In Frankenforst ist die Sanierung des Skateparks immer wieder ein heiß umstrittenes Thema. Zuletzt hatten sich bei der Podiumsdiskussion am OHG Kandidaten für die Kommunalwahl für die Sanierung ausgesprochen. Doch wie genau sieht das ganze jetzt aus? Wie stichhaltig sind die Argumente der Kritiker – und was muss passieren, damit die Sportanlage doch noch Realität wird.

Der Skatepark an der Haltestelle Frankenforst stammt aus den frühen 90ern – und das sieht man ihm auch an. Zwei Miniramps aus Metall und eine betonierte Halfpipe stehen auf einem abschüssigen und beschädigten Untergrund. Skaten ist hier nicht nur unbequem, sondern gefährlich.

Die Fotos zeigen: Nutzer:innen haben selbst einige Risse mit Beton geflickt und eine Treppe zur Rampe umfunktioniert. Klare Zeichen, dass der Wunsch nach einer Erneuerung groß ist.

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Seit 15 Jahren bemühen sich die Jugendlichen verschiedener Altersstufen, die in Frankenforst mit Skateboards, Inline Skates, BMX-Rädern oder Scooter Sport treiben, einen neuen Park zu bekommen. 2020 starteten sie eine Petition und erreichten mehr als 200 verifizierte Stimmen.

Fotos: Thomas Merkenich

Hinweis der Redaktion: Die Autorin ist Praktikantin beim Bürgerportal. Als Schülerin des OHG hatte sie während Corona das Skaten für sich entdeckt, aber in der Nähe keinen Ort gefunden, wo sie legal und sicher fahren konnte. Nach Köln durfte sie alleine nicht – also blieb nur der kaputte Platz in Frankenforst. In diesem Beitrag geht sie dem Thema auf den Grund. Was sie nicht wusste: Der Skatepark Frankenforst und auch das OHG liegen formal gar nicht in Frankenforst, sondern gehören zum Ortsteil Kippekausen.

Mit der Petition schafften es die Jugendlichen, sich in der lokalen Politik Gehör zu verschaffen: Die Grünen, die FDP und die SPD stellten im Juli 2020 einen Antrag, eine Erneuerung des Skateparks zu prüfen. Im Februar 2021 stimmte der AIUSO (Ausschuss für Infrastruktur, Umwelt, Sicherheit und Ordnung) zu.

Zur Vorbereitung trafen sich Verwaltung und Ratsmitglieder zunächst mit aktiven Skater:innen und in einem zweiten Treffen auch mit einem Skateanlagen-Experten.

Dabei stellte sich heraus, dass es mit einer Erneuerung nicht getan ist, sondern der Park von Grund auf neugestaltet werden muss. Genau das beschloss der Ausschuss im November 2021. Der nächste Schritt folgte aber erst 2023: Im Mai brachte die Stadtverwaltung eine erste grundsätzliche Vorlage in den Ausschuss ein und lud zu zwei Workshops ein.

Workshop 25. Mai 2023

Beim ersten Workshop waren potenzielle Nutzer:innen eingeladen, um Ideen für den kommenden Park zu benennen. Dabei kamen viele Ideen zusammen: Man will den Bolzplatz nicht komplett abreißen, aber auch nicht so stehen lassen. Es soll ein Multi-Court her. Der Park soll so aufgebaut werden, dass alle möglichen Skate-Sportarten Platz haben und auch Anfänger gut üben können.

Workshop 10. August 2023

Beim zweiten Workshop wurde der Plan finalisiert. Dabei wurden noch ein paar Details nach den Wünschen der Teilnehmenden aufgenommen.

Im November kam das Projekt in Form einer konkreten Beschlussvorlage wieder in den Ausschuss. Diese Vorlage enthielt das Konzept und einen Plan für eine Skateanlage und einen ganz neuen Multi Court. Und nannte die voraussichtlichen Kosten: 1,2 Millionen Euro. Zudem wurde dargelegt, dass unter dem Strich 500 Quadratmeter des Geländes entsiegelt werden sollen und dass kein Baum gefällt wird.

Die CDU kritisierte die Höhe der Kosten, die AfD sprach von einem Luxusprojekt – doch die anderen Fraktionen im Ausschuss stimmten dem Plan mit großer Mehrheit zu.

