Kurz vor Toresschluss hat der Lenkungsausschuss der Regionale 2025 gleich neun Vorhaben den A-Status verliehen, darunter auch das Wohnprojekt der Christlich-Ökologische-Wohngemeinschaft in Herkenrath, die RadPendlerRoute Köln-Bergisch Gladbach und das „Reallabor Dhünn“ im Rahmen der WasserkompetenzRegion :aqualon 2.0.
Wir veröffentlichen eine Mitteilung der Regionale 2025
Der Lenkungsausschuss der REGIONALE 2025 hat in seiner Sitzung am 3. Dezember 2025 gleich neun Projekten bzw. Projektmodulen den A-Status verliehen. Die jeweiligen Projektträger*innen setzen diese somit um. Ein Projekt hat den B-Status erhalten und kommt damit einer Umsetzung näher.
„Wir haben Lust auf Zukunft und wollen sie unter anderem mit den Projekten richtungsweisend für die Menschen im Bergischen RheinLand gestalten. Es ist sehr schön zu sehen, dass sich jahrlange Anstrengungen auszahlen und zum Ende der REGIONALE nun so viele Projekte vor Ort realisiert werden“, sagt Klaus Grootens, Landrat des Oberbergischen Kreises und Vorsitzender des Lenkungsausschusses der REGIONALE 2025.
Die REGIONALE 2025 ist ein Strukturprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen. Der Projektraum Bergisches RheinLand umfasst 28 Kommunen im Oberbergischen Kreis, Rheinisch-Bergischen Kreis und im östlichen Rhein-Sieg-Kreis.
Zu den Aufgaben der REGIONALE 2025 gehören die Qualifizierung von Konzepten und Projekten, die Beratung der einzelnen Projektträger und die Kommunikation des Strukturprogramms. Thematisch werden Projekte entlang der Zukunftsthemen „Weiter geht’s!“, „Alles Ressource!“, „Das Gute Leben selbst gemacht!““, „Neues Machen!“ sowie „Hin und weg!“ qualifiziert.
Von Mai 2025 bis Juli 2026 findet unter dem Motto „Lust auf Zukunft! Menschen und Projekte im Bergischen RheinLand“ der Präsentationszeitraum der REGIONALE 2025 statt.
Zur Sache: REGIONALE 2025 Bergisches RheinLand
Insgesamt haben seit Bestehen der REGIONALE 2025 35 Projekte den A-Status erhalten und sind bereits von den Projektträger*innen umgesetzt worden oder werden derzeit umgesetzt. Den folgenden Projekten hat der Lenkungsausschuss in der Sitzung am 3. Dezember 2025 einen A- oder B-Status verliehen:
Gemeinschaftliches und ressourcenkluges Wohnen in Bergisch Gladbach
Projektträger: Christlich-Ökologische-Wohngemeinschaft CÖW eG
Standort: Bergisch Gladbach-Herkenrath, Rheinisch-Bergischer Kreis
Klimagerecht und ressourcenschonend bauen, gemeinschaftlich Wohnen und dabei Räume sowie Angebote für das Ortszentrum schaffen: So lauten die Ziele des Projektes „Gemeinschaftliches und ressourcenkluges Wohnen in Bergisch Gladbach“. In zentraler Lage des Stadtteils Herkenrath werden für etwa 18 Erwachsene und Kinder ein gemeinschaftsorientiertes Wohnprojekt realisiert und mit nachwachsenden und recycelten Baustoffen aus der Region sowie einer nachhaltigen Haustechnik die Potenziale ökologischen Bauens aufgezeigt.
Der Traum vom nachhaltigen Leben in Gemeinschaft wird in Herkenrath real
Auf einem Grundstück der Kirche in Herkenrath soll ein besonderer Neubau entstehen: Eine Genossenschaft von Familien und Alleinstehenden verwirklicht ihren Traum vom zukunftsfähigen Wohnen. Eine ökologische Bauweise und gemeinschaftliche Räume verbinden Klimaschutz mit sozialem Miteinander. Die Regionale fördert das innovative Projekt einer „Christlich-Ökologischen Wohngemeinschaft“.
