
Baurat Stephan Schmickler (M.), SVG-Chef Willi Schmitz und Baustellenmanager Sebastian Höller erläutern Bau- und Verkehrspläne
Die Vorarbeiten der Belkaw für das Bauprojekt „Strunde hoch vier” sind noch nicht ganz fertig, doch jetzt geht es an der Schnabelsmühle richtig zur Sache. Nach dem Abholzen einiger Bäume und dem Rückbau der Verkehrsinsel wird dort am 8. Dezember eine neue Verkehrsführung eingerichtet, um in mehreren Etappen einen Kreisverkehr zu bauen.
Der nächste, zweite Bauabschnitt umfasst den Bau des südwestlichen Kreisverkehrs – und erfordert einige Eingriffe in die gewohnten Wege der verschiedensten Verkehrsteilnehmer. Das erläuterten Baurat Stephan Schmickler, Willi Schmitz von der Stadtverkehrsgesellschaft und der städtische Baustellenmanager Sebastian Höller am Freitag.
Nach Einschätzung der Verkehrsplaner werden die Maßnahmen insgesamt den Verkehr noch ein Stückchen stärker behindern, als das bislang der Fall ist – ihn aber keineswegs zum Erliegen bringen. Auf konkrete Zeitangaben wollen sie sich nicht festlegen, da zum Beispiel die Witterung im Winter eine Rolle spielen kann. Alle Verkehrslösungen seien im Detail durchgespielt und optimiert werden.
Ohne Einschränkungen gehe das natürlich nicht ab, räumt Baurat Schmickler ein: „Immerhin reden wir hier von einem der größten Bauprojekte, die die Stadt je erlebt hat.”
Vor allem für die Händler in der Innenstadt sind es harte Zeiten – aber für sie (und ihre Kunden) hat die Stadtverwaltung ein besonderes Zückerchen in Vorbereitung. Dazu mehr ganz unten.
Wir dokumentieren die Maßnahmen im Detail.
Busverkehr: Marktplatz ohne Busanbindung
Unter dem Parkplatz vor dem Stadthaus bis hin zur Mauer der Villa Zanders wird ein Regenrückhaltebecken gebaut. Daher muss die Straße vom Konrad-Adenauer-Platz Richtung Bensberg (Maria-Zanders-Anlage) gesperrt und der Busverkehr zum Marktplatz eingestellt werden.
Ab Sonntag dem 6. Dezember entfällt die Haltestelle „Markt” bis Dezember 2016 komplett in beide Fahrtrichtungen. Die Auswirkungen sind aber nicht heftig:
- Die Busse 227, 335, 400, 426, 453, N43, N4 fahren stattdessen die nahe gelegene Haltestelle „Poststraße” und dann den S-Bahnhof an. Nur der Schlenker über Markt und Paffrather Straße entfällt.
- Die Busse 436, 450, 451, 452, 455, N44 und N45 lassen zwischen Busbahnhof und Dechant-Müller-Straße die bisherigen Haltestellen Markt und Poststraße ausfallen. (Alle Infos zu den neuen Zeiten zum Fahrplanwechsel am 13.12.2015 finden sich auf den Websites der Wupsi, RVK, und SVG).
Autofahrer: Verengung der Fahrspuren
Gravierender sind die Änderungen für den Autoverkehr insgesamt.
Zum einen muss die Belkaw bei der Verlegung ihrer Versorgungsleitungen nun die Schnabelsmühle zwischen Forumpark und Pumpenhaus queren. Daher fällt hier ab dem 1. Dezember die Fahrspur in Richtung Herrenstrunden schon ab dem Pumpenhaus weg, statt erst vor der Gnadenkirche.

So soll der Kreisverkehr Schnabelsmühle nach Fertigstellung aussehen. Der Mittelpunkt ist gegenüber der jetzigen Kreuzung leicht nach links verlegt.
Zum anderen beginnt der Bau des Regenrückhaltebeckens vor dem Stadthaus und des Kreisverkehrs an der Schnabelsmühle. Nachdem die Mittelinsel beseitigt und die Flächen begradigt sind werden die Fahrbahnen entlang des künftigen Kreisels neu verlegt und auf nur noch drei Spuren verengt. Der Verkehr wird zunächst komplett auf die Stadthaus-Seite verlegt, auf der Zanders-Seite wird gebaut. Nach etwas drei Monaten geht es umgekehrt weiter.

Ein historisches Bild. Die Verkehrsinsel wurde bereits beseitigt; der Verkehr wird auf drei Spuren konzentriert. Linksabbiegen ist hier künftig nicht mehr möglich, erst auf Höhe Poststraße.
Das heißt ab dem 8.Dezember:
- Der Straßenarm in Richtung Bensberg wird abgetrennt, der Verkehr nach und aus Bensberg über drei Spuren des anderen Straßenarms geführt. Wer also aus Richtung Tunnel kommt fährt am Parkdeck Schnabelsmühle vorbei und biegt erst dann rechts ab. Der Verkehr aus Bensberg wird zweispurig in Richtung Herrenstrunden bzw. in Richtung Tunnel geführt.
