Foto: Caritas Rhein-Berg

Die Senioren-Begegnungsstätte der Caritas steht seit 20 Jahren für Begegnung, Teilhabe und Gemeinschaft im Herzen von Bergisch Gladbach. Ihren Geburtstag hat sie mit einem große Sommerfest gefeiert. Dabei ging es auch um die Probleme bei der Finanzierung – und um die Gründung eines Fördervereins sowie eine Spendenaktion.

Wir veröffentlichen einen Beitrag der Caritas Rhein-Berg

Seit zwei Jahrzehnten steht die Begegnungsstätte „Mittendrin“ in Bergisch Gladbach für gelebte Gemeinschaft, Teilhabe und nachbarschaftliches Miteinander. Was 2005 als gemeinschaftliche Initiative des Caritasverbandes RheinBerg und der Kirchengemeinde St. Laurentius in den Pfarrsälen begann, entwickelte sich schnell zu einer festen Institution für ältere Menschen in der Stadt.

Heute befindet sich „Mittendrin“ in eigenen Räumen in der Hauptstraße 249 – direkt gegenüber dem Forumpark – und ist für viele zu einem zweiten Zuhause geworden.

Das 20-jährige Bestehen wurde nun mit einem großen Sommerfest gefeiert: Bei Musik, Tanz und einem vielfältigen Buffet genossen die Gäste den bunt geschmückten Garten und zahlreiche Begegnungen.

Astrid Hagl, Leiterin der Begegnungsstätte, begrüßte die Gäste feierlich und mit sichtbarem Stolz.

Im Anschluss würdigte auch Bürgermeister Frank Stein in seinem Grußwort die Bedeutung des Hauses: „Hier mittendrin in unserer Stadt kommt man zusammen, hier wird Gemeinschaft wirklich gelebt… 1+1 ist hier nicht nur 2, sondern mit Sicherheit 4.“ Er betonte seine Verbundenheit mit der Einrichtung und sicherte auch künftig die Unterstützung der Stadt zu.

Gerade in Zeiten, in denen soziale Angebote zunehmend unter finanziellem Druck stehen, ist dieser Rückhalt besonders wertvoll. Die Finanzierung von „Mittendrin“ war von Beginn an eine Herausforderung. Umso mehr schätzt die Caritas die langjährige und verlässliche Zusammenarbeit mit der Stadt Bergisch Gladbach sowie die gemeinsame Suche nach tragfähigen Lösungen geschätzt, so Michael Ufer, Vorstand der Caritas RheinBerg.

Auch das städtische Seniorenbüro hat sich über die Jahre hinweg als verlässlicher Partner erwiesen. Im Abschlussbericht der Stadtteilkonferenzen 2023/2024 wird die Bedeutung von Seniorenbegegnungsstätten für den gesellschaftlichen Zusammenhalt ausdrücklich hervorgehoben – ein wichtiges Signal für die gesamte Stadtgesellschaft.

Förderverein als Mittel gegen Finanznot

Trotz dieser positiven Entwicklungen mussten die Öffnungszeiten von „Mittendrin“ sowie der Begegnungsstätte „Annahaus“ in Paffrath zum Jahr 2025 aus finanziellen Gründen deutlich reduziert werden. Ziel dieser Maßnahme ist es, die langfristige Existenz beider Einrichtungen zu sichern.

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Die Seniorenbegegnungsstätte „Mittendrin“ ist ein Ort, an dem sich Menschen treffen, anfreunden und einander im Alter unterstützen. Die Kosten für den Betrieb sind stark gestiegen, mehr Geld gibt es von der Stadt aber nicht. Daher ist der Fortbestand – ebenso beim „Treffpunkt im Anna-Haus“ – gefährdet. In einem ersten Schritt kürzt die Caritas nun den Einsatz der hauptamtlichen Kräfte massiv. Kathy Stolzenbach und Thomas Merkenich haben sich vor Ort umgeschaut.

Parallel dazu werden neue Wege eingeschlagen: Derzeit laufen Gespräche mit engagierten Ehrenamtlichen zur Gründung eines Fördervereins. Ein solches Modell hat sich in vielen Bereichen – etwa bei Kindertagesstätten – bewährt und könnte helfen, die Angebote dauerhaft auf eine breitere Basis zu stellen.

Ein weiterer Impuls folgt im Herbst 2025: Eine umfassende Spendenkampagne wird von dem Kunstprojekt „Das Leuchten des Alters“ begleitet, das am 3. September in der Fußgängerzone von Bergisch Gladbach seine Vernissage feiert. In eindrucksvollen Porträts rückt es die Gesichter und Lebensgeschichten der Besucherinnen und Besucher in den Mittelpunkt – und macht so die Bedeutung des Ortes auch für die Öffentlichkeit sichtbar.

„Mittendrin“ ist weit mehr als ein Ort der Begegnung. Es ist ein Raum, in dem niemand einsam ist, Nachbarschaft gelebt und gestaltet und das Älterwerden gemeinsam getragen wird. Auch wenn die Herausforderungen zunehmen, wachsen zugleich Ideen, Engagement und die Bereitschaft, neue Wege zu gehen.

Eindrücke aus dem Mittendrin. Fotos: Thomas Merkenich

Denn klar ist: Bergisch Gladbach braucht Orte wie „Mittendrin“.Und alles spricht dafür, dass dieser Ort auch in Zukunft lebendig bleibt.

So darf die Zukunft hoffentlich so leicht und zuversichtlich sein wie dieser Nachmittag im Garten von „Mittendrin“ – ein Fest voller Musik, Drehorgelklängen, gutem Essen, Sonnenschein und echter Gemeinschaft. Ein Tag, der nicht nur ein Jubiläum feierte, sondern das, was „Mittendrin“ seit 20 Jahren ausmacht: gelebte Menschlichkeit.

Der Caritasverband für den Rheinisch-Bergischen Kreis e.V. ist Träger von rund 35 Diensten und Einrichtungen rund um ambu­lante Pflege, Senioren-, Familien-, Kinder- und Jugend­hilfe, Hilfe für Menschen in schwierigen Lebenssituationen oder mit Behin­derung sowie von Beratungsdiensten. Er be­treibt neun Kinderta­gesstätten. Mit rund 500 Mitarbeiten­den gehört er zu den gro­ßen Arbeitgebern im Rheinisch-Bergischen Kreis. Hinzu kommen rund 360 ehrenamtlich en­gagierte Menschen.

Unter dem Motto "Caritas RheinBerg – Der Mensch zählt" ist der Caritasverband für den Rheinisch-Bergischen Kreis e.V. heute wie vor 50 Jahren bestrebt, seinen Auftrag als Sozialdienst der katholischen Kirche, als Verband der freien Wohlfahrtspflege und als Mitgliederverband zu erfüllen.

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