Der U-Bahnhof in Bensberg ist eine wichtige Alternative auf dem Weg nach Köln und lkann mit diversen Buslinien erreicht werden. Foto; Thomas Merkenich

Vom 7. bis 17. November fährt keine S-Bahn. Nicht nur für die Pendler:innen, sondern auch für Bahn und Verkehrsbetriebe sind diese Tage ein Testlauf für die sehr viel längeren Sperrungen der S 11 in den kommenden Jahren. Wir listen auf, welche anderen Optionen es auf dem Weg nach Köln gibt.

+ Anzeige +

„Nur“ zehn Tage sind es im November, schon im kommenden Frühsommer werden es drei Monate, in denen keine S-Bahn fährt, in 2026 noch einmal – weil die Bahn Stellwerke modernisiert, Brücken erweitert und irgendwann das zweite Gleis baut.

Im Vorfeld hatte u.a. der Kreistag gefordert, dass die Bahn für diese Zeit einen Schienenersatzverkehr anbietet, der seinen Namen wirklich verdient, und eine bessere Anbindung nach Thielenbruch einrichtet.

Sperrzeiten der S 11 im Überblick:

  • 7. bis 17.11. 2025 wegen Brückenarbeiten in Mülheim
  • 10.04. bis 03.07.2026 wegen weiterer Brückenbauarbeiten und der Generalsanierung Generalsanierung des Hochleistungsnetzes Köln-Wuppertal-Hagen
  • 9.7. bis 15.10. 2027 wegen weiterer Bauarbeiten der Bahn, u.a. Neubau der Verkehrsstationen Köln-Holweide und Köln-Dellbrück

Go.rheinland weist daraufhin, dass die Planungen von der Bahn (DB Regio und DB InfraGO) erstellt werden, Änderungen seien noch möglich.

Den bekannten Schienenersatzverkehr mit großen Bussen in einem engen Takt wird es ab dem 7. November geben, für weitere Maßnahmen habe die Zeit noch nicht gereicht, die erste Sperrung werde aber als Testlauf für die längeren Zeiten genutzt, ergab eine Abfrage bei den zuständigen Stellen bei Stadt, go.Rheinland und Bahn.

Folgende Alternativen stehen zur Verfügung:

  • Vom Busbahnhof aus fahren im Schienenersatzverkehr der Bahn große Gelenkbusse alle Stationen der S 11 an, in den Hauptverkehrszeiten in einem 10-Minuten-Takt. Der Fahrplan ist hier zu finden. Die Busse nutzen im Busbahnhof die Bahnsteige 9 und 10. Die eigentlich dort beheimateten Linien müssen ausweichen.
  • Die Buslinien 227 und 400 fahren ebenfalls im 10-Minutentakt zum U-Bahnhof Bensberg. Dort gibt es den im 30-Minutentakt verkehrende Schnellbus SB 40 zum Kölner Hauptbahnhof.
  • Ebenfalls ab Bensberg kann man mit der Buslinie 434 nach Köln-Mülheim fahren und hat dort z.B. Anschluss an die Stadtbahnlinie 4.
  • Die Buslinien 451/452 fahren nach Refrath mit Anschluss an die Linie 1 oder an den Schnellbus SB 40.
  • Die Linien 435 und 436 erreichen in Dellbrück die Hauptstraße mit Anschluss an die Linien KVB-Linien 3 und 13.
  • Die Linie 455 fährt nach Lückerath, Neuenweg mit Anschluss an die Linie 1.
  • Last but not least: Man kann auch mit dem Fahrrad (zum Beispiel nach Thielenbruch oder nach Bensberg) fahren und dafür ab dem S-Bahnhof das Bergische E-Bike nutzen.

Generalprobe für 2026

Eine „kurzfristige“ Einrichtung einer weiteren Buslinie vom S-Bahnhof zu den Stadtbahnlinien 3 und 13 nach Thielenbruch oder Dellbrück, sei nicht möglich gewesen, berichtet die Stadtverwaltung auf Nachfrage – sei bei der Kreisverwaltung aber in Planung.

Für die Sperrpause in 2026 könnten noch keine weiteren konkreteren Überlegungen genannt werden, der Schienenersatzverkehr im November werde aber als „Generalprobe“ für die längere Sperrpause in 2026 genutzt, so die Stadt.

Go.Rheinland bestätigt, das für die große Sperrung im nächsten Jahr weiterhin Gespräche mit den Kreisen und kreisfreien Städten sowie den ÖPNV-Unternehmen laufen, um die Ersatzkonzepte wo möglich weiter zu verbessern.

