Der Ascheplatz an der Paffrather Straße wird künftig wieder für den Sport genutzt. Foto: Redaktion

Die CDU drängt darauf, die menschenwürdige Unterbringung von Flüchtlingen und ein attraktives Sportangebot unter einen Hut zu bringen – und hatte gefordert, die Entscheidung über eine Unterkunft auf dem Ascheplatz an der Paffrather Straße zurückzustellen. Nachdem der Bürgermeister dem gefolgt war, sieht die CDU nun die Chance, das Gelände der BASt und andere mögliche Standorte noch einmal umfassend zu prüfen.

Wir veröffentlichen eine Mitteilung der CDU-Fraktion

Die CDU-Fraktion begrüßt ausdrücklich, dass der Bürgermeister der Forderung ihres Änderungsantrags vom 13.11.2024 gefolgt ist und die Beschlussvorlage (0604/2024) zum Bau einer Flüchtlingsunterkunft an der Paffrather Straße vorerst zurückgezogen hat und somit die Entscheidung in die nächste Ratssitzung vertagt wurde.

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Damit wird Raum geschaffen, um einen alternativen Standort auf dem Gelände der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) umfassend zu prüfen. Die endgültige Entscheidung hierüber liegt beim Bundesverkehrsministerium. Auch andere mögliche Standorte, wie das Grundstück Overather Straße, sollen abschließend geprüft werden, was bislang nicht geschehen ist. 

„Der drohende Verlust der Fläche an der Paffrather Straße für den Sport bereitet uns große Sorge, denn ein Großteil dieser Stadt ist in sportlichen Bereichen engagiert“, gibt Dr. Michael Metten, Vorsitzender der CDU-Fraktion, zu bedenken. „Daher ist es ein gutes Zeichen, dass auch der Bürgermeister bestrebt ist, gemeinsam mit uns eine mittelfristige Lösung zu finden.“ 

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Robert Martin Kraus. Foto: Manfred Esser

Robert Martin Kraus, sportpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, ergänzt: „Der Ascheplatz könnte durch Sanierung jederzeit wieder für sportliche Zwecke reaktiviert werden. Eine Bebauung würde das dauerhaft verhindern und außerdem einen Verstoß gegen den „Pakt für den Sport in Bergisch Gladbach“ aus dem Jahr 2015 darstellen, der die Erhaltung und Weiterentwicklung von Sporträumen als zentrales Ziel definiert. Ein Konzept, wie die wegfallende Fläche für den Sport an dieser zentralen Sportstätte in unserer Stadt kompensiert werden soll, fehlt!“ 

„Als CDU-Fraktion ist uns wichtig, der menschenwürdigen Unterbringung von Schutzsuchenden und einem zeitgemäßen und attraktiven Sportangebot gleichermaßen gerecht zu werden. Politik und Verwaltung sind in der Verantwortung, die verbleibende Zeit für eine sachliche und konstruktive Debatte zu nutzen, um beide Themen mit der gebotenen Sorgfalt und Weitsicht zu behandeln,“ führt Dr. Michael Metten weiter aus. 

Konzepte der Nachnutzung prüfen

Michael Metten im Stadtrat. Foto: Thomas Merkenich

„Außerdem müssen Entscheidungen über solch hohe Investitionen – wie die geplanten 18 Millionen Euro für die Unterkunft – zwingend auch im Hinblick auf wirtschaftliche Nachnutzungskonzepte sorgfältig geprüft werden. Diese fehlen aktuell noch,“ sagt Metten.

„Unter der Annahme, dass sich die Flüchtlingssituation in den nächsten zehn Jahren wieder entspannt, ist es heute schon wichtig, konkrete Strategien zu entwickeln, wie die Immobilie in den verbleibenden Jahrzehnten ihrer Nutzungsdauer wirtschaftlich genutzt werden kann. Nachhaltiges Bauen zeigt sich in einer vorausschauenden Planung, die bereits jetzt zukünftige Nutzungsmöglichkeiten berücksichtigt. Ein Beispiel dafür ist eine Grundschule in Köln, die derzeit gebaut wird und mit rund 30 Balkonen ausgestattet ist. Diese sind bereits für eine spätere Nutzung als Wohnungen vorgesehen,“ so Metten.

