Das Gebäude, in dem das Jugendzentrum Q1 bisher untergebracht ist, ist stark renovierungsbedürftig. Foto: Thomas Merkenich

Das Gebäude ist in die Jahre gekommen, die Sanierung zu teuer: Das Jugendzentrum Q1 muss seinen bisherigen Standort verlassen, auch das Kindergartenmuseum und die Pfadfinder müssen ausziehen. Die Stadt weiß bereits seit 2024 von dieser Entwicklung – und sucht händeringend nach Ersatzräumen. Bislang ohne Erfolg.

Die, um die es geht, wissen noch nichts von der Misere. „Wir haben unsere Jugendlichen noch nicht informiert. Ohne eine Perspektive möchten wir niemanden verunsichern“, sagt Christian Kulka, Leiter des Jugendzentrums Q1. Vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass das Jugendzentrum seinen bisherigen Standort am Quirlsberg verlassen muss. 

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Was in der letzten Sitzung des Jugendhilfeausschusses (JHA) von der Verwaltung als knappe Mitteilung des Bürgermeisters vorgetragen und dadurch öffentlich wurde, ist der Stadt bereits schon lange bekannt: Wie die Stadt auf Nachfrage mitteilt, hatte die evangelische Kirchengemeinde das Mietverhältnis mit der Stadt bereits im Oktober 2024 schriftlich gekündigt.

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Der Jugendhilfeausschuss hat ein weiteres Mal einigen Projekten zum Ausbau von Kita-Plätzen, der Sanierung oder des Neubaus von Einrichtungen zugestimmt. Bei der Entscheidung, erhebliche Mehrkosten für das geplante Autismus-Kompetenzzentrum zu übernehmen, taten sich die Mitglieder allerdings schwer. Und mussten zur Kenntnis nehmen, dass für das Jugendzentrum Q1 eine neue Heimat gesucht wird.

Zum Hintergrund: Das Gebäude gehört der Stadt, das Grundstück ebenfalls. Langjährige Mieterin ist die evangelische Kirchengemeinde. Eine sogenannte Dach- und Fachklausel besagt, dass die Kirche für Instandhaltungsmaßnahmen des Gebäudes aufzukommen hat. Doch der wurden Aufwand und Kosten zu groß. 

Lange Liste an Mängeln

Die Stadt bestätigt, dass sich das Gebäude in einem „stark sanierungs- und renovierungsbedürftigen Zustand“ befindet. Neben Mängeln im Bereich Haustechnik müsste der energetische Zustand dringend verbessert werden. Die Kosten für eine solche Maßnahme wären „enorm hoch“. Selbst zu sanieren ist offenbar keine Option für die Stadt.

Und so müssen neben dem Jugendzentrum auch das in dem Gebäude untergebrachte Kindergartenmuseum sowie das Pfadfinderheim ausziehen, die wiederum Mietverträge mit der evangelischen Kirchengemeinde haben.

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Neben dem Jugendzentrum und dem Kindergartenmuseum ist auch der Pfadfinderstamm Folke Bernadotte Bergisch Gladbach von der Aufgabe des sanierungsbedürftigen Q1-Gebäudes am Quirlsberg betroffen. Erfahren haben die Pfadfinder davon erst durch die Berichterstattung. In einem offenen Brief fordern sie Bürgermeister Stein und die Politik zum Erhalt des Gebäudes auf.

Zunächst war von Ende September die Rede. Die Stadt geht aber davon aus, dass der Mietvertrag „in beidseitigem Einvernehmen“ bis zum 31. Dezember 2025 verlängert werden könne. Gespräche dazu hätten zwischen Kirche und Stadt stattgefunden. 

Jugendarbeit im Ladenlokal?

Wie es für das Jugendzentrum weitergeht, steht noch nicht fest. Seit der Kündigung im Herbst 2024 warte das Q1 darauf, von der Stadt eine neue räumliche Perspektive aufgezeigt zu bekommen. Die Kirchengemeinde wünsche sich, die „erfolgreiche Jugendarbeit“ gemeinsam mit der Stadt an einem neuen Standort fortzuführen, so Kulka.

Wo das sein soll, ist noch völlig offen. Laut Stadt wird „intensiv nach passenden Räumlichkeiten gesucht“. Fachbereichsleiterin Claudia Werker sprach im Ausschuss von der Option, für die Jugendarbeit ein Ladenlokal in der Innenstadt anzumieten. 

Christian Kulka leitet das Q1. Foto: Laura Geyer

Für Q1-Leiter Kulka ist am wichtigsten, den Kontakt zu den Besucher:innen nicht zu verlieren und weiterhin ein fester und verlässlicher Anlaufpunkt in der Stadtmitte zu sein. Der offene Treff für Kinder und Jugendliche müsse auch an einem Übergangsstandort weitergeführt werden.

Der Bedarf dafür sei groß. „Manche Besucher kommen noch immer zu uns in den Treff, obwohl sie längst im Beruf oder in Ausbildung sind, haben Fragen oder suchen einfach das Gespräch mit uns“, berichtet Kulka. „Offene Jugendarbeit braucht in erster Linie einen Treffpunkt, einen Raum, der auch gerne zentral liegen kann.“

Potenzial sieht Kulka dafür auch auf dem Zandersgelände. Nötig sei die Bereitschaft, sich auf Kompromisse zu einigen, um Lösungen für die Jugendlichen zu finden.

Standort für das Kindergartenmuseum

Ungewiss ist auch die Zukunft des Kindergartenmuseums NRW: Seit seiner Gründung im Jahr 2004 befindet es sich im Untergeschoss des Gebäudes am Quirlsberg. Zeittypische Spielsachen und Möbel geben einen Einblick in die Geschichte der öffentlichen Kinderbetreuung – von Aufbewahrungsstätten zu pädagogischen Einrichtungen. Erst im Herbst feierte das einzige Kindergartenmuseum in NRW sein Jubiläum mit einem Festakt, zu dem auch die NRW-Familienministerin Josefine Paul anreiste.

NRW-Familienministerin Josefine Paul (links) zu Besuch bei Brigitte Holz-Schöttler im Kindergartenmuseum Foto: Thomas Merkenich

Zu dem Zeitpunkt wusste die Vorsitzende des tragenden Museums-Vereins bereits von dem bevorstehenden Umzug: „Dass wir unseren bisherigen Standort verlieren, ist schlimm genug. Aber wir hoffen, dass wir andere Räume bekommen und die Ausstellungsstücke nicht einlagern müssen, sonst ist das Museum tot“, fürchtet Brigitte Holz-Schöttler.

