Die aktuelle Skate-Anlage an der Saaler Mühle ist eigentlich nur noch eine Ruine.

Noch einmal hat der zuständige Ausschuss lange diskutiert, ob 1,2 Millionen Euro für den Skatepark für Jugendliche und junge Erwachsene gut investiert oder dann doch zu viel seien, intensiv und mit guten Argumenten auf beiden Seiten. Zudem ging es am Dienstagabend im Ausschuss für Infrastruktur, Umwelt, Sicherheit und Ordnung (AIUSO) um die Erstattung der Abwasser-Gebühren.

Der Skatepark mit multifunktionalem Spielfeld an der Saaler Mühle für 1,2 Millionen Euro ist im AIUSO von Grünen, SPD, FDP und FWG bestätigt worden. Die Stadt stellte zuvor klar, dass es keine Flutlichtanlage gebe, eine weitere Bürgerinfo geplant sei und 521 Quadratmeter Fläche (netto) entsiegelt werden.

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Die CDU argumentierte, dass sie grundsätzlich zwar für einen Skatepark sei – diese Investition für eine kleine Zielgruppe in nur einem Stadtteil zu massiv sei. Daher forderte sie einen Kostendeckel von maximal 750.000 Euro, insgesamt für Planungs- und Baukosten.

Dem hielt die Mehrheit entgegen, dass hier die Chance bestehe, für eine von Corona besonders betroffene Altersgruppe eine vielseitig Anlage zu bauen, die auch von Vereinen und älteren Personen genutzt werde. Bei einer drastischen Kürzung der Mittel seien die Ziele nicht mehr erreichbar, dann sei nur die halbherzige Sanierung der abrissreifen alten Anlage möglich.

Die AfD diskreditierte den Plan als Luxusprojekt und nannte die Bitte des Ausschussvorsitzenden an immer wieder laut applaudierende Zuhörer (gegen den Skatepark), sich an parlamentarische Regeln zu halten, „eine Einschränkung der Meinungsfreiheit“.

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Keine Erstattung der Abwassergebühren

Die umstrittene Nachtragssatzung zur Korrektur der Abwassergebühren ist im AIUSO mit den Stimmen von Grünen, SPD und FWG gegen CDU, FDP und AfD beschlossen worden.

Damit erhalten nur die Haushalte einer Erstattung für zuviel gezahlte Gebühren, die Widerspruch erhalten hatte. Die Stadtverwaltung führte für ihre Haltung mehrere Gutachten an.

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Journalist, Volkswirt und Gründer des Bürgerportals. Mail: gwatzlawek@in-gl.de.

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6 Kommentare

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  1. Kinder und Jugendliche/ junge Erwachsene, die sich von den klassischen Vereinssportarten nicht angesprochen fühlen, müssen auch die Möglichkeit haben, sich an der frischen Luft, spontan und selbstbestimmt, zu betätigen, und, weit über den Sport hinaus, soziale Kontakte zu pflegen. Denjenigen, die ein Grundbedürfnis haben, sich zu bewegen, fehlt schlichtweg der Raum oder die Möglichkeit dazu.
    Bedenkt man, welche Mittel (ohne den üblichen Aufschrei) JÄHRLICH für Erneuerungen von kaputtgefahrenen Straßenbelägen aufgewendet werden, dann können wir zur Abwechslung auch mal den Kindern für EUR 1,2 Millionen diese tolle Freizeitanlage gönnen.

    1. Und wieder das ausspielen unterschiedlicher Gruppen, fehlt eigentlich nur Herr Havermann, der das gleiche Argument mit Fahrradstraßen raushaut.
      Ich wollte erst etwas wegen der Betragshöhe erwähnen aber nach dem Überfliegen der Unterlagen bin ich der Meinung, dass wir für das Geld eine tolle Anlage bekommen.

  2. Gibt es auch eine Online-Petition FÜR den Skaterpark?
    Diesen kleinkarierten Lokalpatrioten der Bürgerinitiative möchte man doch gerne etwas entgegensetzen!
    Allein wie hier CDU und fckAfD wieder einmal hübsch Seite an Seite stehen…
    Immer schön gegen die „böse und undankbare“ Jugend.

    1. Es ist aber schon sehr viel Geld für dieses Projekt. Das macht mir schon Sorge. Ich denke mir, dass es evt auch eine Nummer kleiner gehen würde.

      1. Ja, es ist viel Geld. Aber jahrzehntelang hat die Stadt so gut wie nichts in neue öffentliche Sportanlagen oder die Sanierung der alten gesteckt. Es wird wirklich Zeit und macht unserer Stadt ingesamt attraktiver. Übrigens wird hier immer nur von Skatern gesprochen. Aber durch die gleichzeitige Aufwertung des Bolzplatzes daneben geht um eine Multisportanlage für z.B. Fußball, Handball, Basketball, Skaten, Skateboarden, BMX, Rollschuh- und Rollstuhlsport. Dafür erscheint mir der Preis angemessen. Ein einziger Kunstrasen-Fußballplatz normaler Größe kostet heute ähnlich viel. Und ich weiß nicht, ob in der Frankenforster Parkstraße oder am Waldgürtel, die der Anlage am nächsten sind, auch nur ein Haus für diesen Preis zu bekommen ist.

      2. Ich finde es auch sehr viel Geld. Ich verstehe auch nicht, warum von einer Aufwertung des Bolzplatzes gesprochen wird – er wird von 752 qm auf 260 qm verkleinert. Ich glaube nicht, dass auf der Größe noch Ballsportarten möglich sind, zumal ja explizit Jugendliche und keine Kindergartenkinder angesprochen werden sollen.
        Herr Dettmars Anspielung auf Häuserpreise in den benannten Straßen finde ich unsachlich – oder werden in Bergisch Gladbach Privathäuser über den städtischen Haushalt finanziert?