Reiner M. Sowa (51) hat mit seinen Kriminalromanen gleich eine neue Gattung gegründet: die Bestatter-Krimis. In den meisten seiner Romane, die in der Regel im Bergischen Land spielen, nimmt ein Beerdigungsunternehmer die Hauptrolle ein – der nicht zufälligerweise an den Bergisch Gladbacher Fritz Roth erinnert (s.a. 26 Fragen an Fritz Roth) .

Warum ausgerechnet Bestatter-Krimis? Weil sie dem Autor erlauben “das Thema Mord und Totschlag nicht nur aus kriminalistischer Sicht zu betrachten. Ich kann Aspekte der Trauerphilosophie und -psychologie einbringen, die leider in vielen Krimis zu kurz kommen”, erklärt Sowa.

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Vor seiner literarischen Karriere hatte Sowa eine ganz andere Laufbahn eingeschlagen. Er studierte Jura und Verwaltungswissenschaften, wurde Kriminalkommissar (Drogenfahnder und Todesermittler) und half beim Aufbau der Polizei in Brandenburg und später im Auftrag der Uno auf dem Balkan.

Heute wohnt er mit Frau, Kindern und Hündin in Hebborn und schreibt in Frankreich. Mehr zu Sowas Büchern und das Video von einer besonderen Lesung finden Sie weiter unten.

Zum Nachlesen: Alle Fragebögen 
Die Website von Reiner M. Sowa 
Noch ein Fragebogen: Sowas Befragung durch die Alligatorpapiere
Alle Beiträge über Reiner M. Sowa
Wollen Sie selbst den Fragenbogen beantworten? Wenn sollen wir noch befragen?
Mail an info@in-gl.de

Los geht’s. Nicht lange nachdenken, nicht weit ausholen.

Herr Sowa, wie starten Sie in den Tag?
Mit einer Tasse Kaffee, der ein Spaziergang mit Hündin Ella durch die Bergische Natur folgt und dem sich ein Frühstück anschließt.

Was wollten Sie als Kind werden?
Arzt, um meinen kranken Vater zu heilen.

Und was sind Sie geworden?
Kriminalkommissar mit einer schreibenden Ader, deren Entwicklung zur Hauptschlagader mich selbst überrascht hat.

Wohin laden Sie Kollegen/Geschäftspartner am liebsten ein?
Ins Kaiser’sch Baach und lasse uns von Olli bewirten.

Wohin gehen Sie gerne mit Familie/Freunden? In unseren Garten.

Wohin gehen Sie, wenn Sie ganz für sich sein wollen?
Ich gehe nicht, ich fliege: an den Golfe du Lion.

Wie sieht für Sie ein perfekter Tag aus? Wenn er anders als der vorherige Tag ist.

Tee oder Kaffee; Bier oder Wein? Kein Bier und alles andere zu seiner Zeit.

Was ist für Sie das größte Unglück? Nicht zu wissen, was Glück ist.

Bitte ergänzen Sie: Bergisch Gladbach ist …  der ideale Schauplatz für einen Kriminalroman.

Was ist Bergisch Gladbachs größter Pluspunkt?  Sein Name; er klingt so idyllisch.

Was ist Bergisch Gladbachs größtes Problem? Die fehlenden kulturellen und städtebaulichen Visionen.

Wenn Sie drei Wünsche für Bergisch Gladbach frei hätten, würden Sie …
a) einen zweigleisigen Bahnhof mit Zügen im 10-Minuten-Takt schon gestern eingerichtet haben;
b) alle Schulen renovieren und in Ganztagseinrichtungen umwandeln, in die Musik- und Theaterschulen sowie Vereine integriert werden, damit alle Schüler eine sinnvolle und ihren Interessen entsprechende Nachmittagsförderung erhalten;
c) die Kommunalpolitiker austauschen, die nur reden, aber nicht gestalten.

Wenn Sie einen persönlichen Wunsch frei hätten, würden Sie …
jeden zweiten Tag mit grauen Wolken über dem Bergischen Land in einen solchen mit blauem Himmel verwandeln.

Was war Ihre größte Leistung?
Meine Kinder sagten mal, ich könnte die besten Bratkartoffeln der Welt zubereiten.

Was war Ihre größte Niederlage oder Ihr schlimmster Fehler?
Meine Kinder sagen jetzt, dass sie keine Bratkartoffeln mehr sehen können.

Mein großes Ziel ist es, …
zu lernen, wie man ein Nudelgericht zubereitet, denn meine Frauen lieben Nudeln.

Was ist Ihre Stärke?  Bereit zu sein, den Kampf mit Spaghettis und Tortellinis aufzunehmen.

Was ist Ihre Schwäche?  Ich mag keine Nudeln.

Wie sind Sie als Chef?
Ich gebe allen frei, wenn Deutschland spielt, um Fußball-Weltmeister zu werden.

… und was würden Ihre Mitarbeiter sagen? Hoffentlich findet die Fußball-WM bald monatlich statt.

Worüber können Sie sich richtig aufregen?
Über die Ignoranz der Politik vor dem, was die Menschen nach den Wahlen bewegt.

Wer ist Ihr größtes Vorbild im Beruf? Der unbekannte Autor des 1. Buch Mose.

Wer ist Ihr Vorbild im Privatleben? Meine Patentante Lene.

Was war der beste Ratschlag, den Sie je erhalten haben? Mach, was du willst!

Welchen Ratschlag würden Sie Ihrem Nachfolger/Ihren Kindern erteilen?
Lass dich nicht von Ratschlägen leiten!

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Kriminalromane:
1999 (mit Mathias Reichert) Ein Bestatter gräbt nach
2000 Ein Bestatter fährt zur Hölle (seit 2010 auch als Taschenbuch)
2002 Ein Bestatter in dunkler Vergangenheit (seit 2010 auch als Taschenbuch)
2007 Hurenkommisar
2009 Ein Bestatter und das Ententestament

Kriminalgeschichten:
2004 “Dortmunder Deal”, in: Karr und Knorr (Hrsgb): Mehr Morde am Hellweg
2004 “Leichenasche”, in: Ina Colen und Ingrid Schmitz (Hrsgb): Mord unter Kopfweiden
2004 “Wahnsinn in Goch” in: Mord am Niederrhein
2005 “Nie wieder Norddeich, in: Peter Gerdes (Hrsgb): Fiese Friesen, Leda

Lesung von Reiner M. Sowa, Gastgeber Fritz Roth:
Ein Bestatter und das Enten-Testament

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G. Watzlawek

Journalist, Volkswirt und Gründer des Bürgerportals. Mail: gwatzlawek@in-gl.de.

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