Die katholische Kirchengemeinde hat die benötigte Fläche im Erbbaurecht an die Christlich-Ökologische Wohngemeinschaft CÖW eG übertragen. Das Wohnprojekt wird genossenschaftlich umgesetzt und betrieben. Das Wohnkonzept sieht sowohl private Wohn- und Freizeiträume als auch multifunktionale Räume vor, die von Menschen aus dem Quartier beispielsweise für Kurse, Besprechungen, oder Feste genutzt werden können. Für diese Wohnform gibt es im Bergischen RheinLand bisher kaum Beispiele, es kann deshalb Modellcharakter entwickeln.
Für die Finanzierung hat die Genossenschaft Gelder der Wohnraumförderung NRW, Sonderkontingent „Experimenteller Wohnungsbau“ bewilligt bekommen. Zudem hat sich das Projekt für das Bundesförderprogramm „Pilotprojekte – Innovationen im Gebäudebereich“ der Bundestiftung Bauakademie beworben. Der Baubeginn ist für Dezember 2025 geplant, die Baufertigstellung für November 2026.
RadPendlerRouten im Rechtsrheinischen
Projektträger: Rheinisch-Bergischer Kreis und Stadt Rösrath, Rhein-Sieg Kreis und Stadt Lohmar, Oberbergischer Kreis, Stadt Köln
Standort: Bergisch Gladbach, Rösrath, Lohmar, Köln
Modul mit neuem A-Status: Route Köln – Bergisch Gladbach
Mit RadPendlerRouten im Rechtrheinischen wird ein Netz von hochwertigen RadPendlerRouten zwischen der Rheinschiene und den umliegenden rechtsrheinischen Kommunen und damit Teilen des Bergischen RheinLandes geschaffen. Damit wird die Infrastruktur der Rheinschiene entlastet, die Nah- und Multimobilität sowie die Gesundheit gefördert und das Klima geschützt.
Mit dem Projekt unterbreiten die Projektträger*innen insbesondere Berufspendler*innen ein attraktives Angebot, um vom motorisierten Individualverkehr auf das Fahrrad umzusatteln. Kern dieses Netzes sind vier leistungsfähige Hauptachsen mit einer Gesamtlänge von zirka 80 Kilometern, die durch Zubringer ergänzt und mit den ÖPNV-Angeboten verknüpft werden. Im Fokus der REGIONALE 2025 liegen die Achsen Köln – Bergisch Gladbach sowie Köln – Rösrath/Lohmar. Innerhalb des Projektes hat nun das Modul Köln – Bergisch Gladbach den A-Status erhalten.
Modul Köln – Bergisch Gladbach: Die RadPendlerRoute 2 verläuft über 14 Kilometer zwischen Köln und Bergisch Gladbach. Die Route beginnt am Bahnhof Köln Messe/ Deutz und teilt sich in Köln Mülheim in eine Hauptroute nach Bergisch Gladbach-Zentrum und in eine Zubringerroute zum Busbahnhof in Bergisch Gladbach-Bensberg.
Zwischen den beiden Kommunen Köln und Bergisch Gladbach herrscht reger Pendler-Verkehr. Eine durchgehende Trasse für den Radverkehr gibt es bisher nicht. Auf Basis einer Machbarkeitsstudie (2019) haben die Beteiligten dann 2023 den geplante Routenverlauf einer RadPendlerRoute zwischen Köln und Bergisch Gladbach beschlossen. Diese Route wird nun in Teilabschnitten realisiert.
In Köln wird 2025 an der Gummersbacher Straße der Radfahrstreifen markiert und die Wechselnutzungsspur eingerichtet. 2026 wird die Kopernikusstraße zur Fahrradstraße umgestaltet. An den Planungen für die Dabringhauser Straße, Wichheimer Straße, Chemnitzer Straße, Schweinheimer Straße und Iddelsfelder Straße werden 2026 die Bürger*innen beteiligt.
