Nur auf den ersten Blick mutet das Video der Fünftklässlerin Macy drollig und heiter an. Sie schlüpft in ein Bienenkostüm und erklärt, wie wir Menschen ihre Lebensgrundlage zerstören. Und was wir für den Schutz der Bienen tun können. Ein Schulprojekt, das den Betrachter nachdenklich zurücklässt. Aber auch besser informiert.

Macy Koehler besucht die Internationale Friedensschule – Cologne International School – in Köln. Ihr Video „Bees – Bienen“ entstand im Rahmen eines Schulprojektes der fünften Klasse. Jedes Kind wählte hierzu selbständig ein Thema aus und arbeitete mit einem Mentor an der Entwicklung.

Die Eltern waren maßgeblich beteiligt. Macy interessierte sich für die Bienen, den Erhalt und die Gesundung unserer Umwelt. Das Thema liegt ihr immer noch am Herzen, und sie will jetzt noch aktiver werden im Schutz der Bienen und der Natur.

Das Video sollten Sie sich anschauen. Es ist in englischer Sprache verfasst, aber gut verständlich:

Bei der Produktion des Videos arbeitete Macy u.a. mit dem Rommerscheider Hans-Joachim Tiefenstädter zusammen. Wie kam es zu der Zusammenarbeit? Eine ihrer Mentorinnen ist in Bergisch Gladbach aufgewachsen und hat nach wie vor gute Kontakte dorthin.

Als Mitglied der Projektgruppe „Lebendige Gärten für Rommerscheid“ im Bürgerverein Rommerscheid bin ich mitverantwortlich für das große Insektenhotel vor St. Engelbert und weitere Aktionen zum Schutz der Wildbienen. Dies veranlasste die Mentorin, mich um Mithilfe beim Projekt zu bitten.

Interview zu Bienen

So interviewte mich Macy für ihr Projekt, und erhielt viele Informationen rund um das Thema Bienen:

Was ist der Prozentsatz von Honigbienen zu Wildbienen hier in Köln? Werden es mehr oder weniger?

Diese Fragen kann ich nur zum Teil beantworten. In Köln gibt es 2.500 Bienen- völker mit je 20.000 bis 60.000 Honigbienen, also bei durchschnittlich 30.000 Bienen schätzungsweise 75 Mio. Honigbienen. Über die Anzahl der Wildbienen habe ich keine Hinweise gefunden, nur über die Anzahl der Wildbienenarten: In Deutschland gibt es rd. 500 Arten, in NRW 360 und in Köln 228.

Die Anzahl der Honigbienenvölker in Köln nimmt zu, während Fluginsekten wie Wildbienen deutlich weniger werden.

Biene Macy stellt ihre Experten für das Video vor

Wie bestäuben Wildbienen?

Wie auch Honigbienen, fliegen Wildbienen von Blüte zu Blüte, um sich dort für den eigenen Energieverbrauch mit Nektar zu ernähren und Pollen für den Nachwuchs zu sammeln. Pollen von einer Blüte haftet an der Biene und wird von ihr zur nächsten Blüte transportiert. Damit erfolgt dort die Bestäubung. Unterschiede bei der Bestäubung gibt es m.W. nicht.

Haben Ihre Bienen schon einmal irgend welche Krankheiten bekommen? Wenn ja, welche?

Ich halte keine Honigbienen, biete aber Wildbienen Nisthilfen in Form von „Insektenhotels“. Krankheiten habe ich bisher nicht beobachten können.

Wo bauen Wildbienen am liebsten ihre Häuser?

Fast drei Viertel aller Arten legen ihre Röhren im Boden an. Die übrigen in morschem Holz, Stängeln, Schilfhalmen, Steilwänden, lehmverfugten Mauern. Meine „Insektenhotels“ für Mauerbienen bestehen aus Baumscheiben, in die ich Löcher bohrte, aus Konservendosen und offenen Kästen, die ich mit Schilf- und Bambusröhren füllte. Die Mauerbienenarten heißen so, weil sie innerhalb der Röhren die Kammern für die Brut mit Lehm und Speichel abmauern und außen damit verschließen.

Eine kleine Bastelarbeit illustriert im Video, wie der optimale Lebensraum der Bienen aussehen sollte

Gibt es Pflanzen, die für Wildbienen schädlich sind?

Sollte es solche Pflanzen geben, werden die Bienen diese meiden.

Welche Pflanzen mögen Wildbienen besonders gerne?

Alle Bienen sind auf offene Blüten angewiesen, weil sie bei gefüllten Blüten nicht an an die Staubgefäße mit Pollen und Nektar herankommen. Es gibt aber Blüten die sie je nach Art der Wildbiene besonders gerne anfliegen. Auch hängt es von der Jahreszeit ab, wann Pflanzen blühen. Optimal ist es, wenn von März bis in den späten Herbst immer etwas blüht. Bei mir im Garten summt es besonders intensiv im Frühjahr beim Beinwell und Mohn, im Sommer bei den Wildrosen und den Glockenblumen, die bis in den Herbst blühen. Später blüht bis in den November der Efeu, der zahlreiche Besucher anzieht.

Welchen Einfluss hat der Mensch auf die Wildbienen?

Der Einfluss der Menschen auf die Wildbienen ist gewaltig: Negativ durch die intensive Landwirtschaft mit riesigen Monokulturen – insbesondere Maisfelder – die Düngung und die Verwendungen von Insektiziden. Rückzugsgebiete von Wildbienen sind Naturschutzgebiete, Brachflächen und – positiv – Siedlungsgebiete der Menschen mit Parks und Gärten. Selbst Balkonkästen mit bienenfreundlicher Bepflanzung sind hilfreich. Leider sieht man immer häufiger Vorgärten, die mit Schotter belegt sind und keine blühenden Pflanzen aufweisen. Man hofft auf eine pflegeleichte Gestaltung und vergisst die Natur.

Wie können wir Wildbienen schützen?

Priorität hat ausreichende Nahrung. Jeder Blumentopf, jeder Blumenkasten und jede Balkon- und Terrassenbepflanzung schützt bei richtiger Auswahl der Blumen die Bienen. Das gilt natürlich auch für Gärten, Parks und Freiflächen. Eine sehr positive Entwicklung ist die Anlage von Blühstreifen mit Wildblumen und Wildblumenwiesen, die eine zunehmende Anzahl von Menschen anlegt.

Wenn Wildbienen Nahrung finden, unterstützen wir sie durch Nisthilfen. Insektenhotels sollten möglichst nahe zu den Nahrungsquellen gebaut werden, weil die Wildbienen je nach Größe einen deutlich geringeren Flugradius haben als Honigbienen.

Mit selbst gebauten Nisthilfen setzt sich Mavy für den Schutz der Bienen ein
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2 Kommentare

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  1. Sehr anerkennenswerte Arbeit!

    Zum Text hätte ich aber zwei Verbesserungsvorschläge:
    1. das Video verlinken
    2. Lektorat durchführen (die Schülerin wird z.B. auf drei verschiedene Arten geschrieben, von denen mindestens zwei falsch sind: Macey, Macy, Mavy)

    1. Danke für die Hinweise, das Video ist allerdings eingebettet, Sie brauchen nur auf das „play“-Symbol klicken.