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Die alte Skateanlage an den Otto-Hahn-Schulen wird kaum noch genutzt – die Anlage ist optisch heruntergekommen und auch baulich nicht mehr in einem tragbaren Zustand. Daher soll der Skatepark für 1,2 Millionen Euro neu gestaltet werden, mit einem inklusiv ausgerichtete Konzept für jedes Alter, jedes Können und verschiedene Sportarten. In der nächsten Woche legt die Stadtverwaltung einen entsprechenden Beschluss dem Ausschuss für Infrastruktur und Umwelt, Sicherheit und Ordnung (AIUSO) vor.

Kommunal, kurz und knapp: Für Skatepark, gegen Gebühren-Erstattung

Noch einmal hat der zuständige Ausschuss lange diskutiert, ob 1,2 Millionen Euro für den Skatepark für Jugendliche und junge Erwachsene gut investiert oder dann doch zu viel seien, intensiv und mit guten Argumenten auf beiden Seiten. Zudem ging es am Dienstagabend im Ausschuss für Infrastruktur, Umwelt, Sicherheit und Ordnung (AIUSO) um die Erstattung der Abwasser-Gebühren.

Die Kritiker formieren sich

Eine Woche später wurde eine Petition gegen den Skatepark an dieser Stelle veröffentlicht. Auch sie gewann schnell an Stimmen. Um die vielen neue Fragen zu beantworten, lud die Stadt die Anwohnerschaft für Februar 2024 zu einer Informationsveranstaltung ein – konnte die Gemüter damit aber nicht beruhigen. Stattdessen sammelten die Kritiker weitere Argumente.

Hohe Kosten?

Ein zentrales Argument lautet, die geplanten 1,2 Millionen Euro für die Sanierung des Skateparks seien zu hoch. Dem widersprechen jedoch Stephan Hinzen und Sebastian Rolko, die als Projektleiter und als Geschäftsführer der Schulbaugesellschaft für die Planung und Ausführung im Auftrag der Stadt zuständig sind.

Die Kosten gehen laut Schulbaugesellschaft auf eine lange Liste von Aufgaben zurück:

  • Planung und Projektmanagement, inklusive Workshops, Beteiligung von Fachleuten und Skatepark-Experten.
  • Abriss der alten Anlage.
  • Entsiegelung von 500 Quadratmetern Fläche.
  • Neubau des Skateparks mit modernen Rampen, einem stabilen Bodenbelag, Sicherheitsmaßnahmen und barrierearmer Gestaltung.
  • Errichtung eines Multi Courts, der zusätzliche Sportarten wie Basketball und Fußball ermöglicht.

Vergleichbare Skateparks in anderen Städten – besonders solche, die nachhaltig gebaut und mit Zusatznutzungen (wie dem Multi Court) ausgestattet werden – liegen im ähnlichen oder sogar höheren Kostenrahmen, sagt Hinzen.

Wichtig ist der Schulbaugesellschaft auch der Aspekt der Inklusion: Die neue Anlage soll auch von Rollstuhlsportler:innen und anderen Menschen mit Handicaps genutzt werden können.

Lärmbelästigung der Anwohner?

Foto: Thomas Merkenich

Nicht in der Gegenpetition, aber in den zahlreichen Kommentaren taucht der Vorwurf immer wieder auf: Der Park werde für Drogendeals genutzt, die Teenager seien zu laut, die Anwohner würden gestört. In der Vergangenheit gab es immer wieder Beschwerden, dass Jugendliche zu laut seien und illegale Dinge tun würden: Glasflaschen zerbrechen, Alkohol trinken, zu laute Musik hören oder Böller zünden.

Allerdings hätten die Skater und andere Nutzer:innen selbst gravierende Nachteile von solchen Aktionen. Liegen dort Scherben herum, laufen sie selbst Gefahr, sich zu verletzen. Daher hatten einige von ihnen die Anlage eine Zeit lang fast täglich gefegt. Und sie wissen selbst, dass Fehlverhalten ihrem Wunsch nach einem neuen Skatepark schaden würde.