In Bergisch Gladbach finden in 2026 auf der Zubringerroute die Straßen Brandroster, Auf der Kaule Ost und West, der Parallelweg zum Bahndamm zwischen Obersaal und Saaler Straße sowie Kreuzung Saaler Straße ebenso wie die Ferdinand-Stucker-Straße entsprechende Umbauarbeiten statt. In den folgenden Jahren werden dann weitere Abschnitte folgen, sodass Stück für Stück die gesamte RadPendlerRoute fertig gestellt wird.
Zwei bis drei Mal pro Jahr erscheint ein Newsletter zum Gesamtprojekt RadPendlerRouten, der hier abonniert werden kann.
Bergische WasserkompetenzRegion :aqualon 2.0
Projektträger: Bergische WasserkompetenzRegion :aqualon e.V., TH Köln
Standort Gesamtprojekt: Wermelskirchen, Odenthal, Kürten, Rheinisch-Bergischer Kreis
Modul mit neuem A-Status: „Reallabor Dhünn“
Hohe Niederschlagsmengen, deutschlandweit die höchste Dichte an Talsperren. Mit dem Projekt Bergische WasserkompetenzRegion :aqualon 2.0 hebt das Bergische RheinLand den Stellenwert der Ressource Wasser hervor und zeigt, wie es neue Wertschöpfungspotenziale für verschiedene Akteure heben will.
Durch konkrete Modellprojekte und Einzelmaßnahmen in acht WasserInnovationsfeldern (wasserSTADT, wasserTECHNIK, wasserLAND, wasserÖKONOMIE, wasserWISSEN, wasserERLEBNIS, wasserNATUR, wasserGESCHICHTEN) bildet die Region den gesamten natürlichen und technische Wasserkreislauf ab – von der Quelle bis zur Mündung.
Konkrete Maßnahmen im Einzugsgebiet der Dhünn fördern die nachhaltige Entwicklung. Die acht interdisziplinären Wasser-Innovationsfelder decken dabei zentrale Aspekte des Wassermanagements ab und bilden die Grundlage für eine systematische, wasserorientierte Weiterentwicklung der Region.
Modul „Reallabor Dhünn“: Nachdem im Juni 2025 bereits das Modul „Klimaresilientes Odenthal“ den A-Status erreicht hat, hat die Bergische WasserkompetenzRegion :aqualon 2.0 mit dem Modul „Reallabor Dhünn“ nun ein weiteres Modul im A-Status. Der Projektträger baut hierfür eine flexibel nutzbare und bedarfsorientierte Forschungsinfrastruktur auf. Diese Infrastruktur ermöglicht Forschung an verschiedenen Stellen des Dhünn-Einzugsgebietes zum Thema wasserkompetente Raum- und Regionalentwicklung.
Gleichzeitig werden durch das „wandernde Labor“ Ressourcen geschont, da die Experten anstelle vieler einzelner Einrichtungen nur eine modulare Lösung einsetzen. Das Reallabor Dhünn ermöglicht so praxisnahe Forschung und den Transfer nachhaltiger Strategien in die Region und darüber hinaus.
Mit Hilfe der REGIONALE 2025 wird das Einzugsgebiet der Dhünn zu einem interdisziplinären Modellgebiet entwickelt. Dort können Wissenschaftler*innen der TH Köln gemeinsam mit regionalen Schlüsselakteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft kontinuierlich vor Ort an zukunftsorientierten Lösungsansätzen und Prototypen arbeiten – und diese über einen langen Zeitraum hinweg erproben.
Teichlandschaft Lohmarer Wald
Projektträger: Rhein-Sieg Kreis, Stadt Lohmar, Stadt Siegburg, Landesbetrieb Wald Holz, Biologische Station Rhein-Sieg-Kreis e.V., Fischzucht Pilgram GmbH, BUND
Standort: Lohmarer Wald, Rhein-Sieg-Kreis
Der 721 ha große Lohmarer Wald ist ein beliebtes Erholungsziel. Mit seinem charakteristischen Nebeneinander von Wald, offenem Kulturland und Teichen ist das gesamte Gebiet gleichzeitig ein wichtiger Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Das „Waldreservat Lohmarer Wald“ ist Teil des Biotopverbundes Bergische Heideterrasse und bietet für den Naturschutz ein großes Entwicklungspotenzial. Die wertschöpfende Pflege derartiger Kulturlandschaften und die lokale Verwertung regionaler Produkte im Bergischen RheinLand sind wichtige Leitlinien im REGIONALE-Zukunftsthema „Alles Ressource!“.
