Große Aktion auf dem Buchmühlenparkplatz, am Donnerstag um 11 Uhr: Der Hängeschnurbaum wurde abgeschnitten und in den Park des Kulturhauses Zanders gebracht. Da musste ich natürlich hin, gucken und fotografieren. Aber ich war nicht die Einzige, mit dieser Idee. Die Presse war da und auch ein paar Vertreter der Stadt. Natürlich auch Georg Becker, der den Baum gestaltet hat.
Lesen Sie mehr: Alle Beiträge über den Hängeschnurbaum
Auf einem schmalen Streifen Schatten vor dieser wunderbar beschmierten Mauer warteten die Zuschauer auf den Kran, der von Gummersbach kam und es nicht pünktlich geschafft hat.
In der Zwischenzeit erzählte mir Herr Becker, warum er den Plan, den Baum inwendig auszuschäumen, wieder verworfen hat. Die Äste des Baumes sind inwendig alle hohl. Auch ein Teil des Stammes ist inwendig hohl. Der Baum hat dort eine besondere Innenschicht gebildet. Mein Foto dazu ist leider nichts geworden.
Wenn man dort Schaum hineinfüllen würde, würden sich zwischen der Schutzschicht des Baumes und dem Schaum mit der Zeit Pilze bilden und das Holz würde verfaulen. Bei diesem Gespräch wurden wir beobachtet.
Herr Leuthe von StadtGrün und Herr Becker bedanken sich bei dieser alten Dame, die Herrn Becker den Strom für seine Arbeiten kostenlos zur Verfügung gestellt hat. “Geld wollte ich dafür nicht haben,” meinte sie, “aber über einen Blumenstrauß würde ich mich freuen.” Und so bekam sie dann heute ihren Blumenstrauß.
Das Holz des Hängeschnurbaumes ist härter als Olivenholz, ließ uns Herr Becker später wissen. Aber an dieser Stelle vermuteten wirklich alle Metall im Stamm, woher es auch immer gekommen sein mochte. Die Säge versagte. Darum musste weiter von der anderen Seite gesägt werden, und der Kran half, indem er ein bisschen mehr am Baum zog, damit die Säge etwas mehr Platz hatte.
Na ja, nicht wirklich! War denn doch etwas zu schwer. Man lud ihn doch lieber auf den LKW.
Während sich der LKW dann rückwärts aufmachte, den Baum in den Park zu bringen, habe ich mir die Schnittfläche mit den Jahresringen angesehen. Der Baum ist schließlich über 100 Jahre alt.
In der Zwischenzeit war der LKW im Park hinter dem Kulturhaus Zanders angekommen und quetschte sich durch das Tor.
Hier im Park wird Herr Becker in den nächsten Wochen weiter an dem Baum arbeiten. Er soll einen standfesten Sockel bekommen und er muss imprägniert werden. Wenn wir terminlich zusammenpassen, werde ich die Arbeiten weiter dokumentieren, bis der Baum dann irgenwann einmal irgendwo seinen endgültigen Standort findet.
Ich möchte mich bei Herrn Heribert Käsbach bedanken, für die Info-Mail, die er mir geschickt hat. Ich hätte das Ereignis sonst verpasst.
Ein toller Bericht mit wirklich phantastischen Bildern – Kompliment an die Autorin! Georg Becker ist ein Künstler, den ich hoch schätze und dessen Werk ich wirklich verehre. Schön, jemanden wie ihn in unserer Stadt zu haben!