Warum Skaten wichtig ist

Skaten ist sozial: Es beansprucht den ganzen Körper, ist gut zu erlernen und verlangt keinen Vereinsbeitrag. Nur ein Board oder BMX – und man kann loslegen. Man trifft Menschen verschiedenster Altersgruppen, teilt Erfolge und wächst zusammen.
Skaten verbindet, fördert Gesundheit und schafft Begegnung. Gerade Jugendliche brauchen Orte, an denen sie sich sicher und frei bewegen können.

Beim Skateboard-Fahren in der Gemeinschaft entsteht Lärm, wenn etwa bei einem gelungenen Trick gejubelt wird. Aber diesen Lärm kann man begrenzen, zeigt das Beispiel des Skateparks in Köln-Höhenberg: Er schließt um 22 Uhr, dann geht das Licht aus. Die Rollen der Skateboards selbst machen kaum Lärm, wenn es einen guten Boden gibt.

Die Schulbau GmbH hat ein Nutzungskonzept vorbereitet. Unter anderem sieht sie Folgendes vor, berichten Hinzen und Rolko im Gespräch:

  • Öffnungszeiten: Der Park wird von 8 bis 22 Uhr nutzbar sein.
  • Beleuchtung: Nur auf Knopfdruck für je 30 Minuten, kein Dauerlicht.
  • Bauzeit: Etwa drei Monate, mit größerem Lärm nur während des Abbaus und der Entsiegelung.

Ohnehin sei das nächste Haus mehr als 100 Meter entfernt und durch eine Waldfläche abgeschirmt – weit genug also, um Lärmprobleme zu minimieren.

Der Bolzplatz und Halfpipe wachsen langsam zu. Foto: Thomas Merkenich

Naturschutz: Versiegelung und Bäume

Ein weiteres Argument der Kritiker ist, dass die Fläche, die zum Skaten benutzt wird, versiegelt wird. Die Grünflächen werden also ganz oder zum Teil mit Asphalt und Beton bedeckt, aber auch mit wasserdurchlässigen Belägen.

Dabei wird jedoch nicht bedacht, dass es schon jetzt eine versiegelte Fläche gibt. Und die ist größer als die künftig vorgesehene Fläche. Konkret sind derzeit 500 Quadratmeter mehr versiegelt, als in Zukunft geplant ist.

Dasselbe gilt beim Argument der Abholzung. Der aktuelle Plan sieht vor, dass kein Baum gefällt wird. Stattdessen sollen acht neue Bäume gepflanzt. Der angrenzende Wald liegt zwar zum Teil in einem Landschaftsschutzgebiet, soll aber nicht beeinträchtigt werden.

Die Anlage grenzt an die Otto-Hahn-Schulen. Foto: Thomas Merkenich

Kein Bedarf vor Ort?

Einige Anwohner argumentieren in den Kommentaren zur Petition, dass Skater und BMXer in andere Skateparks in der Region ausweichen könnten.

Dem halten andere Anwohner entgegen, dass sie ihre Kinder zwar alleine in Frankenforst, aber nicht nach Kalk fahren lassen lassen würden.

In Bergisch Gladbach selbst gibt es keinen echten Skatepark. Außerhalb von Köln oder Leverkusen gibt es in der Region nur zwei Plätze, die zudem von Refrath und Bensberg aus nicht gut zu erreichen sind: in Odenthal-Mitte und in Eikamp.

Kein Bedarf für Skaten?

Die Petition der Kritiker richtet sich ganz grundsätzlich gegen die Skate-Anlage. Statt einen neuen Skatepark zu bauen, fordern sie, „die bereits bestehenden (in die Jahre gekommenen) Einrichtungen wie Bolz-und Tischtennisplätze (…) zu renovieren und auch die sehr begehrten Basketballplätze zu errichten“.

Foto: Thomas Merkenich

Dabei ignorieren sie, dass der Bolzplatz nicht ersatzlos abgerissen wird, sondern durch einen Multi Court ersetzt wird. Also eine multifunktional nutzbare Fläche, die u.a. als Bolzplatz und auch als Basketballplatz genutzt werden kann. Hier kann man verschiedene Sportarten spielen, auch wenn die Fläche kleiner ist als der alte Bolzplatz.

Zudem gib es keinen Kilometer entfernt (ca. 7 Minuten zu Fuß) einen weiteren Bolzplatz, am Bahnübergang zwischen den Haltestellen Kippekausen und Frankenforst.