Die Stadt bemüht sich nach eigener Aussage derzeit sowohl um eine Übergangslösung als auch um einen dauerhaften neuen Standort für das Kindergartenmuseum. Holz-Schöttler zufolge stehe auch ein Umzug aufs Zanders-Gelände im Raum. „Mein Traum wäre es, wenn wir auf dem Zanders-Gelände räumlich an das Berufskolleg angegliedert würden.“ Angehende Erzieher:innen und Kinderpfleger:innen aus der Region seien regelmäßig zu Exkursionen und Fortbildungen im Museum zu Gast.

Foto: Thomas Merkenich

„Wir wünschen uns, dass das Kindergartenmuseum in Bergisch Gladbach bleibt“, sagt die Vereinsvorsitzende. Doch es gebe auch schon Interessensbekundungen der Kölner Fröbel-Fachschule an dem Museum. „Und die Ministerin hat bei ihrem Besuch gesagt, dass das Museum auf jeden Fall in NRW bleiben müsse.“

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Seit 20 Jahren gibt das Kindergartenmuseum in Bergisch Gladbach einen Einblick in die Geschichte der öffentlichen Kinderbetreuung. Zu sehen sind aber auch jede Menge historische Spielsachen: Zeittypische Puppenstuben, Stofftiere und Bauklötze wecken nostalgische Erinnerungen bei erwachsenen Besucher:innen. Wir haben uns das weithin unbekannte Museum etwas genauer angeschaut.

Öffentlichkeit erst spät informiert

Obwohl die Kündigung schon seit Oktober 2024 vorlag, informierte die Verwaltung die Ratsmitglieder (und letztlich auch die Öffentlichkeit) nicht über eine öffentlich ins Ratsinformationssystem eingestellte Mitteilungsvorlage, sondern lediglich in Form einer „Mitteilung des Bürgermeisters“, die zu Beginn der Sitzung von der Verwaltung – in diesem Fall von Claudia Werker – mündlich vorgetragen wurde. 

„Das wurde vorher in den Arbeitskreisen so mit uns abgesprochen“, berichtet Holz-Schöttler, die als SPD-Mitglied den Jugendhilfeausschuss leitet. Die Stadt bestätigt, dass die Mitteilung „vorab in den Arbeitskreisen sowohl mit der CDU, als auch mit SPD/Grünen kommuniziert“ worden sei. Im Ausschuss selbst gab es dazu nur eine Nachfrage dazu, wer wem gekündigt habe. Weitere Fragen oder eine Diskussion blieben aus.

Auf Nachfrage begründet die Verwaltung das Vorgehen so: „Mitteilungen des Bürgermeisters sind genau wie eine Mitteilungsvorlage, nur eben in mündlicher Form“.

Die Zeit zwischen der Kündigung und der Mitteilung an die Politik habe die Verwaltung genutzt, um mit der evangelischen Kirchengemeinde nach Lösungen für die Fortführung der Jugendarbeit in der Stadtmitte zu suchen und um Alternativen für einen Standort des Kindergartenmuseums zu finden.

Update: Inzwischen hat die Stadtverwaltung reagiert und mehr oder weniger konkrete Lösungen in Aussicht gestellt. Den Beitrag dazu vom 8. Juni finden Sie hier.

EVK hat Interesse an dem Gebäude

Bislang ohne Erfolg. Was künftig mit dem Haus auf dem Quirlsberg passiert, ist laut Stadt noch offen. Das Evangelische Krankenhaus (EVK) bestätigte auf Nachfrage, dass es mit der Stadt „erste gemeinsame Überlegungen zu einem möglichen Erwerb der Immobilie“ gab. Konkrete Ergebnisse lägen jedoch noch nicht vor.   

„Uns ist das öffentliche Interesse an der Zukunft des Gebäudes auf dem Quirlsberg bewusst, zumal es sich um einen langjährig genutzten Ort für wichtige soziale und kulturelle Angebote handelt“, teilte EVK-Geschäftsführer Sebastian Haeger mit. 

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Zuletzt wollte das Evangelische Krankenhaus auf dem Gelände der Alten Feuerwache ein großes Reha-Zentrum bauen. Diese Pläne hat der neue Geschäftsführer einkassiert. Das neue Gebäude wird zwar errichtet, aber es soll nun doch eine Senioren-Einrichtung aufnehmen. Das käme dem Bedarf der Stadt entgegen – und könnte auch den Verkehr entlasten. Die Weyertal-Klinik in Köln hat das EVK inzwischen verkauft und investiert auf dem Quirlsberg.

„Ob ein Kauf für uns infrage kommt, hängt maßgeblich von den Rahmenbedingungen ab. Insbesondere im Hinblick auf den deutlich sanierungsbedürftigen Zustand des Gebäudes und die wirtschaftliche Realisierbarkeit“, so Haeger weiter. Als gemeinnütziges Krankenhaus müssten Investitionen sorgfältig abgewogen werden. „Grundsätzlich sind wir bereit, uns an Lösungen zu beteiligen, die dem Gemeinwohl dienen.“ Wie diese konkret aussehen könnten, sei derzeit noch nicht absehbar.


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ist seit 2024 Redakteurin des Bürgerportals. Zuvor hatte die Journalistin und Germanistin 15 Jahre lang für den Kölner Stadt-Anzeiger gearbeitet. Sie ist unter anderem für die Themen Bildung, Schule, Kita und Familien zuständig und per Mail erreichbar: k.stolzenbach@in-gl.de

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  1. Der Pfadfinderstamm Folke Bernadotte hat nun eine Petition, gerichtet an den Bürgermeister Herr Stein und den Stadtrat Bergisch Gladbach, gestartet:

    openpetition.de/!fynqv

    Gerne unterschreiben und teilen!

  2. In meinem ersten Beitrag habe ich betont, wie wichtig Transparenz und die Veröffentlichung der zugrunde liegenden Gutachten, Mängellisten und Kostenberechnungen (der Architekten) für eine konstruktive Beteiligung aus der Bürgerschaft wären. Diese Forderung steht weiterhin im Raum – und sie wird umso dringlicher, je mehr nun öffentlich diskutiert und spekuliert wird.

    Mit Interesse habe ich die Pressemitteilung von CDU und FDP gelesen, die berechtigterweise auf Kommunikationsdefizite hinweisen. Gleichzeitig möchte ich davor warnen, dass aus der ernsten Lage des Q1 eine parteipolitische Bühne wird, auf der sich gegenseitig Vorwürfe gemacht und Bürgerbriefe verschickt werden, um eigene Positionen zu untermauern.

    Ich schreibe dies ausdrücklich als parteilich ungebundener Bürger, der sich mit dem Ort, dem Gebäude und seinem Potenzial verbunden fühlt. Was wir jetzt brauchen, ist kein Schlagabtausch zwischen Fraktionen, sondern eine lösungsorientierte, sachliche und transparente Diskussion.