- Die gesamte neue Kreuzung ist Ampel-frei. Der Verkehr aus Bensberg in Richtung Tunnel muss an einem Stoppschild halten und sich in den Verkehr aus Richtung Herrenstrunden einfädeln.
- Wer aus Richtung Herrenstrunden kommt, kann nicht mehr links nach Bensberg abbiegen, sondern muss in Höhe der Poststraße an der Ampel einen U-Turn machen, um dann rechts nach Bensberg abzudrehen. Die Ampelschaltung wird angepasst.
Die Umbauarbeiten sollen am Dienstag, 8. Dezember, passieren. Vor allem an diesem Tag wird es zu Behinderungen im Kreuzungsbereich kommen.
Fußgänger: Kein direkter Fußweg zum Parkplatz / Bensberger Straße
Wie die Busse können Fußgänger nicht mehr direkt vom Marktplatz her die Schnabelsmühle/Gohrsmühle überqueren, sondern müssen in Richtung Parkplatz Schnabelsmühle bzw. Bensberger Straße einen Umweg bis zum Fußgängerübergang in Höhe der Poststraße machen. Auch der Fußgängertunnel ist vorerst noch nutzbar; er fällt erst zu einem späteren Zeitpunkt weg.
Nach drei Monaten wird die Seite gewechselt
Der Bauabschnitt 2 mit dem südwestlichen Kreisverkehr soll nach etwa drei Monaten abgeschlossen sein. Anschließend wird in Abschnitt 3 eine Hochwassertrasse gebaut und der Kreisel auf der anderen Seite geschlossen.
Die längste Zeit wird Abschnitt 4 erfordern, in dem das Regenklärbecken und der Hochwassertunnel unter die Erde kommen. Ende 2016 soll auch das abgeschlossen sein; laut Plan ist der gesamte Bereich bis März 2017 fertig und aufgeräumt.
Vorab: Odenthaler Straße / Hauptstraße
Die Belkaw hatte angekündigt, auf der Odenthaler Straße bis Ende Dezember, auf der Hauptstraße vor der alten Feuerwache bis Ende Januar fertig zu werden. Im Anschluss daran beginnt „Strunde hoch vier” auf der Odenthaler mit der Straßenquerung auf der Höhe der Einfahrt zum Buchmühlenparkplatz, der ab dem 18. Januar gesperrt werden soll.
Die Baustellen dafür beginnen vor dem Waatsack, sollen aber kleiner sein, als die jetzt von der Belkaw benötigten Baustellen. Die Linksabbiegerspur in die Odenthaler Straße soll in dieser Phase erhalten bleiben.
Eine Straßenbahn für die Fußgängerzone
Der Stadtverwaltung ist bewusst, dass sie den Händlern in der Innenstadt und deren Kunden ausgerechnet in der Weihnachtszeit einiges zumutet. Um die Wirkungen wenigstens etwas zu kompensieren will die Stadt in der Adventszeit eine Straßenbahnlinie einrichten – in der Fußgängerzone.
Genau genommen geht es um eine Bimmelbahn. Die wird in Köln angemietet und soll vom 5. bis 23. Dezember die gesamte Fußgängerzone vom Driescher Kreisel bis zum Rathaus auf- und abfahren. Im Schritttempo, kostenlos.
Ob die Bahn bis zum Forumpark und dabei den Weihnachtsmarkt umfahren kann, ist noch offen.
Auch an den beiden verkaufsoffenen Sonntag soll die Bahn fahren, nur an den Markttagen (mittwochs und samstags) muss sie pausieren. Was das kostet, kann die Stadtverwaltung noch nicht sagen; ein Teil der Ausgaben soll durch Werbung für lokale Geschäfte auf Waggons und Lok der Bimmelbahn wieder herein geholt werden.
Völliger Irrsinn was da wieder gemacht wird. Diese Kreuzung lief seit Jahren halbwegs problemlos !! Ganz im Gegensatz zum Kirmeskreisel am Driescher Kreuz ! Wahrscheinlich wird das jetzt dann das nächste Desaster in GL. Verkehrsplanung hat in GL allerdings noch nie funktioniert : siehe u.a. Ecke Gronauer Wirtshaus, Sperrung Rodemich, Autobahn Anbindung Refrath, … ! Warum wird das neue Regenrückhaltebecken nicht z.B. im Forumspark gebaut ?! Und was bringt jetzt den genervten Autofahrern eine Bimmelbahn in den paar Metern Fußgängerzone … ?? Alles Blödsinn und Geldverschwendung ! Ich werde ab sofort GL meiden wenn irgendwie möglich !
Mit uns kann man es ja machen.
Schlechte Planung.
Drecks Strunde.
Es sollte besser für Schulen ausgegeben werden.