Eine Delegation unter Leitung von Bürgermeister Frank Stein und seinem Vorgänger Lutz Urbach besucht zur Zeit die Partnerstädte Beit Jala und Ganey Tikva. Mit dabei ist auch Stephan Dekker, Vorsitzender des Städtepartnerschaftsvereins Bergisch Gladbach-Beit Jala e.V. und gleichzeitig Fachbereichsleiter der Stadtverwaltung. Im Interview berichtet er von den ersten Eindrücken der Reise.
„Sehr intensiv und ereignisreich, eine große Freude, viele Menschen hier wieder zu treffen“, so meldete sich Stephan Dekker am späten Donnerstagabend beim hiesigen Partnerschaftsverein aus Beit Jala. Am Vortag war er zusammen mit Bürgermeister Frank Stein und Alt-Bürgermeister Lutz Urbach in die beiden Nahost-Partnerstädte Beit Jala und Ganey Tikva gereist.
Dekker, Vorsitzender des Städtepartnerschaftsvereins Bergisch Gladbach-Beit Jala e.V. und gleichzeitig Fachbereichsleiter der Stadtverwaltung, schilderte erste Eindrücke und Aktivitäten vor Ort. Am Wochenende geht es weiter nach Ganey Tikva. Dort stehen ein Empfang durch Bürgermeisterin Lizy Delaricha und Sondierungen für eine Neuaufnahme des Schüleraustausches nach Corona mit dem Otto-Hahn-Gymnasium an.
Herr Dekker, Sie waren im September 2022 letztmalig in Beit Jala: Was ist jetzt Ihr erster Eindruck?
Stephan Dekker: Ganz ehrlich, mein allererster Eindruck war, dass es deutlich sauberer ist, als beim letzten Mal. Dazu muss man natürlich sagen, dass es damals einen Streik der Müllabfuhr gab – die Stadt sah schrecklich vermüllt aus. Das ist diesmal anders und im Übrigen auch ein Verdienst der von den Entsorgungsdiensten der Stadt Bergisch Gladbach (EBGL) mit Unterstützung unseres Vereins gespendeten Kleinkehrmaschine, die hier tapfer ihren Dienst tut.
Wie haben Sie den Empfang durch Beit Jalas Bürgermeister Issa Al Qassis erlebt?
Die zentrale Aussage von Issa Al Qassis ist der Dank an die Stadt Bergisch Gladbach, an den Bürgermeister, die Verwaltung und die Menschen unserer Stadt, die es ermöglichen, Beit Jala und Palästina bei uns sichtbar zu machen. Viele bei uns haben verständlicherweise schlicht keine Vorstellung von unserer Partnerstadt. Auch Frank Stein ging das so. Jede und Jeder, der hier hinkommt, bemerkt die Freundlichkeit, die Offenheit, aber auch den unbedingten Willen der Menschen, das Beste aus den Möglichkeiten zu machen, die ihnen zur Verfügung stehen.
Sie alle sind seid in einer höchst brisanten Zeit direkt vor Ort …
Was man hier auf den ersten Blick überhaupt nicht wahrnimmt, sind die Unruhen in der Region, die wir in den vergangenen Wochen in den Medien immer wieder gesehen haben. Es geht hier friedlich zu, jeder macht seinen Job. Wenn man dann aber mit den Menschen spricht, haben sie schon Sorgen, was mit der neuen israelischen Politik so auf sie zukommen wird. Aber es gibt durchaus auch Bewunderung für die Israelis, die Woche für Woche auf die Straße gehen.

Gleich nach Ihrrer Ankunft ging es mit dem offiziellen Programm los: Können Sie einige Details nennen?
Heute Vormittag begann es damit, unserem Bürgermeister Frank Stein, der das erste Mal in Beit Jala ist, die Stadtverwaltung und Teile der Stadt zu zeigen. Danach haben wir einen Rundgang durch die Altstadt gemacht und den Wanderweg besichtigt, der im Rahmen eines vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit geförderten und von der Stadt Bergisch Gladbach begleiteten Tourismusprojektes angelegt wurde. Anschließend fuhren wir zu Talitha Kumi, der deutschen evangelisch-lutherischen Schule in Beit Jala. Beeindruckend, wir hier mit Kindergarten, Schule, Gästehaus und Pfadfindern den Jugendlichen Deutschland und die deutsche Sprache vermittelt wird!
Was macht die ebenfalls durch Know how aus Bergisch Gladbach unterstützte LED-Straßenbeleuchtung?