    Ein praktikabler und schnell realisierbarer Schritt wäre die Einberufung eines Runden Tisches, an dem Vertreter*innen des Jugendzentrums, des Museums, der Pfadfinder, der Stadtverwaltung, aus der Politik sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger zusammenkommen. Die Stadt könnte hier eine moderierende Rolle übernehmen und gleichzeitig aufzeigen, wo sie konkret Unterstützung leisten kann – sei es durch bautechnische Prüfung, Fördermittelberatung oder die Koordination freiwilliger Hilfe.

    Denn eines ist klar: Ein Ersatzstandort – sofern überhaupt gefunden – bringt viele Unwägbarkeiten mit sich. Ein neuer Ort müsste nicht nur gefunden, sondern auch genehmigt, baulich angepasst, brandschutztechnisch ertüchtigt und vermutlich umgebaut werden. Das bedeutet Zeitverzug, zusätzliche Kosten und möglicherweise Widerstand aus der dann „neuen Nachbarschaft“.

    Der vorhandene Standort ist etabliert, funktional und für viele mit persönlichen Erinnerungen verbunden.

    Warum also nicht den Spieß umdrehen und gezielt prüfen, ob und wie ein Weiterbetrieb am Standort Quirlsberg möglich ist? Es gibt engagierte Menschen, es gibt Kompetenz, es gibt auch kreative Ideen, die ersten krempeln bereits ihre Ärmel hoch – was fehlt, sind offene Informationen und eine Gesprächsplattform.

    Ich wiederhole: Ich gehöre keiner Partei an. Aber ich bin überzeugt: Wer Jugendliche stärken will, muss sich zuerst auf den Weg machen, gemeinsam zu handeln – und nicht gegeneinander zu argumentieren.

    Johannes W. Ditsche
    Bürger aus Bergisch Gladbach, parteilos (ehem. KjG-ler)

    P.S.
    Ich denke, besser kann man das Q1 nicht beschreiben:

    Ratsinformationssystem Drucksachen-Nr. 0008/2022 öffentlich
    Auszug:
    ……. Das „Q1“ ist seit langer Zeit fester Bestandteil der Offenen Kinder und
    Jugendarbeit in der Stadtmitte. Die Offene Kinder- und Jugendarbeit leistet einen Beitrag zur personalen, sozialen und kulturellen Entwicklung junger Menschen, in dem sie nonformale und informelle Bildungsprozesse anstößt bzw. realisiert. Dazu werdenbedarfsgerechte Praxiskonzepte entwickelt und in den Basisangeboten sowie in den Arbeitsschwerpunkten umgesetzt. Die Teilnahme an den Angeboten der Offenen Kinder- und Jugendarbeit steht allen jungen Menschen unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Behinderungen sowie der weltanschaulichen, konfessionellen und (partei-)politischen Ausrichtung offen. Das Jugendzentrum „Q1“ bietet Basisangebote in den Bereichen Freizeitgestaltung, Prävention, Bildung, Inklusion und Integration, Beratung und geschlechtersensible Arbeit. Weiterhin hat es die Arbeitsschwerpunkte „Medienkompetenz“ und „Jugendkulturelle Veranstaltungen“.

  3. Liebe Redaktion,
    haben Sie Neuigkeiten bzgl. der Fragen ob sich Herr Stein geäußert hat?
    Ob es von anderer offiziellen maßgeblich mit agierenden Seiten eine (öffentliche) Antwort gibt. Hier steht ja nun einiges unklar im Raum. Vielen Dank für Ihre Antwort

    1. Keine Sorge, wenn sich jemand zu Wort meldet, werden wir berichten. Das ist aber bislang nicht geschehen.

    2. Liebe Mia,

      wir haben als CDU-Fraktion vor ca. 2 Stunden unsere Nachricht an die Redaktionen versendet. Ich gehe davon aus, dass diese zeitnah im Bürgerportal veröffentlicht wird.

      1. Tatsächlich ist eine Pressemitteilung der CDU um 14:38 Uhr bei uns eingegangen. Dazu haben wir um 15:20 Uhr eine Nachfrage an die CDU verschickt. Sobald die Antworten eingehen werden wir berichten.

  4. ….Grüne und SPD zeigen ihr wahres Gesicht. Von sozial nicht viel zu erkennen. Die nächste Wahl kommt bestimmt.

  5. Die Pfadfinder, die dort seit 40 Jahren untergebracht sind, widersprechen der Auffassung, dass eine umfängliche Sanierung dringend nötig ist. Ich verstehe es nicht. Das Gebäude ist sicher Sanierungsbedürftig, aber es ist nicht derart kaputt, dass gleich nur noch verbrannte Erde zurückbleiben muss.

    1. Welche Fachkompetenz haben denn die Pfadfinder, dass sie das beurteilen können?

      1. Hallo Drucker, Ihr Einwand ist berechtigt, geht aber meiner Meinung nach am Kern vorbei. Ich interpretiere die Aussage der betroffenen Pfadfinder eher so, dass hier die Ansprüche bezogen auf die Bausubstanz weniger hoch sind. Dass auch Improvisationen akzeptiert würden, wobei natürlich die Sicherheit gewährleistet sein muss.

        Meine Einschätzung beruht auch auf der Erfahrung, die ich in den 1960er Jahren selber als “Stammesmitglied” gemacht habe. Damals gab es hinter der ehemaligen Feuerwache eine Baracke als Pfadfinderheim. Ungeachtet ihre simplen, man kann auch sagen primitiven Ausstattung, war sie unser Zentrum und hat als Treffpunkt viele Jahre gut funktioniert. Für ein kreatives und aktives Vereinsleben sind solche Orte unabdingbar.

        Ein kürzlicher Besuch in Plagwitz, dem lebendigen Leipziger Künstlerviertel mit seinen Graffitis und heruntergekommenen Industrieruinen, hat mir wieder einmal gezeigt, manche Lebensqualität entsteht eher außerhalb der DIN Normen, ja bedarf sogar vielleicht solcher Freiräume.

        Insofern: UNBEDINGT ERHALTEN!

      2. Herr Dr. Bauche, da stimme ich Ihnen einerseits zu. Ich kenne das Leben in der kirchlichen Jugendbewegung ebenfalls, wenn auch aus den 70ern. Damals waren wir auch froh, für Gruppenaktivitäten ein Dach über dem Kopf zu haben, und stellten keine besonderen Ansprüche. Ich glaube auch nicht, dass die Pfadfinder heute mit einer unangemessenen Anspruchshaltung auftreten.

        Aber schon der Punkt „Mängel in der Haustechnik“ klingt nicht sehr gut, das kann schnell sicherheitsrelevant und substanzgefährdend werden, egal ob es da um Strom, Wasserleitungen oder die Heizanlage geht. Da liegt also anscheinend deutlich mehr im Argen als das, was man mit ein paar Eimern Farbe und einigen Tapetenrollen in den Griff bekäme.