Aus Sicht des Vereinssports ist ein solcher Multi Court weder positiv noch negativ zu bewerten. Zwar wird in den Kommentaren zur Gegenpetition davon gesprochen, dass bislang einige Vereine den Bolzplatz als Trainingsfläche nutzen. Dettlef Rockenberg, Vorsitzender des Kreissportbundes, sagt jedoch, dass sich für die Vereine nichts ändert: Wenn sie den Platz bislang als Trainingsplatz nutzen, dann könnten sie den neuen Multi Court genauso nutzen.

Alle (Gegen-)Argumente auf einem Blick

  • Flächenversiegelung: Die neue Anlage reduziert die versiegelte Fläche um 500 Quadratmeter – es wird also entsiegelt, nicht versiegelt.
  • Bäume: Es wird kein Baum gefällt, im Gegenteil: acht zusätzliche Bäume werden gepflanzt.
  • Licht und Nutzung: Die Beleuchtung ist nur von 8 bis 22 Uhr nutzbar, über einen Knopf für je 30 Minuten. So bleibt der Park nachts ruhig. Eine Abstrahlung des Lichts in den Wald wird ausgeschlossen.
  • Kosten: 1,2 Millionen Euro sind für ein solches Projekt nicht ungewöhnlich. Vergleichbare Skateparks haben ähnliche Budgets, besonders wenn Abriss, Entsiegelung und ein zusätzlicher Multi Court enthalten sind.
  • Auf andere Parks ausweichen: Viele Eltern wollen ihre Kinder nicht nach Köln fahren lassen, in Bergisch Gladbach ist kein anderer Park.
Foto: Thomas Merkenich

Wie es jetzt weiter geht

Seit einem Jahr scheint es, als ginge in Sachen Skatepark nichts voran. Zuletzt hatte die Stadtverwaltung im Ausschuss informiert, dass die Bauaufsicht zum ersten Bauantrag weitere Fragen hatte. Daher sei er neu eingereicht worden. Sobald die Genehmigung vorliegt, soll die Anwohnerschaft informiert werden. Danach könne der Bau rasch begonnen werden.

Allerdings haben die Anwohner vier Wochen Zeit, gegen die Baugenehmigung zu klagen. Auch die Schulbau GmbH rechnet mit möglichen Klagen, sagt Geschäftsführer Rolko. Darauf habe sie sich aber gut vorbereitet – alle nötigen Gutachten und Prüfungen seien sorgfältig und transparent erstellt worden. Änderungen am Konzept seien dabei nicht nötig gewesen, wohl aber eine klarere Aufbereitung der Ergebnisse.

Sollte es dennoch zu gerichtliche Verfahren kommen, könne sich das Projekt um zwei oder mehr Jahre verzögern.

Die Stadtverwaltung nimmt dennoch eine optimistische Haltung ein: Sie geht davon aus, dass die Baugenehmigung in Kürze vorliegen wird und der erste Spatenstich noch in der Amtszeit von Bürgermeister Frank Stein stattfindet. Die endet am 31. Oktober 2025. Wenn jetzt alles gut läuft, könnte die neue Skate-Anlage schon im kommenden Frühjahr genutzt werden.

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  1. [Es schreibt der Mensch, der dieses Pseudonym seit mehreren Jahren nutzt und dessen Name der Redaktion vorliegt…]

    Endlich kommt der Skatepark und der Multicourt! Ein Spatenstich statt eines Gerichtsverfahrens, die Kinder und Jugendlichen wird’s freuen. Es wäre toll, wenn die angekündigte Bauzeit eingehalten würde und es ab dem kommenden Frühjahr losgehen könnte.

  2. Warum baut man nicht nen schicken “Skatepark” an das Gelände der S-Bahn GL.
    Das war schon einmal ein Vorschlag (2013) und wurde lediglich durch den geplanten Bau eines Hotels (seinerzeit durch Herrn Schmi***) abgelehnt. Dieses Hotel scheint ja nicht gebaut zu werden und ein neues Stadthaus auch nicht.
    Wenn man das Gelände dort wegen eines 2. Gleises dort restrukturiert, kann man auch gleich für sinnvollen Ausgleich sorgen!? Da hätte man weder Lärmproblem und gute Erreichbarkeit.

