Im Rahmen einer digitalen Infoveranstaltung hat die Stadtverwaltung mit Interessierten über die geplanten Umbaumaßnahmen an der Freianlage rund um den Deutschen Platz gesprochen und diskutiert. Dabei wurde der aktuelle Stand der Entwurfsplanung vorgestellt – der eine Öffnung des Platzes vorsieht, mit Sitzstufen, Boulebahn und einigem mehr.

Bürgerbeteiligung zu Corona-Zeiten? Dass dies möglich ist, hat erneut das Team rund um das Integrierte Handlungskonzept (InHK) Bensberg unter Beweis gestellt: Im Rahmen einer digitalen Informationsveranstaltung wurde am 30. April 2021 mit Bürgerinnen und Bürgern vor den Bildschirmen über die geplanten Umbaumaßnahmen an der Freianlage rund um den Deutschen Platz gesprochen und diskutiert.

Kern der Veranstaltung war die Vorstellung des aktuellen Standes der Entwurfsplanung, zusätzlich hatten die Bürgerinnen und Bürger aber auch die Möglichkeit, ihre Anregungen und Bedenken zu äußern. Die eingebrachten Beiträge werden im Rahmen der weiteren Planung geprüft.

Nachdem Ragnar Migenda, Beigeordneter der Stadt Bergisch Gladbach, alle Teilnehmenden begrüßt hatte, gab die Sachgebietsleiterin für die Städtebauförderung, Kamila Kozak, eine kurze Einführung zum bisherigen Projektverlauf: „Wir freuen uns sehr, dass das Interesse an den Freiflächen rund um den Deutschen Platz so groß ist und wir gemeinsam mit Ihnen den bestmöglichen Entwurf gestalten werden“.

Der aktuelle Stand des Entwurfes ist das Ergebnis aus zahlreichen Bürgerbeteiligungen und der konstruktiven Auseinandersetzung mit der Historie der Flächen.

Hinweis der Redaktion: Die aktuelle Debatte über eine mögliche Umbenennung von Deutschem Platz und Hindenburgplatz ist (bislang) nicht Gegenstand der Neuplanungen. Alle Beiträge zu dieser Debatte finden Sie hier.

Der Entwurf wurde gemeinsam von den beteiligten Abteilungen Stadtplanung und StadtGrün präsentiert. Das aktuelle Konzept will die Wegeverbindungen innerhalb der Fläche und die Anbindung an die Schloßstraße verbessern. Auch die Eingänge sollen offener und einladender gestaltet werden.

Die Planung unterteilt das Gebiet in verschiedene Bereiche (Deutscher Platz, Lindenallee, Hindenburgplatz, Wiese, Spielplatz, Terrasse auf der Tiefgarage), die sich aus der Auseinandersetzung mit historischen Karten und Bildern ergeben haben.

Die neue Wegeführung soll diese Bereiche sinnvoll miteinander verbinden und auch den bisher alleine stehenden Spielplatz integrieren. Abgerundet werden soll dies durch eine zurückhaltende, freundliche und einladende Gestaltung von Bänken und Böden.

Der Deutsche Platz in Bensberg, der Hindenburgplatz liegt unmittelbar dahinter Foto: Thomas Merkenich
Entwurfsskize.

„Als Ergebnis der historischen Analyse ist es das Ziel, dem Gebiet seinen ursprünglich offenen Charakter zurückzugeben. So sollen die zentrale Wiesenfläche und die historische Lindenallee erhalten bleiben und der Hindenburgplatz seine Blühwiese zurückbekommen“, erklärte Volker Oberreuther der Abteilung StadtGrün.

Es ist vorgesehen, das Gefallenendenkmal auf dem Deutschen Platz und das Denkmal des Freiheitskämpfers Ferdinand Stucker besser sichtbar zu machen. Die in den Ursprungsplänen des Architekten Bernhard Rotterdam zu erkennende Eiche soll durch einen großen Solitärbaum am Deutschen Platz aufgegriffen werden, und Informationstafeln könnten über die Geschichte der Flächen informieren.

Neu werden unter anderem die an zwei Seiten des Deutschen Platzes angebrachten Sitzstufen sein, die sich zum Spielplatz und zur Wiese hin orientieren und so die einzelnen Bereiche stärker miteinander ver­knüpfen. Auf dem Hindenburgplatz soll auf vielfachen Wunsch der Bevölkerung eine Boule-Bahn entstehen.

Der Spielplatz wird ausgelichtet, vergrößert und unter Berücksichtigung von Ideen aus der Kinderbeteiligung zum Motto „Internationales Spielen“ umgebaut. Die Terrassenfläche wird gemeinsam mit dem Eigentümer des ansässigen Ladenlokals entwickelt; die Treppenanlage zur Lindenallee wird abgebrochen und durch eine neue Konstruktion ersetzt.  

Die auf die Entwurfspräsentation folgenden Anregungen und Bedenken der teilnehmenden Bürgerinnen und Bürger brachten weitere, differenzierte Ideen mit ein. So wurde beispielsweise angeregt zu prüfen, ob auch Wasserflächen in die Anlage integriert werden können. Ebenso wurde appelliert, auf möglichst viel Barrierefreiheit zu achten, insbesondere wenn der Bau von Treppenanlagen nötig ist.