        Es wäre eben schön gewesen, das früher an die Öffentlichkeit zu bringen, denn erfahrungsgemäß ist in der Bürgerschaft und unter Gewerbetreibenden die Hilfsbereitschaft groß, daraus erwachsende Angebote brauchen aber auch ihre Zeit.

  6. ….eine tolle Initiative, der Jugend..!!!
    Wie wichtig die Jugendarbeit in BGL ist, zeigt sich in dem offen Brief. Das Engagement ist bemerkenswert und „schreit“ nach Unterstützung durch die Gesellschaft der Bürgerinnen und Bürger von Bergisch Gladbach!

    Steht auf und unterstützt die Pfadfinder, die auch eine Säule der Gesellschaft sind… coole Truppe!

    Es geht um unsere Jugend und eine Kultur!!!

  7. ….kann mich nur wiederholen.
    Mal wieder wird für die Jugend nichts getan. Gebäude werden solange nicht renoviert bis es dann zu teuer wird.
    Aber Hauptsache wir verbraten das Geld für Fahrradwege die keiner braucht. Möchte nicht wissen was dieses Gedöns mit der Laurentiusstraße bis Dato gekostet hat. Schönen Tag

    1. Sehr geehrter Herr Kraus,
      als Mitorganisator der Kidical Mass Bergisch Gladbach kann ich ihnen garantieren, dass Ausgaben für Fahrradwege für die Kinder und Jugendlichen (und natürlich auch für alle Erwachsenen) in unserer schönen Stadt elementar wichtig und erforderlich sind!

      Darüber hinaus halte ich es für nicht haltbar, die Schuld am miesen Zustand vieler Gebäude bei einer einzelnen Partei abzuladen. Das sind Themen, die sich seit Jahrzenten angestaut haben und an der alle Parteien ihren Anteil haben.

  8. Das ist ja wirklich ein Dingen dass die evangelische Kirche unter den Namen Krankenhaus genug Geld für Kauf Sanierung Abriss bzw Neubau des Gebäudes hat und leider in über 30 Jahren in denen das Gebäude genutzt wurde keine Sanierungsarbeiten stattgefunden haben.

    Die regionale hat so viel Geld in Zanders geschossen wie noch nie in ihrer Geschichte in irgendein anderes Projekt. Da kann es doch nicht sein dass wir unsere Kinder und Jugendlichen nichts mehr übrig bleibt. Es ist eine Unverschämtheit, eine Enttäuschung und ein Schlag ins Gesicht alle die sich ehrenamtlich engagieren, gegen die Kinder und Jugendarbeit die anscheinend in der evangelischen Kirche einen nicht nicht mehr messbar niedrigen Stellenwert hat.
    Ich hoffe dass diese Kinder und Jugendlichen bei der nächsten Kommunalwahl die ja nur mal nicht mehr so weit weg ist das Vorgehen dieser Regierung Bedenken werden.

    Wenn wir so mit unseren Kindern und Jugendlichen umgehen müssen wir uns nicht wundern wenn bald auch bei uns der blaue Balken bei den Wahlen steil nach oben geht.

    Lieber Herr Stein,

    Was ist an diesem Vorgehen
    Sozialdemokratisch wenn über die Köpfe von Jugendlichen hinweg entschieden wird und die Öffentlichkeit möglichst spät informiert wird?

    Mit tiefer Enttäuschung über ein System das einen einfach nur an der Kompetenz in der Entscheidungsträger zweifeln lässt!

    1. “Ich hoffe dass diese Kinder und Jugendlichen bei der nächsten Kommunalwahl die ja nur mal nicht mehr so weit weg ist das Vorgehen dieser Regierung Bedenken werden.”
      Da hat das eine aber nix mit dem anderen zutun. Der Stadt ist gekündigt worden.

    2. @ Steffi: Das Gebäude Q1 (Quirlsberg1), gehört der Stadt. Es wurde Ende der 90er Jahre umfänglich saniert von der Stadt. Die Ev. Kirchengemeinde wurde nach Konkurs des alten Trägers, dem AKSM e.v., Ende der 90er Träger der Offenen Kinder- und Jugendarbeit des Q1. Zu diesem Zweck wurde zwischen Stadt und Kirchengemeinde ein (Pacht-)Vertrag über die Nutzung des Gebäudes geschlossen. In dem beide Vertragspartner sich verpflichteten, das Gebäude für die Nutzung der Angebote der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in Bergisch Gladbach bereit zu stellen. Im (Pacht-)Vertrag über das Gebäude sind auch die Pflichten von Eigentümer und Pächterin vereinbart bzw. geregelt, wer welche Kosten für die Reparaturen, Instandhaltung und Sanierung am Gebäude anteilig trägt.

      2020, nach ca. 20 Jahren stand zunächst die Reparatur der defekten Heizungsanlage des Gebäudes an. Unter ökologischen, umweltfreundlichen, energiesparenden Gesichtspunkten war/ist eine Erneuerung der Heizungsanlage erforderlich. Vor dem Hintergrund dieser notwendigen Sanierungsmaßnahme kam es zu Überlegungen und Gesprächen zwischen der Kirchengemeinde, den Mitarbeitern des Q1 und dem Jugendamt, ob nicht ein darüber hinaus gehender “Umbau des Gebäudes” orientiert an den Bedürfnissen der Jugendlichen und den Verbesserungen der Angebote des Q1 Jugend-Kulturzentrums sinnvoll und umsetzbar sei.

      Vom Architekten wurden Pläne für die Umgestaltung/Umbau des Gebäudes entwickelt und ein Kostenplan erstellt. Dieser “Sanierungsplan” wurde von allen Beteiligten und dem Jugendhilfeausschuss unterstützt und soweit ich “glaube”, dem Rat der Stadt zur Entscheidung vorgelegt…

      Leider bin ich 2021 in Rente gegangen und war deshalb nicht mehr so nah an den “Informationskanälen”. Allerdings waren zuletzt (2021 oder 2022??) die Informationen, die bei mir angekommen sind, dass der Umbau des Q1 (Volumen ca. 1,5 Millionen €) “beschlossene Sache” gewesen sei …

      Sorry, aber Kauf und Sanierung oder Neubau des Gebäudes durch die Ev. Krankenhaus gGmbH hat in diesem Zusammenhang damit nicht zu tun. Ist einzig ein Aspekt für die Stadt zum Verkauf des Gebäudes und des Grundstücks….

      Leider ist die ganze Situation, wie in vielen Kommentaren erwähnt, nicht wirklich transparent dargestellt für die betroffenen Jugendlichen und BürgerInnen. Da gibt es Nachhol- und Diskussionsbedarf darüber, was das Beste für die Jugendlichen in Bergisch Gladbach ist.

      1. Meinst du, dass die neue Leitung da was in den Sand gesetzt hat? Ich habe da ein ganz schlechtes Gefühl. Zugegeben, ohne irgendwelche Belege. Ich emfpinde das Q1 als Sanierungsfähig und erhaltungswürdig und verstehe das Verhalten des Q1 und der neuen Leitung unter Kulka überhaupt nicht.