Mit dem Projekt Teichlandschaft Lohmarer Wald wird die gewachsene Kulturlandschaft dauerhaft erhalten. Mit einem nachhaltigen Wassermanagement werden die Heidemoore stabilisiert, die Teich-Moor-Landschaft Lohmarer Wald hinsichtlich des künftigen Wasserangebots optimiert und die Stallberger Teiche – ein einzigartiges Biotop, das ursprünglich als Fischteichsystem für ein Kloster angelegt wurde – nur extensiv bewirtschaftet, um das Biotop zu erhalten.
Gleichzeitig werden die vielfältigen Funktionen des Waldes und bedeutende Offenlandflächen langfristig als Teil des überregionalen Biotopverbunds gesichert, indem diese an die geänderten Bedingungen durch den Klimawandel anpasset werden. Mit diesem Projekt werden die unterschiedlichen Interessen von Forst- und Teichwirtschaft, Naturschutz und Besucher*innen an diesen Kulturraum in Einklang gebracht.
Auf Basis eines strategischen Entwicklungskonzepts und einer damit verbundenen Kostenschätzung wurden erste Maßnahmen identifiziert und Zuständigkeiten definiert. Die Projektpartner*innen haben im August 2025 eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, die die gemeinsame Projektumsetzung sowie die Finanzierung regelt. Dabei soll die Finanzierung maßgeblich über die EFRE-Fördermaßnahme „Grüne Infrastruktur“ sichergestellt werden. Einen entsprechenden Antrag hat der Rhein-Sieg-Kreis im September 2025 bei der Bezirksregierung Köln eingereicht.
Agger-Sülz-Radweg
Projektträger: Rheinisch-Bergischer Kreis, Oberbergischer Kreis, Rhein-Sieg Kreis, Kommunen
Standort: Bergisches RheinLand
Module mit neuem A-Status: Lückenschluss Nord-Süd und Brücken Lohmar
Der Agger-Sülz-Radweg verbindet die Region entlang der gleichnamigen Flüsse Agger und Sülz. Der Radweg gewährleistet den lückenlosen Anschluss im überregionalen Radwegenetz zwischen dem Bergischen Panorama-Radweg im Norden (über Wipperfürth) und dem Siegtal-Radweg im Süden (über Siegburg). Auf einer gesamten Streckenlänge von rund 115 Kilometern führt er durch verschiedene Gemeinden in den Kreisen Rhein-Berg, Rhein-Sieg sowie Oberberg. Das interkommunale Projekt wird schrittweise umgesetzt. Nun haben mit dem Lückenschluss Nord-Süd und Brücken Lohmar zwei Module den A-Status erhalten.
Modul Lückenschluss Nord-Süd: Der Agger-Sülz-Radweg verbindet den im Süden des Bergischen RheinLandes verlaufenden Siegtalradweg mit dem im Norden verlaufenden Bergischen Panorama-Radweg. Bisher bestehen hier Lücken im Radwegenetz, die nun durch Radwege im Aggertal und von Engelskirchen/ Lindlar bis Wipperfürth weiter geschlossen werden. Der Radweg von Siegburg bis Overath wurde bereits 2017 als Teilstück Süd des Agger-Sülz-Radwegs eröffnet.
Die Weiterführung von Overath über Engelskirchen nach Lindlar wird künftig auch als Agger-Sülz-Radweg ausgeschildert. Als wichtige Lückenschlüsse werden ab 2026 in Engelskirchen bzw. Lindlar im Bereich Blumenau und :metabolon neue Radwegeverbindungen entstehen. Die Verbindung von Lindlar in Richtung Wipperfürth (Anschluss Panorama-Radweg) führt auf bestehenden Wegen und ist bereits beschildert.
