Die Vereine „Humanitäre Hilfe Overath“ und „Hilfe Litauen Belarus“ sowie die Städte Bergisch Gladbach und Overath bündeln ihre Kräfte und organisieren einen gemeinsamen Hilfstransport für die Ukraine. Dafür wird am Samstag an der Johannes-Gutenberg-Realschule eine zentrale Sammelstelle eingerichtet. Mit einem klaren Fokus auf Sachen, die wirklich gebraucht werden.

Der unerwartete Krieg hier in Europa vor unserer Haustür hat uns alle sprachlos und traurig gemacht. Das große Leid der Menschen in der Ukraine können wir gar nicht fassen, lediglich im Entferntesten erahnen.

Um die dortige große vorherrschende Not der Flüchtlinge und der verbleibenden Bewohner in der Ukraine ein wenig zu lindern, haben in Bergisch Gladbach und Overath die beiden großen regionalen Hilfsorganisationen „Humanitäre Hilfe Overath e.V.“ und „Hilfe Litauen Belarus e.V.“ jetzt ihre Kräfte gebündelt und stellen einen großen Hilfstransport auf die Beine.

Privatinitiativen und öffentliche Hand

Die Stadt Bergisch Gladbach mit Bürgermeister Frank Stein und die Stadt Overath mit Bürgermeister Christoph Nicodemus schlossen sich dem gemeinsamen Hilfsprojekt von Norbert Kuhl, Vorsitzender von „Humanitäre Hilfe Overath e.V.“, und Ulrich Gürster, Vorsitzender von „Hilfe Litauen Belarus e.V.“, an.

Der Schirmherr Dr. Michael Metten begrüßte diesen Zusammenschluss: „Hand in Hand können wir hier vor Ort vereinigt für die Menschen in der Ukraine wirkliche humanitäre Hilfe leisten. Ich bin sehr froh, dass diese beiden sehr engagierten Hilfsorganisationen ihr ganzes Engagement und ihre Professionalität bündeln. Ein großes Dankeschön an alle ehrenamtlich Helfenden!“

Auch MdB Dr. Hermann-Josef Tebroke, Schirmherr von Hilfe Litauen Belarus e.V., ist überwältigt: „Die Hilfsbereitschaft hier vor Ort ist großartig. Sie ist ein wichtiges Zeichen der Solidarität für die Menschen in der Ukraine.“

Wissen, was benötigt wird

Die beiden über Jahrzehnte erfahrenen Hilfstransporteure Norbert Kuhl und Ulrich Gürster stehen fast täglich mit den großen Hilfsorganisatoren in Verbindung und wissen, was vorrangig in dem Krisengebiet benötigt wird.

Leider ist gut gemeint nicht immer gut geholfen. „Wir sollten aus den Erfahrungen im Ahrtal lernen, wo Tonnenweise Hilfsgüter entsorgt wurden“, erläutert Ulrich Gürster. In den kleinen Hilfstransporten wurden damals viele Güter ins Ahrtal gefahren, welche die Menschen zu diesem Zeitpunkt gar nicht benötigten. Auch die Verteilung ist bei größeren Transporten effektiver. „Bei unserer gemeinsamen Hilfsaktion kann sich jeder einbringen und helfen“, so Gürster.

Benötigt werden große Mengen haltbare Grundnahrungsmittel, Hygieneartikel, Verbandsmaterial und Medikamente.

Sammelstelle in Bensberg am Samstag

Für einen großen gemeinsamen Hilfstransport durchführen zu können, bitten wir hiermit ALLE um Unterstützung. Am kommenden Samstag (12.03.22) werden von 09:00 bis 18:00 Uhr an der zentralen Sammelstelle auf dem Schulhof der Johannes-Gutenberg-Realschule, Kaule 19-21 in 51429 Bergisch Gladbach – Bensberg folgende Hilfsgüter angenommen:

  • Haltbare Lebensmittel: Mehl, Zucker, Haferflocken, Reis, Nudeln, Wurst und Würstchen in Dosen, sonstige Lebensmittel in Dosen
  • Hygieneartikel: Windeln für Kinder- und Erwachsene, Seife, Duschgel, Zahnpasta und Zahnbürsten, Damenbinden, Tampons, Taschentücher und Toilettenpapier
  • Medikamente (besonders wichtig auch Antibiotika), auch angebrochene Packungen, Verbandsmaterial (z.B. Mullbinden, Kompressen) Masken und Desinfektionsmittel
  • Batterien und Kerzen

Hilfreich ist es, von wenigen Produkten eine größere Anzahl als einen Mix von vielen einzelnen Hilfsgütern zu kaufen.

