Am 25. Mai tagte der Verwaltungsrat des Stadtentwicklungsbetriebes (SEB) der Stadt Bergisch Gladbach, eine Anstalt öffentlichen Rechts, mit der es ermöglicht werden soll, auch in klammen Haushaltssituationen ein wenig wirtschaftliche Stadt(weiter)entwicklung zu betreiben.
In öffentlicher Sitzung wurden zwei wichtige Themen beschlossen, einmal mit großer, einmal mit äußerst knapper Mehrheit.
Einmütig wurde die Errichtung einer sog. Parkpalette an der Odenthaler Straße (“Kieser-Areal”) beschlossen. Zwar gab es kritische Nachfragen wegen der Verkehrssituation: wie kann das Einfahren von der und das Ausfahren auf die oft hoch frequentierte Odenthaler Straße funktionieren. Doch die anschließende Abstimmung war einstimmig deutlich: die Parkpalette wird kommen, damit für einen Teil der an der Buchmühle wegfallenden Parkplätze Ersatz geschaffen werden kann.
Sehr kontrovers dann aber die Diskussion um eine mögliche Erweiterung der Tiefgarage Bergischer Löwe: unter der Strunde hindurch und um einen Baum herum soll erweitert werden. Neben der Frage der Sinnhaftigkeit und der technisch-ökologischen Machbarkeit ist hier das ganz große Problem: das wird ggf. richtig teuer. Die (eigentlich schon ganz optimistischen) Planzahlen der Verwaltung sehen vor, dass ein einzelner Parkplatz um die 33.000 EUR kosten wird. Dafür bekommt man oberirdisch die vierfache Anzahl.
Nimmt man hinzu, dass sowohl der private Autoverkehr angesichts der demographischen, aber auch der ökologischen Entwicklung eher abnehmen wird, dass die Vorliebe für ein unterirdisches Parken bei den Autofahrern und Autofahrerinnen ebenfalls nicht besonders ausgeprägt ist, beachtet man, dass im Zentrum von Bergisch Gladbach in den letzten Jahren sehr viele neue Parkplätze gebaut wurden und die betriebswirtschaftliche Kalkulation von einem Auslastungsgrad von über 50% ausgeht, dann kann ich nur feststellen: das wird ein riskantes Spiel. Gut möglich, dass wir, wenn die Tiefgarage tatsächlich erweitert werden sollte, später im Rückblick sagen müssen, dass hier ordentlich Geld “versenkt” wurde.
Ach ja, die Abstimmung: mit acht zu sieben Stimmen bei einer Enthaltung wurde der Verwaltungsrat (also äußerst knapp) beauftragt, die Vorplanungen für die Erweiterung der Tiefgarage vorzunehmen.
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