Jetzt sind Sie gefragt: Welche Alternativen nutzen Sie selbst? Haben Sie weitere Tipps?

des Bürgerportals. Kontakt: info@in-gl.de

Reden Sie mit, geben Sie einen Kommentar ab

11

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

  1. Wer einigermaßen pünktlich ins Kölner Zentrum muss, muss wohl angesichts des “Ersatzverkehrs” nicht nur mit “Ersatz” auch der Verspätungen rechnen, sondern auch mit unzumutbar längeren Fahr- und Wartezeiten. Einzige direkte Verbindung sind Fahrrad über die Ruckelpiste Mühlheimer Straße mit Überlebenskampf gegen Autos oder Auto. Im November zumindest werde ich das Auto nehmen. Ob ich dann wieder zum ÖPNV zurückkehre bezweifel ich. So bringt man Menschen zum Umstieg aufs Auto, nach 20 Jahren Fährt zur Arbeit mit der Bahn. In der Tat spart man so dass Gleis … Vllt nicht nur das 2.

  2. Die aktuelle 10-Tage-Sperrung ist unschön, geht aber schnell vorbei. Zu hoffen ist, dass Verkehrsunternehmen und Stadt/ Kreis genau hinschauen, was aus der aktuellen Situation für die längeren Sperrungen in den nächsten Jahren gelernt werden kann.

    Der offizielle SEV nach Mülheim reicht bei weitem nicht aus – es braucht zusätzliche Busse nach Thielenbruch und Refrath sowie eine Taktverdichtung der 434. Außerdem sollten Zubringer-Radwege zu den Linien 1 und 3 ausgebaut und beworben werden!

    1. Die 434 fährt ja jetzt schon alle 20 Min bis zur Linie 4. Nach 21 Uhr und am Wochenende stündlich. Ich benutze sie oft, bin aber leider eine der wenigen Fahrgäste auf dieser Linie.

  3. Die Linie 1 ab Bensberg, Neuenweg oder Refrath als Alternative zur S 11 zu betrachten ist ein Witz. Zu Zeiten des Berufsverkehrs an Werktagen mit hohem Takt ist sie akzeptabel. Nicht aber ansonsten. Speziell zwischen Merheim und Neumarkt ist sie völlig überfüllt und aufgrund von Randerscheinungen (z.B. aggressiver Bettelei) kaum zumutbar. Deshalb nutze ich gerne des Bus SB 40, der aber an Samstagen nur im Stundentakt fährt, ab Breslauer Platz/Hbf nur bis 19:53 Uhr, und deshalb oft überfüllt ist. Am Sonntag und an Feiertagen fährt er leider überhaupt nicht. Verbesserungen sind m.E., auch wegen Ausfalls der S 11, notwendig.

  4. Für Schildgener und Paffrather könnte auch die 227 bis Schlebusch und von dort weiter mit der Straßenbahn eine Alternative sein.

  5. Eine „kurzfristige“ Einrichtung einer weiteren Buslinie vom S-Bahnhof zu den Stadtbahnlinien 3 und 13 nach Thielenbruch oder Dellbrück, sei nicht möglich gewesen, berichtet die Stadtverwaltung auf Nachfrage – sei bei der Kreisverwaltung aber in Planung.
    Was die Kreisverwaltung als “kurzfristig” bezeichnet ist schon bemerkenswert! Ist die Sperrung der Strecke nicht schon seit einem Jahr Thema? Das ist wirklich kurzfristig. Alle anderen Verbindungen sind auch mehr als optimistisch, zweifelhaft und unrealistisch. Über die gesamte zusätzliche Fahrtzeit möchte hier wohl niemand schreiben oder spekulieren.

    1. Ich bekomme zunehmen das Gefühl, das Ziel ist es, die S11 so sturmreif zu schießen, dass letztendlich niemand mehr damit fährt und sie dann ganz eingestellt wird. Spart der Bahn den Ausbau des zweiten Gleises und der Stadt den Bau der Brücke.

      Ganz ehrlich: Wer pünktlich nach Köln muss, nimmt doch schon jetzt nicht mehr die S-Bahn.

      1. Die schlechte Performance ist allerdings ein übergeordnetes Problem und hat viel mit falsch verteilten Entscheidungkompetenzen zu tun.

        Es braucht auch nicht zwingend ein zweites Gleis. Ein solches lediglich im Bahnhof hier bei uns würde ausreichen, weil man dann die Wendezeit von 5 auf 25 Minuten erhöhen könnte (kostet einen zusätzlichen Zug und Personal). Dann sind die Verspätungen nicht mehr so ein Problem, weil sie abgefangen werden können anstatt die Züge in Dellbrück wenden zu lassen. Dafür müssten die zuständigen Stellen aber offen für Alternativen sein. Wenn da DB Infrago involviert ist, ist dies aber nicht zu erwarten. Noch nie habe ich so betriebsblinde Entscheider erlebt.