Begrenzung der ankommenden Flüchtlinge 

Die CDU-Fraktion unterstützt ausdrücklich, dass in den kommenden Gesprächen die Perspektiven des Sports im Fokus stehen müssen. Gleichzeitig hat sie an den Bürgermeister appelliert, sich bei der Bundesregierung für eine Begrenzung der hier ankommenden Flüchtlinge einzusetzen, um die Belastungen für Städte wie Bergisch Gladbach nachhaltig zu verringern, denn unsere räumlichen und finanziellen Möglichkeiten sind mehr als erschöpft.

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Mahnende Stimmen aus dem Integrationsrat müssen Gehör finden, weil die bestehenden Strukturen in Auffangstellen keine zusätzlichen Großunterkünfte mehr verkraften.

Eine menschenwürdige Unterbringung und Integration sind nur dann möglich, wenn die Kapazitäten nicht dauerhaft überlastet werden und Großunterkünfte der geplanten Art die Entwicklung potentieller sozialer Brennpunkte nicht herausfordern.

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  1. Es sollte mal endlich und ganz dringend zwischen echten Wirtschaftsmigranten, echten Fachkräften und echten Flüchtlingen unterschieden werden. Das wird seit vielen Jahren unentwegt vermischt. Und dabei handelt es sich um keine Banalität! Wir sind keineswegs verpflichtet unendlich viele Wirtschaftsmigranten in unser Sozialsystem aufzunehmen – die niemals hier einbezahlt haben, bei aller guter Menschlichkeit. Gerne aber dennoch Wirtschaftsmigranten die unbedingt hier arbeiten wollen. Oft bleibt es dann leider bei Versprechungen, wie das händeringende Suchen nach Mitarbeitern ganz vieler Firmen zeigt. Es wird mit vielen Tricks gearbeitet – um in der sozialen Hängematte zu verbleiben. Oftmals werden sogar Anwälte durch Steuergeld finanziert. Den Einwanderern welche hier schnell eine Arbeit aufnehmen und sich gut integrieren wollen werden alle möglichen Steine in den Weg gelegt. So, dass viele davon aufgeben und weiter ziehen. Also: Ein kaputtes System – welches umgehend reformiert gehört! Die aktuelle Asylpolitik ist für die Staatskasse ein komplettes Disaster – und deswegen ist Deutschland trotz höchster Steuereinnahmen pleite (und ganz klar auch wegen den Waffenlieferungen, für Krieg – nicht für Frieden, durch unsere bisherigen “Friedensparteien”).

  2. ….ich denke es müssen andere Standorte (Städte) gefunden werden. Die Stadt Bergisch Gladbach ist voll.
    Die Akzeptanz in der Bevölkerung schwindet. Ich denke auf Dauer kann dass nicht gut sein.

    1. Ihr Denken finde ich übel. Man kann nicht immer nur seine Rechte wahrnehmen wollen bzw. die Hand aufhalten, wenn es etwas vom Bund/Land zu verteilen gibt, sondern man hat auch Pflichten zu übernehmen.
      Oder finden Sie wir sollten uns zügig schon Mal aus der Affäre ziehen und feige verhalten wie “der Kapitän verlässt das sinkende Schiff zuerst”. Haben wir das nötig?

    2. “Die Akzeptanz in der Bevölkerung schwindet”

      Wer diese Haltung aber ohne Grund und bei jeder Gelegenheit genüsslich auch noch befeuert –> “Die Stadt Bergisch Gladbach ist voll” der handelt unverantwortlich.
      Und den Schaden (schwindende Akzeptanz) haben die verursacht, die ständig irgendwelche Märchen verbreiten.

