderbetreuung
- Zuschuss zum Mittagessen
- Energetische Sanierung von städtischen Gebäuden
- Offene Jugendarbeit
- interkommunale Zusammenarbeit im Kreis
- Straßen- und Radwegzustände
- Angebot für Kinder und Jugendliche
- Kulturangebote
- Man steht ständig im Stau, sieht dabei aber kaum LKWs. Probleme machen zu viele Baustellen und eine idiotische Ampelschaltung.
- Jugendkriminalität
- Attraktiven Einzelhandel in Innenstadt und Bensberg fördern
- Parkleitsysteme einführen
- Mehr Angebote für Jugendliche!
- Mittelstandförderung statt Einkaufszentren mit Handelsketten
- Förderung der Stadtteile
- Sanierung der Schulen
- bessere gesamtstädtische Verkehrsführung
- Sicherung von Arbeitsplätzen
Was als überflüssig gilt
Ähnlich lang und vielfältig ist die Liste der Projekte, die nach Meinung der Befragten überflüssig seien:
- Sanierung der Fußgängerzone (2 x genannt)
- Kino in Bensberg
- Ausweisung weiterer Neubaugebiete
- Quasi Verbot von Google Street View durch die Gebühren. Peinlich!
- Offenlegung der Strunde, in Straßen und im Bereich hinterer Bergischer Löwe
- Stadtkulturgarten
- Öffnung der Fußgängerzone Bensberg
- Ausgestaltung Driescher Kreuz
- Erweiterung Tiefgarage in Gadbach(2 x genannt)
- Die immer wiederkehrende Vergabe von Gutachten an externe Büros !!!!!!!!!
- Regionale 2010 und alles was nur “Optik” bringt.
- Regionale 2010
- Musikschule
- Überdimensionale “Fahrrad-Station” am S-Bahnhof (4 x genannt)
- Eigene Stadtwerke
- Bahndamm-Autobahnzubringer(3 x genannt)
- Hotel-Neubau Mediterana (4 x genannt)
- Parkraumbewirtschaftung
- Kino Bensberg
- Flaggen vor dem Rathaus
- Regionale 2010 Verschönerungen sind wichtig, aber bitte nicht mit solchen Prestigedingen wie teuren Skulpturen
Da ist natürlich einiges widersprüchliches dabei, zum Teil werden Projekte genannt (Stadtkulturgarten, Fahrradstation), die längst gekippt wurden. Aber dennoch ein interessantes Meinungsspektrum, das den Planern in Verwaltung und Rat einiges zu denken geben könnte.
Die Parteien fallen durch
Ziemlich eindeutig ist das Ergebnis bei der Frage, welcher Partei am ehesten zugetraut werden, die richtigen Konzepte für Bergisch Gladbachs Zukunft zu finden. Klarer Spitzenreiter mit 33 % der Stimmen: “Keiner”. Danach folgen:
- FDP 19 %
- Grüne 19 %
- CDU 15 %
- Linke/BfBB 11 %
- SPD 4 %