Modul Brücken Lohmar: Radfahrer*innen kreuzen auf dem bereits 2017 eröffneten südlichen Teilstück des Agger-Sülz-Radwegs in Lohmar mehrfach die Agger. Dieser Abschnitt ist Teil des Moduls Lückenschluss Nord-Süd. Dazu gehören auch die Brücken in Naafshäuschen und am Dornheckenweg. Eine weitere Brücke zum Ortsteil Heppenberg macht den Agger-Sülz-Radweg von dieser Richtung zugänglich.
Alle drei Brücken mussten 2021 vorübergehend geschlossen werden, da die nötigen Sicherheitsanforderungen nicht mehr gegeben waren. Während die Brücke am Dornheckenweg zwischenzeitlich instandgesetzt werden konnte, werden die Brücken Naafshäuschen (ab 2025) und Heppenberg (ab 2026) durch Neubauten ersetzt.
Lebendige Ortsmitte Lohmar-Birk
Projektträger: Stadt Lohmar
Standort: Lohmar, Ortsteil Birk
Modul mit neuem A-Status: Wohnen in der Ortsmitte
Grundschule und Feuerwehr wurden in Lohmar-Birk bereits an den Rand verlegt, jetzt wird Mitte des Ortsteils neugestaltet. Die Idee der Stadt und der Bürger*innen: Neue Wohnangebote mit Fokus altersgerechtes Wohnen, neue spannende öffentliche Räume sowie eine gemeinwohlorientierte Umnutzung der denkmalgeschützten Alten Schule. Außerdem: Vornehmlich auf Brachflächen sind kleine gewerbliche Flächen vorgesehen und der Kirchplatz wird über eine grüne Achse mit dem Platz am Bürgerzentrum verbunden.
Die Politik hat die Bürgerschaft bei den Planungen eng eingebunden, bevor sie die Ideen in ein städtebauliches Eckpunktepapier überführt hat. Dieser bürgernahe Prozess ist modellhaft und kann für vergleichbare Ortsteile und Herausforderungen genutzt werden.
Modul: Wohnen in der Ortsmitte: Das Modul Wohnen in der Ortsmitte des Projektes Lebendige Ortsmitte Lohmar-Birk hat nun den A-Status erhalten und wird zeitnah umgesetzt. Mit dem Modul entstehen Mitten in Lohmar-Birk etwa 80 Wohneinheiten mit Miet- und Eigentumswohnungen, ein Teil soll mit Geld aus dem geförderten Wohnungsbau errichtet werden. Das Angebot richtet sich generationsübergreifend an ältere und junge Menschen sowie an Erstwohnungssuchende.
Die Gebäude sind als Flachdachbauten mit Staffelgeschossen geplant. Ein Teil der Neubauten wird in Holzbauweise errichtet. Teil des Moduls ist auch eine neue autofreie Verbindung als Grünzug zwischen dem Platz an der Alten Schule / Kirche und dem Platz am bestehenden Bürgerzentrum. PKW-Stellplätze entstehen größtenteils in Tiefgaragen. Mit Dachbegrünung, Solaranlagen und dem Schwammstadtkonzept passen sich die Wohnbauten an den Klimawandel an. Der Baubeginn wird 2027 angestrebt.
Zirkuläres Bauen und Klimawandelanpassung im öffentlichen Raum in Lindlar
Projektträger: Gemeinde Lindlar
Standort: Gemeinde Lindlar, Oberbergischer Kreis
Modul mit neuem A-Status: Historischer Ortskern
Mit dem Projekt Zirkuläres Bauen und Klimawandelanpassung im öffentlichen Raum in Lindlar will die Gemeinde unter Einsatz von wiederverwendeten und recycelten Baustoffen die Aufenthaltsqualität, Barrierefreiheit sowie die Orientierung für Rad- und Fußverkehr im öffentlichen Raum verbessern.
Dabei berücksichtigt die Gemeinde verändernde Ansprüche durch den Klimawandel, etwa durch ein entsprechendes Regenwassermanagement oder durch erweiterte kühlende Grünflächen. Geplant ist eine zeitgemäße Gestaltung von Schul- und Kulturzentrum, Freizeitpark, historischer Ortskern, Marktplatz/ Mobilstation und Park Plietz.