  3. Was ich an der Idee tatsächlich nicht gut finde sind die Lichttimer mit 30 Minuten.
    Gehen die auch dann aus, wenn eine Person gerade in der Pipe fährt?
    Wenn ja, stellt das meiner Meinung nach ein erhebliches Unfallrisiko dar und darf so nicht kommen.

    1. Notfalls ein Display ergänzen über die Restzeit. Kurzer Kontrollblick bevor es in die Rampe geht reicht.

      1. Wäre eine Möglichkeit.
        Eine weitere Idee:
        Bewegungsmelder. Solange Bewegung auf dem Platz ist, bleibt das Licht halt an. Und kurz vor 22 Uhr fängt das Licht dann, ergänzt durch eine kleine Blinkleuchte, zu dimmen an, bis es um 22 Uhr ganz aus ist.

  4. Nach all den Kommentaren hier nun eine sachgerechte Stellungnahme, für diejenigen, die wirkliches Interesse an dem Sachverhalt haben:

    1) Bei der Fläche, auf der die Skateelemente stehen, handelt es sich um ein Landschaftsschutzgebiet. Der Bau der Elemente war schon damals rechtswidrig.
    2) Es handelt sich nicht um eine Renovierung der alten Skateanlage, sondern um einen Abriss und kompletten Neubau. D.h. aus Kostengesichtspunkten könnte die Anlage auch an einer ganz anderen Stelle innerhalb des Stadtgebietes errichtet werden.
    3) Die Erreichbarkeit der Anlage für alle Jugendlichen der Stadt ist mit ihrer Lage ganz am südlichen Rand des Stadtgebietes schlecht. Eine moderne Skateanlage liegt in Köln-Höhenberg, 15 Minuten mit der S 1 von der geplanten Anlage entfernt. Sinnvoll wäre eine Anlage im Zentrum der Stadt. Dort gibt es genug freies Gelände (Zanders etc.).
    4) Der daneben geplante Multi-Court ist winzig und nur für kleine Kinder „ernst“ zu nehmen.
    5) Frei zugängliche, in ordentlichem Zustand befindliche Sportanlagen sind im Stadtgebiet Mangelware. Es wurde nie eine Befragung aller Jugendlichen der Stadt durchgeführt mit der Frage, welche Art von Sportanlage gewünscht wird. Für den kleinen Kreis der Interessierten ist die Anlage mit mind. € 1,2 Mio (noch ohne übliche Preiserhöhungen) teuer. Fair wäre eine Verteilung des Budgets, die allen Jugendlichen im Stadtgebiet zu Gute kommt.
    6) Die geplante Skateanlage liegt im Naherholungsgebiet „Saaler Mühle“. Sie ist mit dem Auto nicht erreichbar. Parkmöglichkeiten sind nicht vorhanden.
    7) Die Anlage, die bis 22 Uhr geöffnet sein soll, steht wie ausgeführt im Landschaftsschutzgebiet und daher nicht unter sozialer Kontrolle. Die Erfahrungen der Spaziergänger in diesem Gebiet sind (wie auch der Stadt bekannt) seit Jahren ernüchternd: Flaschen, Dreck und Spritzen sind regelmäßig zu finden.
    8) Ja, es liegt ein Beschluss des Stadtrates vor, aber nur weil die Verwaltung all diese Argumente nicht berücksichtigt und keine Alternativen angeboten hat (für den Stadtrat galt nur: Hauptsache endlich einmal was für die Jugendlichen machen). Na endlich!, aber dann nur für eine kleine Skater-Gruppe statt für möglichst viele z. Bsp. einen großen Multicourt mit Anbindung an ein Jugendzentrum o.ä.?

    Wir freuen uns auf einen konstruktiven Austausch!

    BI-Saaler Mühle

    1. Lieber heil’ger Florian…
      Es ist allzu transparent, wie Sie hier versuchen, egoistische Partikularinteressen mit den Argumenten “Landschaftsschutz” und “alle Jugendlichen im Stadtgebiet erreichen” zu kaschieren.
      Was Sie schreiben ist teils hanebüchen, teils lange bekannt und gründlich abgewogen. Olle Kamellen, zum 10. Mal aufgewärmt.

    2. „für den Stadtrat galt nur: Hauptsache endlich einmal was für die Jugendlichen machen“ – Und für Sie gilt, wie mir scheint: Hauptsache nicht vor unserer Haustür.

