Die Bedrohung in den Heimatländern, Situationen während der Flucht, Angst und Tod, aber auch die Hoffnung auf das neue Leben – alle diese Themen bringt das Ramad-Ensemble in Form eines eindrucksvollen Tanztheaters auf die Bühne des Theas.
Das Ramad-Ensemble ist im Flüchtlingscamp der Heidkamper Turnhalle an der Feldstraße entstanden. Mitglieder sind Flüchtlinge aus verschiedenen Ländern, von Syrien bis Somalia. Wie der Mann im Hintergrund des Ensembles, der DRK-Sozialarbeiter Hana Mamdoh Shaker Abdelmalak (vor zwei Jahren als koptischer Christ aus Ägypten geflohen) erklärte, bedeutet Ramad auf arabisch Asche. Gewählt wurde der Name, weil sie, die Flüchtlinge, aus dem Feuer geflohen sind.
Ihre Flucht schildert die Gruppe zu Beginn sehr eindrucksvoll mit einer Fotopräsentation vor dem Hintergrund einer wehmütigen arabischen Melodie und gelesenen Texten über die Gefühle, Ängste und Hoffnungen während der Flucht.
Dann beginnt „Leib ohne Seele”, das gemeinsam entwickelte Theaterstück der Gruppe.
Pantomimisch dargestellt wird die Gefahr, Situationen während der Flucht, Angst und Tod, aber auch die Hoffnung auf das neue Leben. Die dramatische Musik erscheint wie für dieses Stück geschrieben, sie stammt vom griechischen Komponisten Yiannis Hryssomallis, bekannter unter dem Namen Yanni.
Weitere Vorstellung: Samstag, 30.4., 20 Uhr, Theas
Die Darsteller, darunter zwei Kinder, verstehen es sehr gut, die Zuschauer zu bewegen – mit bescheidenen technischen Mitteln, dafür aber mit großem Enthusiasmus. Gerade durch die Kinder wird die Darstellung authentisch und emotional.
Der Applaus des vollbesetzten Theaters ist überwältigend. Die Rührung des Publikums überträgt sich auf die Darsteller, die sich die eine oder andere Träne wegwischen.
Der Intendant des Theaters David Heitmann dankt dem Ensemble für die erstaunliche Leistung und kündigt an, dass es am Samstag, dem 30.4., um 20 Uhr eine weitere Aufführung geben wird. Anmeldungen für die kostenlose Aufführung (Spende erwünscht) unter 02202 9276500 oder kontakt@theas.de.
Hinweis der Redaktion: Unser Autor Hartmut Schneider führt mit den Flüchtlingen in Sand und Feldstraße ein Fotoprojekte durch. Mehr darüber lesen Sie hier. Eine Dokumentation der gesamten ersten Ausstellung finden Sie hier.
Das liest sich sehr schön. Zudem: Kultur verbindet. Hoffentlich folgen weitere Projekte.