Die Gemeinde Lindlar verfügt mit :metabolon über eine Einrichtung, an der Expert*innen intensiv über zirkuläre Wertschöpfung forschen. Dieses Alleinstellungsmerkmal hebt die Gemeinde auf eine neue Ebene. Mit der Bergischen Rohstoffschmiede, ebenfalls ein Projekt der REGIONALE 2025, entsteht auf :metabolon eine weitere Forschungseinheit, die sich unter anderem mit dem Recycling von Baustoffen beschäftigt. Der Umbau des öffentlichen Raums in Lindlar kann somit ein „naheliegendes“ Reallabor werden.
Das Projekt wird mit Mitteln aus dem Stadterneuerungsprogramm unterstützt und wurde 2025 vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen als modellhaftes Klimaquartier ausgezeichnet.
Das Gesamtprojekt Zirkuläres Bauen und Klimawandelanpassung im öffentlichen Raum in Lindlar wird schrittweise umgesetzt. Als erster Baustein hat das Modul Schul- und Kulturzentrum im Mai 2023 den A-Status erhalten. Dabei wird der Bereich zwischen Kulturzentrum, Kastela-Platz und Shaftesbury-Straße umgestaltet. Die Maßnahmen umfassen unter anderem Rückbau von versiegelten Flächen, neues Wassermanagement, Pflanzungen klimaresistenter Pflanzen. Außerdem ist eine Fußgänger- und Radfahrer-Promenade geplant. Bürger*innen und Schüler*innen sind in den Umgestaltungsprozess aktiv einbezogen. Die Arbeiten am Schul- und Kulturzentrum werden voraussichtlich 2026 beginnen.
Modul historischer Ortskern: Mit dem historischen Ortskern hat ein weiteres Modul dieses Projektes den A-Status erhalten. Hierbei wird der historische Ortskern aufgewertet, die Aufenthaltsqualität gesteigert und der Grünanteil erhöht. Wie im Gesamtprojekt sind dabei die Themen Ressourcenschonung und Klimaanpassung mit konkreten Maßnahmen hinterlegt: wenig Abfälle produzieren, Materialien wiederverwenden oder wiederverwerten, neue Materialien müssen nachhaltige Kriterien erfüllen. Mit Blick auf die Klimaanpassung erfolgt die kleinteilige Entsiegelung, unter anderem indem Bäume gepflanzt werden, damit eine nachweisliche Hitzemilderung entsteht. Der historische Ortskern wird voraussichtlich ab 2027 umgestaltet.
Haus für Alle im Sülztal
Projektträger: (Rheinisch-) Bergischer Naturschutzverein e.V.
Standort: Overath-Immekeppel
Der (Rheinisch-) Bergische Naturschutzverein (RBN) besitzt seit Ende der 1980er Jahre als Standort für die Planung und Umsetzung seiner Aktivitäten eine eigene Immobilie zwischen Untereschbach und Immekeppel. Da das Gebäude in dieser Größe alleinig für die Umsetzung der Vereinszwecke zu groß und damit auch die Bewirtschaftung und Finanzierung zu teuer ist, wurden weitere Akteure aus dem Bereich Naturschutz, Heimat- und Umweltbildung gewonnen, um deren Aktivitäten am Standort durchzuführen. Somit wird eine kluge Weiter- und Nachnutzung des Gebäudes generiert, die neue Synergien für alle Beteiligten unter dem Titel „Das Haus für Alle im Sülztal“ schafft.
Das Nutzungskonzept verbindet die Themenbereiche bergische Geschichte und Kulturlandschaft sowie Natur- und Artenschutz miteinander, bildet diese öffentlichkeitswirksam ab und untermauert damit eine auf die Zukunft ausgerichtete und nachhaltige Inwertsetzung. Die natur- und kulturräumlichen Besonderheiten des Standorts im Sülztal und seinem Umfeld werden hierbei aufgegriffen und weiter in Wert gesetzt. Die geplante Bündelung verschiedener Initiativen und Akteure steht damit beispielhaft für die Qualifizierung eines Vereinsstandorts mit Wirkungen nach Innen und Außen über die Herausstellung identitätsstiftender Themen und eine Schärfung des Profils über entsprechende Angebote.
