Die Klimafunktionskarte zeigt u.a., wo Kaltluft (hellblau) entsteht oder sich Wärmeinseln (rot) bilden können. Quelle: Ratsinformationssystem GL

Der Umwelt- und Klimaausschuss hatte die Stadtverwaltung vor knapp zwei Jahren beauftragt, Klimafunktions- und Planungshinweiskarten erstellen zu lassen, als Grundlage für alle weiteren Planungen. Diese Karten werden am Dienstag im Ausschuss vorgestellt – und von der Ampelfraktion als wichtigen Baustein für die Klimawende gewertet. Zudem nehmen Grüne, SPD und FDP zu weiteren umweltrelevanten Tagesordnungspunkten Stellung.

Mit der Vorstellung der Klimafunktions- und Planungshinweiskarten sieht die Ampelkoalition von Bündnis90/Die GRÜNEN, SPD und FDP einen wichtigen Baustein, um bei der Klimaanpassung der Stadt voranzukommen. Die Ergebnisse der Klimaanalyse bieten nun eine wissenschaftlich abgesicherte Grundlage, auf deren Basis Entscheidungen getroffen werden können, um unsere Stadt klimaresilient zu gestalten.

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Im Rahmen der Studie wurde unter anderem untersucht, wo Kaltluft einsteht (hellblau, siehe Karte oben) und wie gut oder schlecht diese in die Stadtgebiete eindringend kann (schraffiert), wo sich Wärmeinseln bilden können (von hellgelb über gelb nach rot-orange) und welche städtischen Bereiche sich in den Abend- und Nachtstunden mit Hilfe von Luftströmungen abkühlen.

Mit den neuen Klimafunktions- und Planungshinweiskarten ist nun eine wissenschaftliche Grundlage über die lokalklimatische Situation in der Stadt Bergisch Gladbach geschaffen. 

Planungshinweiskarte. Quelle: /Ratsinformationssystem

Die Veränderungen der globalen und regionalen Temperaturen werden sich in den nächsten Jahren weiter bemerkbar machen und stellen für die Bürger:innen ein nicht zu vernachlässigendes Gesundheitsrisiko dar.

Insbesondere in dicht besiedelten Gebieten ist es daher wichtig zu berücksichtigen, dass Kühlungseffekte der Luftströmungen in den Abend- und Nachtstunden nicht weiter durch Bebauung behindert werden (rote Gebiete Planungshinweiskarte), dass sich Baukörper insgesamt nicht so stark aufheizen und dass dem durch intelligente Planung entgegengewirkt wird. 

Die neuen Daten werden bei den zukünftigen städtischen Bauplanungen ein gewichtiges Kriterium werden.

Kritik an Kleinkehrmaschine mit Dieselmotor

Weniger positiv sieht die Ampel-Koalition den Vorschlag einer Ersatzbeschaffung einer Kleinkehrmaschine mit Diesel-Antrieb. Unumstritten ist, dass der städtische Fuhrpark in Zukunft auf Elektro- und Wasserstofffahrzeuge umgerüstet werden muss. Um dies gewährleisten zu können, müssen sich Ablaufprozesse und Strukturen ändern. Unsere
Infrastruktur muss angepasst werden.

Aus der Begründung der Stadtverwaltung ist zu lesen, dass die bestehenden Prozesse sowie die Ladeinfrastruktur nicht mit den vorhandenen Fahrzeugen verschiedener Hersteller in Einklang zu bringen ist. Dabei zeigen diverse Kommunen in Deutschland, darunter auch z.B. Wuppertal, wie der Einsatz von elektrisch betriebenen Kleinkehrmaschinen umsetzbar ist.

Aus diesem Grund beantragt die Ampel-Koalition ein Konzept zu erstellen, in welchem dargelegt werden soll, welche Infrastruktur in nächster Zukunft benötigt wird, welche Routen angepasst werden müssen und wie sich der Mehraufwand beim Personal und im Fuhrpark darstellt. 

Bündelung von Know How beim Hochwasserschutz

Wir begrüßen zudem, dass die Stadt Mitglied im Netzwerk „Hochwasser- und Überflutungsschutz“ der Kommunalagentur NRW werden möchte. Hochwasser und Überflutungsschutz sind eine große Herausforderung nicht nur für Bergisch Gladbach, sondern für jede Kommune.

Die Bündelung des Know Hows und die Entwicklung neuer Strategien und Maßnahmen unter Einbeziehung verschiedenster Fachbereiche /Fachleute ist sicherlich zielführend. Es spart Zeit, Personalressourcen und Geld, interkommunal zusammenzuarbeiten. Deshalb stimmen wir der Mitgliedschaft gerne zu. 

Wir freuen uns, dass alle Fachbereiche, die mit dem Thema Starkregen in Berührung kommen, sich in einem gemeinsamen Workshop mit dem Thema auseinandersetzen und so die Sensibilisierung für dieses Thema erhöht wird. Damit werden die Voraussetzungen geschaffen, Hochwasser- und Überflutungsschutz bei jeder städtischen Planung in Zukunft besser mitzudenken.

Keine unüberwindbaren Hindernisse für Feuerwache Süd

Zum Thema Feuerwache Süd wird der Ausschuss zudem informiert, dass die durchgeführte Fauna-Flora-Habitat-Verträglichkeitsprüfung Stufe I (FFH-Vorprüfung) und die Artenschutzprüfungen ASP I und ASP II auf dem avisierten Grundstück Frankenforster Str/Rather Weg keine unüberwindbare Planungshindernisse ergeben haben.

Die Hinweise auf geschützte Biotope, die das Bündnis Heideterrasse e.V. in seiner „Stellungnahme zur vegetationskundlichen Wertigkeit“, vorgelegt hat, werden nun vertieft geprüft, sowie der Rheinisch Bergische Kreis und das LANUV NRW.

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Die drei Parteien haben zur Kommunalwahl 2020 ein Ampel-Bündnis gegründet und treten mit einem gemeinsamen Kandidaten ab. Hier veröffentlichen sie ihre gemeinsamen Mitteilungen.

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1 Kommentar

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  1. Schon erstaunlich, hätte man diese Untersuchung und die Klimakarte schon zum FNP vor einigen Jahren gehabt, wären manche Flächen überhaupt nicht zur Diskussion gewesen. Viel Ärger und Aufwand hätte erspart bleiben können. Dies zeigt abermals, wie schlecht damals fachlich sowie politisch gearbeitet wurde und was zwingend erreicht werden sollte.

    Hinzu kommt noch, dass nach neuesten Studien zum Bevölkerungswachstum in GL dieses bis 2050 ja gar nicht stattfindet (https://in-gl.de/2022/03/04/bergisch-gladbach-2050-aelter-und-weiblicher/). Wozu also sinnlos Flächen als Bauland ausweisen und versiegeln. Es bleibt zu hoffen, dass man hier politisch nun anders agiert und sich nicht von Interessen der Immobilien- und Baubranche (fehl-)leiten lässt.