Die Seniorenunion der CDU Bergisch Gladbach hatte bei ihrem Mittwochstreff im Gronauer Tannenhof den neuen Technischen Beigeordneten und Chef von Bauverwaltung und Planungsbüro Harald Flügge zu Gast. Der Stellvertretende Vorsitzende der Seniorenunion, Herr Josef Mohr begrüßte ihn herzlich und kündigte einen hochinteressanten Bericht über die künftigen Entwicklungen in der Stadt Bergisch Gladbach an.

Kommunale Selbstverwirklichung und Entwicklung

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Harald Flügge stellte sich vor und schilderte seinen Werdegang. Er studierte Raum-und Umweltplanung in Kaiserslautern und absolvierte sein Referendariat von 1993 bis 1995 in Bochum. Von 1996 bis 2001 leitete er das Amt für Stadtplanung, Umwelt-und Bauberatung in Hennef und wurde 2001 zum technischen Beigeordneten der Stadt Heiligenhaus gewählt. Berufsbegleitend absolvierte er von 2008 bis 2010 in Bochum ein Studium in Stadtplanung.

Seit dem 1. August ist Herr Flügge Nachfolger von Herr Harald Schmickler und Chef der Bauverwaltung. Sein Credo lautet: Kommunale Selbstverwirklichung und Entwicklung.

Nach seiner Feststellung ist die Stadt in Sachen Verkehr und Mobilität sehr gut aufgestellt. Im ÖPNV bedarf es einer Verbesserung, Im Bereich Auto-Fußgänger-Fahrrad müssten Möglichkeiten ausgebaut werden. Am derzeitigen Pendelverkehr nehmen 55000 Personen teil.

Plädoyer für den Flächennutzungsplan

Flügge bekannte sich in seinem Vortrag zum derzeitigen Flächennutzungsplan: Er sei für ihn eine Herzensangelegenheit. Der alte FNP, der 1977 im Rahmen der Zusammenlegung der beiden Städte Bergisch Gladbach und Bensberg aufgestellt wurde, ist jetzt ca. 39 Jahre alt.

Der neue nun aufgestellte FNP orientiere sich an den heutigen bedarfsgerechten Anforderungen des Verkehrs, weiterer erforderlicher Gewerbegebiete und benötigter Wohnbedarf. Der Rat erhält den Vorschlag zur Aufstellung eines FNPs nach dem Leitbild des alten aus 1977.

Berücksichtigung finden müssen Richtlinien für die Ersterschließung neuer Baugebiete , geplante Bauprojekte, Baurecht, die Erstellung der erforderlichen Straßenanschlüsse aller Art sowie das Innenverhältnis Grundstückseigentümer und Interessenten. Sehr gute Lösung als Beispiel waren in der Vergangenheit in Bensberg das Grundstück der Belgischen Schule und in Bergisch Gladbach der Hermann Löns Bereich.

Eine Zwischenlösung für den Bahndamm?

Ein immer wieder aufkommendes und umstrittenes Thema ist der in ost-westlicher Richtung verlaufende Bahndamm. Man sollte ihn mal begehen, empfahl Flügge. Vielleicht gäbe es für die nächsten 10 Jahre eine Zwischenlösung.

In einem integrierten Handlungskonzept sollen im Bensberger Innenstadtbereich barrierefreie Verbindungen zwischen Schloss- und Steinstraße geschaffen werden. Es ist für die Zukunft geplant, die Linie 1 bis Bockenberg weiterzuführen.

Ein für insgesamt 34 vorgesehene Maßnahmen erforderlicher Betrag von 15,5 Mio. Euro soll durch vom Land fließende Mittel mit 30 Prozent  Beteiligung der Stadt finanziert werden.

Der Bau der Marktgalerie ist garantiert, die Ankermieter sind gefunden.

Die in der anschließenden Diskussion gestellten Fragen und Antworten waren:

  • Bebauung des ehemaligen Köttgengelände sowie die Wohnbebauung auf dem Gebiet der ehemaligen Kalkbrennerei.
  • Die Einrichtung eines Aufzuges im Rathaus stehe bevor.
  • Die Frage zum Vorkaufsrecht für Teile des Werksgeländes Zanders und die Bedeutung für die Stadtentwicklung blieb offen.

Herr Mohr dankte Herrn Flügge für den aufschlussreichen und hochinteressanten Vortrag. Der nächste Mittwochstreff findet am 19. April 2017 statt.

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2 Kommentare

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  1. Hat Herr Flügge (der nicht in Bergisch Gladbach wohnt) wirklich gesagt: „Der neue nun aufgestellte FNP orientiere sich an den heutigen bedarfsgerechten Anforderungen des Verkehrs, weiterer erforderlicher Gewerbegebiete und benötigter Wohnbedarf. Der Rat erhält den Vorschlag zur Aufstellung eines FNPs nach dem Leitbild des alten aus 1977″ ?

    1. WENN ja, belegt dies, daß die Verwaltung nach wie vor das Ziel hat, daß der sog. und in keinster Weise mit seinem Zielen diskutierte „Vorentwurf“ des FNP (von Marginalien vielleicht abgesehen) der endgültige FNP sein soll.

    2. Ein „Leitbild des alten (FNP) 1977“ ist mir unbekannt. Die Verwaltung hat auf meine Anforderung mitgeteilt, es gebe nur den alten FNP ohne irgendeine Begründung pp. Ich vermute, es soll sich um ein „Leitbild“ des aktuellen FNP-Planes handeln ?. Allerdings ist mir auch ein solches nicht bekannt. Es gab ja nie eine Diskussion über ein Leitbild und genau dies wird ja auch von allen möglichen Seiten kritisiert.

    3. Daß der sog. „Vorentwurf“ den „bedarfsgerechten Anforderungen des Verkehrs“ nachkommt, ist bzg. des Gewerbe-/Industriegebiet Asselborn offenkundig unzutreffend. Zur Erinnerung: Bereits im Jahre 2008 hat die Verwaltung in ihrer vorenthaltenen Stellungnahme ausdrücklich gegenüber Kürten aufgrund deren Planung eines Gewerbegebietes in Kürten-Spitze (direkt an Asselborn gelegen) auf die desolate Verkehrsituation der Landstraße Spitze-Herkenrath-Moitzfeld hingewiesen (sicherlich nur ein Zufall, daß an der Landstraße über Romaney, die deutlich weniger befahren ist, keinerlei Gewerbe-/Industriegebiete ausgewiesen sind, jedoch genauso weit weg von der Autobahn liegen wie Asselborn).

  2. Herr Flügge lobt den „neuen, nun aufgestellten FNP“???
    Bisher gibt es nur einen Vorentwurf mit eklatanten Fehlern, der aktuell überarbeitet wird.
    Wenn der Vorentwurf tatsächlich umgesetzt würde hätte das erhebliche negative Folgen auf die Lebensqualität der Bürger in Bergisch Gladbach. Überlastung der Verkehrswege, Versiegelung klimatisch wichtiger Grünflächen und der Verlust von Naherholungsbereichen sind nur einige der Kritikpunkte.
    Aber zum Glück entscheidet der Stadtrat und nicht Herr Flügge darüber, wie der neue FNP aussehen wird. Man kann nur hoffen, dass den Ratsmitgliedern die Belange der Bürger in Bergisch Gladbach wichtiger sind als Herrn Flügge.