einen fleißigen bach mit namen Strunde
führen gladbachs bürger seit wochen im munde
unterm pflaster heißt es soll er sich verstecken
er wehrt sich gewaltig vor dem entdecken
denn ein neues bett will man ihm bauen
der gedanke daran erfüllt ihn mit grauen
schnurgerade in einer rinne zu fließen
muss einen wie ihn doch erheblich verdrießen
ästhetisch puristisch will man ihn schaffen
die ganze region soll ihn begaffen
er murmelt in seinem untergrund
für einen wie mich ist das ungesund
so sucht er ’nen ausweg grübelt tag und nacht
dann ist es soweit als keiner mehr wacht
steigt sein komplize man weiß nicht wer
nachts ins rathaus mit einer langen leiter
die pläne des bauamts klickt er an im pc
aus dem u wird ein a das tut keinem weh
seitdem kam die strunde gänzlich abhanden
und bis die beamten endlich verstanden
lag unser bach längst in fernem lande
glücklich verwandelt am meeres-strande
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Vorschaubild: Evelyn Barth