Auf dem Weg in die Ukraine: Der Lastzug mit Hilfsgütern aus Bergisch Gladbach auf der A4. Foto: Guido Wagner

Vor zwei Jahren war Bergisch Gladbachs Partnerstadt Butscha von den russischen Besatzern befreit worden, nach grausamen Wochen. Zum Jahrestag wird der inzwischen achten Hilfstransport in der ukrainischen Stadt erwartet – mit wichtigen Gütern an Bord. Zwei weitere Transporte aus Bergisch Gladbach und Overath sind auf dem Weg nach Lviv.

Möbel, Rollstühle, medizinisches Gerät sowie etwa 2,5 Tonnen Kerzen und Wachs, um provisorische Feuerstellen herzustellen – mit einem vollbeladen 40-Tonner-Sattelzug mit Hilfsgütern an Bord fahren derzeit zwei Mitglieder des Vereins zur Förderung der Städtepartnerschaft Bergisch Gladbach – Butscha in die ukrainische Partnerstadt. „Wir hoffen, dass sie – wenn an der Grenze alles klargeht – zum Jahrestag der Befreiung Butschas von der russischen Besatzung am Ostersonntag, 31. März, dort sein werden“, sagt der Partnerschaftsvereinsvorsitzende Frank Haag.

+ Anzeige +

„Die Wochen vor diesem 31. März 2022 waren grausam und schrecklich“, hat Bergisch Gladbachs Bürgermeister Frank Stein am Mittwoch in einem Brief an Butschas Bürgermeister Anatolii Fedoruk geschrieben. „Wir können nur ahnen, welch große Trauer und welch große Belastung dies für die Menschen in Butscha auch heute noch bedeutet.“

Der Hilfstransport für die Menschen in der Stadt, in der die russischen Angreifer 2022 unfassbare Gräuel unter der Zivilbevölkerung verübt hatten, ist bereits der achte aus Bergisch Gladbach. Die bergische Kreisstadt zähle zu den wenigen, die ihre Hilfe auch nach mehr als zwei Jahren, die der ausgeweitete russische Krieg gegen die Ukraine bereits andauere, stetig weiterfortsetzten, freut sich Butschas stellvertretende Bürgermeisterin, Alina Saraniuk, bereits auf die Ankunft der dringend benötigten Hilfsgüter.

Humanitäre Hilfe auf dem Weg nach Lviv

„Der Tag der Befreiung der ganzen Ukraine ist leider immer noch nicht gekommen“, bedauert Bergisch Gladbachs Bürgermeister Frank Stein in seinem Schreiben an seinen Amtskollegen in Butscha. „Aber ich bin fest davon überzeugt, dass er kommen muss und dass er auch kommen wird. Wir in Bergisch Gladbach werden weiterhin alles in unserer Macht Stehende tun, um Euch dabei zu unterstützen.“

Bis zur ukrainischen Grenze ist der aktuelle Bergisch Gladbacher Hilfstransport gemeinsam mit zwei Lastzügen der befreundeten Vereine der Humanitären Hilfe aus Bergisch Gladbach und Overath unterwegs gewesen, die Hilfsgüter für ein Kinderkrankenhaus im westukrainischen Lviv an Bord haben.

Die Hilfsorganisationen unterstützten sich seit Beginn des Krieges gegenseitig mit Hilfsgütern und Material. „Es ist gut, wenn alle an einem Strang ziehen, um den Menschen in der Ukraine zu helfen“, sagt Frank Haag. „Zusammen erreichen wir mehr!“

Zerschossener Krankenwagen als Mahnmal

Am Wochenende 13./14. April 2024 werden die Hilfsorganisationen auch einen zerschossenen ukrainischen Krankenwagen des gemeinnützigen Vereins Fellas For Europe e.V. mit einer Dokumentationsausstellung in Bergisch Gladbach (13. April) und Overath (14. April beim Stadtfest „Overather Frühling“) ausstellen.

Der Krankenwagen war kurz nach Kriegsbeginn während einer Einsatzfahrt von russischen Truppen beschossen worden. Er dient als Mahnmal, um sichtbar, anfassbar und vor allem fühlbar zu machen, welches Ausmaß die Verbrechen in der Ukraine kurz nach Kriegsbeginn angenommen hatten und bis heute haben.

„Wir wollen damit nochmals Aufmerksamkeit für unsere Freunde in der Ukraine erzeugen“, sagt Arne Meinhardt vom Partnerschaftsverein, der den Besuch des „Barwinka“ genannten Fahrzeugs organisiert hat. Weitere Infos dazu gibt es im Internet.

Wer die Arbeit und weitere Hilfskonvois des Vereins zur Förderung der Städtepartnerschaft Bergisch Gladbach – Butscha unterstützen möchte, findet Spende- und Unterstützungsmöglichkeiten auf der Internetseite des eingetragenen Vereins.

Weitere Beiträge zum Thema

Lade…

Something went wrong. Please refresh the page and/or try again.

Reden Sie mit, geben Sie einen Kommentar ab

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.