  3. Ascheplatz? Das ist kein Ascheplatz, das ist eine zerfahrene Kraterlandschaft und die würde in den nächsten Jahren wohl auch nicht zum Ascheplatz werden.
    Es wäre schon wünschenswert, wenn man sich mal zügiger einigen könnte, insbesondere da bereits eine solch gute Lösung, wie oben beschrieben, gefunden worden war.
    Diese ganzen “Anträge” oder “geänderten Anträge” müssen jedes Mal aufwendig geprüft und abgearbeitet werden. Mir wird schwindelig, wenn ich überlege, was das jedes Mal an Zeit, Manpower bzw. Gehälter u.a. kostet.

  4. “Der drohende Verlust der Fläche … für den Sport” – das bleibt falsch (oder mindestens grob irreführend), auch wenn es mehrfach wiederholt wird: Die Fläche wird seit vielen Jahren nicht mehr für den Sport genutzt, sondern als Parkplatz. Sie hätte längst saniert werden können, *wenn* es Bedarf an einem zusätzlichen Trainingsplatz am Stadion gegeben hätte. Gab es bisher anscheinend nicht. Aber jetzt, wo über die Errichtung einer Flüchtlingsunterkunft nachgedacht wird, wird dieser “dringende Bedarf” plötzlich entdeckt?

    Natürlich ist es richtig, auch über andere mögliche Standorte nachzudenken, etwa bei der BASt. Allerdings wird vermutlich mehr als einer benötigt, zumal wenn (laut CDU) “keine zusätzlichen Großunterkünfte” errichtet werden sollen. Auch dass die Nachnutzung der Gebäude mitgeplant werden muss, ist völlig richtig – aber angesichts des Mangels an bezahlbarem(!) Wohnraum sollte das beim Bau von dauerhaft nutzbaren Wohnungen das geringste Problem sein. Ergo: Eine gründliche Diskussion ist richtig und wichtig, aber die hier vorgebrachten Bedenken wirken konstruiert und vorgeschoben.

  5. Wieso erhält die CDU hier eigentlich kontinuierlich so viel Raum für ihren Populismus?
    Ein Sportplatz als Parkplatz, damit sind CDU und FDP fein – aber bloß nicht für dringend notwendige Unterkünfte…

    1. Ich selbst bewerte vielen hier veröffentlichte Beiträge der CDU ebenfalls als Populismus. Das ist aber nicht weiter tragisch, jeder hat ja die Möglichkeit als populistisch zu bewertenden Beiträge zu kennzeichen und auf die Fehler hinzuweisen. Das ist auf anderen Plattformen schwieriger. Beispielsweise läuft auf dem Facebook-Aufritt (https://www.facebook.com/cdugl/videos/3813780212284297/?locale=de_DE) der CDU Bergisch Gladbach derzeit ein 23 Sekunden Video, wo man sich darüber empört, Maik Außendorf hätte sich über ein Kruzifix beschwert und somit kein Verständnis für Tradition und Kultur unserer Heimat. Dabei bleiben Teile der Wahrheit bzw. der Unterschied zwischen Kreuz und Kruzifix auf der Strecke.

      1. Auch übel. Und wer hat die Rechnung für diesen Facebook-Auftritt der CDU in Bergisch Gladbach bezahlt?

  6. „… eine Grundschule in Köln, die derzeit gebaut wird und mit rund 30 Balkonen ausgestattet ist. Diese sind bereits für eine spätere Nutzung als Wohnungen vorgesehen“ – Die Balkone sollen als Wohnungen genutzt werden? Der Mann sollte sich dringend einen Profi suchen, der ihm beim Formulieren hilft.

  7. “alternativer Standorte für Flüchtlinge” Diese Überschrift sollte umformuliert werden.

      1. So wäre es wohl richtig: CDU begrüsst alternative Standorte für Flüchtlingsunterkünfte. (Oder wollen Sie die Flüchtlinge irgendwo hinstellen?)