Nachdem sich die Klagen und Beschwerden häufen geht die Stadtverwaltung in die Offensive. In einer Pressemitteilung legt sie dar, wie begrenzt ihre Möglichkeiten sind – und was sie dennoch unternehmen will.

Ziel ist ein “Sonderprogramm” für den Straßenbau, mit dem zumindest die gröbsten Schäden dauerhaft behoben werden können. Bürgermeister Lutz Urbach:

„Unsere Stadt lebt von und mit der Infrastruktur. Gute Straßen sind kein Komfort, sondern unverzichtbar. Je länger wir warten, desto stärker wird die Substanz zerstört. Deshalb ist es höchste Zeit zu handeln, auch wenn das Geld an anderer Stelle ebenso dringend gebraucht wird.“

Im einzelnen sieht das Programm folgende Schritte vor:

  • “Erste Hilfe leisten die Fachleute zunächst mit dem sog. Kaltasphalt: Zur Zeit rücken täglich fünf Kolonnen zu je zwei bis drei Kollegen aus, die jede bis zu 40 Löcher stopfen. Der Kaltasphalt kann sogar bei Temperaturen unter null Grad eingesetzt werden, hat allerdings keine dauerhafte Standfestigkeit und haftet auch bei Feuchtigkeit nicht optimal. Deshalb werden zunächst vorrangig die „tiefen“ Löcher in den Straßen beseitigt – dort, wo die Verkehrssicherheit akut gefährdet ist. Fehlt an einer Stelle „nur“ die Deckschicht, sprich die oberen vier Zentimeter, so macht der Einbau von Kaltasphalt keinen Sinn, da die Witterung einfach noch zu nass ist. Niemand sollte also die städtischen Kolonnen der Nachlässigkeit verdächtigen, wenn im selben Straßenstück einige Schäden beseitigt wurden und andere nicht.
  • Sobald die Temperaturen dauerhaft (also auch nachts) über den Gefrierpunkt klettern und trockenes Wetter herrscht, beginnen die Reparaturarbeiten mit Heißasphalt. In einzeln gelegene Schlaglöcher wird der Asphalt eingefüllt wie die Plombe in den Zahn. Eine mühevolle und zeitaufwendige Angelegenheit bei der Menge der Reparaturstellen: Im letzten Jahr war die Mehrzahl der städtischen Bauhofmitarbeiter vier Monate lang mit nichts anderem beschäftigt.
  • Das „Patchwork“ stößt allerdings irgendwann an seine Grenzen: Ein großer Teil der Bergisch Gladbacher Straßen ist in bekannt schlechtem Zustand, deswegen ist vielerorts die fachgerechte Reparatur kaum noch möglich angesichts der bereits bestehenden Flicken aus den Vorjahren. Hier ist dann nur noch das Abfräsen der Deckschicht mit anschließender Erneuerung durch eine Fachfirma wirtschaftlich.
  • Wenn der Schnee weggetaut ist und die Schäden sichtbar werden, werden eine Bestandsaufnahme und eine Priorisierung der notwendigen Maßnahmen durchgeführt.
  • Mit extra bereit gestellten Mitteln, deren Höhe anschließend festgelegt werden muss, könnten an durch Frost besonders strapazierten Straßenabschnitten Deckenbaumaßnahmen durchgeführt werden, die nicht nur einen Winter lang für Abhilfe sorgen, sondern dauerhaft neuen Schäden vorbeugen.
  • Es ist davon auszugehen, dass ein sechsstelliger Betrag benötigt wird.”

Wem das ganze nicht schnell genug geht, der kann sich direkt beim Bauhof melden und Schäden telefonisch angeben:
02202 969 666 10

Weitere Informationen:

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des Bürgerportals. Kontakt: info@in-gl.de

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3 Kommentare

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  1. Also ich muss schon sagen, SUPER ! Wer teilt eigentlich die Arbeit des Bauhofes ein. Im Bereich zwischen Voiswinkel und BGL ist heute ein (1) riesen Loch notdürftig geflickt worden. Keine 3 m entfernt ein gleich grosses nicht. Was soll das? Wer entscheidet welches Loch geflickt und welches nicht? Oder hatte man nur Material für ein Loch dabei?! Natürlich könnte es auch sein das ein besorgter Bürger das Loch selbst gefüllt hat. Dann müsste er aber wahrscheinlich mit einer Anzeige wegen gefährlichen Eingriff in den Strassenverkehr rechen (Ups!) In anderen Gemeinden funktioniert die provisorische Ausbesserung deutlich besser. Und ich weiß wovon ich schreibe. Hier, in Odenthal, werden Warnbaken 30 m HINTER den Riesenlöchern aufgestellt, wahrscheinlich um den nachfolgenden Verkehr auf den Autofahrer aufmerksam zu machen, der gerade sein Notrad aufzieht, bestimmt NICHT um VOR dem Schlagloch zu warnen. Welche Qualifikation ist notwendig? Das die Stadt angeblich für Schäden aufkommt, kann man getrost vergessen. Fragen sie Ihren Anwalt. Da nützt auch keine schön reden, dass man es richtig machen will und das flicken keinen Sinn macht. Erst wenn der erste Rollerfahrer schwer verletzt wird, weil er durch einen solchen Krater gefahren ist und sich überschlagen hat, wird Gott und die Welt wieder tätig werden und sich irgend ein Opfer suchen, welchem die Schuld gegeben werden kann. Ich selbst habe mir erst 2 Reifen, einen Innenkotflügel und eine Bodengruppe kaputt gefahren, kein schlechter Schnitt wenn man überlegt das ich seit 33 Auto fahre und NOCH NIE etwas am Wagen defekt hatte was eine schlechte Strasse hätte verursachen können. Aber so etwas passiert eben.

  2. Gäbe es bei gravierenden Steuergeldverschwendungen eine persönliche Mithaftung aller verantwortlichen Politiker und Beamten. Würde nur noch ein Bruchteil der heute verschwendeten Milliarden aus dem Fenster geworfen werden, weil Steuergeldverschwendung wie Steuerhinterziehung geahndet würde, dann wäre stets genügend Geld für die schnelle Beseitigung aller Frostschäden und Schlaglöcher vorhanden. Oder?

  3. Auf der Odenthalerstr. Richtung Voiswinkel ist es besonders schlimm , alle 100m mehrere Schlaglöcher

    Wenn man morgens um 8:00 Uhr, in der Dunkelheit los muss macht es besonders Spaß.