  9. Meines Erachtens gibt es in Bergisch Gladbach abseits der Sportvereine viel zu wenig Angebote für Jugendliche. Man sieht es z.B. auch daran, wie groß das Interesse an den angebotenen Kursen des Theas ist und wie schnell diese ausgebucht sind.
    Wenn die Gladbacher Jugend abends ausgehen möchte, muss sie nach Köln fahren und dies bei der bekannten desolaten Situation der S11.
    Mit Wegfall des Q1 fehlt künftig ein weiteter geschützter Raum, wo sie zusammenhocken und sich austauschen können.
    Zu meiner Oberschulzeit gab es 1x wöchentlich zu einer humanen Zeit und in einem geschützten Raum (man kannte sich und ein Lehrer war anwesend) noch eine Schuldisko. Jetzt mangelt es allein dafür schon an geeigneten Räumlichkeiten in den Schulen und Akzeptanz durch die Hausmeister, die sich bereits durch den Lärm beim jährlichen Sommerfest der Schule gestört fühlen und dies auch kundtun.
    Mir scheint leider auch, dass die Jugendlichen (im Übrigen nicht nur) in Bergisch Gladbach keinerlei Lobby haben.
    Das macht mich sehr traurig.

  10. Wir haben so viele Millionäre und Millionärinnen in Bergisch Gladbach. Und so wenig Engagement. Bis auf den Lionsclub gibt es keine große Investition und keine große Philantrophie von Seiten der Besitzenden. Das finde ich infam. Dass das Q1 nach Jahrzehnten erfolgreicher Jugendarbeit die Räume verlassen oder sogar schließen muss, ist ein Skandal. Da geht Gladabcher Geschichte verloren und alle sehen nur zu. Da ist meiner Meinung nach nicht nur die Stadt in der Verantwortung.

  11. Bevor die Stadt über eine endgültige Aufgabe des Gebäudes am Quirlsberg entscheidet, wäre es hilfreich – gerade für engagierte Bürgerinnen und Bürger wie mich – zu erfahren, wie man Einblick in das zugrunde liegende Gutachten erhält. Nur wer die „lange Liste der Mängel“ kennt, kann sich auch konstruktiv einbringen.

    Getreu meiner Überzeugung, dass man alte Gebäude mit Augenmaß und überschaubarem Aufwand – gemeinsam mit der Stadt, Jugendlichen, engagierten Bürgern und Installationsbetrieben, die statt (Weihnachts-) Spenden lieber konkret helfen – weiter nutzen kann, würde ich gerne mitdenken. Gerade weil viele dieser “ehemaligen Jugendlichen” heute noch gerne vorbeischauen, sollte man nicht vorschnell aufgeben. Gerade diese Ehemaligen könnten heute mit Rat und Tat zur Seite stehen – aus Dankbarkeit für ihre eigene Zeit dort und als Zeichen gesellschaftlicher Verantwortung.

    Die Stadt – das sind nicht nur Verwaltung und Politik, sondern auch ihre Bürgerinnen und Bürger. Und auch wenn es nicht bei jedem Projekt funktioniert: Für ein Jugendzentrum wie das Q1 muss es möglich sein, gemeinsam anzupacken.

    Ob eine Fassade gedämmt werden muss, ist in Zeiten des ökologischen Umdenkens ohnehin differenzierter zu betrachten – entscheidend ist die sinnvolle, gemeinschaftliche Nutzung bestehender Bausubstanz. Zudem ist der Einsatz erneuerbarer Energien wie Wärmepumpen auch dann möglich, wenn eine Außendämmung fehlt – gerade in Gebäuden mit moderatem Wärmebedarf (auf Bildern des Gebäudes ist zu erkennen, dass bereits die Fenster erneuert wurden) und durch ergänzende Maßnahmen wie intelligente Steuerung, Pufferspeicher oder Photovoltaikunterstützung.

    Statt Auszug und Einlagerung braucht es jetzt Offenheit für Alternativen. Aber dafür braucht es zuerst: Transparenz.
    Danke!

    1. Mich wundert es auch. Aber ich habe auch keinen einblick. Die IGP soll ja auch vielleicht abgerissne werden, weil angeblich nicht zu erhalten. Ich finde das eine merkwürdige und für mich auch traurige Entwicklung. Abriss sollte die Ultima Ration sein und nicht die erste Idee, weil am billigsten. Aber wie gesagt, alles nur Spektulation, da ich die Situation auch nicht kenne.

      1. Die Kosten einer Kernsanierung, wie es erforderlich wäre, der IGP würde die Kosten eines Neubaues um Längen übersteigen.

    2. Ich bin ganz hin und weg über so viel Engagement, Ideen und Herzblut. Das brauchen und haben wir anscheinend in Bergisch Gladbach. Hört sich für mich nach Ärmel hochkrempeln und Miteinander an. Ich bin, zwar mit zwei linken Händen ausgestattet dabei.

  12. Es geht ja noch viel Weiter… Es gehört ja nicht nur zu den Erkenntnissen der jüngeren Nachkriegszeit, also 60er, 70er und 80er, dass das wirksamste Instrument gegen Jugend-, Banden- und Drogenkriminalität eine solide ausgestattete Jugendförderung ist. Und zwar dort, wo Jugend aufgrund ihres natürlichen Aufbegehrens sich der Schule und dem Elternhaus entzieht – in ihrer Freizeit. Also muss Infrastruktur in Form von Räumlichkeiten (wie anders soll ein “weg von der Strße” funktionieren?) und geschultes Personal her. Dieses Banalwissen in Sachen Entwicklungspsychologie scheint von all den Menschen, die über Jahrzehnte inhaltlich Verantwortung mittrugen, komplett verdrängt worden zu sein. Es gab ja immer etwas, was “Wichtiger” war.

    Sprechen wir über Geld. Um welche Beträge handelte – es geht hier um die versäumte laufende Instandhaltung – überhaupt? Welche Kosten wurden versäumt, in die laufende Haushalte für das Q1 einzustellen? Oder wurde das Geld anderweitig “verbraten”? Wäre es dann nicht an der Zeit so etwas, wie einen Untersuchungsausschüsse einzuberufen? Ross und Reiter zu benennen?

    Was jetzt bleibt, ist der Blick nach Vorn. Der Fortführung dieser so notwendigen Basisjugendarbeit steht nur ein Entwurf gegenüber, welcher in die Gegenkalkulation einzufließen hat: Kriminalitätsbekämpfung, Justiz und Strafvollzug im Bereich Jugendlicher und Junger Erwachsener.

