Eine Freitreppe führt zum neuen Glaspavillon am Gronauer Kreisel in Bergisch Gladbach hinauf.

Eine Freitreppe führt an der Ecke Hauptstraße/Mühlenweg zum neuen Glaspavillon hinauf.

Verwahrloste Hinterhofatmosphäre herrschte noch vor wenigen Monaten auf dem prominenten Grundstück zwischen Polizei, FHDW und McDonald’s am westlichen Eingang zur Innenstadt. Jetzt prägt ein moderner Glaspavillon mit großzügigen städtebaulichen Elementen den Gronauer Kreisel: Der „Campus Gronau” ist so gut wie fertig. Im Juni sollen hier vier große Geschäfte ihre Türen öffnen. Für die Büroflächen werden noch Unternehmen und Praxen gesucht, sagt Bauherr Josef Cramer.

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Auf dem Kopfgrundstück zwischen Refrather Weg, Richard-Zanders-Straße, Hauptstraße und Gronauer Mühlenweg hatte die Familie Cramer über Generationen hinweg Opel verkauft, zuletzt residierten hier ein Matrazenmarkt und ein Tierfutterhaus.

Blick zurück: Im Gronauer Kreisel das Autohaus Cramer. Im Bau in der Mitte befindet sich heute das Schuhcenter. Oben links die FHDW, dahinter der Bahndamm. Oben rechts steht heute die Polizeiwache, rechts auf dem Parkplatz McDonald's.

Blick zurück: Im Kreisel das Autohaus. Im Bau in der Mitte befindet sich heute das Schuhcenter. Oben links die FHDW. Oben rechts steht heute die Polizeiwache, rechts auf dem Parkplatz McDonald’s.

Sie machten Platz für eine komplette Neugestaltung des Geländes: auf einem Podest ruht der einstöckige, vier Meter hohe Glasbau mit einem markanten roten Dachüberhang. Die funktionale Architektur wird auf allen vier Seiten durch einen großzügigen Flanierweg umrandet, mit einer Freitreppe an der Ecke zur FHDW/Polizeiwache, Bäumen und Bänken.

Zum Vergleich: 2014 und 2016; der L-förmige Bau ist das neue Geschäftshaus.

Gronauer Kreisel Luftbild 2014 585
Gronauer Kreisel 2016 585

Zur Richard-Zanders-Straße hin wird es eine Außengastronomie geben, hinten rechts zum Gronauer Mühlenweg ein Parkdeck für 80 Autos, ein weiterer Parkplatz zum Schuhcenter hin fast 56 Fahrzeuge.

Das Gebäude ist vom Bergisch Gladbacher Architekten Bernd Zimmermann entworfen und vom lokalen Bauunternehmen Otto Bilo gebaut worden – ohne Verzögerungen und unliebsame Überraschungen, wie Cramer feststellt. Das Bauunternehmen hat die Arbeiten dokumentiert:

Mit Rücksicht auf die städtische Auflage, dass hier keine Geschäfte angesiedelt werden können, die dem Zentrum schaden könnten, vermietet Cramer nur an Unternehmen, die „nahversorgungsrelevant” sind.

Aber die Nahversorgung hat an diesem Standort ein großes Volumen: während in einem Radius von 700 Meter um die Fußgängerzone in der Gladbacher City gerade mal 3000 Menschen wohnen sind es hier 7000 Bürger im direkten Einzugsgebiet, vor allem in der Gronauer Waldsiedlung und am Ahornweg.

Der Neubau am Gronauer Kreisel vom Schuhcenter aus gesehen.

Der Neubau vom Schuhcenter aus gesehen. Im Vordergrund und im Tiefgeschoss links entstehen Parkflächen.

Daher konnte Cramer trotz der Einschränkungen attraktive Partner finden. Ankermieter sind der Drogeriemarkt DM sowie der Bio-Supermarkt Denn’s aus dem bayerischen Töpen, die eine Nutzfläche von jeweils gut 600 Quadratmeter belegen.

Hinzu kommt eine Filiale der Kölner Bäckerei Kraus, die bereits in der Bensberger Schloßstraße präsent ist,  mit einem Café-Betrieb drinnen wie draußen. Ergänzt wird das Angebot durch den türkischen Feinkostladen „Ankara” mit eigener Metzgerei.

Damit belegen die Einzelhandelsgeschäfts insgesamt 1800 Quadratmeter Nuztfläche, hinzu kommen Büro- und Praxisräume auf einer Fläche von gut 800 Quadratmetern. Dafür sucht Cramer weitere Mieter. Zahlen zum Investitionsvolumen nennt er nicht.

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Die benachbarte FHDW hatte sich dagegen entschieden, sich hier einzumieten. Daher ist auch die Vision flach gefallen, den Verkehr komplett auf die Richard-Zanders-Straße zu legen und den Gronauer Mühlenweg als echten Campus zwischen Fachhochschule und Neubau für Fußgänger zu reservieren.

Aber immerhin: die Straße wurde auf eine Spur verengt und der Mühlenweg bekommt auf der linken Seite zum ersten Mal einen Bürgersteig. Aus städtebaulichem Niemandsland wird eine gestaltete Fläche.

Wer künftigt aus Refrath nach Bergisch Gladbach kommt, wird zwar erst am Ende der Strecke kurz vor dem Gronauer Wirtshaus belohnt. Aber alle, die die Stadt in Richtung Refrath und Köln verlassen, erhalten einen attraktiven Stadtausgang. Und die Gronauer einen urbanen Anziehungspunkt.

Der Entwurf von Architekt Bernd Zimmermann, Bergisch Gladbach-Gronau

Der Entwurf von Architekt Bernd Zimmermann,

Journalist, Volkswirt und Gründer des Bürgerportals. Mail: gwatzlawek@in-gl.de.

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