Alle diskutierten Beiträge werden nun geprüft und bei der Fortentwicklung der Entwurfsplanung berücksichtigt. Die gesamte Entwurfsplanung soll bis Juni durch die Stadtverwaltung ausgearbeitet werden, um sie am 31. August dem Ausschuss für Infrastruktur und Umwelt, Sicherheit und Ordnung (AIUSO) zum Beschluss vorzulegen.

Die vorgestellte Präsentation mit detaillierten Beschreibungen des Entwurfs und das Ergebnisprotokoll der Veranstaltung können auf den Seiten der Stadt nachgelesen werden:

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Pressestelle Stadt BGL

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4 Kommentare

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  1. Schade, dass das Konzept ‚essbare Stadt‘ keinen Eingang in die Planung gefunden hat.
    Ansonsten klingt das alles gut…aber ich fürchte, dass das an der sehr überschaubaren Nutzung des Platzes bzw. Parks nichts ändern wird. Er liegt leider so ungünstig am Rand der Innenstadt, dass mensch nicht ’sowieso‘ dort vorbeikommt und sich einfach eine Weile hinsetzt, wie das im Forum- oder im Buchmühlenpark der Fall ist.
    Um das zu ändern, müsste den Bürger:innen ein Anreiz bzw. eine ‚Attraktion‘ geboten werden, die sie anlockt.

    (‚Freiheitskämpfer‘? Als Kämpfer für die Freiheit der absoluten Fürsten & Könige?)

  2. Es war nicht nur eine interessante Informationsveranstaltung, es waren gleich mehrere davon und diese waren sowohl gut organisiert, informativ und auch gut angenommen. Es wurde viel diskutiert, die Veränderungen haben Bedeutung im Städtchen.

    Dabei gab es sehr viel Gelegenheit, alle Wünsche, Bedenken und Einwände einzubringen, sowohl in die sehr interessanten Diskussionen vor Ort, als auch in der VK oder schriftlich. Und natürlich stand der Erhalt des Grün, also Wiese, Bäume und Bepflanzung ganz oben auf der Agenda, allerdings auch die ganzheitliche Gestaltung und das Nutzungskonzept für die Anlage.

    Insofern spielte die Beseitigung von Angstraum, die attraktive Öffnung des Platzes zur Wiese und zum Spielplatz hin, die Verbesserung des Spielplatzes, die Zuwegung und die Überarbeitung der Bepflanzung auch unter Beseitigung nicht zukunftsfähiger Bäume die dominante Rolle. Für jeden Baum ist es schade, wenn er der Veränderung zum Opfer fällt. Nicht verantwortbar handeln würde man allerdings dann, wenn man bei der Neugestaltung kranke und abgängige Bäume nicht berücksichtigt, zumal der Platz insgesamt eine neue Gestaltung erfährt und einen neuen Belag bekommt.

    Diese höchst anspruchsvolle Aufgabe scheint mir mit dem vorliegenden Ergebnis der Planung sehr gut gelungen. Im Hinblick auf den Gewinn für den Platz und die Funktionalität, die Nutzungsmöglichkeiten der Gesamtanlage stellt die vorliegende Planung ein ausgewogenes Ergebnis dar.

  3. In diesem Zusammenhang möchte ich darauf hinweisen, dass die Ansagen der Stadtverwaltung kritisch zu sehen sind. Bei der Neugestaltung der Gladbacher Fußgängerzone wurde die Nachpflanzung einer gleichen Anzahl von gefällten Bäumen versprochen, das ist leider nicht geschehen. Im Laufe der Zeit gerät das so langsam bei allen in Vergessenheit. Deshalb bin ich in jedem Fall dafür, dass bereits im Vorfeld KEINE Bäume gefällt werden. Licht auf den Platz zu bekommen, ist sicher die eine Sache. Gerade in der heutigen Zeit, wo auch das Bewusstsein für die Klimaveränderung in die Köpfe sickert, sollte kein Baum unnötig gefällt werden! Es reicht schon, dass die Vorgärten ohne Not zugeschottert werden.

  4. Es war eine interessante Informationsveranstaltung. Endlich wird in dieses grundsätzlich schöne, grüne Areal investiert und die längst überfällige Instandsetzung nachgeholt!

    Zu bedauern ist allerdings, dass dabei 19 Bäume gefällt werden sollen – fast alle gesund. Auch wenn sie durch 8 neue Bäume ersetzt werden sollen, ist das in Zeiten des Klimawandels nicht nachvollziehbar.

    Darüber hinaus wird der deutsche Platz im Vergleich zu heute dadurch zukünftig wohl ziemlich kahl werden, möglicherweise laut – und im Sommer ganz bestimmt heiß. Man kann den geplanten Schwund an Bäumen in den Bildern im Beitrag m.E. ganz gut erkennen.

    Ich hatte gehofft, der neue Stadtrat würde die Hürden für solche Baumfäll-Aktionen ganz grundsätzlich höher legen und dem Klimanotstand in Bergisch Gladbach – endlich – Rechnung tragen.

    Anmerkung: Ironischerweise wurden einen Tag nach der Veranstaltung, zum sog. „Tag des Waldes“ im Bergischen, von der Politik werbewirksam winzige Baum-Setzlinge gepflanzt – durchaus mit generationsübergreifendem Pathos (KStA v. 01. Mai). Setzlinge, die mindestens 20 Jahre benötigen, ehe sie die Klimaeffizienz eines heutigen Kugelahorns am deutschen Platz erreicht haben werden!