    Vermutlich setzt jedoch “Alle Welt” auch hier auf digitale Lösungen: Gebt z.B. den Pfadfindern Handies und Laptops, dann können sie sich zu Hause die Natur anschauen…
    Vergebt mir den Sarkasmus, die Wirklichkeit scheint mir jedoch noch viel sarkastischer….

    Dieter Richter, Bergisch Gladbach (74 J. Ein Arbeiterkind, welches vor allem in den 1960er Jahren im Rahmen christlicher Jugenarbeit sozialisiert wurde).

    1. “Welche Kosten wurden versäumt, in die laufende Haushalte für das Q1 einzustellen? Oder wurde das Geld anderweitig „verbraten“? Wäre es dann nicht an der Zeit so etwas, wie einen Untersuchungsausschüsse einzuberufen? Ross und Reiter zu benennen?”
      Wer soll denn den Vermieter (die evangelische Kirche) prüfen? Und mit welchem Recht?

      1. Danke für den Hinweis. Auch hier gibt es Aufsichtsgremien. Presbiterien z.B. MfG Dieter Richter

  13. Ist halt kein Leuchtturm-Projekt, mit dem Stein und Migenda glänzen könnten. Hier kommt kein Bürgermeister einer Partnerstadt, mit dem man schicke Fotos neben den gespendeten Gegenständen machen kann. Auch kein Orchester-Direktor, in dessen subventioniertem Glanz man sich sonnen kann. Also schweigt man und hofft, dass es keinem auffällt. Die Zielgruppe hat halt keine Lobby und verspricht kaum Wählerstimmen.

    1. Was für ein Schwachsinn. Jahrzehntelange CDU-Regierung und Einsparungen, und natürlich ist jetzt der aktuelle Bürgermeister daran schuld? Wie schafft die CDU nur es immer wieder die Verantwortung von sich zu schieben, während sie auch in der Gegenwart fröhlich soziale Projekte kürztz, wo immer es möglich ist.

      1. Was für ein Schwachsinn. Die SPD stellte in den letzten 20 Jahren 10 Jahre den Bürgermeister und war 15 Jahre in der Regierung. Da darf die CDU natürlich kritisieren.
        Und wo hat die CDU „fröhlich soziale Projekte gekürzt“?
        So ein Schwachsinn!

      2. Wir hatten seit 1963 5 CDU Bürgermeister und 3 SPD Bürgermeister. Und auch nur deshalb, weil die SPD sich Bündnisse gesucht hat. Bergisch Gladbach wurde maßgeblich von der CDU geprägt, weshalb in der Innenstadt nun alles grau ist und die Rhein-Berg Passage eine Ruine ist. Alles für den Kommerz und für die Kohle, ohen Verstand und Weitsicht!

  14. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie 1998 eine große Konkurrenz zwischen AWO und evangelischer Kirche entstanden ist, um das Gebäude mit dem Jugendzentrum aus der Konkursmasse des AKSM zu bekommen. Der damals noch sehr ehrgeizige Pfarrer Werner wollte es unbedingt haben. Die evangelische Kirche hat es bekommen. Das war von den politisch Verantwortlichen so gewollt. Als Träger trägt man aber nicht nur eine inhaltliche Verantwortung Man muss auch in der Lage sein, sich um seine Immobilien zu kümmern, selbst wenn sie nur angemietet sind. Ich bin entsetzt darüber wie das nun ausgeht.

    Was aber noch viel schlimmer ist, ist, wie über die Jugendlichen hinweg gegangen wird. Und das ist symptomatisch in Deutschland. Diese Altersgruppe hat überhaupt keine Stimme. Und der extreme Rechtsruck gerade bei jüngeren Menschen, findet genau darin seine Ursache. Wenn die Verantwortlichen sich nicht rechtzeitig kümmern, wenden sich junge Menschen irgendwann Organisation zu, die Ihnen geben, was sie brauchen: Gemeinschaft und Zusammenhalt und ganz nebenbei bekommen sie menschenverachtende Indoktrination und Demokratiezersetzung eingepflanzt. Ich kann das manchmal einfach nicht mehr. Wann machen wir endlich die Augen auf und sehen, dass genau da Geld investiert werden muss? Die wählen nämlich das nächste Mal.

  15. Dass die Schließung bereits seit Oktober 2024 bekannt ist, ohne die Jugendlichen mit ins Boot zu holen, macht mich fassungslos und wütend.
    Es wird erwartet, dass Jugendliche Verantwortung übernehmen. Sie sollen erwachsen werden. Sie sollen ihr Leben angehen. Sie sollen Probleme ihres Lebens meistern. Sie sollen mündige und aktive Mitglieder unserer Gesellschaft werden. Das geht nur mit Beteiligung mit Mitsprache.
    Durch die, von der Bundesrepublik Deutschland ratifizierte UN Kinderrechtskonvention, wird in Artikel 12 Kindern und Jugendlichen das Recht auf Beteiligung bei allen Fragen und Belangen, die sie betreffen, zugesprochen. ” Sie sollen die Möglichkeit erhalten, gehört zu warten. Bei staatlichen Entscheidungen sind sie zu beteiligen und ihre Meinung muss dem Alter und der Reife entsprechend berücksichtigt werden.”
    Ein Armutszeugnis für unsere Demokratie, wenn hinter verschlossenen Türen über das alltägliche Leben von Kindern und Jugendlichen entschieden wird.

    In Bergisch Gladbach entstehen zahlreiche Netzwerke, Vereine, Zusammenschlüsse um die Demokratie in unserer Stadt zu fördern. Die einfachsten Mittel und Möglichkeiten, Kindern von Kindesbeinen an an Mitsprache heranzuführen wird vergessen und unterlassen.
    Erwartet die Politik etwas jetzt noch, dass Jugendliche sie ernst nehmen? Und sich womöglich aktiv beteiligen?
    Ich finde das Verhalten respektlos!

    1. Dem kann ich mich nur anschließen, absolutes respeskloses Verhalten, einfach unfassbar. Da kann ich nur hoffen, dass für das Pfadfinderheim, wie für das Jugendzentrum schnellstens eine Alternative gefunden wird, das Zanders Gelände könnte eine solche Lösung sein

      1. Hallo Regina Vasse-Koester, den Gedanken hatte ich auch. Das Zanders-Gelände ist riesig groß, da wird doch eine Möglichkeit bestehen. Aber dort werden andere Bereiche, z.B. Wirtschaftsförderung ( https://in-gl.de/2025/06/03/startraum-gl-soll-gruenderinnen-eine-heimat-geben/ ) angesiedelt, wobei die natürlich auch ihre Berechtigung hat.
        Auf dem Zanders-Gelände kommen zig Gesellschaften, Firmen, Behörden unter. Aber für die städtische Nutzung (und auch für Jugendarbeit) steht das Grundstück kaum oder garnicht zur Verfügung. Mir fehlt das Hintergrundwissen, jedoch kann ich häufig nur den Kopf schütteln.