Die Organisatoren bitten, wenn irgendwie möglich, um Anlieferung in Bananenkartons. Diese lassen sich auf einem 40-Tonner durch ihre Stabilität gut stapeln. Auch leere Bananenkartons sind an der Sammelstelle willkommen.

Auch Geldspenden sind willkommen

An der Sammelstelle werden für die Ukraine-Hilfe ebenso Geldspenden angenommen. Die gemeinnützigen Hilfsorganisationen stellen dafür Spendenquittungen zur Vorlage beim Finanzamt aus.

An diesem Tag werden an der zentralen Sammelstelle auch bereits gesammelte Spenden von anderen Gruppierungen und Vereinen angenommen.

Die „Hilfe Litauen Belarus e.V.“ hat für Geld-Spenden ein eigenes Konto eingerichtet:

Pax Bank Köln
Stichwort: Ukraine – Hilfe,
IBAN: DE93 3706 0193 0032 5620 27

Einzelhändler können sich anschließen

„Wir freuen uns, wenn Einzelhändler und Lebensmittelgeschäfte die Aktion unterstützen. Besonders hilfreich ist, wenn sie noch solche Produkte spenden, die bisher nicht so zahlreich abgegeben wurden, aber noch dringend benötigt werden“, erklärt Norbert Kuhl. „Wir freuen uns über jede Kontaktaufnahme!“ Bei Bedarf kann auch eine Spendenquittung ausgestellt werden.

Bergisch Gladbachs Bürgermeister Frank Stein befürwortet ausdrücklich diese Welle der Hilfsbereitschaft: „Ich finde diese Initiative hervorragend und unterstütze sie gerne. Es ist eine zielgerichtete Hilfe, die bei den Menschen in der Ukraine ankommen wird“.

Overaths Bürgermeister Christoph Nicodemus ergänzt: „Ich freue mich sehr über dieses Projekt über die Stadtgrenzen hinweg mit einem tollen gemeinsamen Ziel, mit der Hoffnung auf baldigem Frieden.“

Abfahrt nach Bewertung der Lage

Gemeinsam wird täglich die Situation und Lage in der Ukraine bewertet. Sobald ein Hilfstransport möglich und sinnvoll ist, welcher wirklich bei den Menschen in der Ukraine ankommt und hilft, werden die Hilfsgüter auf den Weg gebracht.

Aktuell gibt es für den Transport mehrere Optionen: 38-Tonner über die Malteser International, 38-Tonner durch die Humanitäre Hilfe Overath e.V. oder kombinierter Hilfstransport beider Vereine mit städtischer Unterstützung von Bergisch Gladbach und Overath.

„Wir alle gemeinsam danken jedem einzelnen von Ihnen bereits jetzt im Namen der Menschen in der Ukraine für Ihre vielfältige und großartige Unterstützung“, schließen Gürster und Kuhl.

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Seit 1994 engagieren wir uns in Litauen und Weißrussland bzw. Belarus. Diese Zeit ist nicht nur geprägt von materieller Hilfe, sondern auch von Freundschaft, Nächstenliebe und Solidarität mit den Menschen jenseits der auch heute zum Teil noch wenig durchlässigen Grenzen. Um auch zukünftig die...

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1 Kommentar

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  1. Nur der guten Ordnung halber:
    Die Städtepartnerschaft mit Marijampole besteht eigentlich schon seit 1989.
    Und seitdem hat es viele Aktivitäten gegeben, die keinesfalls unter dem Mantel des Schweigens verschwinden sollten, auch wenn das einigen städtischen „Funktionsträgern“ vielleicht lieber wäre.
    Und die kirchlichen Verbindungen, evangelisch wie katholisch, wurden damals auch „in Gang“ gebracht, d.h. u.a. im Zusammenhang mit den Schulkontakten.
    In der Geschichte sollte allen alles zugänglich bleiben.