Dieses Projekt ist absoluter Wahnsinn! Die Hauptstraßen, die zuerst mit den neuen Leuchten ausgestattet wurden, sind heller, einladender und bieten mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer, insbesondere für Fußgängerinnen und Fußgänger. Dazu sparen sie Energie und tragen damit zum Klimaschutz bei. Die Kleinkehrmaschine verrichtet wie oben erwähnt, nützliche Arbeit und sorgt für ein besseres Stadtbild.
Gibt’s schon Ideen für eine künftige Kooperation?
Heute Nachmittag ging es für meine Kolleginnen aus dem Bürgermeisterbüro und mich an die Arbeit, um für 2024 Ideen für ein gemeinsames Projekt zu entwickeln. Tatsächlich gibt es einen ersten Kontakt zwischen der IGP und der Mar Afram School in Beit Jala. Morgen treffe ich mich mit der Schulleiterin, und für den Herbst planen wir einen persönlichen Kontakt zwischen den Schulen. Ich habe Hoffnung, dass wir 2024 vielleicht schon einen ersten Austausch erleben können.
Interview: Jörg Bärschneider, stv. Vorsitzender des Städtepartnerschaftsvereins
Bergisch Gladbach-Beit Jala e.V.
Genervt stelle ich nicht nur hier fest, wie einseitig das Bürgerportal berichtet.
Wer den Text aufmerksam liest, langweilt sich nicht nur völlig, sondern bemerkt schnell, wie unreflektiert die Redaktion manche uninteressanten Beiträge einfach so veröffentlich, weil es dabei auch um den ehemaligen Bürgermeister geht.
Andere höchstspannende Ereignisse in dieser Stadt werden vom Bürgerportal bewusst verschwiegen, weil sie der Politik der Redaktion nicht in das Weltbild passen.
Das nennt sich Pressefreiheit und unabhängiger Journalismus, aber bürgernah ist das angebliche Bürgerportal so nicht.
Nun mal nicht so geheimnisvoll: Welche höchst spannenden Ereignisse werden denn bewusst verschwiegen?
Es kommt mir vor, als ob hier der Ex-Bürgermeister und seine Ex-Kollegen als Angehörige einer mindestens(!) vierköpfigen städtischen Delegation einen „Betriebsausflug“ unternähmen.
Wie hoch sind die Kosten für Flüge, Unterbringung, Spesen für uns Bürger von Bergisch Gladbach? Welche Arbeitszeit städtischer Beschäftigter wird hier im Süden verbracht? (Weitere Kommentierung der massiven inhaltlichen „Unstimmigkeiten“ der nahöstlichen „Stadtverwaltungspartnerschaften“ verkneife ich mir diesmal.)
Der Ganey-Tikva-Verein feiert übrigens den 75. Unabhängigkeitstag mit gleich 19 Reiseteilnehmern unter Leitung seiner überaus israelerfahrenen Vorsitzenden Petra Hemming im zauberhaften Kibbuz Sha‘ar HaGolan und trifft gute alte Freunde im ganzen Land.
Selbstverständlich alles ehrenamtlich, in eigener Organisation und Initiative.
Und selbstverständlich als Selbstzahler…!
Was Ihnen irgendwie vorkommt, muss ja nichts mit den tatsächlichen Begebenheiten zu tun haben. Diese Leute besuchen im offiziellen Auftrag Partnerstädte von Bergisch Gladbach und pflegen die Partnerschaft auf offizieller Ebene – so etwas wird von der Verwaltung der Partnerstädte auch erwartet. Das ist nun mal kein Privatvergnügen, sondern wird selbstverständlich aus städtischen Mitteln finanziert.
Warum man da mit Vokabeln wie „Betriebsausflug“ hantieren oder im Ungefähren bleibende Andeutungen machen muss, ohne dabei klare Fakten auf den Tisch zu legen (die „verkneifen“ Sie sich lieber), ist mir ein Rätsel.
Wer sich feige hinter einem Pseudonym versteckt kann mein Gesprächspartner nicht sein…
Na ja, so kann man sich auch um eine Antwort herumdrücken. Sehr schwach.
Tja, wenn Sie unbefangen wären, aber leider schwingt da ja noch was mit
Und dann schreibe ich auch noch anonym:)
Dass die „überaus erfahrene Vorsitzende“ aktuell Israel besucht, lässt hoffen. Die Konfrontation mit der Wirklichkeit einer rechtsextremen Regierung und was sie anrichtet, sollte endlich die Augen öffnen.