      2. Nur um es mal festzuhalten, die Entscheidung, die Jugendlichen nicht zu informieren, hat die pädagogische Leitung getroffen (die die Kinder kennt), nicht die Politik. Ob man sich anmaßt, die Entscheidung (besser) bewerten zu können, muss jeder selber entscheiden.

        Bzgl. Zanders-Gelände: Zanders ist alles, aber keine Sofortlösung.

    2. Das hat die “neue” Leitung ja scheinbar so entschieden. Herr Kulka hat ja übernommen von der vorherigen Leitung und seitdem scheint es nicht mehr so rund zu laufen. Ich finde es auch falsch, dass nicht zu kommunizieren. Die Jugendlichen sollten die Möglichkeit erhalten, für ihr Zentrum zu kämpfen. Diese Möglichkeit ist nun weitaus kleiner geworden.

  16. das ist doch schlicht unfassbar.
    das will doch nicht geglaubt werden (wollen).
    GemeindeWohl, Jahrzehnte, nicht nur Jahre, der! Quirlsberg,
    KINDER & JUGEND und Senioren
    ein fester Bestandteil, so wichtige, wesentliche Anlaufstelle

    und schon wieder, upps kein Geld, keine Investitionen, geschweige vorab Informationen
    und völlig überraschend auch keine neuen Räumlichkeiten, geeignete

    sanieren, Bestand schützen und bewahren, erhalten – schon vor vielen vielen vielen Jahren beginnend, wurde einfach mal so versäumt, aufgeschoben . ist ja jetzt auch nicht sooo dringlich, war auch nicht abzusehen, sind ja nur unsere Kinder und Jugendlichen, unsere Zukunft!
    Hilfe was ist aus meiner Heimat geworden
    Erschreckend, beschämend, zutiefst traurig

    Ich bin der Gnadenkirche verbunden, dem Quirlsberg, dem Kindergarten und Hort (früher hieß das so), dem EVK, dem Rundbau, da war früher u.a. Baby schwimmen, das alte Pfarrerhaus (da dürfen unsere ausländischen Zugereisten wohnen, wurde auch nicht erhaltenswert gepflegt, Denkmal), das alte Gemeindehaus, der alte Teil hinter der Kirche

    und für alles Un.mögliche wird Geld ausgegeben, gespendet an xyz in jokohama und ich weiß nicht wohin, auch von der Kirche selbst – und hier wirtschaften wir uns selbst brach
    Himmel Himmel Himmel
    welch bedauerliche Entwicklung

    beschämend – im Ausmaß, in Auswirkungen, im transparenten agieren und informieren

    mein tiefes bedauern und Mitgefühl für alle unmittelbar Betroffenen
    Kinder, Jugendliche, sozial & psychologisch Arbeitende, die sich hier alle eingebracht haben, eine vertraute Anbindung finden, gestaltet haben

    überall – gerade und gerne auch in Politik Gequatsche über soziale Belange, Aspekte, Zusammenhalt, Miteinander und dann so eine Schelte #
    mir wird ganz anders (schlecht/übel) nur bei der (mir absolut nicht greifbaren) Vorstellung, was an Geld für Wahlkampf und Wahlvorbereitung und Durchführung ausgegeben wurde und wird, von sämtlichen Stellen: Stadt, Parteien, Politikern, Lokal und Regional Unternehmen, ‘Unterstützern der Demokratie’, (sind hier noch Gelder vom Land und vom Bund dazu zählend?)
    alleine nur in den letzten wenigen Jahren, zB nur ab Zeitpunkt der Kündigung und (so meine Vermutung) nicht ein Bruchteil wurde aufgewandt, eingesetzt in echte, reale, greifbare Zukunft, Verbesserung der Bausubstanz,
    Erhalt dieser! Einrichtungen an diesem! Standort

    und wir wussten, mal wieder, nichts

    Nichts von dem was elementar und existentiell ist.

    dann stelle ich mir noch die Gehälter, Gehaltsstufen unserer städtischen Entscheidungsträger vor, das Gerangel um unbesetzte Posten, und anderes der letzten Jahre, sowie das bestimmt riesige Budget was bereits versunken ist in Bezug auf Zanders und Pläne Pläne Pläne und Vorhaben, woraus findet dies seine Finanzierung
    und @ EVK, wenn sie das Gebäude erwerben wollen, dann doch sicherlich um es den jetzigen Nutzern weiterhin zur Miete zu überlassen, oder

    Es gibt eine gewachsene, seit Jahrzehnten, Zugehörigkeit, all dieser alten Gebäude am Quirlsberg. Diese sind absolut erhaltenswert,
    (jenseits von Gewinnmaximierung)

    Berufsschulen, Kreishandwerkerschaft, Auszubildende in den unterschiedlichsten Gewerken könnten hier, ganz praktisch, ihr Wissen einbringen, ihr Können erproben, lernen – da liegt so viel Potential und Verbindung

    Herzlichen Glückwunsch
    Bergisch Gladbach,
    Rheinisch Bergischer Kreis, NRW

    so gelingt leben

    ich bin in meinem eigenen Drama und Horror, # wohnen, Vermieter, Betrug, Verlust, ehemals vertraute Menschen, Familie, Gesundheit # zutiefst betroffen und absolut desolat aufgestellt, also mehr so niedergeschmettert liegend – das sich dies so derart spiegelt am Geschehen und ungewissem Verbleib Q1, hat mich sehr betroffen diese Zeilen verfassen lassen

    Aufrichtige Grüße an alle die mit dem Wort Würde noch in emotionale innere Verbindung gehen können, einen Wert in Würde empfinden, um sich dann zu fragen (fragen zu lassen) wie sie höchst persönlich selbst ihren Umgang pflegen. Mit Kultur, Mit Menschen, Mit sich selbst gestellten Aufgaben, Mit (fremdem) Geld,
    Mit Bau Substanz, Mit begrenzten Ressourcen, Mit Nachhaltigkeit,
    Mit Geschichte dieser Stadt

    1. Moment mal….Die Immobilie gehört der Stadt und laut Vertrag hätte sich die evangelische Kirche darum kümmern müssen. Und jetzt ganz plötzlich ist das Gebäude marode und der Mietvertrag wird gekündigt.

      Zum Glück will nun aber evtl. das EVK das Gebäude ankaufen. Wofür steht das EV nochmal? Runterwirtschaften und dann günstig kaufen, oder was war der Plan?

      1. Schon komisch… aber so habe ich das auch verstanden…
        Was sind die Pläne nach dem Kauf? Das gesparte Geld investieren, um Gewinne zu machen?