    3. Mit diesem Satz: “Nach all den Kommentaren hier nun eine sachgerechte Stellungnahme, für diejenigen, die wirkliches Interesse an dem Sachverhalt haben”
      haben Sie schon Ihre gesamte Legitimität verloren, Sie hätten auch sagen können: Ihr Deppen habt keine Ahnung und nur wir haben Recht.

      Um dann einen “konstruktiven” Austausch zu wünschen, an dem Sie kein Interesse haben, solange das nicht in Ihre Richtung geht.

      Man könnte sicherlich die berechtigten Fragen, Baukosten, Vandalismus etc. besprechen, aber mit Ihrem: “Hauptsache nicht bei uns” haben Sie sich keinen gefallen getan.

      Zu 6) Ich habe wirklich keine Ahnung, wie die ganzen Eltern mit Ihren Kindern es nur zum Spielplatz an der SaalerMühle schaffen und die darumliegenden Flächen, die Anreise kann man wirklich keinem zutrauen,

    4. Hier mal ein Auszug aus dem obigen Bericht: ” Die Petition der Kritiker richtet sich ganz grundsätzlich gegen die Skate-Anlage. Statt einen neuen Skatepark zu bauen, fordern sie, „die bereits bestehenden (in die Jahre gekommenen) Einrichtungen wie Bolz-und Tischtennisplätze (…) zu renovieren und auch die sehr begehrten Basketballplätze zu errichten“. ”
      Jetzt stelle ich mir die Frage, wäre dieser Basketballplatz dann nicht im Landschaftschutzgebiet? Oder haben Sie, die Unterstützer der BI-Saaler Mühle, einfach keine Lust an Skateboardfahren aber sind begeisterte Basketballer?

    5. Ein Sachverhaltbericht rein aus der Ego-Perspektive ist keine Tatsachendarlegung.
      Ihr ganzer Text schreit “auf gar keinen Fall vor meiner Haustüre!”.

      1) gibt es Belege dafür?

      2) die Fläche ist bereits dafür vorgesehen. Eine neue Fläche dafür suchen und ausweisen zu müssen, würde das Projekt um Jahre verschieben.

      3) – 150 Meter Fußweg bis zur Haltestelle “Frankenforst” der Linie 1,
      – 600 Meter bis zur Haltestelle “Neuenweg” der Linien 1 und 455,
      – 850 Meter bis zur Haltestelle “Kippekausen” der Linien 1, 452 und N44,
      – 1000 Meter bis zur Haltestelle “Rathenaustraße” der Linie SB40,
      – gute Erreichbarkeit mit dem Fahrrad
      Aber wenn man die Welt nur durch die Windschutzscheibe sieht, entgehen einem solche Details.

      4) Gibt es dafür Belege, oder ist das lediglich Ihre Prognose bzw. Ihr Empfinden?

      5) Den ersten Satz gehe ich mit. Danach… naja. Also sollen sich nach Ihrer Auffassung alle Jugendliche in allen Stadtteilen das Budget teilen und sich dann lieber auf halbherzigen winzigen Anlagen (denn mehr gibt dann das Budget leider nicht her) ihre Zeit vertreiben? Wenn Sie den Text aufmerksam gelesen haben, dann haben Sie bestimmt auch gelesen, wie die Kosten zustande kommen.

      6) siehe 3). Und auch wenn es für Sie kaum vorstellbar zu sein scheint: es muss nicht alles mit dem KFZ erreichbar sein! Und wenn es doch unbedingt sein muss, hier noch eine Ergänzung zu 3): der Parkplatz der Eishalle ist 750 Meter entfernt.

      7) das Gebiet gleicht jetzt eher einer Ruine. Daher findet auch keine Nutzung und somit “soziale Kontrolle” statt. Das sieht aber anders aus, wenn der Platz ertüchtigt wurde und sich mit Leben füllt.

      8) Wieder die Frage nach Belegen. Oder wird hier einfach etwas unterstellt?
      Außerdem zieht das Argument “kleine Skater-Gruppe” nicht. Es ist wie mit sicheren Geh- und Radwegen. Bietet man sie an, werden sie auch zunehmend und gerne genutzt.

      Wie soll man denn konstruktiven Austausch betreiben, wenn einem schon solch ein “Dagegen” anspringt?