  6. 434 bis Mülheim oder komplett mit dem Fahrrad und zwar nicht nur wegen der Sperrung. Die S11 ist so unzuverlässig, die Verspätungen und Ausfälle so hoch und die mangelnde frühzeitige Kommunikation der Bahn extrem frustrierend. Deshalb bin ich schon länger komplett umgestiegen.
    Zur 434 sei ergänzend zum vorherigen Kommentar noch gesagt, dass der Umstieg in die Linie 4 im Berufsverkehr wenig Freude macht. Die Bahnen sind oft schon an der Leuchterstr. übervoll. Und die 434 selbst kämpft sich durch die üblichen PKW-Staus und durch Straßen, die vor lauter parkenden Autos platzen und einem dicken Bus das Durchkommen schwer machen. Also definitiv auch eine zeitraubende Lösung.

  7. 451/452 und Linie 1. Es ist die schnellste alternative Verbindung ins Kölner Zentrum und der Stau auf der Straße in der Regel nicht ganz so groß wie von/nach Bensberg.

    Ich habe vor ein paar Wochen eine E-Mail an die zuständigen Stellen geschrieben, weil der SEV der DB keinen Sinn ergibt, zudem auch die geplante Fahrzeit außer mitten in der Nacht niemals zu halten ist (geplant sind 37 Minuten nach Mülheim, das schafft man selbst mit dem PKW auf direktem Weg ohne die Umwege zu den Bahnhöfen tagsüber nicht).

    Die Antwort war ziemlich ernüchternd. Die Stadt sagt sie habe nur wenig Einfluss und kein Geld (Letzteres stimmt, Ersteres nur bedingt), go.rheinland hat mit ChatGPT geantwortet und erklärte wie wichtig Bauarbeiten sind. Wirkliche Bezugsnahme auf die Problematik der fehlenden direkten Anbindung ans Kölner Zentrum war nicht zu erkennen.

    Sicherlich, es ist schön wenn man sich Gedanken macht Thielenbruch per Bus anzubinden. Hat aber schonmal jemand die Fahrzeiten der gesamten Reisekette angeschaut und bedacht, dass die Linie 18 nicht mehr nach Thielenbruch fährt, somit der Hbf ebenfalls nicht ohne Umstieg angebunden ist?

    Ich bin immer noch der Meinung, dass es mindestens einen direkten Bus nach Refrath geben sollte und optimalerweise auch einen Schnellbus direkt nach Deutz (nicht Hbf, weil Fahrzeit dorthin deutlich länger als nach Deutz zzgl. Transfer per S-Bahn/RB). Allerdings kam ja jetzt aus, dass auch die RB25 nächstes Jahr für mehrere Monate nicht verkehren wird. Die A4 wird damit noch mehr zum Problem als sie es eh schon ist.

    Am sinnvollsten wäre es den Sperrzeitraum aufs Minimum zu beschränken. Hat erstaunlicherweise gerade dieser Tage auch in Ulm geklappt, wo mach genügend Druck aus einer Sperrung von einem ganzen Monat nur eine Woche wurde. Niemals im Leben dauert es drei Monate eine einfache, 30 Meter lange Brücke zu ersetzen. Aber Hauptsache die S11 fährt dann nach Leverkusen, weil dort ja Züge durch die Sperrung der Strecke nach Wuppertal wegfallen. Vielleicht sollte man da auch nochmal etwas genauer hinschauen…

  8. Die Linie 434 fährt meines Wissens nicht ab Bensberg sondern ab Bergisch Gladbach Busbahnhof. Es sei denn, es ist ein zusätzliches Angebot geplant.
    Leider fährt sie (außer morgens zu Schulzeiten) nur stündlich bis Mühlheim Wiener Platz durch. Die anderen Fahrten (insgesamt ein 20-Minuten-Takt) enden an der Leuchterstraße. Aber auch dort ist der Umstieg zur Straßenbahn Linie 4 möglich.
    Zu beachten ist aber, dass die Fahrt teurer ist, weil zusätzlich Odenthaler Gebiet durchfahren wird.
    Auch zurück fährt die 434 nur stündlich ab Mühlheim.

    Eine Alternative zumindest für die nördlichen Stadtteile könnte neben der Linie 4 ab Schlebusch (P&R und Fahrradstation) oder Leuchterstraße auch die Buslinie 260 sein.
    Diese fährt im 30-Minuten-Takt aus dem Bergischen kommend über Burscheid, Schlebusch, Mühlheim bis Köln Hauptbahnhof.