    2. Sorry: Mia – Wer? Meinung bekommt erst dann Substanz, wenn sie von Menschen kommt, die auch den Mut haben, sich selbst zu bekennen und nicht aus dem Dunkel der Anonymität argumentieren…
      Sie haben den gesamten Komplex voll erfasst – ich würde jedes Ihrer Worte mitunterschreiben. Dieter Richter, Bergisch Gladbach

      1. Vielleicht hat ein Dieter Richter ja nichts zu befürchten, weil ein Dieter Richter genug Ressourcen hat und genug Absicherung hat. Vielleicht gibt es ja Menschen in der Stadt, die Gedanken äußern wollen, ohne dass Sie dann schief im Alltag angeschaut werden. Ich finde Ihre Haltung hier ziemlich arrogant, Herr Dieter Richter aus Bergisch Gladbach.

      2. Hallo Dieter Richter, vielen Dank für Ihre Anerkennung, dass ich die Gesamtkomplexität voll erfasst habe,
        es öffnen sich alleine durchs lesen aller Kommentare so viele neue Fragestellungen, Puzzlestücke.
        Die Substanz meiner Meinung liegt jedoch nicht im öffentlichen Klarnamen – den Mut meine MiaMeinung auszudrücken dient eindeutig meines Schutzes, mir selbst gegenüber. Mut zeige ich indem ich im echten, sichtbaren realen Leben auf der Straße Courage zeige, nicht wegschaue .. (mein jüngstes Beispiel: Supermarkt Parkplatz, Kind im Kinderwagen wird von Mann wiederholt heftig angeschrien und mit Einkauf beworfen, gerüttelt, Kind schreit verzweifelt, mehrere Umstehende schauen, nehmen wahr, tauschen sich untereinander aus, ‘man müsste die Polizei rufen’ _ ich spreche Mann und Frau direkt an, will dem Kind Sprache und Schutz sein, dies zumindest mein Ansatz, Antwort: geht dich nix an, ist mein Kind _ im Anschluss bin ich die einzige welche die Polizei wirklich anruft, die anderen Zeugen sind ihrer Wege gegangen, müssen schnell weg und weiter) .. ich habe natürlich nie wieder etwas gehört, konnte nicht verfolgt werden, der Vorfall – und so geht es munter weiter . gruselig grauenvolle Vorstellung und Realität. schauen wir uns um

        Mein Mut, Mein Name:
        Ich bin auf dringender Wohnungssuche! und werde mich hier nicht öffentlich selbst verbrennen.
        Alle die meine Meinung achten und Wohnraum haben, dürfen gerne schreiben.

        Es wird so unermesslich viel nonsens und wüstes in anonymen, wie auch unter ‘Klarnamen’ an Kommentaren verbreitet, Menschen werden angefeindet, ausgeschlossen, beschimpfen sich einander- mitunter sehr respektlos, fern von menschlichem Miteinander, überhaupt dem zu spürenden Willen, eine andere Meinung wertfrei zu betrachten, gelten lassen zu können und diese verbleiben hier dennoch.

        Was sollte mich veranlassen, hier meinen Klarnamen zu nennen.
        Selbstschutz auch aus Ohnmacht!

        zum Artikel der inneren Not so vieler Jugendlicher, der Sprachlosigkeit im engsten Sozialgefüge, Angst was dann geschieht wenn (öffentlich) ausgesprochen wird was innerlich quält, habe ich mittlerweile etwas verfasst

        es hängt absolut zusammen

        wenn Sie Kontakt über in-gl wünschen, das können wir sicherlich gemeinsam mit der Hilfe der Redaktion vereinbaren,
        (ich habe mir selbst eine Pause verordnet hier nicht sofort auf Sie zu reagieren, hatte einiges bereits am 5. formuliert
        und bedanke mich an dieser Stelle bei Glad Bachular, der es gut erfasste: vielleicht haben Sie genug Ressourcen, gute Absicherung – alles ok, sei Ihnen gegönnt – habe ich nicht und ich darf auf mich achten)

        ich bin persönlich so sehr auf mentale, emotional, menschliche Hilfe und Unterstützung angewiesen und suche seit mittlerweile fast zwei Jahren – unter Einbeziehung aller mir zur Verfügung stehenden, immateriellen Möglichkeiten. (Würde ich hier meinen Klarnamen nennen, würde ich unmittelbar auch alle Beteiligten, die am Ende, nicht helfen, nicht sprechen, nicht zielführend handeln, nicht zum wirklichen Konsens beitragen, namentlich auflisten, Vermieter, und seine Gehilfen, Versicherung, Anwaltskanzlei, Stadt) einige warme Worte von Verständnis, vielfach auch Schweigen, jedenfalls nicht wirklich aufklären __ geht’s um konkretes Handeln: _nada
        Resonanz: ich bin alleine kämpfend, ausgeliefert, täglich
        ich überlebe jeden Tag alleine
        ganz viele wissen meiner Situation _ leider können alle! nichts machen, haben keine Lösung

        also kämpfe ich mich weiter durch . suche und finde meine Kraftquellen,
        dies gelingt mal mehr mal weniger gut, ich bin dabei immer drogenfrei! immer mein Gegenüber achtend, und ja ich benenne meine Meinung, dies ist häufig unbequem, dafür habe ich schon seit vielen Jahrzehnten vieles einstecken müssen . doch ich erhalte mir (noch) bisher immer wieder, meine Würde, allen Widerständen zum Trotz
        (es sei denn ich liege so sehr brach, dass ich so erschöpft und ermattet bin, so niedergeschlagen, mich ausweglos fühle von so viel Willkür, Ignoranz und ich mag es klar benennen Borniertheit, welcher ich hier an meinem Lebensort ausgesetzt bin)
        und daher
        Herr Dieter Richter, ist Ihr Kommentar auf mich einerseits sehr unterstützend gewesen, Anerkennung _ andererseits agieren hier so einige Gestalten aus dem Dunkel der Anonymität ohne auch nur irgendetwas persönliches oder/und substanzielles beizutragen und greifen dabei andere an, mitunter auch subtil, häufig offen – und da zähle ich mich sicherlich nicht zu

        Soll . Darf ich mein Wohnungsgesuch gleich mit veröffentlichen
        ICH suche nämlich auch bisher vergeblich nach einem neuen Ort.
        saubere Schufa, sicheres Einkommen (kein Amt),
        “nur” leider ist der Markt der Möglichkeiten, der Horror und es wird ausgeschlachtet, immer noch ein paar Euro mehr pro qm, auch wenn ewig nichts am Bestand erhalten wurde, überraschenderweise steigt mein Einkommen nicht ansatzweise in dem Maße wie sich das Leben verteuert _
        und ich schrieb es in meinem ersten Kommentar: die Lage hier am Q1 spiegelt meine in erschreckender Weise
        und was Sie auch verfassten, hier wird derart ignorant ein menschlicher Umgang ‘gepflegt’, da kannst du jeden Glauben verlieren. soviel zu Ihren Bezug
        Aufrichtige Grüße
        ‘Mia’