Die NRW-Stiftung unterstützt die nötigen Umbaumaßnahmen.
Für diese „Konversion im Kleinen“ ist neben dem Aufbau eines Akteurs-Netzwerks eine Umgestaltung und Ertüchtigung des Gebäudes und seiner Außenanlagen erforderlich. Hierbei soll der bauliche Charakter weitestgehend erhalten bleiben.
Einige der Räumlichkeiten sollen für die verschiedenen Nutzungen einer Renovierung unterzogen werden. Der große Versammlungsraum soll mit moderner Präsentationstechnik ausgestattet werden und eine Outdoorküche entstehen. Ebenfalls sollen die Toiletten behindertengerecht umgebaut werden. Dadurch soll der Standort zeitgemäß, nachhaltig und modern aufgestellt und für die heimischen Vereine besser nutzbar werden.
Da die Akteure vielfach ehrenamtlich engagierte Menschen und die entsprechenden Angebote nicht gewinnorientiert ausgerichtet sind, stellt die Finanzierung dabei vor allem im Hinblick auf den Umbau, eine Herausforderung dar.
KREW 360° Regionales Kompetenzzentrum Zirkuläre Wertschöpfung
Projektträger: Scienceloft GmbH, Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Fachhochschule des Mittelstands, Gemeinde Ruppichteroth, Wirtschaftsförderung Stadt Troisdorf
Standort: Denkschmiede in Ruppichteroth-Winterscheid
Mit KREW 360° Regionales Kompetenzzentrum Zirkuläre Wertschöpfung unterstützen die Projektträger*innen regionale klein- und mittelständische Unternehmen (KMU) zirkuläre Geschäftsmodelle zu entwickeln. Mit Circular Services (zirkuläre Dienstleistungen) können die Unternehmen aus Industrie und Handwerk ihre Prozesse ökologisch optimieren und zum Beispiel die Emissionen von Treibhausgasen bei der Produktion signifikant reduzieren. Diese ressourcenschonende Wertschöpfung bietet ökologische Vorteile und die Unternehmen sparen Geld.
Die bedarfsgerechten Strategien und Maßnahmen entwickeln die Projektverantwortlichen gemeinsam mit den KMU. Dafür bilden sie ein regionales Netzwerk und tauschen regelmäßig Know-how. In den Räumen der Denkschmiede in Winterscheid kommen deshalb regelmäßig Vertreter*innen der Unternehmen, der lokalen Kreislaufwirtschaft sowie der regionalen Wirtschaftsförderungen und Projektpartnern in Workshops, Ausstellungen und Informationsveranstaltungen zusammen. Ergänzend sollen es für den Wissensaustausch eine digitale Plattform geben.
Das Projekt fördert die zirkuläre Transformation von einzelnen KMU und stärkt die Innovationskraft der gesamten Region. Als Teil der Projektfamilie Standorte für Innovation ist KREW 360° unter anderem mit den REGIONALE-Projekten :bergische rohstoffschmiede in Lindlar und dem Innovation Hub Bergisches RheinLand in Gummersbach eng verknüpft.
KREW 360° ist Teil der REGIONALE-Zukunftsthemen Neues Machen! und Alles Ressource! Mit diesen Themen will die REGIONALE 2025 das Bergische RheinLand wirtschaftlich stärken, als attraktiven Arbeitsstandort positionieren und zukunftsorientiert aufstellen. Das Projekt bewirbt sich um Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).
Aufnahme in den B-Status
Zukunftskonzept Kirche Forsbach
Projektträger: Katholische Kirchengemeinde St. Nikolaus Rösrath
Standort: Rösrath-Forsbach, Rheinisch-Bergischer Kreis
Die Verantwortlichen des Projekts „Zukunftskonzept Kirche Forsbach“ wollen das Kirchenareal in Rösrath-Forsbach weiterentwickeln. Hintergrund: Da die Zahl der Teilnehmenden bei Gottesdiensten abnimmt, wirkt der große Kirchenraum bei Messen überdimensioniert. Die Kirchengemeinde hat deshalb ein Zukunftskonzept erarbeitet, wie sie die Räume und das Grundstück der Kirche optimaler nutzen können.