      1. Zu Punkt 6 ergänzend: Der Parkplatz am Mediterana ist noch näher und der kleine Parkplatz in der Nähe des Sees an der Golfplatzstraße ist auch nicht weit entfernt. Wer also unbedingt mit dem Auto zum Skaten kommen will, kann auch das tun.

      2. Als Ergänzung zur Ergänzung: Der Parkplatz am Mediterana wird in sehr naher Zukunft wieder Kostenpflichtig.

      3. @Christian Lesnik: Skater welche mit dem Auto zum Skatepark fahren können sich auch Parkgebühren leisten.

  5. Das Thema Skatepark in Bergisch Gladbach habe ich bereits nach dem Eklat zu Zeiten BM Lutz Urbach/Bauderzent Schmickler (2013) zu den Akten gelegt.
    Das wird nix mehr, ist nicht gewollt und mit zu vielen, teils Absurden, Auflagen versehen. Mein Beileid für die Aktivisten aus Bürgerschaft und Verwaltung.
    Betoniert einfach weiter Kinderspielplätze bis zum Hitzetod….
    Wer mag darf hier gerne mal nachlesen, auf welchen Dummschwätz man sich einstellen darf:
    https://www.facebook.com/groups/227056120690561

  6. Hoffentlich geht es jetzt – endlich – zügig voran!
    Dass es gegen ein so tolles Projekt Widerstand gibt, ist erschreckend – und überrascht dennoch nicht: Wir leben leider in einer extrem kinder- und jugendfeindlichen Gesellschaft. Sind das eigentlich dieselben Leute, die dann im nächsten Moment klagen, die “Jugend von heute” würde zu wenig rausgehen und sich bewegen?

    Wer in einer derart ruhigen Wohngegend über “Lärmbelästigung’ klagt, hat wirklich keine Sorgen im Leben. Mein Tipp: Mal ein paar Wochen Haus bzw. Wohnung tauschen mit Leuten, die an der Mülheimer oder Bensberger Straße wohnen.

  7. Ein solches Projekt ist unfassbar wichtig für die Lebensqualität junger Menschen in Bergisch Gladbach. Es gibt viel zu wenig kostenlose Bewegungsangebote für Junge Menschen die draußen stattfinden. Da darf man sich nicht wundern, wenn junge Menschen sehr viel Zeit auf Social Media verbringen oder bei der ersten Gelegenheit in die nächste Großstadt ziehen.

    Eine anständige Parkanlage würde dafür sorgen das hier Junge Menschen gemeinsam Sport treiben und Zeit miteinander verbringen. Es würde die Region belebter machen und sauberer, weil Skater, BMXer und Scooter fahrer offensichtlich kein interesse daran haben in Glasscherben zu fahren.

    Es geht bei dem Projekt um die Zukunft und die Menschen die in der Zukunft dort fahren können, weil sie in einem Bergisch Gladbach aufwachsen in dem es Jugendangebote gibt, die sie freiwillig kostenlos nutzen können.

    Das Argument, dass es zu wenig Mensch nutzen, hat keinen halt. Denn, wenn es keinen Fußballplatz gibt, dann gibt es auch weniger bis keine Fußballer und so ist es mit anderen Sportarten auch. Und Skater, die dann gegebenenfalls auf der Straße fahren würden kann ja nicht gewollt sein. Dass ein Basketballplatz in dem Multicourt integriert sein soll ist sehr gut, denn es gibt in Bergisch Gladbach keinen einzigen Öffentlichen!

    Zwischen Park und den nächsten Anwohnern befindet sich Wald und die Straßenbahn da kann ich beim besten Willen nicht verstehen wie Lärmschutz ein Einwand sein kann. Es gibt keine guten Argumente sich gegen ein solches Projekt auszusprechen aber es gibt nunmal immer Irgendwelche Menschen die einfach gegen alles sind was sie nicht kennen, Schade. Hoffentlich kommt der Park noch bevor ich in Rente gehe.
    LG

  8. Das ist wieder einmal so eine spießige Diskussion wie so oft hier in GL…
    Aber für Jugendliche wird die kleinste Investition zum “Luxusprojekt” – AfckD und CDU Schulter an Schulter.

  9. Ich hoffe inständig, dass sich der Optimismus und die Geduld für die Kids und Jugendlichen und die Erwachsenen, die dort ebenfalls ihrer sportlichen Freizeit nachkommen können, auszahlt.

    Ständig wird zu Recht gefordert – siehe auch die Diskussion um das Q1 Jugendzentrum oder den Sanierungsstau bei den Schulen – dass Kinder und Jugendliche keine Lobby hätten und dass es selbstverständlich sein sollte ihnen alle Unterstützung zukommen zu lassen.

    Auch das Thema Sportstätten war zumindest in der Diskussion um Unterkünfte für Geflüchtete an der Paffrather auf dem alten Ascheplatz massiv in den öffentlichen Fokus gerutscht.

    Hier werden nun beide Aspekte in einer modernen und inklusiven Anlage nachhaltig umgesetzt. Ich möchte doch einmal deutlich an alle aber vor allem die Anwohner*innen appellieren, den NIMBY – not in my backyard – Aspekt sowie die örtliche Klientelinteressen zum Wohle der Stadtgesellschaft insgesamt hintenanzustellen.

  10. Vielleicht besteht durch den Verzug ja noch Zeit, den Park um einen “Pumptrack” zu erweitern, damit auch BMX- und MTB-Kinder ihre Freude haben und nicht nur Skater und Scooter.
    Würde vielleicht auch den angrenzenden Wälder vor der Erosion schützen.

    1. Die Idee finde ich gut. Aus der Schweiz kenne ich die sogenannten “Pumptrack”, da treffen sich Eltern mit kleineren Kindern, Jugendliche aber auch Erwachsene um mit dem Fahrrad ein paar Runden zu fahren. Den Kindern macht es Spaß, dieses Auf und Ab und gleichzeitig üben sie dort das Fahrradfahren sicher und ohne Autoverkehr. Die Jugendlichen haben dort einen Platz um an der frischen Luft ohne zusätzlichen Kostenaufwand einem Hobby nachzugehen und sich zu treffen und selbst Erwachsene erfreuen sich daran, mal ein paar Runden dort zu fahren.
      Einziger Haken: sie muss natürlich auch gereinigt, gepflegt und in Schuss gehalten werden. Aber vielleicht fühlen sich dafür dann die Nutzer verantwortlich und räumen ihren Müll selbst weg, das fände ich sehr fein. So geht es nämlich auch in der Schweiz.

  11. Ich kann nur hoffen, dass der Skatepark /Multicourt kommt, wie beschrieben! Die Stadt Bergisch Gladbach muss endlich mal etwas für Jugendliche tun und nicht nur für Senioren! Für Anwohner, die irgendwelche Pseudo-Klischees anführen („alle Jugendlichen/Skater nehmen Drogen, machen Lärm, Dreck und sind sowieso nur asozial…“) habe ich keinerlei Verständnis!

  12. Danke für die Infos!

    Mein völliges Unverständnis geht an die grimmigen Anwohner:innen. Drogendeals und eskalativer Drogenkonsum, zerbrochenes Glas, ausufernde Lärmbelästigung, im Minutentakt explodierende Böller und massive Versiegelung der Grünflächen zeigt deutlich, dass die Argumentationskette krampfhaft konstruiert wurde und darauf abzielt Ängste zu schüren. Die haben wohl vergessen, dass Sie in einer Stadt leben mit Menschen.

    Sollte es doch Klagen geben, wird der Park trotzdem kommen, auch wenn es länger dauert.

  13. [Es schreibt der Mensch, der dieses Pseudonym seit mehreren Jahren nutzt und dessen Name der Redaktion vorliegt…]

    Vielen Dank für die Zusammenfassung der Argumente, deren Gewichtung und Einordnung!

    Leider verfestigt sich bei mir der Eindruck, dass manche Mitbürgerinnen und Mitbürger schon früh auf der Suche nach Friedhofsruhe sind. Es handelt sich um eine Sportfläche und diese soll wieder nutzbar gemacht werden, nicht mehr und nicht weniger. Schade, dass manche gegen alles klagen, wovon sie nicht unmittelbar profitieren.

    1. Frankenforst eben. Muss man dazu mehr sagen? Bessere Menschen bleiben gerne unter sich.

  14. Ein schöner, informativer Artikel. Ich drücke den Jugendlichen unserer Stadt die Daumen, dass die Anlage bald kommt.