Das Gelände umfasst neben dem Kirchengebäude weitere Gebäude, die sich um einen gemeinsamen Innenhof gruppieren. Unter den Vorgaben des Denkmalschutzes soll der Gottesdienstraum verkleinert und im hinteren Teil ein neuer multifunktionaler Raum entstehen, der von verschiedenen, auch nicht kirchlichen Akteuren, zum Beispiel für Kunst-, Kultur- und Musikveranstaltungen mit und ohne kirchlichen Bezug genutzt werden kann. Das Konzept der „offenen Kirche“ wurde bereits in einer ersten Phase zwischen Juni und September 2025 erfolgreich erprobt.
Parallel wird die vorhandene Kindertagesstätte vergrößert und modernisiert sowie der Innenhof als Spiel- und Grünfläche umgestaltet. Hier könnten künftig auch Bildungs-Veranstaltungen stattfinden.
Das Projekt „Zukunftskonzept Kirche Forsbach“ ist Teil des Schwerpunktthemas „Das Gute Leben selbst gemacht! Knotenpunkte des öffentlichen Lebens“ der REGIONALE 2025. Aufgrund der fehlenden Räumlichkeiten für Vereine in Forsbach und der Kombination verschiedener Themen, beispielweise Kindergarten, Umweltbildung, Kultur oder Dorftreffpunkt, stellt die Kirche in Forsbach perspektivisch einen „Knotenpunkt“ dar und kann als Modellprojekt für andere Kirchenbauten dienen.


Die Zeichen der Zeit. Die REGIONALE zeigt den richtigen Weg.
Die Bürgerschaft im Bergischen RheinLand zeigt längst, wie man – ganz im Sinne der REGIONALE – richtungsweisend und zukunftsorientiert handelt; warum also nicht auch endlich bei uns in Bergisch Gladbach, wo Bürgerbeteiligung und Genossenschaftsmodelle längst in den Startlöchern stehen, während politisch noch immer an überholten Abrissideen festgehalten wird?“
1. Herkenrath – Gemeinschaftliches & ressourcenkluges Wohnen (CÖW eG)
Genossenschaftliches Wohnen, Erbbaurecht statt Verkauf, gemeinschaftliche Räume – exakt das, was wir bei den Alten Stadthäusern seit Monaten vorschlagen.
2. Lohmar-Birk – „Wohnen in der Ortsmitte“
80 Wohneinheiten, altersgerecht, generationsübergreifend, klimaangepasst, mit intensiver Bürgerbeteiligung. Ein Modellprozess, der zeigt: Wohnraumschaffung gelingt MIT den Menschen – nicht gegen sie.
3. Lindlar – Zirkuläres Bauen / Historischer Ortskern
Ressourcenschonung, Wiederverwendung, Kühlung durch Begrünung, kleinteilige Entsiegelung. Ganz im Sinne unseres Ansatzes: Bestand wertschätzen statt Beton neu aufschichten.
4. Sülztal – Haus für Alle (Konversion statt Neubau)
Ein Bestandsgebäude wird klug umgenutzt, der Charakter bleibt erhalten, neue soziale Räume entstehen. Genau das Prinzip der Stadthäuser – das jedoch dort bereits in die Realisierung geht.
5. Rösrath-Forsbach – Zukunftskonzept Kirche (B-Status)
Umbau eines Ensembles zu einem multifunktionalen sozialen Knotenpunkt. Wieder: Erhalten, umbauen, beleben – nicht abreißen.
In der Summe machen diese Projekte sichtbar, welche Grundsätze heute moderne Stadtentwicklung bestimmen – genau jene, auf die wir bei den Alten Stadthäusern setzen:
• Bestand erhalten
• Ressourcen sparen
• Wohnraum schaffen
• Quartiere beleben
• Menschen beteiligen
Die REGIONALE bestätigt eindeutig: Das ist nicht nur möglich – es ist politisch gewollt und wird aktiv gefördert.
Wer heute noch auf Abriss setzt, hat die Zeichen der Zeit schlicht nicht verstanden.
Danke!